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Thema: Twilight: Der Lionsgate-Boss will weitere Filme

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    in diesem Alter orientiert man sich nun mal an Dingen, die man toll findet
    Das toll-Finden ist aber eine persönliche Sache. Die Affinität zu einem Konzept, sei es gut oder schlecht, war schon vorher im Menschen und seinem Weltbild vorhanden.
    Das Medium Buch/Film/Irgendwas macht doch keine Meinung im Konsumenten, es liefert nur verschiedene Konzepte, die jeder individuell nach seinem eigenen Wertesystem beurteilt und bewertet.
    Und wenn Twilight erfolgreich ist, dann muss es irgendetwas ansprechen, was dem Publikum gefällt und nicht umgekehrt; also dass es dem Publikum gefällt, weil es Twilight ist.

    Insofern sehe ich da keine Grenzen, die der Autor einhalten müsste. Schon gar nicht bei Büchern, die ja nicht mal einer Altersfreigabe unterliegen und demzufolge keine gefährliche Auswirkung auf den Leser haben können(!).


    Edit:
    Zitat Zitat
    Aber natürlich gibt es viel bessere Rollenbilder, an denen sich gerade Jugendliche (wenn schon) orientieren sollten
    Ich finde diese Aussage an sich auch etwas gefährlich, da ich es wie schon erwähnt für sehr schwierig halte, in "gute" und "schlechte" Rollenbilder oder allgemein Ansichten zu kategorisieren.

    Geändert von Tyr (30.01.2012 um 12:57 Uhr)

  2. #2
    Zitat Zitat von Tyr
    Insofern sehe ich da keine Grenzen, die der Autor einhalten müsste. Schon gar nicht bei Büchern, die ja nicht mal einer Altersfreigabe unterliegen und demzufolge keine gefährliche Auswirkung auf den Leser haben können(!).
    Gnnn~...mit dieser Aussage kann ich mich nun im Gegenzug auch nicht anfreunden. Befreit von Altersfreigabe muss noch lange nicht bedeuten, dass keine gefährliche Auswirkung möglich ist.

    Zitat Zitat von Tyr
    Ich finde diese Aussage an sich auch etwas gefährlich, da ich es wie schon erwähnt für sehr schwierig halte, in "gute" und "schlechte" Rollenbilder oder allgemein Ansichten zu kategorisieren.
    Deswegen auch mein (wenn schon). Schön wäre es, wenn Jugendliche weniger beeinflusst werden und keiner bestimmten Rolle nacheifern würden. Das ist aber so gut wie unmöglich. Ich meinte nur, dass Twilight nicht das Beste Ideal ist, welches man verfolgen sollte, aber wie ich schon sagte, ich glaube auch nicht, dass sich das dermaßen festsetzen wird.

  3. #3
    Zitat Zitat
    Und der wird wieder nachlassen, vergehen, zahlreiche Menschen, die in vllt. ein paar Jahren das 20. Lebensjahr erreichen, werden über sich selbst den Kopf schütteln (oder darüber lachen, wie 'süchtig' sie waren) und ein Haufen Geld dafür ausgeben, sich Tattoos entfernen zu lassen.
    Und zehn Jahre später kommt die Nostalgie und das Ganze wird unreflektiert mit rosa Bille gesehen. Es geht ja weniger um das, was man bewusst davon mitnimmt, sondern mehr um Ideale und vor allem Selbstverständlichkeitsvorstellungen (!), die da verfestigt werden. Oder wie du sagst, natürlich muss davor schon was im Mädchenkopf sein, wenn die Bücher so erfolgreich sind - die Frage ist nur, ob man diese Ideen bestätigt oder eher dagegen ankämpft.
    Prinzipiell hast du aber recht.
    Zitat Zitat
    Das Medium Buch/Film/Irgendwas macht doch keine Meinung im Konsumenten, es liefert nur verschiedene Konzepte, die jeder individuell nach seinem eigenen Wertesystem beurteilt und bewertet.
    Das ist pädagogisch gesehen viel zu vereinfacht. Bist du nie in einer fünften Klasse gewesen?
    Für erwachsene Menschen und auch schon Jugendliche finde ich die Herangehensweise, Rollenbilder skeptisch zu betrachten, total notwendig, für Kinder allerdings gelten andere Regeln. Du sagst den Fünftklässlern auch nicht akzentuiert, was Hitler für sein Volk getan hat (Godwin-Time, yeah), weil das tatsächlich noch überfordern kann. Schwarz-weiß ist bei Aufwachsenden ganz groß angesagt; der Zeitpunkt, bei dem man von Unterstützen zu in Frage stellen übergehen muss, ist fließend. Twilight bei Zehnjährigen ist übrigens kein Sonderfall, sondern normal.
    Sonst siehe Antwort oben.

    Ich denke übrigens auch nicht, dass der Autor Grenzen einhalten muss, wie auch schon erwähnt. Aber es sollte einen gesellschaftlichen Diskurs geben, wenn Grenzen überschritten (oder NICHT überschritten) werden - oder anders gesagt, es muss reflektiert werden, VOR ALLEM, wenn es erfolgreich bei Aufwachsenden ist.

  4. #4
    Zitat Zitat von Tyr Beitrag anzeigen
    Das Medium Buch/Film/Irgendwas macht doch keine Meinung im Konsumenten, es liefert nur verschiedene Konzepte, die jeder individuell nach seinem eigenen Wertesystem beurteilt und bewertet.
    Noch nie was von Subtext gehoert? Oder den tollen Spruch, "Die Feder ist maechtiger als das Schwert"? Oder vielleicht schonmal Werbung gesehen?

    Aber ganz sicher kann ein Medium eine Meinung bilden, und das sogar ganz bewusst. Klar ist, dass das natuerlich nicht bei jeder einzelnen Person funktioniert, und einige weniger anfaellig auf Medium A und mehr anfaellig auf Medium B sind, und einige Leute generell eher auf so was ansprechen als andere. Mit Subtext kann man (sowohl bewusst als auch unbewusst) eine ganze Menge erreichen. Wie gesagt, Werbung und Propaganda arbeiten ganz direkt mit so was, indem sie versuchen, eine Meinung im Konsumenten zu bilden, aber auch Belletristik tut das, ob bewusst oder unbewusst.

    Ich behaupte mal ganz dreist, dass Stephanie Meyer ganz bewusst in eine subtextuelle Kerbe schlaegt, um ihre Buecher zu verkaufen. Und diese Kerbe ist die kranke Fantasie des Fandom. JK Rowling beispielsweise hat sich oft genug kritisch gegenueber Harry-Potter-Fanfiction geaeussert, wenn diese nicht ihre eigene Welt repraesentiert, sondern irgendwelche Charaktere vollkommen umdreht. Hast Du mal von Draco In Leather Pants, Ho Yay oder Self Fanservice gehoert? Kurz gesagt: Yaoi Fangirls sind der lebende Alptraum eines jeden Autors. Ausser natuerlich fuer Autoren wie Stephanie Meyer, die ihre ganze Welt genau um solche Sachen aufbauen ... und wenn Leute sagen, dass Twilight nichts anderes ist als 'ne Fanfic in Buchform, dann liegt das genau daran. Der Subtext hier ist halt, "Guck! Ich befriedige eure Fangirl-Needs auf primitivster Ebene! Egal, welche abgefuckten Sachen ihr fanfict, sie passen, wenn ihr genau so seid wie ich, immer noch in mein Universum."

    Twilight hat signifikant weniger off-character Fanfics als so ziemlich jeder andere Fandom, den ich kenne.

    Inwiefern bildet so was Meinung? Nun, erstmal natuerlich gar nicht, denn Twilight ist keine politische Schrift oder so was (zum Glueck ). Aber auf den zweiten Blick ... YMMV, aber wenn ich sehe, was einige Fangirls so an Fanfiction fabrizieren (ich erinnere mich da dunkel an einige Perlen, die ich vor Jahren mal auf godawful.net gesehen habe ... mit Shippings wie Harry Potter und die Leiche seines Vaters oder Sailor Moon und ihre drei Jahre alte Tochter) frage ich mich ernsthaft, ob man als Autor, der ernstgenommen werden moechte, wirklich in diese Kerbe schlagen will oder sollte und diese Leute bestaetigen. Man fuettert damit ein teilweise ernsthaft sehr krankes Weltbild. Und wie Cipo schon sagt, in der fuenften Klasse ist man nicht wirklich in der Lage, sich kritisch damit auseinanderzusetzen; man nimmt es in sich auf, und so koennte jemand, der vielleicht vorher mit der ganzen Fandom-Szene nichts zu tun hatte, in diese Richtung geschoben werden. Aber, na ja, das ist auch nur meine Interpretation, und die muss nicht zwingend mehr oder weniger korrekt sein als die, dass Twilight reinster Pulp ist, den sowieso keiner ernst nimmt.

  5. #5
    Zitat Zitat von Ranmaru Beitrag anzeigen
    Aber ganz sicher kann ein Medium eine Meinung bilden, und das sogar ganz bewusst. Klar ist, dass das natuerlich nicht bei jeder einzelnen Person funktioniert, und einige weniger anfaellig auf Medium A und mehr anfaellig auf Medium B sind, und einige Leute generell eher auf so was ansprechen als andere. Mit Subtext kann man (sowohl bewusst als auch unbewusst) eine ganze Menge erreichen. Wie gesagt, Werbung und Propaganda arbeiten ganz direkt mit so was, indem sie versuchen, eine Meinung im Konsumenten zu bilden, aber auch Belletristik tut das, ob bewusst oder unbewusst.

    Ich behaupte mal ganz dreist, dass Stephanie Meyer ganz bewusst in eine subtextuelle Kerbe schlaegt, um ihre Buecher zu verkaufen. Und diese Kerbe ist die kranke Fantasie des Fandom. JK Rowling beispielsweise hat sich oft genug kritisch gegenueber Harry-Potter-Fanfiction geaeussert, wenn diese nicht ihre eigene Welt repraesentiert, sondern irgendwelche Charaktere vollkommen umdreht. Hast Du mal von Draco In Leather Pants, Ho Yay oder Self Fanservice gehoert? Kurz gesagt: Yaoi Fangirls sind der lebende Alptraum eines jeden Autors. Ausser natuerlich fuer Autoren wie Stephanie Meyer, die ihre ganze Welt genau um solche Sachen aufbauen ... und wenn Leute sagen, dass Twilight nichts anderes ist als 'ne Fanfic in Buchform, dann liegt das genau daran. Der Subtext hier ist halt, "Guck! Ich befriedige eure Fangirl-Needs auf primitivster Ebene! Egal, welche abgefuckten Sachen ihr fanfict, sie passen, wenn ihr genau so seid wie ich, immer noch in mein Universum."

    Twilight hat signifikant weniger off-character Fanfics als so ziemlich jeder andere Fandom, den ich kenne.

    Inwiefern bildet so was Meinung? Nun, erstmal natuerlich gar nicht, denn Twilight ist keine politische Schrift oder so was (zum Glueck ). Aber auf den zweiten Blick ... YMMV, aber wenn ich sehe, was einige Fangirls so an Fanfiction fabrizieren (ich erinnere mich da dunkel an einige Perlen, die ich vor Jahren mal auf godawful.net gesehen habe ... mit Shippings wie Harry Potter und die Leiche seines Vaters oder Sailor Moon und ihre drei Jahre alte Tochter) frage ich mich ernsthaft, ob man als Autor, der ernstgenommen werden moechte, wirklich in diese Kerbe schlagen will oder sollte und diese Leute bestaetigen. Man fuettert damit ein teilweise ernsthaft sehr krankes Weltbild. Und wie Cipo schon sagt, in der fuenften Klasse ist man nicht wirklich in der Lage, sich kritisch damit auseinanderzusetzen; man nimmt es in sich auf, und so koennte jemand, der vielleicht vorher mit der ganzen Fandom-Szene nichts zu tun hatte, in diese Richtung geschoben werden. Aber, na ja, das ist auch nur meine Interpretation, und die muss nicht zwingend mehr oder weniger korrekt sein als die, dass Twilight reinster Pulp ist, den sowieso keiner ernst nimmt.
    Das gehoert mit Abstand zu den besten Beitraegen die ich im MMX bisher gelesen habe.

  6. #6
    Es sollte ein Regel in der Nettiquete geben auf TVtropes zu verlinken...
    Die Seite macht einfach süchtig.

  7. #7

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