Stimmt schon, dass die genannten Beispiele von dir wesentlich tiefgehender in ihren Horrorelementen sind.
Resident Evil war nie so krass in seiner Darstellung, aber die Spielgeschwindigkeit war dem Survival-Horror Genre entsprechend niedrig. Das ist mir auch sofort bei Revelations aufgefallen, dass dort das Spieltempo gedrosselter ist. Resident Evil 5 knallt einem ja anfangs ein ganzes Dorf um die Ohren, geht also eher in Richtung schnelle Action und Reflexe.
Worauf ich hinauswill: Durch das niedrigere Spieltempo konnte sich die Atmosphäre besser entfalten. Die war zwar nie mega krass, dass man nicht mehr weiterspielen konnte, aber immer noch eher dem Horror-Bereich zugewandt. Resident Evil 1 ist hier ein gutes Beispiel: Tagebucheinträge, Herrenhaus als Gefängnis, groteske Monster, mysteriöse Stimmung und die Unsicherheit, mit was man konfrontiert wird. Das sind alles Aspekte, die man noch hätte vertiefen können, um den Horroraspekt besser herausarbeiten zu können. Das Fundament war immer da, nur wurde es sehr radikal über den Haufen geworfen und ich denke, dass es genau das ist, was so ärgerlich ist. Der anfängliche Ansatz wurde einfach nie vertieft oder verbessert, sondern aufgrund von Massenkompatiblität wegrationalisiert.
Es ist ok, wenn einige das gut finden, Gott bewahre. Aber auf der anderen Seite sollte man den Leuten, die davon enttäuscht sind, auch nicht mit so einer Verständnislosigkeit entgegentreten, denn die Enttäuschung ist schon irgendwo begründet.