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Thema: Hugo Cabret (Hugo) 2012

Baum-Darstellung

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  1. #2
    Hey. Habe ja schon im Now-Watching-Thread was dazu geschrieben. Ich kopier den Beitrag mal hier rein und ergänze ein kleinwenig:

    Ich weiß nicht. Der war schon in Ordnung, konnte man sich gut mal angucken. Nett, süß, schön. Trotzdem nichts, was ich unbedingt in meiner Sammlung zu Hause haben muss oder was ich für zehn Oscars nominieren würde (wie ganz offensichtlich manch andere Leute drüben von der Academy). Hatte wahrscheinlich die falschen Erwartungen. Ich kannte bis dahin nur die beiden Trailer und hab einen familienfreundlichen Abenteuerfilm mit einigen phantastischen Elementen erwartet. Das hat irgendwie nen falschen Eindruck hinterlassen, denn es war ja eine ziemlich echte, auf Tatsachen beruhende, historische Geschichte. Dass es hinterher fast nur noch um Melies ging hat mir daher nicht so gefallen. Sein Leben ist zwar interessant (im Sinne von da-muss-ich-mal-weiter-recherchieren), aber wenn man das nicht hat kommen sehen war es etwas zu viel Exposition und zu wenig Adventure, zumindest für mich. Fands aber cool, dass ich diesen Film von ihm kannte, wo die Rakete ins Gesicht des Mondes geschossen wird ^^ Der gilt afaik als der erste Science-Fiction-Film überhaupt.
    Naja. Ben Kingsley ist schon ein verdammt guter Schauspieler, und ich war überrascht zu sehen, dass auch Christopher Lee eine kleine Rolle darin hat *g* Für den finden sie auch immer noch irgendwas, ich glaub der wird zu den fünf Millionen Filmen in denen er mitgespielt hat, nach wie vor was hinzufügen können wenn er 150 Jahre alt ist :-) Jude Law hätten sie sich jedoch echt sparen können, denn der taucht nur in so einer Zwei-Minuten-Rückblende auf. Bei Chloë Moretz musste ich die ganze Zeit an Hit Girl aus Kick-Ass denken, hehe.
    Ich schätze für die Oscars kommt der Film vor allem deshalb so gut an, weil er letztenendes Filme und das Filmemachen an sich feiert. War ungewöhnlich, so einen Film von Scorsese zu sehen, den man eher von Werken kennt, bei denen Leute erschossen werden. Aber so ganz mein Geschmack war es nicht. Da kenne ich auf ein jüngeres Publikum zugeschnittene Filme, die eher die Phantasie bzw. zum Träumen anregen. Was ich ganz cool fand, war Hugos zu Hause "in den Wänden" vom Bahnhof (er ist dafür zuständig die Uhren aufzuziehen). So viele Rohre und dampfendes Metall-Gedöns und Zahnräder, das hatte etwas sehr steampunkiges an sich. Wenn dieses furchtbare ständige Uhren-Ticken nicht wäre, würd ich glatt auch gerne so wohnen ^^ 3D empfand ich hier btw. mal wieder als völlig unnötig. Leider lief der Film bei uns nicht in 2D (wenn er das überhaupt irgendwo tut).
    Zitat Zitat von Book of Twilight Beitrag anzeigen
    Wie viel Screentime in dem Film(126min Laufzeit) für vollkommen belanglose und uninteressante Dinge rausgehaun wird ist absolut nich nachvollziehbar, vor allem da diese Situationen wo man sich einfach nur denkt "Was sollte die Szene jetzt?" nicht mal irgend eine Emotion oder Stimmung rüberbringen...
    Wo du das grade erwähnst - ich hab nicht gecheckt, warum sie den Kids die "Hintergrundgeschichte" vom Spielzeugmacher nicht einfach erzählt haben. Vor allem die Frau von ihm hätte mehrmals die Gelegenheit dazu gehabt. Da heißt es dann nur "Dafür seid ihr noch zu jung." Wirklich? Ich meine, Krieg ist halt doof, aber Hugo und Isabelle haben auf mich definitiv nicht so gewirkt, als wären sie noch in einem Alter, in dem man ihnen die bloße Kenntnis aller Übel der Welt vorenthalten muss. Zumal Melies Vergangenheit jetzt nichts so unglaublich spezielles ist, dass man das nicht auch kurz und knapp in ein paar Sätzen sagen könnte. Oder wollte er nur nicht entdeckt werden? Das mit dem ersten Weltkrieg wird ja nur ganz vage angedeutet (auch bei Borat, dem Bahnhofsvorsteher und seinem Bein). Erschien mir etwas inkonsequent.
    Zitat Zitat
    Dann allein die Handlung...von Anfang bis Ende nicht ein wirklicher roter Faden und dazu kommt das man am Ende des Films dasteht und sich einfach nur denkt, was wollte man mit diesem Film bezwecken? Denn er bringt absolut keine Message rüber, ausser im weitesten Sinne "Filme sind der wahrgewordene Traum der Menschen, in dem man alles machen kann und die Leute verzaubert"...nur das 90% des Films eigentlich nicht auf diese Aussage zusteuert, das ist mehr so gegen Ende eingeworfen...
    Jop, kann man so stehen lassen. Der rote Faden hat auch mir gefehlt. Einerseits wirkte es in der Vorschau wie ein familienfreundlicher Abenteuerfilm, aber nicht nur das, die Geschichte beginnt dann auch passend dazu. Da wird großes Trara um irgendwelche Geheimnisse und Hinterlassenschaften gemacht (ich dachte echt, der Vater von Hugo würde nochmal irgendwie vorkommen und thematisiert werden), und unsere beiden jungen Protagonisten sprechen sogar davon, ein Abenteuer zu erleben. Und dann handelt die zweite Hälfte der Geschichte irgendwie nur noch von dem Lebenswerk eines alternden Filmemachers, wie er dazu kam, was draus geworden ist. Hä? Wie schon gesagt, ich finde Melies gar nicht mal uninteressant. Aber der Film schien zunächst in eine ganz andere Richtung zu steuern. Hätte ich das eher gewusst - ganz ehrlich, ich hätte mir lieber eine gute Doku zu dem Thema angeschaut.
    Dazu kommt ja noch, dass in dieser Zeit die anderen Figuren, um die es bis dahin durchgängig ging, total hinten an gestellt werden und sich gar nicht mehr entwickeln. Bis sich dann alle ganz doll lieb haben (fand den Schluss etwas dick aufgetragen, da war es dann auf einmal doch wieder ein Kinderfilm).
    Zitat Zitat von Gala Beitrag anzeigen
    Das war eine Liebeslied an den Film an sich.
    Jop, und ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch der Hauptgrund für die Unmengen an Oscar-Nominierungen ist. Geht nicht so sehr gegen den Film an sich, aber von den Academy-Leuten finde ich das sehr arm. So nach dem Motto "Hey, der Film sagt im Prinzip, dass unser Metier bzw. wir Filmschaffenden toll sind. Und dann machen da auch noch viele bekannte Leute mit. Lass uns den mal mit Ehrungen überhäufen!" Nää. Ich fand den Film nicht schlecht, aber letztenendes doch sehr seicht, was wohl auch an der Handlung ohne klaren Fokus lag. Man hat gemerkt, wie talentiert die beiden jungen Schauspieler sind, doch da es irgendwann nicht mehr wirklich um sie ging, kam die Performance nicht so emotional rüber, wie es bei einer spannenden persönlich bleibenden Handlung der Fall gewesen wäre.
    Zitat Zitat
    Dazu ein Cast der seinen Job gut gemacht hat, so eine magische Grundstimmung. Einfach top.

    Ich bin ohne Erwartungen und nur mit 1x Trailer gucken an den Film gegangen und fand es so gut, dass er keinesfalls als Kinderabenteuer endete, wie es der Trailer weissmachen wollte.
    Ich finde, sie haben den Film derbe irreführend falsch vermarktet. Glaube, die ganz jungen Zuschauer werden ab der Mitte plötzlich das Interesse verlieren. Da war zum Beispiel diese spektakuläre Szene, wo der Zug entgleist, da gabs mal etwas Action und das wurde im Trailer stark hervorgehoben. Und was war? Nur eine für die Handlung ziemlich unbedeutende Traumsequenz, und nichts weiter. Gerade die magische Grundstimmung, die du erwähnst, hat mir gut gefallen. Doch die nimmt imho stetig ab bis am Ende nicht mehr viel davon übrig ist. Da wird ein Rätsel angedeutet, das gar keines ist usw. Ich hätte es begrüßt, wenn sie bei der Werbung etwas mehr auf Ben Kingsleys Rolle eingegangen wären. Oder noch besser, wenn im Film selbst intensiveres Foreshadowing bezüglich der Anfänge des Filmemachens betrieben worden wäre, sodass die lange Rückblende, die später kommt, nicht so disjointed wirkt.
    Zitat Zitat
    Ich versteh aber absolut deine Meinung, glaub ein wirkliches Mittelding wirds bei dem Film wohl nicht geben.
    Doch, hier, ich! *meld*

    Geändert von Enkidu (23.02.2012 um 04:30 Uhr)

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