Zitat Zitat von Kiru Beitrag anzeigen
Wo ich das grad sehe, muss ich das einfach aufgreifen. Das ist schon richtig falsch. Schonmal west-Rpgs gespielt? Dragon Age? Mass Effect? Die ME Welt ist in etwa so groß, wie alles von ff13 bis zum Ende des "Eis-Dungeons" am Anfang. Ja. Es gibt natürlich auch Spiele mit größerer Welt, aber das ist auch nicht immer gut genutzt. (Amalur setzt quasi NUR auf eine große Welt und hat den ganzen Rest für unnütz erklärt. Balancing? Who needs that. Abwechslungsreiche Gebiete? Ehhh)

[...]

Ehrlich gesagt glaube ich, dass sollten wir irgendwann mal ein ff haben, dass eine ähnliche Spielzeit und Welt wie ME besitzt, dann sind wir wirklich am Tiefpunkt. Größtenteils linear, 10h+- für die Hauptstory und da ist noch ordentlich Geblubber bei. Nur bei ME meckert da kaum einer. Seltsame Kiste. (edit: Ich will damit nicht sagen, dass ME mies ist. Aber wenn bei ff13 schon richtig gemeckert wird.. es geht noch weit weit "schlimmer". )
Äpfel und Birnen, mein Guter.

Wenn man FFXIII vergleichen will mit Mass Effect oder Dragon Age, dann kann man natürlich an der Größe der Dungeons ansetzen und sagen, dass FFXIII da viel besser gewesen ist. ODER, man setzt an allen anderen möglichen Punkten an, und stellt dabei fest, dass FFXIII sich nur schwer vergleichen lassen kann, und bei den angemessenen Vergleichen auch noch ziemlich alt aussieht.
Z.B. die Dialoge. in ME und Dragon Age kann man (meistens eher kleine, aber auch nicht nur kleine) Entscheidungen treffen, und mit NPCs interagieren. Man kann Fragen stellen, man kann bestimmte Charaktere in seine Truppe aufnehmen oder sie verpasen. Dieser Aspekt der Spielwelt war in West-RPGs seit eh und je (nicht wörtlich nehmen) üblich ist. Bei FFXIII kann man keine einzige Dialogoption auswählen und im gesamten Spiel nur an zwei oder drei Stellen überhaupt jemanden ansprechen (und meistens sind es die Partymitglieder).
Das macht die Spielwelt vielleicht nicht größer, aber deutlich interessanter.
Es braucht schon guten WIllen, um die Herangehensweise von XIII als eine komplett andere zu bezeichnen und damit den Vergleich überflüssig zu machen, denn der Aufwand dahinter fiel bei XIII sicher deutlich geringer aus. Ich tu jetzt einfach mal so, als könne man das nicht vergleichen, stelle aber trotztdem fest, dass diese Spiele mir etwas gegeben haben, das mir sehr gefallen hat, und das ich bei XIII ziemlich vermisse.

Wenn man nun die Größe als solche betrachtet, kann man vielleicht sagen, dass ME bei näherer Betrachtung nicht umwerfend riesig ist. Die Dungeons sind eher klein, die Missionen meistens kurz gehalten. In Dragon Age hat man keine Weltkarte im klassischen Sinne, eher so ein Spielfeld, auf dem man von A nach B zieht. Aber dafür hat man aber auch eine Wahl. Man kann man sich aussuchen, wo man hingeht, welche Missionen man macht und welche nicht usw. Es sind vielleicht auch keine super umfangreichen Kampagnen, aber sie bringen einem die Spielwelt näher und machen alles etwas interessanter. Alleine die Charakterquests mit ihren optionalen Bossen (z.B. Morrigan) sind solche netten, kleinen Zusätze, durch die man Welt und Figuren ein wenig besser kennenlernt, wie z.B. auch die Verfolgungsjagd durch Wutai in FFVII. Sowas fehlt in FFXIII völlig und das habe ich auch schmerzlich vermisst. Eigentlich habe das auch schon in XII und X vermisst, aber das nur am Rande.
Und wenn ich die Wahl habe, ob ich lieber große, lange Schlauchdungeons ohne irgendwelche alternative Routen habe, oder ein paar mehr kleine, von denen dafür guter Teil optional ist, dann entscheide ich mich für das letztere.

Jetzt könnte man noch das Gameplay betrachten, denn entscheidend ist am Ende doch, ob man unterhaltsame 60-80 Stunden hatte, oder ziemlich eintönige 120 Stunden. Da lässt sich XIII wirklich nicht mit West-RPGs vergleichen, denn das KS ist weitestgehend Geschmackssache, aber einen Punkt möchte ich da trotzdem herausgreifen. Bei FFXIII ist es nur eine Frage der Zeit, bis jeder Charakter sein Maximum erreicht hat und das Maximum ist vordefiniert. Jeder hat seine Perlenkette aka Crystarium, wo der Reihe nach alle Perlen aktiviert werden, bis man irgendwann alles hat. Obendrein ist es ziemlich umständlich, seine Truppe den eigenen Vorstellungen anzupassen. Das geht nur über Waffen und Accessoires, und das ermüdende farmen von Monstern, um die Ausrüstungsgegenstände zu verbessern.
Da gefallen mir die Herangehensweisen in Mass Effect und Dragon Age deutlich besser. Man muss sich entscheiden, wie man seine Charaktere aufbauen will, welche Stärken und Schwächen man ihnen gibt, wie sie sich im Kampf verhalten sollen usw. Man kann experimentieren, man kann bei jedem Neuen Spiel etwas anders machen, man kann Entscheidungen treffen. Das macht das Spiel auch auf lange Sicht interessant, nicht nur beim ersten Durchlauf.
Allein schon deswegen gebe ich den beiden Spielen gegenüber FFXIII den Vorzug. Mikromanagement ist nicht jedermanns Sache, das kann schon sein, aber in XIII ist alles so bevormundend vorgegeben, dass es, selbst wenn man seinen Spaß daran hatte, spätestens ab dem dritten Durchspielen langweilig wird.