Hallo Gemeinde!
Ich hatte grade ein längeres Gespräch darüber, und ich dachte mir: "Hey, ist doch eine super Idee für einen Thread!"

Ich habe eine furchtbare Arztphobie.

Mir ist das nie richtig klar geworden, weil ich es vermeide, zu einem zu gehen. Ich weiß nicht, ob ich Ärzte hasse oder wirklich Angst habe, ich gehe aber nicht hin, ich weigere mich und ich will nicht. Jetzt scheint es aber so, dass es recht akut wird, dass ich mal zu einem gehen müsste.

Und ich will nicht.

Ich war schon immer recht pummelig. Das hat mir eine furchtbar bezaubernde Schulzeit beschert, die mein Selbstbewusstsein total zu Grunde gerichtet hat. Ich traue mich nicht, in der Öffentlichkeit zu essen, ich sehe in jedem Fremden einen abschätzigen Blick, heck, ich habe sogar ein bisschen Angst vor dem BMT, weil ich permanent meine Umgebung abscanne, ob mich jemand verurteilen könnte.
Zwei Jahre lang hatte ich eine heftige Essstörung und habe 25 Kilo abgenommen, aber das hat auch nicht viel an meinem Selbstwertgefühl gedreht, ich habe mich sogar noch schlechter gefühlt. Inzwischen habe ich halbwegs Frieden mit meinem Körper geschlossen, obwohl ich wieder zugenommen habe. Hey, ich finde mich sogar relativ geil, und es wird mir auch immer wieder bestätigt.

Natürlich habe ich wieder zugenommen, und jetzt kommen wir zum Problem: Ich esse zu wenig, um zuzunehmen, tue es aber trotzdem. Meine Oma hat mich heute auf die Idee gebracht, dass ich ein Problem mit der Schilddrüse haben könnte - hatte sie auch, und sie musste ihr entfernt werden. Ich hab mir mal die Symptome angeschaut und es würde ziemlich gut passen - Antriebslosigkeit, Haarausfall, trockene Haut, Gereiztheit, Gewichtszunahme. Weil sowas ziemlich unschön endet, müsste ich mal zum Arzt. Und davor habe ich Angst.

Genauer gesagt habe ich Angst, gesagt zu bekommen, ich solle doch erstmal "einfach" abnehmen. Dass mir nicht geglaubt wird, als würde ich eine Bequeme Ausrede fürs Fettsein suchen. Ich habe auch keinen Hausarzt, zu dem ich Vertrauen hätte, ich habe da sehr schlechte Erfahrungen gemacht (Emotionale Probleme? "Versuchen sie doch mal abzunehmen!" // Blasenentzündung? "Nehmen sie ab, dann löst sich das Problem!" // Schnupfen? "Es gibt da tolle Abnehmpräperate!"), mein Leben lang. Ich will nicht negativ "beurteilt" werden. Mein Gott, ich bin eben nunmal keine Elfe und werds nie sein. Aber ich fürchte trotzdem immer, darauf reduziert zu werden, vor allem bei Ärzten.

TL,DR:

Was habt ihr für Ängste, wie kämpft ihr dagegen an, redet ihr drüber? Wollt ihr auch einen Seelenstrip machen? Und: Wie komme ich zu einem Schilddrüsentest mit möglichst wenig "Boah, iss mal weniger und mach Sport!" ("ach, so geht das? Sorry, dass ich sie belästigt hab, hätte mir das nur mal einer VORHER gesagt!")