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Deus
Um nochmal auf den zurückliegenden Kram hier einzugehen: Final Fantasy XI war Final Fantasy pur und absolut serientypisch. Weit mehr als FFX, XII und erst recht als XIII. Alle Traditionen die mir einfallen tauchen hier auf, und zwar oft nicht nur am Rande, sondern in einer prominenten Rolle für die Spielwelt oder Story. Moogles, Chocobos, Kristalle, die klassischen Jobklassen, Luftschiffe, die bekannten Monster und Summons usw. usf. Für Fans hatte das Spiel wunderbar viele Aha-Erlebnisse und Anspielungen an jeder Ecke.
Was genau jetzt "Final Fantasy" ist, ist natürlich rein subjektiv und hängt auch von den persönlichen Präferenzen ab. Ich hab das allerdings immer so gesehen, dass XI sich stärker an der klassischen Serie, also den Anfängen auf dem NES orientiert (daher ist Vana'Diel auch so High-Fantasy), und das hat Tanaka afair auch mal so erklärt. Dagegen geht XIV in eine etwas modernere Richtung und lehnt sich stärker an die späteren Teile an. Die Spielwelt ist auch technologisch entsprechend weiter entwickelt. Mir selbst gefällt der Stil von XIV zwar auch um einiges besser (Magitek-Rüstungen *_*), aber deshalb ist XI nun nicht gleich weniger "Final Fantasy" als andere Teile. Gerade bei dem ersten MMORPG der Serie, das randvoll mit typischen FF-Elementen war, finde ich es absurd dem Spiel das absprechen zu wollen.
Und so etwas Grundsätzliches und Wesentliches alleine an dem Charakterdesign festzumachen halte ich doch für ziemlich oberflächlich. Ein paar NPCs waren in XI tatsächlich nur Copy & Paste, aber es gab auch viele einzigartige. Überhaupt geht es bei Figuren wie Shantotto doch viel eher um die Persönlichkeit als um das Design. In XI stammen die Charas von drei verschiedenen Designern, einer davon Nomura. Von mir aus könnten sie mit jedem neuen FF-Teil einen anderen Charakterdesigner nehmen. Mal mangamäßig (VII), mal realistisch (VIII) oder super-deformed (IX) - das sorgt für Abwechslung. Kann natürlich sein, dass einem das dann mal nicht soo sehr zusagt, aber Final Fantasy ist es trotzdem. Ich muss gestehen, dass bei den XIVer Figuren auch bei mir mehr von dem "Final Fantasy Feeling" rüberkommt, aber das liegt wohl auch daran, dass ich erst mit der Serie ab Teil VII aufgewachsen bin (und die Judges aus XII oder das steampunkige Imperium aus VI total klasse fand) und daher mehr mit den aktuelleren Spielen verbinde.
Dass Yoshida jetzt die ganzen Sachen und Elemente bewusst aus der Serie einbauen möchte finde ich super. Diese Vergnügungspark-Herangehensweise. So wird XIV zu einer Art Schmelztiegel und lockt mehr Fans an. Aber genau genommen habe ich es schon in XI so ähnlich empfunden, nur dass es da etwas dezenter war und sich die Macher nicht so bewusst darauf konzentriert haben. Storymäßig muss das Spiel imho aber erst noch zeigen, was es (besonders jetzt in 2.0) zu bieten hat (alles was man demnächst nicht mehr spielen können wird von der jetzigen Handlung sehe ich nur als besondere Sidestory an; die Haupthandlung muss das sein, was langfristig von den Spielern selbst erlebt werden kann), da liegt XI klar vorne.
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