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Thema: [Vampire von Düsterburg] Nachbesprechung

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  1. #3
    Edit: Vollkommen vergessen, aber das gehört natürlich ganz oben hin: Ein herzliches Dankeschön an die Spielleitung, allen voran Layana! Ihr habt das toll gemacht.

    Ich gebe mein Feedback einfach mal in mehreren Posts, so wie es mir gerade kommt.

    Erstmal zum Negativen:

    Ich fand, es waren viel zu wenig böse Rollen im Spiel! Ganz besonders gab es zu wenig Werwölfe für die Art und Weise, wie sich das Spiel entwickelt hat. Das Spielprinzip ist es ja, dass man vor allem aus den Anklagen und dem sich-in-Schutz-nehmen feststellen kann, wer verdächtig ist, und wenn es nur 2 Werwölfe gibt, haben sie einfach leichtes Spiel. Wir haben bis zum Ende keinen der beiden überhaupt jemals ins Visier genommen, dafür war die Wahrscheinlichkeit einfach zu gering, und es ließen sich folglich keine Schlüsse ziehen.
    Und auch die vier Vampire erscheinen mir recht dürftig. Vielleicht trügt hier der Schein, da wir 2 Vampire gleich in den ersten beiden Tagen getötet haben, aber dennoch gilt auch hier: Bei vier Personen lässt sich schlecht ein Muster erkennen.

    Ich bin mir auch noch nicht sicher, was ich überhaupt davon halten soll, dass es 2 böse Fraktionen gab, die auch gegeneinander gekämpft haben. Ich habe immer während des Spiels auch in die alten Werwölfe-IV-Threads geschaut, wo es eine Riesenfraktion Werwölfe gab, und irgendwie erschien mir das Spiel dort... flüssiger. Bei uns stockte es immer bei der Frage "Vampir oder Werwolf?", und letzten Endes mussten wir ja einsehen, dass wir im Grunde die Vampire total vernachlässigen können (vor allem für einen Vampirjäger eine traurige Erkenntnis ).

    Zum Storyverlauf etc.:
    Ich mochte das Setting sehr und fand es interessant - Düsterburg, die Barockstadt war irgendwie "wichtiger" als ein kleines Kaff im Wald. Aber es war am Anfang nicht klar, wie das ganze Spielprinzip storytechnisch in diese Welt gepackt werden kann. Ein Glück, dass die Idee mit den "Vertrauenspersonen" von DSA-Zocker kam, aber dennoch gab es hin und wieder einige Momente, in denen man sich sehr in einer Zwickmühle zwischen logischer Storyentwicklung und Gameplay-Beschränkungen sah. Warum waren alle Werwölfe und Vampire bei den Vertrauenspersonen? Oder auch einfache Fragen wie: Ist Magie eine bekannte Kraft in der Welt? Soll man Sehern Glauben schenken oder sie als Scharlatane missachten? Wird man als Narr dargestellt, wenn man an Vampire und Werwölfe glaubt? Warum demokratische Abstimmungen in einer absolutistisch geprägten Zeit?
    Hier hätte ich es schön gefunden, wenn die Spielleitung ein paar Grenzen gemacht hätte. Zum Beispiel die klare Ansage, dass man in fremden Ländern ähnliche Geschichten gehört hat. Die klare Ansage, dass es in dieser Welt üblich ist, bei übernatürlichen Verbrechen demokratische Abstimmungen einzuführen aus welchem Grund auch immer. Und man hätte zum Beispiel Ermittlungen der Stadtwache als Grund dafür bringen können, den Kreis der Verdächtigen auf einige Bürger der Stadt einzuschränken.

    Zum Positiven:

    Es hat mir unglaublich Spaß gemacht. Ich würde wirklich, wirklich gerne bei einem weiteren Rollenspiel dabei sein. Ich habe meinen Charakter lieben gelernt und mein Herz hat Freudensprünge gemacht, wenn andere Charaktere auf den alten Miller (den ich im Charakterthread viel zu jung gemacht habe >.<) eingegangen sind. Ich habe an manchen Tagen dutzende von Ideen niedergeschrieben, wie ich meinen Tod inszenieren würde und wer im Idealfall daran glauben müsste. (Oder habt ihr gedacht, ich spiele die "Symphonie der Nacht" von Unterwegs in Düsterburg nur zum Spaß?! Im Falle des Falles hätte ich einen auf Tarius gemacht und einen Vampir mit der Kraft der Musik hingerichtet. )
    Ich habe auch die anderen Charaktere sehr gemocht, es war immer schön, einen neuen Post zu lesen. Wie ich auch schon im Spam-Thread meinte, ich fand das Rollenspiel ziemlich gut. Klar, nicht jeder war immer auf der Höhe, ich selbst habe oft genug einfach nur etwas geschrieben, um den Tag voranzubringen, aber die Charaktere haben sich trotzdem alle entwickelt.

    Da muss ich am Ende auch noch einen kleinen negativen Kommentar an die Mitspieler loswerden:
    Ich fand es nicht cool, dass so oft darüber gesprochen wurde, wie schlecht das RP sei und wie langweilig manche Rollen seien. Nennt mich paranoid aber ich hab mich da angesprochen gefühlt und mochte das nicht, weil ich z.B. meinen Charakter absichtlich nicht zum Superhelden/Abenteurer gemacht habe, sondern einfach einen normalen Bürger mit seinen kleinen Problemchen und Eigenheiten gespielt habe.
    Aber auch generell. Es ist doch kein Wettkampf, Leute. Wenn ihr sowas schreibt wie "Charakter X ist gerade der interessanteste von allen", dann fühlen sich doch alle anderen Spieler in dem Moment ein bisschen schlecht. Jeder gibt sein bestes und die gemeinsame Geschichte ist das, was entscheidet. Und ich fand es persönlich einfach nicht so interessant, meine Vergangenheit mit allerlei Drama aufzupeppen, nur um meinen Charakter tiefgründig erscheinen zu lassen.

    Geändert von Schattenläufer (18.12.2011 um 23:14 Uhr)

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