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Thema: [Vampire von Düsterburg] Tag 8

  1. #21
    "NEIN!

    Warum nehmt ihr mir alle meine geliebten Menschen weg? Warum?"


    Sie klammerte sich an Adryan, der nun schon von so vielen gewählt wurde. Warum? Gestern hetzten sie noch gegen Ava, kein Wort gegen Adryan, und jetzt soll er hängen? Einfach nur, weil Edmond es schon wieder einfach so in den Raum stellte? Sie konnte es nicht glauben. Sie wollte es nicht glauben.

    "Ihr wollt Adryan wählen? Warum? Weil er einmal sagte, die Tiere hätten mich angefallen? Haben sie auch, in der Nacht von Elizabaths Tod, auf offener Straße? Egal, was ihr sagt. ich werde heute für Ava stimmen, so wie es gestern eigentlich klar wurde. Sie ist weiterhin weit im Hintergrund. Ich werde Adryan nicht in den Rücken fallen."

  2. #22
    Adryan sah die Vertrauenspersonen ausdruckslos an. Dann fiel sein Blick auf Libra und er lächelte.
    Behutsam legte er einen Arm um sie, nahm jede Berührung in sich auf, als wäre es die Letzte - was durchaus ihm Rahmen des Möglichen lag.
    "Liebste,", sagte er sanft und sprach es zum ersten Mal in der Öffentlichkeit aus, dass er sie liebte. "Auch ich werde Ava anklagen - einen besseren Grund, als mein eigenes Leben damit zu retten habe ich nicht.". Düster fügte er hinzu: "Auch wenn ich weiß, dass noch nicht alle abgestimmt haben, so wird mein Schicksal unausweichlich sein - einzig Ava selbst und Leonardo müssen noch ihre Stimmen abgeben. Und da Ava sich kaum selbst belasten wird, ist das Urteil bereits gesprochen.".
    Libra stiegen die Tränen in die Augen und sie begann den Kopf zu schütteln, als ob sie damit die Welt davon abhalten konnte, sich weiter zu drehen.
    Mit einem finsteren Blick sah Adryan Edmond an. "Ihr habt erneut bekommen was Ihr wolltet, Dantes, meinen Glückwunsch. Doch gestattet mir die Freiheit, die Art meines Todes selbst zu bestimmen.".
    Der Bürgermeister schenkte ihm ein joviales Lächeln. "Es sei Euch gestattet.". Adryan nickte. "Ich will einen Scheiterhaufen - die Flammen sollen mein wahres Wesen offenbaren.".
    Dann nahm er Libra in die Arme, drückte sie fest an sich und wartete auf seinen Tod.

    Geändert von Simon (13.12.2011 um 18:34 Uhr)

  3. #23
    Ava war nun auch letztendlich auf der Versammlung erschienen und hatte schweigend Maxims Anschuldigungen hingenommen. Sie, ein Werwolf? Lächerlich. Zwar hatte Shael sie in Schutz genommen, doch dies war zu einem Zeitpunkt geschehen, wo er bereits vermutete, sterben zu müssen. Ein glorreicher Versuch, einen unschuldigen Bürger mit in den Tod zu reißen. Eine Finte, die bei manchen sogar zu wirken schien.
    Da war sogar Edmonds Theorie, sie sei ein Vampir, noch glaubhafter. Obwohl man von den Blutsaugern schon einige Zeit nichts mehr gesehen hatte. Ob es wohl noch einen gab...?
    Ava bezweifelte es mittlerweile. Der letzte Dorfbewohner, der von der Hand der Vampire starb, war Rebecca, gewesen. Wenn es noch einen geben würde, wäre dieser seitdem längst zur Tat geschritten. Doch Werwölfe.... die waren sicher noch nicht alle gestorben.

    Ava ergriff das Wort, um ihr Anliegen vorzutragen. „Ich möchte heute auch jemanden anklagen. Doch diese Person ist nicht Adryan, sondern Libra. Ich bin zu diesem Entschluss durch Ausschlussverfahren gekommen. Da ich nun durch Shaels Handeln vermute, dass Maxim und Edmond unschuldig oder höchstens Vampire sind, die kaum eine Gefahr mehr darstellen, kann ich sie nun ausschließen. Ich bitte um Verzeihung für die Male, bei denen ich euch anklagte.“
    Sie nickte den beiden kurz zu. Ava wusste, dass sie ihr nicht vergeben würden und dass sie das Vergangene nicht wieder gutmachen konnte, doch trotzdem hoffte sie auf Verständnis.
    „Zudem glaube ich an Havelocks Unschuld, der Shael gestern als erstes beschuldigte, während ich mich von seiner Fassade beirren ließ. Ich glaube ihm auch, wenn er behauptet, er wäre der Magier. Leonardos Unschuld konnte erfolgreich durch Grandy belegt werden. Bleiben nur noch Miller, Adryan und Libra. Ich konnte mich für keinen entscheiden, bis Libra mich anklagte.“ Ava holte tief Luft.
    „Nicht, dass das mich verwundern würde. Ich habe in den vergangenen Tagen viele Fehler begangen. Dennoch kann ich kein Werwolf sein. Welcher Werwolf würde nicht seinen Gefährten opfern, wenn es nötig erscheint? Shael war im Moment meiner Wahl schon so gut wie tot. Wäre ich ein Wolf, so hätte ich mich noch in letzter Sekunde auf die Seite der Bürger geschlagen, oder gar keinen gewählt. Doch ich nannte Maxim, was sich im Nachhinein nicht als die optimale Lösung herausstellt. Auch Adryan hat mich nun angeklagt, doch er fürchtet nur um sein Leben.
    Libra dagegen hat gestern als letztes für Shael gestimmt, wahrscheinlich hat sie noch gehofft, ihn retten zu können, vergeblich. So opferte sie ihn für das Wohl der Werwölfe.“

    Geändert von Neadyn (13.12.2011 um 19:04 Uhr)

  4. #24
    Und somit tritt der Privatermittler Adryan Klerc seinen letzten Gang zum Scheiterhaufen an.

    Geändert von Layana (14.12.2011 um 09:10 Uhr)

  5. #25
    Seine Hinrichtung war nun also besiegelt.
    Vor der Stadthalle hatten die Soldaten einen großen Scheiterhaufen aufgerichtet, auf dem Adryan den Tod finden sollte.
    Zwei Wachen führten ihn auf den Platz, seine Hände waren mit groben Seilen vor ihm zusammengebunden, bis auf seine Hosen hatten sie ihm aller Kleidung beraubt. Die kalte Luft der hereinbrechenden Nacht machte ihn fröstelnd.
    Kurt Heinz Wolfinger von Kessel, der Befehlshaber der Truppen, wartete direkt vor dem Scheiterhaufen, flankiert von zwei Fakelträgern wirkte er wie ein Priester der Inquisition.
    „Irgendwelche letzten Worte, Strolch, bevor wir Euch dem reinigenden Feuer übergeben?“, fragte der Mann streng blickte Adryan ausdruckslos an. "Gewährt mir als der Edelmann der Ihr seid die Gunst eines gebührenden Abschieds aus dieser Welt.", sagte Adryan, dem seine Formulierung selbst äußerst hochgestochen und pathetisch vorkam. Doch man hatte im Leben nur einmal die Möglichkeit, seinen eigenden Tod zu inszenieren.

    Der Befehlshaber lachte freudlos. „Ein Edelmann, der ich bin.“, wiederholte er grinsend. „Nun gut, aber fasse Er sich kurz. Ich möchte meine Männer von der Straße haben, noch ehe die Nacht vollends herein gebrochen ist.“. Der Ermittler nickte dankbar und wandte sich den Vertrauenspersonen zu. Alle waren gekommen, um zu ergründen, ob es sich bei Adryan um ein Monster, ein übernatürliches Wesen oder einen einfachen Bürger handelte. Langsam ging er auf den Antiquar, Havelock zu und hob, als er nahe genug war, beide Hände. "Sagt mir, Magier. Habt Ihr mich eines Nachts vor dem sicheren Tode gerettet?. Der Angesprochene blickte verlegen zur Seite. "Verratet es mir nicht und lasst mich in dem Glauben sterben, dass Ihr es wart. Denn unter den wenigen, die noch übrig sind, habe ich euch zumindest ein Stück weit vertraut - selbst wenn Eure Stimme mein Todesurteil unterzeichnet hat.". Auffordernd nickte Adryan dem Antiquar zu. Dieser packte die dagebotenen Hände und schüttelte sie kurz, zaghaft, kraftlos.

    Wenige Meter daneben stand Miller und blickte den Todgeweihten mit einer Mischung aus Neugier, Misstrauen und Abscheu an. Adryan entging dieser Blick nicht und obwohl ihm eine schneidende Bemerkung auf der Zuge lag, lächelte er. "Ich weiß um Eure Abneigung gegen mich, doch betet für meine Seele, damit sie unbeschaded den Ort erreichen möge, der ihr bestimmt ist.". Ohne auf eine Antwort zu warten schritt Adryan zu Libra.
    Die rothaarige blickte ihn mit großen, geröteten Augen an, ihre Wangen glänzten feucht von den Tränen, die sie vergossen hatte. Die Hündin Julie saß zu ihren Füßen und gab ein leises Winseln von sich. Adryan ging in die Hocke und streichelte den Kopf der Hündin. "Pass gut auf sie auf, ja? Außer dir hat sie Niemanden mehr.", sagte er und das Tier leckte ihm kurz über die gefesselten Hände, bevor er sich erhob und Libra ansah. "Danke.", sagte er schlicht und küsste sie sanft.

    Ohne ein weiteres Wort wandte er sich an den Befehlshaber. "Ich bin bereit.". Was für eine Lüge! Er war gefasst, er war ruhig, aber bereit für den eigenen Tod? Bei Gott, das war er keinesfalls. Doch er weigerte sich, als feiges, schreiendes Bündel aus dieser Welt zu gehen. Ruhigen Schrittes begab er sich auf den Scheiterhaufen und ließ sich mit ausdruckslosem Gesicht an einen massiven Holzpfahl fesseln. „Hiermit übergebe ich euch den Flammen! Möge Gott eurer Seele gnädig sein!“. Mit diesen Worten wurden die Fackeln gesenkt und setzten den Holzstoß in Brand. Die Flammen loderten explosionsartig auf und rissen ihm förmlich Haut und Fleisch von den Knochen.
    Rauch verwässerte seinen Blick, doch das langsam bleich werdende Gesicht Havelocks im Moment der Erkenntnis und Miller, der auf die Knie fiel und lauthals zu beten anfing konnte er noch erkennen - ebenso wie er den klagenden Schrei der Frau hörte, die er geliebt hatte. Die Frau, die in ihm wieder die Liebe geweckt hatte. Mit ihrem Gesicht vor Augen trübte sich seine Sicht immer weiter und die Flammen rissen Stück für Stück das letzte Leben aus Adryan Klerc heraus, einem einfachen Bürger.

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    Kurt Heinz Wolfinger von Kessel war außer sich vor Wut. Er tobte, schnaubte und schmiss Vasen gegen Wände. Bürgermeister Dantes zuckte bei jeder Bewegung des Soldaten zusammen.
    „Ich hoffe für Euch, dass Ihr Morgen mehr Erfolg mit Eurer Verhandlung habt, Bürgermeister. Ansonsten lernt Ihr mich richtig kennen!“.

  6. #26
    Und eine weitere Nacht bricht über Düsterburg an, nicht wissend, was sie ihnen bringen wird.

  7. #27
    Maxim war nicht dabei. Er war ganz weit weg, allerdings konnte man den Rauch der Veranstaltung noch sehen. "Edmond... er hat einfach nur zu viel hinterfragt, der Mann", dachte er sich. Er rechnete damit, dass seine Wahl schon daneben lag, wieder ärgerte er sich darüber, nicht für Ava abgestimmt zu haben. "Wie schafft es die Frau mir immer wieder zu entkommen?" Irgendwas störte ihn in seinem Gedankengang. Die Luft ließ eine unnatürliche Hitze frei und die Gegend sah so aus, als würde sie sich zusammenziehen. "Es brennt doch gar nicht..." Er lief nach vorn, um sicherzugehen, dass es nicht an ihm lag, doch es lag an ihm. Beim Laufen schmerzte sein rechtes Bein und er war kurz davor zu humpeln. "Argh, was ist nur los...?!" Je weiter er lief, desto schwächer wurde er. Kurz bevor er den Scheiterhaufen klar erkennen konnte, knallte es.

    "Was zum verdammten Teufel machst du da, du Idot?! Soll ich es dir das nächste Mal die Nachricht ins Gehirn schießen, wenn ich sage: Feuer einstellen?!" Es wurde ganz rot an seiner rechten Seite. Bevor er die Stelle berühren konnte, um nachzuprüfen, was mit ihm los sei, sackte er schon in sich zusammen. "Aber Sir, er war doch-" "Ihr... Ihr Narr! Was tut Ihr denn da?! Dafür könnte ich Euch jahrelang in den Knast bringen!!" Eine kleine Menschenmenge bildete sich um Maxim. Edmond lief zu ihm. Doch die meisten waren noch schockiert vom Spektakel um Adryan...

    "Ruft sofort einen Arzt!"

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