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Thema: Twilight: Der Lionsgate-Boss will weitere Filme

  1. #81

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Es macht mir ein wenig Angst wie viel man in das Buch plötzlich reininterpretieren kann
    Ich hab den ersten Film gesehen und konnte leider nicht mehr darin erkennen als den Versuch das immer und immer wiederkehren des "Liebe auf den ersten Blick"-Prinzip neu zu verpacken wie man es schon Millionen mal gesehen hat.
    Wer soetwas mit Romeo und Julia vergleichen will...narf. Nein.
    Zwischen Romeo und Julia stand ein Krieg zweier Familien, zwischen Edward und Bella steht....naja...nichts. Oder nicht viel. Seine Familie läd sie (sogar wirklich ganz ohne Hintergedanken) zum Essen ein und ihr Papa gibt Edward die Erlaubnis sie ab und zu ma zu daten. Man könnt jetzt meinen da wär irgendeine Vampirproblematik die diese ganze Beziehung gerade zu unmöglich und kompliziert gestalten könnte - nö, weil Edward sich ja super im Griff hat und als Bella zum Vampir wird löst sich alles in glitzernden Rauch auf.
    Ich versuche da nichts reinzuinterpretieren. Twillight kann man wie schon mehrmals angesprochen in der Sparte der Teenieromane verstauben lassen, wo simpelste Probleme zu einem Drama für mehrere hundert Seiten aufgebauscht wird.
    Zumindest könnte man das, wenn einem die Story nicht dauernd so penetrant von allen Seiten ins Gesicht geklatscht werden würde.

    Wegen folgendem Zitat

    Zitat Zitat
    Twilight ist sicherlich das Produkt neuerer Erscheinungen einer aufgeweichten Gothic-Szene ("Oh, ich kleide mich schwarz und schminke mir die Augen schwarz -- ich bin so Goth!"), allerdings kann man so eine Einordnung, denke ich, tatsächlich nicht anstellen: Dafür fehlen einfach viel zu viele Bezüge.
    musste ich an das Wave-Gotic-Treffen letztes Jahr denken, wo im sonst kulturell gut besetzten Rahmenprogramm auch Twillight (Film 1-3 im Cinestar) eingeplant war.
    Keiner der Besucher wusste so recht warum gerade diese (und auch ausschließlich) diese Filmreihe gezeigt werden musste.
    Ich hoffe mal schwer dass das nichts mit der Szene ansich sondern mit einem Fehlgriff seitens der Veranstalter zu tun hat.

  2. #82
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Edward ist der perfekte Beschützer, der Sicherheit in einer schwierigen Welt bieten kann, und dafür auch nichts erwartet außer Bellas Liebe.
    Bellas Liebe erwarten? Ich bitte dich. Ein Mann hat doch keine Erwartungen zu stellen. Wenn er die Frau wirklich liebt (und das hat er verdammt nochmal zu tun), wird er sie auch ohne Gegenliebe beschützen. So und nicht anders! Schau dir Jacob an, der schafft das doch auch, obwohl er über die ganze Reihe hinweg friendzoned ist.

    Glaube übrigens nicht, dass Sicherheit vermittelt werden will. Nur der reine Tran, nichts zustande bringen zu müssen, passiv vor sich hinleben zu dürfen. Meyer hält die Schwächen ihres antizipierten Publikums hoch: Weg des geringsten Widerstandes (Bellas Umzug nach Forks), Freakshow (Bella ist an der Schule die "Neue" und will keine Aufmerksamkeit erregen), Elitarismus (alle an der Schule sind doof, weil sie so normal sind), Egozentrismus (entweder es läuft nach Bellas Vorstellungen, oder gar nicht), Selbstglorifizierung (alle Typen stehen auf Bella, alle mögen Bella, Bella ist super), Rebellion gegen die Eltern (Charlie ist ja soooo doof! Und Bella mag es, dass er sie in Ruhe lässt, weil er mit ihr nichts anfangen kann), Profilneurose ("Ich mach gefährliche Sachen, weil ich dann Haluzinationen von Edward bekomme -- Edward, komm zurück zu mir!"; außerdem ist Jacob nur der Typ, der da ist, weil Bella sonst allein ist), das Spielen mit anderer Leute Gefühlen (Jacob kann einem leid tun) ... end of thinking capacity.

    Meyer schmeißt für meine Begriffe nur ein Gefühl, ein Flair in den Raum, versucht dann so viele Teenie-Neurosen wie möglich zu bestätigen und schert sich um den Rest des Romanes gar nicht. Ihr sind auch ihre Charaktere egal. Komplett. Könnte mir halt auf mittlerer Ebene höchstens LDS-Philosophien vorstellen, die das Buch verwirklicht.

    Zitat Zitat
    ich würde mich vielleicht ein wenig vom Straight-forward-Todestrieb entfernen, schließlich sind die Twilight-Vampire in keiner Hinsicht sonderlich tot.
    Ich glaube aber, das hat seine Gründe in Meyers schriftstellerischer Unfähigkeit. Die Dichotomie, die mitgedacht wird (Vampire als untote, kalte, starre, aristokratische Wesen < contra > Werwölfe als aufbrausende, stets Bella wärmende Mitglieder eines Naturvolkes ; Tod gegen Leben), impliziert das durchaus. Natürlich funktioniert sie ab einem gewissen Punkt überhaupt nicht mehr, weil die Steffi keine Lust hat, Konflikte zu spinnen.

    Zitat Zitat
    Ich denke, hier kommt eher dieser übliche Widerspruch zu Tage, zwar schon mit dem Tod als (mangelhaftes) Symbol der Starre zu liebäugeln, ihn aber auch als "absolute Veränderung" zu fürchten.
    Glaub ich fast nicht. Bella begibt sich regelmäßig in Todesgefahr, sei es um Aufmerksamkeit zu bekommen, sei es aus reiner Dummheit oder weil ihr völlig unlogisches Ehrgefühl so stark ist. Sie fürchtet den Tod nicht, sie umarmt ihn eher. Sie steht auf der Grenze zwischen Tod und Leben und wartet auf einen Windstoß, der sie auf die eine oder andere Seite schlägt (Grey's-Anatomy-Zitate sind doof, aber manchmal haben sie Wirkung); natürlich ist auch dieses Bild völlig unvollständig, weil Edward ja eigentlich nie um Bellas Zuneigung fürchten muss, allerdings wäre das die logische Konsequenz aus Jacobs Vorhandensein.

    Zitat Zitat
    Am Ende sind Edward und Bella schließlich unsterblich und nicht in tatsächlichem Tod vereinigt, wie es viele Medien vor Meyer gemacht haben. Unter anderem auch Romeo und Julia, das auf Fan-Seite ja gern verglichen wird.
    Der Witz ist ja, dass dieser Vergleich nicht seinen Ursprung in der Fan-Szene hat, sondern praktisch Inhalt des zweiten Romans ist. ^^" Stephenie hatte damals, glaube ich, etwas Lust auf Intertextualität. Wenn ich mich recht erinnere, bestehen auch einige Seiten davon nur aus R&J-Zitaten. Das Ding ist allerdings, dass es in diesem Fall nicht einmal direkt um die ewige Form der Liebe geht, sondern eher um das unglaubliche Dilemma, in dem sich Bella befindet, ein Jahr älter zu sein als Edward -- sie ist gerade 18 geworden und hat geträumt, sie wäre eine Oma. Was danach passiert, ist das bloße Retelling der Romeo&Julia-Katastrophe (Edward erfährt von Bellas angeblichem Tod und will sich, wie er es bereits prophezeiht hat, umbringen).

    Wir müssen übrigens unterscheiden zwischen dem Tod in der Vernichtung und dem Tod in ewiger Starre. Meyer ist Latter Day Saints Christin. Afterlife und so. Bin mir ziemlich sicher, dass da sehr viel mit reinspielt.

    Zitat Zitat
    Ist bestimmt ein Schlag ins Gesicht für ein paarhundert Jahre Philosophie und Literatur.
    Wie so ziemlich alles, was Mormonen so verzapfen. ^^""

    Zitat Zitat
    Jetzt würde mich noch interessieren, wie Jacob und Bellas Kind da mit reinpassen.
    [...] Oder steckt da noch mehr drin?
    Ich muss ehrlich zugeben, ich glaube, da steckt überhaupt nichts mehr groß drin. Bella und Eddi mussten ein Kind bekommen, damit Bella zum Vampir werden konnte (die Ehe stellt Eddi bei seinem Antrag auf ein Niveau zusammen mit dem Vampirdasein; Kind besiegelt Ehe, Ehe besiegelt Vampirdasein --> Kind muss Bella in den Vampirismus treiben). Natürlich wollen die Werwölfe das Kind töten, damit Jacob sich -- in seiner völligen Unterwerfung -- auf Bellas Seite schlagen kann, um ihren Wunsch zu erfüllen, das Kind zu retten. Einziger Ausweg daraus ist Jacobs völlige Unterwerfung unter Bellas Wunsch, indem er sich in Renesmee verliebt. Renesmee wiederum ist die bloße Erbin des Twilight-Vermächtnisses, eine neue Generation Vampir: Deshalb übrigens auch meine Vermutung, dass es mit ihr weitergehen wird.
    Bei einer schlechten Autorin, wie Meyer es ist, liegt für meine Begriffe die Vermutung sehr nahe, dass die Prägung Jacobs ein bloßes Mittel ist, den Kampf um Bella endlich aufzulösen. Dadurch ist jeder zufrieden, Jacob hat eine eigene Flamme, Bella muss nicht darum fürchten, dass Jacob sie jemals verlässt, hat gleichzeitig aber Eddi und ist ein Vampir. Happy End à la Meyer.

  3. #83
    Zitat Zitat
    Bei einer schlechten Autorin, wie Meyer es ist, liegt für meine Begriffe die Vermutung sehr nahe, dass die Prägung Jacobs ein bloßes Mittel ist, den Kampf um Bella endlich aufzulösen. Dadurch ist jeder zufrieden, Jacob hat eine eigene Flamme, Bella muss nicht darum fürchten, dass Jacob sie jemals verlässt, hat gleichzeitig aber Eddi und ist ein Vampir. Happy End à la Meyer.
    Sie ist wohl die einzige Autorin die jemals Pedophilie als Lösung eines Liebesdramas benutzt.

  4. #84
    Och, bei den Mormonen ist das selten ein Hindernis. ^^"

    (Ja, das Bashing hört jetzt auf.)

  5. #85
    Zitat Zitat von Mivey
    Sie ist wohl die einzige Autorin die jemals Pedophilie als Lösung eines Liebesdramas benutzt.
    Ist "Wenn ich dich nicht kriege, nehme ich halt deine Tochter!" nicht ein ganz klassisches Motiv? Mir kommt gerade nichts in den Kopf, aber ich bilde mir ein, schon so einiges in die Richtung gehört zu haben. ^^

    Zitat Zitat von M-Guy
    Glaube übrigens nicht, dass Sicherheit vermittelt werden will. Nur der reine Tran, nichts zustande bringen zu müssen, passiv vor sich hinleben zu dürfen. Meyer hält die Schwächen ihres antizipierten Publikums hoch: [...]
    Ich denke, das kommt auf dasselbe hinaus (auch wenn "Sicherheit" zugegebenermaßen wohl nicht der beste Oberbegriff ist). Wobei ich statt der Passivität hier eher den Egozentrismus und die Sicherheit vor äußerer Einwirkung in den Mittelpunkt stellen würde. Was du auch schon als Fehlen von Konsequenzen betitelt hast.
    Zitat Zitat
    Bella begibt sich regelmäßig in Todesgefahr, sei es um Aufmerksamkeit zu bekommen
    Ich finde ja, der Satz bestätigt schon die Widersprüchlichkeit. Das meine ich ja mit "nicht Straight-Forward-Todestrieb", da ist ne verdammte Menge Eros mit drin, und imho nicht genügend Thanatos, um es so in den Mittelpunkt der Symbolik zu stellen.
    Der Rest klingt vernünftig.

    Was Meyer bewusst wollte, ist mir übrigens immer noch relativ egal. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass sie das Ding (inhaltlich) tatsächlich mit etwas Intertext aus dem Handgelenk raus geschrieben hat, und all das, was wir darin sehen, entweder eine Repräsentation ihrer selbst oder aber Hintergrund aus anderen Werken war. Mir geht es eher um die Frage, was man als Leser(in) denn so daraus mitnimmt, denn das finde ich gesellschaftlich interessant. Zumal Twilight durch die Relevanz bei der Zielgruppe zunehmend auf Schul-Curricula landet.
    Die religiöse Dimension packt das Ganze natürlich auch noch mal in ein anderes Licht. Ich glaube aber nicht, dass speziell deutsche Leser Bellas Vampirwerdung als Todesallegorie verstehen. Da ist die Heirat, die zur endgültigen Sicherheit führt (ich bleibe mal bei dem Begriff) schon interessanter für die Kritik, auch hierzulande.

    Zitat Zitat von Sabaku
    Ich versuche da nichts reinzuinterpretieren. Twillight kann man wie schon mehrmals angesprochen in der Sparte der Teenieromane verstauben lassen, wo simpelste Probleme zu einem Drama für mehrere hundert Seiten aufgebauscht wird. Zumindest könnte man das, wenn einem die Story nicht dauernd so penetrant von allen Seiten ins Gesicht geklatscht werden würde.
    Und genau deshalb sollte man sie imho nicht verstauben lassen. Twilight ist zu allgegenwärtig und inhaltlich zu fragwürdig, als dass man es gesellschaftlich ignorieren kann, denke ich. Deshalb die ganze Diskussion hier, und deshalb auch die "Interpretationsversuche". Wenn man etwas mit Erfolg kritisieren und in Frage stellen will, reicht es nicht, bloß zu sagen, dass es einfach schlecht ist. Dann winken die Teenies ab, Meyer plädiert auf Ansichtssache / künstlerische Freiheit (take your pick) und du hast gar nichts erreicht. Man muss erstmal genau gucken, was genau daran so fragwürdig ist, und dann kann man darüber nachdenken, wie man dagegen angeht.
    Natürlich nur, wenn man das will (was ich weiß Gott nicht für eine Bürgerpflicht halte, solange man nicht erzieherisch etwas mit pubertierenden Mädchen zu tun hat ).

  6. #86
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ist "Wenn ich dich nicht kriege, nehme ich halt deine Tochter!" nicht ein ganz klassisches Motiv? Mir kommt gerade nichts in den Kopf, aber ich bilde mir ein, schon so einiges in die Richtung gehört zu haben. ^^
    Ja, ganz neu ist das nicht. Auch wenn das in der Form, wie Du das nennst, oft halt eher aus der Richtung des klassischen Antagonisten kommt, der aufgrund verschmaehter Liebe dann eben batshit crazy wird. Auf der anderen Seite ist Twilight generell ziemlich paedophil, wenn man mal darueber nachdenkt, dass Edward -- wie alt auch immer der ist -- an einer Highschool rumrennt und nach 16-jaehrigen Maedchen fischt. Man sollte eigentlich meinen, dass einem pubertaere Bratzen wie Bella nach x-hundert Jahren Lebenserfahrung irgendwann zu infantil sind.

  7. #87
    Ich bete zu Gott und ziehe es sogar in erwägung in die Kirche zu gehen nur damit nicht noch mehr von Twilight auf den Leinwänden erscheint das wäre mein Tod
    weil mich meine Freundin ins Kino schleifen würde und ich es mir nicht verkneifen kann meine Kommentare für mich zu behalten.
    für mich ist das ein ganz schlechter Film ,wobei ich aber die Bücher nicht kenne vielleicht sind die ja besser??????
    LG Svennoss

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