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Thema: [Vampire von Düsterburg] Tag 10

Baum-Darstellung

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  1. #8
    So sollte es also sein. Nach langer Zeit war es soweit: Libra sah ihrem Ende entgegen. Sie tat es nicht mit Groll, nicht mit Schrecken, sie lächelte das ruhige Lächeln, dass sie seit Adryans Tod auf den Lippen hatte. Von der bezaubernden Schönheit, die sie hatte, als sie durch das Stadttor traten, war nichts mehr übrig. Die Wachen, die sie gefasst hatten, führten sie mit sichtlichem Ekel zu den versammelten restlichen Vertrauenspersonen.

    Ihre langen, roten Haare, verglüht, zusammengeschmolzen, stumpf, strohig.
    Ihr Lächeln eine Grimasse.
    Ihre zarte Haut verkohlt, schwarz, gerötet.
    Der Blick verhangen vom Weinen, ohne Stolz, ohne Demut.

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    Der frischgewählte Bürgermeister brach auf ihrer Schwelle zusammen, von den Vampiren gebissen, ausgesaugt, erschöpft. Caspar von Busch wusste, was zu tun war. Sie trafen sich in einem kleinen Haus am Rande der Stadt. Das Wolfsrudel und der Zaubermeister. Sie hatten sich gefunden. Mit seinem letzten Zauberspruch weckte er den Blutdurst in den Menschen, den sie schon lange vergessen hatten. Er erweckte die Werwölfe wieder, auf das sie sich jede Nacht einen holen würden, solnage, bis es keine Vampire mehr gab. Doch zuerst solle es seine Frau sein. Er wollte nicht alleine sterben.

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    Sie trat vor Generalfeldmarschall Kessel, das Gewehr im Anschlag. Vor ihr die letzten Überlebenden von Düsterburg. Vor ihren Augen die Gesichter der Anderen. Grandy…das freundliche Lächeln des alten Dankwart, Adryan

    Die junge Sängerin Marina.
    Das Ehepaar von Busch.
    Ihre mutige Haushälterin Selene.
    Der alte Havelock.

    Tot. Das waren sie alle. Bei den Vampiren konnte man sich da nie ganz sicher sein, aber trotzdem. Sie alle waren tot. Und nun würde dieses Schicksal auch Libra treffen.

    Kessel schoss.

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    Die Wölfe stritten um ihre Beute. Der Körper der jungen Frau schmeckte bitter nach Rauch und Alkohol. Eine Klaue auf ihren Beinen, die Zähne tief in der Schulter der jungen Frau, ein Stoß, und sie fiel. Fiel auf die Straße vor der Herberge von Elizabeth Stepback, bei der sie später gefunden werden sollte. Die Leiche auf ihren Beinen. Sie fiel in Ohnmacht, als sich das letzte Fell zurückbildete. Die Gewissheit, Shael ein Stück aus dem Bein gebissen zu haben.

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    Der Körper der Hündin schlug auf dem Boden auf. Aus der Schusswunde tropfte das Blut der Kugel. Julie hatte sich für ihre Blutsschwester geopfert. Noch während Kessel sich am Kopf kratzen wollte, löste Libra ihre Fesseln, ein schauriger Ton kämpfte sich seinen Weg durch die Nacht. Libra breitete ihre Arme aus, und ein wahres Lächeln erfüllte ein letztes Mal ihre Lippen. Ihre menschlichen Lippen.

    „Ich habe diese guten Menschen nicht getötet.
    Das. Wart. IHR!


    Sie setzte an und sprang auf Edmond Dantes zu und grub ihre Reißzähne tief in seinen Arm.
    Der letzte Schuss aus Kessels Muskete beendete das Leben, das keines mehr war.

    Geändert von Caro (18.12.2011 um 20:47 Uhr)

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