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Thema: Buch veröffentlichen - Wo und wie?

  1. #1

    Buch veröffentlichen - Wo und wie?

    La Cipolla: Ich glaube, dieser Thread könnte für einige interessant sein und wird daher mal angepinnt.


    Hallo.
    Ich schreibe zur Zeit wieder sehr aktiv an meinem Buch, was ich schon seit 2006 bearbeite und stetig ausbessere.
    Obwohl all das, was ich jetzt fragen werde, noch in weiter Zukunft liegt, so bin ich doch lieber zu früh als zu spät informiert, deswegen meine Frage:
    An welche Verläge oder Personen kann ich mich denn nun, Gesetz dem Fall ich würde soweit kommen, wenden, um wirklich gute, aber erschwingliche Hilfe zu bekommen? Ich habe mich bis Dato schon im Internet informiert (u.a. über den Wagner-Verlag) und leider nur mehr oder weniger gute Informationen bekommen.
    Habt ihr da vllt. Quellen, an die ich mich wenden kann, wenn der Zeitpunkt gekommen ist? Mir genügen auch Informationsquellen, durch die ich mich hangeln kann - Solange sie seriöser als meine bisherigen sind bin ich für jede Hilfe dankbar.
    Das wäre übrigens mein erstes Werk (Erstlingswerk), ergo wäre ein 'offener Verlag' besser geeignet als ein riesiger Verlag.

  2. #2
    Also zunächst mal ist es ein steiniger Pfad, die Verlage werden mit Autoren überschüttet, die ihre Bücher veröffentlichenswert halten (und die wenigsten sind es leider Gottes). Viele informieren sich auch nicht besonders gut. Verlag ist nicht gleich Verlag. Wenn du ein Buch geschrieben hast, dann musst du erstmal darauf achten, ob es überhaupt in das Konzept des Verlages passt, ergo ob der Verlag Bücher in der Richtung führt. Allerdings solltest du aufpassen, dass Verlage auch Konzepte ablehnen, die zu ähnlich mit bereits veröffentlichten Bücher innerhalb des Verlages sind. Du solltest also z.B. Carlsen keine Geschichten über ein junges Mädchen, dass mit einem sparkling sexy Vampire anbandelt, andrehen. Du stöberst also am besten mal durch eine Buchhandlung nach Büchern im selben Genre oder Fachbereich und siehst dir die Verlage an.

    Alternativ beauftragst du einen Literaturagenten. Das sind meistens ehemalige Lektoren die Manuskripte durchsehen, Tipps zu Verbesserung geben und an die richtigen Verlage weiterleiten. Dank Wissen und Kontakten sehr praktisch. Bezahlen muss man seriöse Agenten auch nicht, die fordern ihren Preis erst, wenn du deinen Vertrag mit einem Verlag unterschrieben hast (ungefähr 15 Prozent deiner Einnahmen, kann je nach Agenten variieren). Das System ist insofern gut, dass der Agent parallel zu dir gewinnt, also ein richtiges Interesse daran hat, dich bei einem Verlag unterzubringen.

    Aber egal wem du anschreibt, Verlag oder Agentur, schick niemals alles was du geschrieben hast hin. Das bringt die armen Lektoren nur zum weinen. Schick ein Anschreiben in dem du dein Konzept vorstellst, auf die Zielgruppe eingehst, ein paar (in Bezug auf das Werk interessante) biografische Daten nennst und dem Verlag das Manuskript anbietest hin. Dazu packst du ein etwa zwei Seiten langes Expose, in dem du die ganze Geschichte grob aufschreibst (die Ganze! Nicht mit dem Ende und Plottwists herumjonglieren, die Lektoren wollen sehen was sie bekommen) und eine Leseprobe (30 Seiten oder 2 Kapitel, am besten vom Anfang).

    Und dann... Geduld. Wie gesagt, werden die Verlage mit Manuskripten überschwemmt, was zu langen Arbeitszeiten und Wartezeiten führt. Frühstens nach 6 Wochen (und das ist schon utopisch) kann man mit einer Antwort rechnen. Besser ist aber, in Monaten zu rechnen (bei Agenturen dürfte es afaik etwas schneller gehen). Man wird aber auf jeden Fall antworten, also stress den Verlag nicht mit Besuchen, Anrufen oder weiteren Briefen. Und natürlich bietet es sich wie bei der Jobsuche an, Briefe an mehrere Verlage zu senden, in der Hoffnung, dass es einer annimmt. Nicht verzagen, wenn eine oder mehrere Absagen kommen, viele heute gefeierte Werke wurden damals von Verlagen abgelehnt. Da können dir von Johann Wolfgang von Goethe über Astrid Lindgren bis Joanne K. Rowling eine Menge Autoren was vorweinen.

    Es hängt also davon ab, was genau du verlegen möchtest.

  3. #3
    Amanda Hocking hat über den Kindle-Store ihre Werke rein digital publiziert. Funktioniert für sie allerdings anscheinend nur so gut, weil sie sich den Forderungen des Internetpublikums anpasst - d.h. ständig wieder was neues veröffentlicht und in einem Genre publiziert, dass gerne und oft konsumiert wird (Urban Fantasy/Bodice Ripper mashups).

    Zitat Zitat
    Allerdings solltest du aufpassen, dass Verlage auch Konzepte ablehnen, die zu ähnlich mit bereits veröffentlichten Bücher innerhalb des Verlages sind. Du solltest also z.B. Carlsen keine Geschichten über ein junges Mädchen, dass mit einem sparkling sexy Vampire anbandelt, andrehen.
    Weißt du... es gab vor Twilight dutzende dieser Geschichten und es sind nach Twilight nicht weniger geworden. Vampiregeschichten sind so was wie eine Unterströmung mit Spitzen drin - wie Twilight und die ganzen Lestate-Romane.

    Geändert von Ianus (02.02.2012 um 09:59 Uhr)

  4. #4
    Zitat Zitat von Ianus Beitrag anzeigen
    Weißt du... es gab vor Twilight dutzende dieser Geschichten und es sind nach Twilight nicht weniger geworden. Vampiregeschichten sind so was wie eine Unterströmung mit Spitzen drin - wie Twilight und die ganzen Lestate-Romane.
    Ja ja, Hypes sind eine Sache, aber man hat doch keinen Interesse seinen eigenem Kuchen am Hype die Teile wegzuschneiden. Ein Verlag der schon sparkly Vampire hat, wird nicht noch mehr sparkly Vampire von Neuautoren bringen. Damit frisst man sich doch selbst das Bein.

  5. #5
    Ich werd den Thread wohl am Ende mal anpinnen.

    Frage: Wie finde ich einen passenden / guten Agenten?

  6. #6
    Zitat Zitat von Zerk Beitrag anzeigen
    Das wäre übrigens mein erstes Werk (Erstlingswerk), ergo wäre ein 'offener Verlag' besser geeignet als ein riesiger Verlag.
    Am besten keines von den beiden. Versuch es erstmal mit dem E-Bookvertrieb, guck ob es überhaupt interested parties gibt damit du dir erstmal eine kleine Leserschaft aufbaust.
    Durch Spenden oder durch die Einnahmen des E-Books kannst du eine kleine Auflage finanzieren. Einer dieser Exemplare wird halt als "Demo" an einem Vertrieb geschickt, wenn's dennen gefällt kommt dan wieder eine limitierte Auflage um zu sehen ob der Markt daran interessiert ist usw. und so fort.

    So hab ich es zumindest für eine kleine Band geschafft, dass sie ihre erste LP rausbringen konnten (war aber eher ein DIY Label xD).

  7. #7
    Zitat Zitat von Karl Beitrag anzeigen
    Ja ja, Hypes sind eine Sache, aber man hat doch keinen Interesse seinen eigenem Kuchen am Hype die Teile wegzuschneiden. Ein Verlag der schon sparkly Vampire hat, wird nicht noch mehr sparkly Vampire von Neuautoren bringen. Damit frisst man sich doch selbst das Bein.
    Naja, wenige Leute kaufen dassselbe Buch zweimal, aber sehr viele kaufen zwei ähnliche Bücher.

  8. #8
    Zitat Zitat von besmrtan Beitrag anzeigen
    Am besten keines von den beiden. Versuch es erstmal mit dem E-Bookvertrieb, guck ob es überhaupt interested parties gibt damit du dir erstmal eine kleine Leserschaft aufbaust.
    Durch Spenden oder durch die Einnahmen des E-Books kannst du eine kleine Auflage finanzieren. Einer dieser Exemplare wird halt als "Demo" an einem Vertrieb geschickt, wenn's dennen gefällt kommt dan wieder eine limitierte Auflage um zu sehen ob der Markt daran interessiert ist usw. und so fort.

    So hab ich es zumindest für eine kleine Band geschafft, dass sie ihre erste LP rausbringen konnten (war aber eher ein DIY Label xD).
    Gilt für Literatur aber nicht in dem Maße. Wenn du es schon mal irgendwo Veröffentlicht hast, verbaust du dir selbst den Weg, es bei einem Verlag unterzubringen. Selbstverlag, BoD, Digitale Distribution usw. würde ich nur in Erwägung ziehen, wenn es mit den normalen Verlagen nicht klappt. Und das sollte man, soviel habe ich darüber gelesen, nach Möglichkeiten mit einem Agenten machen. Er kennt die Gepflogenheiten und kann auch abschätzen, ob sich's überhaupt lohnt, oder keine Chance bietet.

  9. #9
    Das es ein schwieriger, steiniger Weg werden würde, war mir durchaus bewusst. Mir geht es z.Z. erstmal darum, jemanden zu finden, der mein Buch liest, natürlich gerne jemanden mit Ahnung.
    Bekannte, Freunde und Familienmitglieder sind zwar eine kostenlose Alternative zu Agenten oder anderen 'Lesern', allerdings wäre es durchaus wichtig auch kritische Anmerkungen von einer 'neutralen' (wenn ihr versteht) Person zu erhalten.
    Die Veröffentlichung und all das drumherum liegen sowieso noch in weiter, weiter Zukunft, weswegen es mir erstmal um eine Anlaufstelle geht, an die ich mich regelmäßig mit Fortschritten wenden kann.
    Danke aber für die vielen Tipps und ausführlichen Beschreibungen.

  10. #10
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ich werd den Thread wohl am Ende mal anpinnen.
    Hier vielleicht noch ein paar Link-Tipps von mir zu Verlagen und Literaturagenten:
    http://www.youtube.com/watch?v=IJ49Bm-3N_s
    http://www.youtube.com/watch?v=Q3qq-hSfCyU
    http://www.literaturcafe.de/welche-v...wir-empfehlen/
    http://www.literaturcafe.de/so-erken...aturagenturen/



    @Zerk, hier gibt es einen Members Only Bereich, wo du vielleicht das Konzept oder ein paar Auszüge vorstellen könntest ohne das es Konequenzen (Ranmaru hat es ziemlich gut klar gemacht im gepinnten Thread) gibt.

  11. #11
    Dafür sind solche Foren hier ja auch da.

    Danke für die Links, ich guck die Tage mal rein.

  12. #12
    Ich hatte mal eine interessante Seite, und habe sie wiedergefunden:
    http://www.schriftsteller-werden.de

    Dort gibt es recht gute Informationen, z. Beispiel:
    http://www.schriftsteller-werden.de/...en-und-finden/
    http://www.schriftsteller-werden.de/...erlag-waehlen/
    usw.

  13. #13
    Der Thread ist ja schon etwas älter, aber zwischenzeitlich hat Apple sein neues Programm iAuthor veröffentlicht. Mit diesem Gratistool kann jeder sein eigenes E-book gestalten und veröffentlichen. Mann kann dies entweder kostenlos tun, oder auch verkaufen, dann allerdings gehen ziemlich viele Rechte afaik direkt an Apple über und man kann nicht mehr vollständig über sein eigenes Werk verfügen. Vielleicht ist dies ja dennoch etwas für den einen oder anderen...

  14. #14
    Also ich habe mich auch für den Weg des Selbstverlags entschieden. (Siehe mein Thread). Nicht das ich gescheitert bin bei Verlagen, ganz im Gegenteil. Der Tenor war immer gut, aber was es mir z.B. extrem schwer gemacht hat, war der Umfang. Deswegen gleich ein Tip. Wenn du ein Manuskript bei einem Verlag loswerden willst und noch nie etwas veröffentlicht hast, halte es auf 50.000- 100.000 Wörter beschränkt, bzw. auf max. um die 400 Normseiten. (<-googeln! die Normseite ist wichtig)

    Was ich dir empfehlen kann zu dem Thema sind die Bücher des Uschtrin Verlags. Da gibts auch Listen von Agenten, bewertungen, Einblicke wie sowas abläuft, etc.


    Für mich war nach einiger Recherche mein Weg klar. Ich wollte nicht, dass ein Trend-reitender Lektor aus meinem Buch einen Vampir-Erotik-Kreuzzugs-Krimi macht. Und mir dann 5% vom Verkaufspreis bezahlt. Das sind nur ein paar Gründe. Der Zeitfaktor ist ein weiterer. Da nehme ich mir lieber einen freischaffenden Lektor (gibts wie Sand am Meer) und mache das Korrektorat selbst.

    Sonst fehlt einem eigentlich wenig, als Selbstverleger. Klar muss man sich um alles selbst kümmern. Alleine die Geheimnisse der Formatierung und des Buchsatzes (Schriftsatz) zu ergründen, hat bei mir Wochen gedauert, immer wieder Stunden nebenbei, jeden Tag. Für das Cover hatte ich zum Glück professionelle Hilfe. Ein ehemaliger Schulkollege von mir hat Matte-Paintings für die Game of Thrones Serie gezeichnet, da lag das natürlich nahe. ^^
    usw.uwf. Du machst dir halt einen Haufen Arbeit selbst, die normalerweise der Verlag übernimmt. Aber ganz ehrlich? Mir hats Spaß gemacht und unglaublich schwer wars nun auch nicht.

    Das letzte große Argument für einen Verlag bleibt dann die Werbung. Aber auch da habe ich mir gesagt: Hey, du hast Internet. Deswegen bin ich ja auch hier im Forum (Obendrein denke ich eh, das Inet ist an den Verlagen völlig vorbeigelaufen, während sie aller Welt erzählt haben, das Selbstverleger grundsätzlich nur Müll produzieren. Ich fühle mich da ein wenig an die letzten Jahre der Musikriesen erinnert.)

    Wenn noch irgendwer Fragen zum Thema selbst veröffentlichen hat, bin ich gerne bereit, zu informieren. Ich kenne mich inzwischen recht gut mit Kindle Direct Publishing und Createspace (Books on Demand, beides von Amazon) aus.

  15. #15
    Hey ich bin atm auch an Buch 1 meiner Trilogie und bin bei 450 Seiten und werde wenn alles so weiter geht im August fertig!

    Hast du n iPhone? Lad dir doch mal meine selbsterstellte App BookCreator runter, die gibt auch Tipps für Verlagssuchen.. Hauptaugenmerk ist aber dass du sie als komplettes Nachschlagewerk deines Projektes nutzen kannst

  16. #16
    Im Moment hat Amazon einen Wettbewerb für Self--Publisher laufen. Wenn ihr etwas habt, dass ihr gerne veröffentlichen möchtet, könntet ihr es dort einreichen, ein Geldpreis und auch die Chance auf einen Druck rausholen:

    http://www.amazon.de/b?ie=UTF8&node=6761313031

    Lohnt sich aber nur, wenn ihr jetzt schon noch was unveröffentlichtes auf der hohen Kante liegen habt.

  17. #17
    ... und wenn ihr es Amazon in den Rachen werfen wollt, die sich mit Sachen wie "Bezahlung pro gelesene Seite" einen Namen gemacht haben. :<

  18. #18
    Ich mag die ehrlich gesagt auch nicht besonders (vor allem weil ich bei Spielen fast nie das bekomme, was ich bestellt hab) und auch ganz insbesondere gerade im Bereich Buch und kaufe inzwischen auch lieber wieder in echten Buchläden oder bestelle zumindest darüber, aber wenn man sonst keinen Verlag findet, ist das halt noch eine Möglichkeit bevor man frustriert das Manuskript in den Müll wirft oder als Jugendsünde in den Schreibtisch einschließt.

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