-
General
Zufrieden und sichtlich erleichtert über den toten Werwolf schlummerte Edmond tief und fest in seinem Bette den Schlaf der Gerechten. Endlich war es den Bürgerinnen und Bürgern gelungen, einen jener haarigen Ungeheuer aus dem Weg zu räumen, die bereits schon über eine Woche lang Nacht für Nacht einen jener Stadtbewohner heimtückisch überfielen. Und sicherlich würden sie auch an diesem Tag wieder einen Werwolf hinrichten können. Schon jetzt hielt Edmond den Schlüssel in den Händen, mit dem er auch die letzten diese Kreaturen enttarnen würde, und so träumte er in dieser Nacht nur allzu gerne von Düsterburg, wie er es nach dem Ende dieses Schreckens formen würde. Jedoch währten diese Träume nur bis zu dem Zeitpunkt, als auf einmal die Hölle über die Stadt hereinbrach und plötzlich ein flammendes Inferno sie zu bedrohen schien. Die Schüsse jener Soldaten, die so unvermittelt aus dem Nichts aufgetaucht waren, hatten bei ihrer Hetzjagd wohl einige umstehende Pulverfässer getroffen und dadurch die Entstehung mehrerer Brandherde verursacht und einige Häuser im Zentrum der Stadt in Mitleidenschaft gezogen. Auch wenn die schwarzen Rauchwolken bereits bedrohlich über Düsterburg hingen, so hätte Edmond dies beinahe nur für einen Alptraum gehalten. Erst als er eine Weile das hektische Treiben der Nachtwächter und panischer Bürger gewahr wurde, realisierte er allmählich, dass all dies keine bloße Fantasie war. Werwölfe, Vampire, und jetzt auch noch schießwütige Soldaten, die mit ihrem Verhalten die ganze Stadt in Schutt und Asche legen würden. Konnte es überhaupt noch schlimmer für sie kommen?
Eilig machte sich der junge Graf fertig und stürmte aus dem Anwesen hinaus zur nächstbesten Kutsche, die gerade des Weges entlangfuhr. Ein Glück, das Comptoir war von diesem "Überfall" unversehrt geblieben und der alte Fritz mit seinen getreuen Gesellen standen bereits selbst auf wackeren Beinen, um ein nahe gelegenes Feuer zu löschen, ehe es sich auf die nächsten Häuser ausbreiten konnte. Trotz aller Unruhen schienen die Menschen die Lage unter Kontrolle und die lodernden Flammen im Zaun gehalten zu haben. Und doch, es waren nicht einzig die alten Häuser, deren Verlust sie an diesem Morgen zu beklagen haben würden. Als sich Edmond mit einem unwohlen Gefühl jenem Trupp näherte, welches all das Chaos zu verantworten hatte, erkannte er auch schon den leblosen Körper Dankwarts dort auf dem Boden liegend, übersät mit den Spuren eines neuen Angriffs der Werwölfe, welche sich gewiss für Shaels jähem Ableben rächen wollten.
Während der Leichnam von den Soldaten abtransportiert wurde, machte Edmond sogleich Bekanntschaft mit dem Hauptmann von Kessler und die Erkenntnis, dass Dankwart Dengelbrack tatsächlich jener verloren geglaubter Prinz war, der er immer behauptet hat, gewesen zu sein. Somit war also ein erneutes Auferstehen der Monarchie unter einer weiteren Person blauen Blutes verhindert worden, und eigentlich hätte man jenen Bestien für ihre Taten danken müssen. Und doch, mit diesem wagemutigen Haufen Krieger im Nacken, stand nunmehr die gesamte Existenz Düsterburgs auf dem Spiel. Würden sie es nicht rechtzeitig schaffen, auch die anderen Verbrecher zu entlarven und dem Feuer zu übergeben, so würde schon bald die gesamte Stadt von der Landkarte für immer verschwinden!
Nurnoch acht der anfänglich 28 Vertrauenspersonen waren noch übrig geblieben, und so machte sich der Bürgermeister rasch auf den Weg, trotz der allgemeinen Umstände, sie alle rasch zusammenzurufen, um nicht noch mehr Zeit unnötig verstreichen zu lassen. Dabei hoffte er inständig, dass vor allem Maxim nichts passiert sein möge und weiß Gott, wie es den anderen wohl an diesem Morgen ergangen sein mochte...
Stichworte
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln