Trainingspartner hab ich persönlich nie gebraucht und ich lauf trotzdem 90-120 Minuten. Musik hören tut es auch. Wobei Musik auch von schmerzenden Begleiterscheinungen ablenkt und somit einen positiven Effekt auf dich hat. Vor dem Training nichts essen und auch nicht viel trinken (Hab das mal gemacht und durfte die ersten 45 Minuten mit nem Wasserbauch durch die Gegend laufen - nicht schön). Auf nüchternem Magen kann ich persönlich nicht laufen, da ich mich schwach fühle und teilweise auch Schmerzen habe.

Früh morgens kann ich aber generell nicht laufen, weiß nicht, woran das liegt. Abends fand ich dann immer die Motivation, rauszugehen. Da musst du schauen, wie es bei dir ist. Schuhe sind da auch sehr wichtig - informier dich mal über passende Schuhe. Neue Schuhe drücken zu Beginn oft auch, da solltest du sie einfach zuhause einlaufen und vielleicht mal ein paar Runden mit ihnen machen.

Du meintest, du willst mit 3x 15 Minuten anfangen? Ich würde einfach mal, ohne wirklich Ahnung zu haben, sagen, dass das schon wieder fast verschenkte Zeit sein könnte. Ich habe vor einem Dreivierteljahr mit 35 Minuten angefangen. Hatte zu dem Zeitpunkt lange kein richtigen Ausdauersport mehr getrieben, nur alle 2 Wochen Schulsport und ein halbes Jahr zuvor Karate im Verein gehabt.

Wenn du ersteinmal anfängst, werden dir 15 Minuten vorkommen wie ein Ritt durch die Hölle. War zumindest bei mir so, da mir der Hals nach nichteinmal 5 Minuten bereits weh tat. Lass dich aber nicht davon beirren. Ich weiß von mir, dass die ersten 45 Minuten mehr von mir fordern, als die 45 Minuten, die danach kommen. Wenn ich 2 Stunden jogge, sind die letzten 30 Minuten anstrengend, aber zu überwältigen.

Das Steigern erfolgt übrigens schneller als du dachtest. Wenn du einmal Muskelaufbau betrieben hast, dann weißt du sicherlich noch, wie du beim ersten Mal einer Übung fast gestorben wärst und du 2 Tage Muskelkater hattest, du beim nächsten Mal aber wesentlich besser damit klar kamst. Mit dem Joggen wirds wohl nicht anders sein. Nach meinen 35 Minuten bin ich fast gestorben und ich konnte mich die Tage darauf kaum bewegen. Danach bin ich die gleiche Strecke gelaufen und bin super damit klargekommen. Dazwischen lag auch ungefähr eine Woche. Danach verlängerte ich die Strecke und ich hatte keine Probleme, 1 Stunde zu laufen. Ich hielt mich an ungefähr einer Stunde fest und irgendwann entschied ich mich spontan, eine recht lange Strecke zu laufen, bei der ich dann auch merkte, dass sie etwas anspruchsvoller ist. Nach knapp 90 Minuten war ich an einem Punkt angelangt, an dem ich innerhalb von 10 Minuten hätte nach Hause laufen oder die erste Laufstrecke ablaufen können. Ich bin meinen ersten Weg langgelaufen und fühlre mich wunderbar. Erst auf dem Weg zurück musste ich wirklich kämpfen, was ich dann auch tat.

Das allerdings auch innerhalb eines Monats. Von "30 Minuten, ich sterbe" zu "2 Stunden, ich sterbe" und einige Wochen später zu "2 Stunden, mir gehts gut".

Motivation, ein Ziel und viel Willenskraft bringen einen beim Joggen wirklich weiter. Ich habe gelernt, in den ersten 45 Minuten nicht auf meinen Körper zu hören, sondern es einfach durchzuziehen. Nur wenn ich nach 45 Minuten merke, dass es mir wirklich nicht gut geht, höre ich auch. Selten tu ich das auch schon nach 20 Minuten. Der größte Motivationsfaktor ist aber Kummer. Während des Laufens kamen mir so viele Gedankengänge und Blitze, dass ich einfach nur noch gelaufen bin. Während des Laufens hörte ich Musik und meine Gedanken waren voll mit Dingen, die ich zu verarbeiten hatte. Da achtet man nicht mehr auf den Weg oder irgendwelche Schmerzen. Einmal, das weiß ich noch, bin ich einen längeren Weg nach Hause gelaufen, weil ich über eine Freundschaft nachgedacht habe und noch unbedingt zu einem Entschluss kommen wollte, bevor ich wieder zuhause bin.

Ich denke, wenn du einmal 15 Minuten läufst, dann kannst du beim nächsten mal auch schon 20 laufen. Und wenn der Muskelkater aufhört, könntest du auch einfach 30 Minuten laufen und schauen, ob du vielleicht nicht noch weiter läufst.

Was deine Ernährung angeht, kann ich nicht viel sagen, da ich wenig Obst esse, sondern eher Kalorienreich.