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Kämpfer
Ava erwachte von dem Schreien der Menschen in den Straßen. Träge und übermüdet erhob sie sich aus ihrem Bett. Die vergangene Nacht war eine wahre Tortur gewesen, sie hatte kaum schlafen können und als sie endlich in tiefen Schlummer gesunken war, hatten sie Alpträume verfolgt.
Doch so müde sie auch war, als ihr der Geruch von Feuer in die Nase drang, stürzte sie sofort zum Fenster. Und tatsächlich: Ganze Teile der Stadt standen in Flammen.
„Was ist hier nur passiert? Das... kann doch nicht sein!“
Entsetzen packte Ava. Sogleich warf sie sich ihren Mantel über und rannte aus dem Gasthaus, in dem sie für diese Nacht untergekommen war. Es hatte ihren letzten Groschen gekostet.
Als sie die Straße hinunter sprintete, kamen ihr einige Düsterburger entgegen, die vor dem Feuer flüchteten. Panisch versuchten alle, sich und ihre Habseligkeiten, die sie noch hatten retten können, in Sicherheit zu bringen.
Kurzerhand packte Ava eine vorbei stürmende Frau am Arm. „Verzeihung! Könntet Ihr mir sagen, was geschehen ist?“
Doch die Frau wimmerte bloß und versuchte sich loszureißen. Ava schüttelte sie, während sie auf sie einrief: „Versteht ihr nicht? Ich muss das wissen! Erzählt, oder ich schwöre, ich schleife Euch zurück, damit Ihr mir vor Ort zeigen könnt, was los ist!“
Endlich schien die Frau zur Besinnung zu kommen. „Dankwart, der Prinz... ist tot.“ Tränen liefen ihr über das Gesicht. „Ermordet... Seine Männer haben einige Gebäude angezündet...“
Sofort ließ Ava die Frau los, die weiter stolperte, kaum dass sich Avas Griff gelöst hatte.
Sie selbst eilte weiter in Richtung Flammenmeer.
Kaum war sie in Sichtweite, warf ihr eine Wache auch schon einen Eimer zu. „Geht, holt Wasser vom Brunnen, wir können jede helfende Hand dringend gebrauchen!“, rief der Mann ihr zu, bevor er selbst mit einem vollen Eimer zu einem der brennenden Häuser rannte.
So füllte Ava immer weiter Eimer auf, die sie dann an die Männer der Wache weitergab. Nach mehreren Stunden konnten alle Brände schließlich erfolgreich gelöscht werden.
Ava sank erschöpft zu Boden. Die vergangenen Stunden hatten sie ausgelaugt und sie war am Ende ihrer Kräfte. Doch das hier war erst der Anfang, das wusste sie. Dankwarts letzter Befehl als Prinz würde weitreichende Folgen haben. Denn der Brand heute war nur eine Warnung gewesen.
Ein bitteres Lächeln grub sich in Avas Züge. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass sie den heutigen Tag wahrscheinlich nicht mehr erleben würde...
So musste sie wenigstens die Zerstörung der Stadt nicht miterleben.
Geändert von Neadyn (12.12.2011 um 21:42 Uhr)
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