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Thema: [Vampire von Düsterburg] Tag 7

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Mit Millers Worten im Kopf erhob sich Edmond aus seinem Sessel und schritt ans Fenster. Der letzte Abend hatte für große Verwirrung gesorgt, und auch das Fehlen eines weiteren Opfers an diesem Morgen sorgte nicht gerade für Begeisterung unter den Vertrauenspersonen, wohlwissend, dass die Gefahr noch längst nicht vorüber war.

    "Nun, ich fürchte, wir haben mehr als nur einen Fehler begangen. Seit dem heutigen Morgen wissen wir, dass wir alle einem großen Irrtum aufgesessen sind, wenngleich er für unsere derzeitigen Überlegungen keine allzu große Rolle spielen dürfte. Adryan wurde niemals das Opfer der Werwölfe, denn wir wissen nun, dass er niemals durch einen Heiltrank gerettet wurde. Stattdessen hat unser unbekannter Magier jemand anderem wohl das Lebe gerettet. Demnach hätte Adryan einen Angriff der Werwölfe nur dann überlebt, wenn in jener Nacht Selene ihn davor beschützt hätte. Doch tat sie dies? Nein, vielmehr war ich es, über den sie in jener Nacht gewacht hat. Sie selbst sagte zu mir an dem folgenden Morgen:
    "Ich glaube das heute Nacht jemand auf euch aufgepasst hat, Graf Dantés." Sie wusste es nur zu gut, schließlich war sei selbst jene Person gewesen, die mich vor den Klauen der Werwölfe bewahrt hat.Und warum hätte sich Rafael für jemanden opfern sollen, der schon längst beschützt worden war? Des Rätsels Lösung ist dabei denkbar einfach: Nicht die Werwölfe, sondern die Blutsauger waren es, die Adryan in jener Nacht angegriffen haben. Womöglich haben sie darauf gehofft, dass Ihr, Miller, ihn erneut anklagen würdet. Dies ist glücklicherweise nicht geschehen und somit hat Adryan diesen Übergriff überleben können. Somit wäre bewiesen, dass es sich bei ihm keinesfalls um einen Vampir handeln kann. Wäre er jedoch ein Werwolf gewesen, hätte er euch doch gewiss bereits nach eurer ersten oder gar zweiten Anklage unschädlich machen wollen."


    Eine Weile noch starrte Edmond zum Fenster hinaus und beobachtete das rege Treiben auf dem Marktplatz. Je weniger Vertrauenspersonen sie noch waren, desto mehr Klarheit über die vergangenen Vorfälle schienen sie zu gewinnen, obgleich die neuen Erkenntnisse für manche zu spät kamen. Die Zahl der Verdächtigen Personen hatte sich nunmehr weiter minimiert und so war es an diesem Tag wohl endlich so weit, einem dieser Bestien das Handwerk zu legen. Mit einem Lächeln wandte sich der Bürgermeister nun wieder seinem Gast zu.
    "Wie dem auch sei, Ihr habt mit euren Vermutungen wohl recht, wobei sich auch weiterhin an meiner Haltung gegenüber Maxim nichts geändert hat. Ihn trifft mit Gewissheit keine Schuld an diesen üblen Verbrechen der vergangenen Nächte. Libra, Shael und Ava sind zurzeit jene Personen, die uns am verdächtigsten erscheinen sollten. Gestern Abend haben wir Rebecca und Selene verloren, und so wäre es wirklich ein grausamer Akt, ausgerechnet heute ein weiteres Weib dem Henker zu überantworten. Die Tatsache, dass die Werwölfe so lange überlebt haben, muss bedeuten, dass sie wahre Meister dadrin sind, ihre wahre Gestalt zu verbergen und uns allen etwas vorzuspielen.
    Ich hege daher die Vermutung, dass Shael ebenfalls zu diesen Kreaturen gehören muss. Ist es Euch noch nicht aufgefallen? Seit Beginn der Geschehnisse war Shael nahezu unsichtbar und an den meisten Tagen ebenfalls nur bei den Abstimmungen präsent. Und doch hat ihn bis heute niemand groß verdächtigt, noch wurde er das Ziel der Werwölfe und Blutsauger. Befremdlich, nicht wahr? Er hat am gestrigen Abend sogar noch vor Ava ausgerechnet Maxim beschuldigt und diese hat sich ihm dann angeschlossen. Gleichzeitig ist Ava die einzige Person neben Talis Schönbrunn gewesen, die sowohl Grandy als auch Dankwart angeklagt hat. Kann dies Zufall sein? Sie stimmte ebenso nicht gegen Chester. Sollte es überhaupt nnoch einen dieser Blutsauger geben, so müssten wir diesen in ihr vermuten.
    Doch wer ist jener Mensch mit den magischen Kräften, welcher Marina das Lebe nahm und heute dafür eines gerettet hat? Es wird weder Shael noch Ava gewesen sein und so bin auch ich der festen Überzeugung, dass mindestens einer von den Beiden zu jenen Gestalten gehört, die wir so lange vergeblich gejagt haben. Alles weitere wird sich sicherlich schon bald aufklären. Da wir inzwischen nurnoch so wenige sind, dürften wir auch zu einer raschen, wohlüberlegten Entscheidung kommen können. Es ist ohnehin schon spät, wir sollten uns daher jetzt auf dem Weg machen und uns zu den anderen Vertrauenspersonen gesellen. Einige von ihnen habe ich heute noch überhaupt nicht gesehen, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist?"

    Mit diesen Worten verschloß Edmond seine vertraulichen Unterlagen und machte sich bereit zu gehen, während Miller noch immer vor ihm saß. Die ganze Zeit über waren seine Arme über seinem Kopf verschränkt gewesen, doch am Ende dieses Gesprächs machten Miller und Edmond den Eindruck, als wüssten sie nun ganz genau, was zu tun war, um gemeinsam diesem Schrecken ein Ende zu bereiten, und so verließen sie wieder zielstrebig das Rathaus, in der Hoffnung, keine weitere falsche Entscheidung zu treffen...

    Geändert von Edmond Dantès (09.12.2011 um 13:47 Uhr)

  2. #2
    "Ja, natürlich kann ich das machen.", antwortete Shael. "Sie ist allerdings nicht mehr auf ihrer Plantage, seitdem vor ein paar Tagen diese Vorfälle passierten und die Stadttore geschlossen worden. Sie konnte nicht mehr auf die Plantage, aber soweit ich weiß, ist sie bei Maxim eingezogen. Die Tore sind zwar mittlerweile wieder offen, aber offenbar wohnt sie immer noch da. Ich weiß allerdings auch nicht genau, wieso. Und Ihr wollt sie befragen? Ich war zwar bisher grundsätzlich der Meinung, sie habe nichts zu verbergen, aber als Ermittler muss man seinem Beruf durchaus gewissenhaft ausführen, das verstehe ich." Er drehte sich um und machte sich mit Libra und Adryan auf den Weg Richtung Herberge. Es war eiskaltund es wurde zunehmend kälter und kälteraufgrund eines pfeifeenden Windstoßes. Shael for. Hätte er sich doch nur etwas wärmer angezogen! "Brr.....ich bin dafür, wir legen einen Zahn zu. Sonst bin ich festgefroren, ehe wir die Herberge erreichen." So liefen sie ein wenig schneller, womit zum Glück niemand wirklich ein Problem hatte. Die Beiden schienen schon weit herumgekommen zu sein, wenn ihnen die Kälte und der Wind so wenig ausmachte. Irgendwann waren sie dann an der Herberge angekommen. "So, da wären wir." Doch dann stutzte er. Das oberste Fenster war offen und sie konnten Maxims Stimme hören. Er klopfte gegen die Eingangstüre und rief: "Jemand zu Hause?"

  3. #3
    "Shael, ich denke, bei einer Herberge wird es nicht sehr viel ausmachen, wenn man eintritt", warf Libra ein. "Oh, ja... nun... richtig, treten wir ein." Die drei traten ein un bemerkten gleich, wie eng es im Empfangsraum war. "Nun, etwas mehr Platz wäre ja nicht schlecht... aber so schlimm ist es gar nicht." Alle Blicken richteten sich gleich auf die umgeworfene Tür. Was da drin war, das wollte zunächst niemand nachschauen. "Das hier ist die Herberge dieses kleinen Jungen? Nun, dass er nicht sehr reich war, davon habe ich schon gehört, aber das bei ihm die Türen einstürzen hätte ich nicht erwartet." "Das war meine Schuld... aber reden wir nicht darüber...", sagte Ava, langsam die Gästezimmertür öffnend, "wenn ihr mit Maxim reden wollt, mit ihm ist gerade nicht so gut zu plaudern..." Adryan trat zu ihr hervor: "Danke, aber eigentlich wollten wir mit Euch reden, Ava. Wir hatten ja noch nicht so oft das Vergnügen." "Aber natürlich.... ähm... kommt doch bitte hier herein, da wird schon niemand etwas dagegen haben..." "Wenn so viele Leute hier sind, warum halten wir die Versammlung nicht heute hier ab?" Ava wurde unwohl bei dem Gefühl, welches sie bekam, wenn sie hierblieb. Doch da die Situation scheinbar danach verlangte, willigte sie ein. "Es ist zwar ein bisschen eng hier, aber das Gästezimmer hat schon ausreichend Platz für zeh- äh... neun Leute..." "Sehr gut, dann möge das doch bitte jemand dem Bürgermeister verkünden und eine Bekanntmachung am schwarzen Brett veröffentlichen." "Ich mach' das..." Maxim kam von der Seite und warf seine zwei Heller in das Gespräch. Und geradewegs war er auch schon draußen. Das Rathaus war nicht sehr weit entfernt, ein Katzensprung nannte es sein Großvater früher. Er ging sogleich rein und sprach mit der Sekretärin. Diese machte sich zum Arbeitszimmer des Bürgermeisters auf (es war übrigens dieselbe Frau wie von vorhin). Davor schrieb sie in großer Schrift einen Zettel für Maxim auf, welchen er über die Bekanntmachung von Selenes Beerdigung ans schwarze Brett heftete.

  4. #4
    Während Maxim sich um die Formalitäten kümmerte, schaute sich Libra ein wenig in der Herberge um. Der kleine Junge war sehr ruhig, und man konnte spüren, dass er von Wut getrieben war. Sein Weltbild schien zusammenzufallen...oder versuchte er nur, uns alle zu täuschen? Und was war mit Ava? Die junge Frau war bisher immer so unheimlich still gewesen, dass Libra sie gar nicht einschätzen konnte. Dasselbe galt so ähnlich auch für Shael. Dennoch. Sie hatte eingesehen, dass es keinen Sinn machen würde, weiter den Bürgermeister anzuklagen, selbst nach ihrer Logik nicht. Dann wäre Maxim eine weit größere Gefahr...

    Libra setzte sich auf die stabilst aussehende Sitzgelegenheit, ein Sofa. Julie sprang neben ihr aufs Polster, und legte, unter den missbilligenden Blicken von Ava, ihre Schnauze auf Libras Umhang. Adryan stellte sich hinter das Sofa und legte seine Hände auf Libras Schultern. Reflexartig griff sie eine Hand. Während sie so dasaßen, kam Dankwart in die Herberge, der unterwegs von Maxim fast umgerannt wurde.

    Niemand war groß zum Reden aufgelegt. Niemand wusste, wer heute hängen sollte. alle "einfachen" - "eindeutigen" "Verdächtigen" waren, dank Zutun des Bürgermeisters, tot. Ebenso wie zahlreiche Unschuldige.

  5. #5
    Der Alkohol hatte Havelock weder geholfen einen klaren Gedanken zu fassen, noch ihm einer klaren Entscheidung näher gebracht. Zudem kam noch hinzu, dass Heute keine einzige Vertrauensperson in der Taverne eingekehrt war.
    Benommen und innerlich leer, ging der alte Mann gemessenen Schrittes durch die Stadt, als plötzlich ein Bote zu ihm kam und verkündete, dass er sich in der Herberge einfinden solle, wo schon bald die Abstimmung stattfinden würde.

    Wen würde er nur wählen... Die Auswahl wurde zwar kleiner, aber die Entscheidung dadurch auch nicht gerade leichter, denn jede falsche Entscheidung... Havelock durchfuhr ein schmerzhafter Gedanke... jede weitere falsche Entscheidung, konnte den Untergang bedeuten.

    Vor der Herberge von Maxim dem Waisen angekommen, hielt Havelock kurz inne und betrachtete das zwar heruntergekommene aber dennoch von fleißiger Hand gepflegte Gebäude.
    Wenn Havelock an Maxim dachte, dachte er automatisch auch an seine eigene Vergangenheit als Waise. Aber damals waren auch andere Zeiten...

    --------------------------Viele Jahre vorher in Düsterburg / oder warum Havelock wurde was er ist--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Regen klatschte an die geborstenen Scheiben der Fenster, des Waisenhauses in der Junkergasse, als draußen die Welt in Sturm und Blitz unterzugehen drohte.
    Das Auge des Betrachters erblickt einen karges, trauriges Zimmer, in welchem die Tapete an vielen Stellen abgeblättert und die Dielen verbogen und feucht zu sein scheinen. Kleine Brocken Putz fielen auf das Bett eines kleinen Jungen, welcher gerade die schrecklichste Erfahrung machen musste, welche ein 8 Jähriger überhaupt erleben kann. Doch war der junge Havelock nicht der einzige, der dieses Schicksal teilte, denn der Krieg zerstörte nicht nur die Leben von Soldaten, sondern auch dass ihrer Familien.
    Als man Havelocks Mutter, Schild und Schwert seines Vaters überbrachte, zerbrach für ihn eine Welt und mit der Zeit auch sein Leben...
    3 Tage nach dem seine Mutter dann, an einem frostigen Novembertag, nach langer Krankheit ihrem Körper entschwand, kam Havelock zusammen mit vielen Waisen des noch immer schwelenden Krieges, in eines der zum bersten gefüllten Waisenhäuser.
    Die Tage vergingen, als das harte Leben, mit einer Peitsche aus Hunger und Gewalt die Waisen des Krieges formte und eine verlorene Generation gebar, welche die Schrecken der dunklen Jahre geerbt hatte. Diese grausame Art des Lernens, würden viele nicht überleben, doch jene die durch jene Schmiede des Gehorsams und der Angst geformt wurden, hatten das Zeug, sich trotz ihres Status in der Welt zu behaupten. Auch Havelock war durch diese Schule gegangen und an Tagen wie diesen, Dankte er den Hieben der Mutter Annabella, welche die Waisen, mit Rute und Stock gestraft hatte, aber wohl durch diese Tortur auch gestählt hatte. Der arme Maxim hingegen...

    -------------------------Vor dem Gasthaus---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Havelock öffnete die Augen.
    In letzter Zeit kamen diese Träume immer öfter, sie jagten und verhöhnten ihn, hielten ihn wach und vernebelten seinen Geist. Und stetig die lautlose, erdrückende Stimme des Buches...

    In der Herberge, herrschte ein kleines durcheinander, Türen waren umgestürzt und viele der Anwesenden wirkten, als hätten sie sich gerade erst wieder von einem Streit beruhigt. Havelock nahm seinen Dreispitz ab und nickte dem beschäftigten Maxim, Shael, Adryan, Libra, Dankwart sowie der Obsthändlerin Ava zu, als er in die schweigsame Runde sprach:
    "Wie mir bekannt wurde, gab es Heute Nacht keinen einzigen Toten, ich würde dies nur zu gern als gutes Zeichen werten, aber wie uns sicher allen bekannt ist, ist dies noch nicht das Ende des Weges." Havelocks Blick ertastete die Mienen der Anwesenden; "Ich hoffe, dass bald auch die restlichen Vertrauenspersonen eintreffen und wir heute die richtige Entscheidung treffen werden..."

  6. #6
    Die Sekretärin fing Edmond von Dantes und Friedrich Miller auf der Treppe ab. "Herr von Dantes! Ihr kleiner Protégé Maxim war gerade hier. Ich soll Ihnen ausrichten, dass die Abstimmung heute in seiner Herberge stattfinden wird. Sie sollten sich direkt dort einfinden."
    Edmont nickte. "Danke, Luise. Wir sind schon auf dem Weg." Eigentlich hätte er es vorgezogen, den Ort der Versammlung selbst zu bestimmen, doch heute kam es ihm nicht ungelegen, dass die restlichen Vertrauenspersonen dies bereits in die Wege geleitet hatten. Als er mit Friedrich Miller das Rathaus verließ, rief ihnen die Sekretärin noch hinterher: "Herr von Dantes, ist es wahr? Können wir gar nichts gegen die Bestien ausrichten?"
    Miller kam von Dantes mit der Antwort zuvor. "Wir werden nicht ohne Kampf aufgeben." Er drehte sich um und trat hinaus auf die Straße. Edmont von Dantes überlegte kurz, dann zuckte er innerlich mit den Schultern und folgte Miller.

    ~°~

    In der Stube der Herberge hatten sich bereits die meisten Vertrauenspersonen eingefunden, lediglich Leonardo di Dragonieri und Dankwart fehlten noch. Miller war ob dieser Tatsache etwas beunruhigt. Wir brauchen ihre Stimmen, wenn wir eine Chance haben wollen, dachte er bei sich. Er betete, dass sie bald eintreffen würden.
    Edmont von Dantes setzte bereits zu einer einführenden Rede an, da schnitt ihm Miller das Wort ab und sagte:
    "Ich denke, der gestrige Tag hat gezeigt, dass einige der Personen hier... Vorbehalte haben, was die Meinungsmache des Bürgermeisters betrifft. So möchte ich, unbeeinflusst und aus eigener Überzeugung, meine Meinung zuerst verkünden. Es ist von höchster Wichtigkeit, dass alle hier, die sich mit gutem Gewissen als Mensch bezeichnen können, an einem gemeinsamen Strang ziehen. Sonst wird dieser Tag wieder in dem Tod eines Unschuldigen enden. Edmont von Dantes gehört ohne Zweifel zu diesen Personen, und ich zähle mich selbst auch dazu, obgleich manche hier womöglich berechtigte Zweifel diesbezüglich hegen. Ich sage es frei heraus, ich habe meine Liste der Verdächtigen, und auf ihr finden sich Libra, Ava und Shael. Unter ihnen befindet sich meiner Meinung nach mindestens ein Werwolf. Edmont von Dantes ist hier einer Meinung mit mir. Sollte jemand einen triftigen Grund haben, nicht für eine dieser Personen zu stimmen, so soll er nun sprechen, ansonsten soll er sich mir anschließen
    Es bringt uns nichts, wenn wir Vampire in anderen Personen vermuten, wenn wir nicht einmal wissen, ob sie noch eine Gefahr für uns darstellen. Jeder, der seine Stimme aufgrund eines Vampirverdachts abgibt, macht sich verdächtig!
    Um es kurz zu fassen: Ich verdächtigte heute Ava am meisten, doch unser Bürgermeister brachte ein gutes Argument vor, nicht für sie zu stimmen: Ihr bisheriges Wahlverhalten lässt eher auf einen Vampir denn einen Werwolf schließen. Meine Stimme wird daher heute Abend an Shael gehen, sollte dieser keinen Beweis dafür liefern können, dass er kein Werwolf ist."


    Es war keine große Rede, doch Miller hatte gesagt, was er zu sagen hatte. Gespannt blickte er in die Runde. Würde sich jemand anschließen?
    Dem Bürgermeister murmelte er zu: "Wenn Sie wollen, können Sie jetzt Ihren Senf dazugeben, Herr von Dantes."

    Geändert von Schattenläufer (10.12.2011 um 02:06 Uhr)

  7. #7
    Havelock hatte Recht: es hatte zumindest etwas Gutes, dass diese Nacht keiner von ihnen von den Monstern getötet worden war. Doch dass heute Abend jemand gehängt werden würde, das stand außer Frage.
    Adryan blickte sich in der kleinen Herrberge um und sein Blick fiel auf Ava, die sich deutlich unwohl zu fühlen schien.
    "Maxim schien mir eben besonders schlechter Laune zu sein. Wisst ihr den Grund dafür, Ava?", fragte der Erimmtler unvermittelt und riss die Frau damit offensichtlich aus ihren trüben Gedanken.
    "Maxim?", murmelte sie und schien für einen Augenblick nicht ganz bei sich zu sein. Dann schüttelte sie den Kopf, als ob sie ihre Gedanken ordnen würde und sah den Ermittler an, dessen Hand durch Libra gehalten wurde. "Ach, ich glaube keiner von uns ist dieser Tage sonderlich guter Laune", sagte sie und fügte unter der Andeutung eines dünnen Lächelns hinzu: "Euch und eure Begleiterin vielleicht ausgenommen.". Während Libra es vorzog, anmutig zu erröten und sich damit zu befassen, das Fell von Julie zu streicheln, verzog Adryan keine Mine. "Da mögt ihr Recht haben, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass da mehr als nur "diese Zeiten" sind, die für seine Laune verantwortlich ist.". Adryan beugte sich etwas vor und sah Ava eindringlich an. "Erzählt mir, was ihr wisst, Ava. Ihr selbst wisst genau, dass es hier und heute um viel geht.".
    Die Frau sah den Ermittler mit geweiteten Augen an, Augen die zu glänzen begannen. Doch bevor Tränen ihre Wangen herunterlaufen konnten, wischte sie sie unwirsch mit dem Handrücken weg.
    "Die Ereignisse der letzten Tage haben Maxim mehr zugesetzt als jedem anderen hier.", sagte sie und blickte sich im Raum um. "Er hat niemanden mehr auf der Welt, er ist ganz alleine. Und ich denke, dass er damit rechnet, am Ende des Tages am Galgen zu hängen.". Adryan runzelte die Stirn. "Aber warum sollte dem so sein? Ich zumindest sehe keinen Grund, den Jungen anzuklagen.". Ava zuckte mit den Schultern - sie schien es ebenfalls nicht zu wissen.
    In diesem Moment betrat Maxim den Raum - und alle Blicke hefteten sich unweigerlich an den Jungen."Ist was?"

  8. #8
    "Wenn man grad' vom Teufel redet", warf Adryan ein, "Maxim, Ava erzählte mir, dass du schon damit rechnest zu sterben... ist das wahr?" Maxim schaute zur Seite und murmelte vor sich hin. "Du" konnte man aus all dem Getuschel raushören. "Ja, ist es", antwortete er dann, "Nämlich weil unser geliebter Prinz mich für einen Vampir hält und andere Leute Edmond für einen Fantast dieser Kreaturen. Wie ich mir denken kann, wird wohl jeder der festen Überzeugung sein, dass unser Dankwart unschuldig ist und wird ohne jegliche Bedenken auf diese Kutsche mitaufspringen. Andere Leute nutzen dies sogar aus, um Schein zu bewahren... ob Ava einer dieser Personen ist, das weiß höchstens der Wind, aber ich vermute es. Aber das dürfte wohl nicht so viel ausmachen, wo doch jeder eh damit rechnet, dass es keine Blutsauger mehr gibt.

  9. #9
    „Wenn ich den Schein hätte waren wollen, hätte ich mich gestern der Mehrheit angeschlossen. Stattdessen habe ich versucht, unseren Jäger vor dem sicheren Tode zu bewahren. Dieses Unterfangen musste leider scheitern, wegen der Uneinsichtigkeit mancher Bürger. Und ich glaube, wir wissen alle, wie die Konsequenzen ausgefallen sind.“ Traurig sah Ava Adryan und an.
    Dieser durchbohrte sie förmlich mit seinem Blick und fragte dann scharf: „Und warum habt Ihr ausgerechnet Maxim angeklagt? Ich kann diese Wahl beim besten Willen nicht nachvollziehen.“

    „Zum einen vertraue ich Dankwart, wenn auch nur bis zu einem gewissen Grad. Falls sich der 'wahre' Prinz zeigen würde, würde ich ohne zu Zögern all seine Behauptungen in Frage stellen. Doch solange er der einzige ist, der behauptet von königlichem Geblüt zu sein, sehe ich keinen Grund, ihm nicht zu glauben.“
    Ava sah Libra zustimmend nicken, der alte Mann war schließlich ihr langjähriger Gefährte, sie vertraute ihm. Ava lächelte ihr vorsichtig zu. Die beiden Frauen waren die einzigen verbleibenden Damen unter den Vertrauenspersonen.
    „Zudem erkannte ich Svens Unschuld und wählte den, der mir zunächst am Verdächtigsten erschien. In diesem Fall war das wohl Edmond Dantes, welchen ich aber daraufhin aufgrund einiger schlagkräftiger Argumente wieder verwarf. Um ehrlich zu sein, hatte ich zu diesem Zeitpunkt Grandys Fähigkeiten noch nicht richtig verstanden und angezweifelt.
    Daraufhin wählte ich denjenigen, der mir abgesehen von Edmond seltsam vorkam, Maxim. Meiner Meinung nach hat er sich in den vergangenen Tagen immer verdächtiger verhalten. Er hat auch heute mir gegenüber behauptet, zweifelsohne sterben zu müssen, wogegen seine Wahl für mich für seine Hoffnung auf ein Entgehen des Todes spricht. Ich spreche es nur ungern aus, aber das sieht stark nach einer weiteren Mitleidsmasche aus.“

    Geändert von Neadyn (10.12.2011 um 10:39 Uhr)

  10. #10
    "Ja, das ist durchaus richtig.", warf Shael ein. "Für mich persönlich ist Maxim nicht während des angeblichen Prinzen Dankwart verdächtig. Mehr sind es die Fehlentscheidungen des Bürgermeisters, die immer und wieder ins Leere führten. Gleich am ersten Tag, als er das Amt antrat, eliminierte er eines dieser Blutsaugenden Monster, Chester. Damit wollte er wohl seinen Erfolg fürs Erste absegnen, damit keiner der Bürger auf die Idee kommt, der neue Bürgermeister würde hinter alldem stecken. Das wirkliche Problem kam danach. Seit Chesters Tod sind alle Leute, die er bisher angeklagt sind, tot und waren unschuldig - oder sie leben noch, weil es der Rest so wollte, wie bei Dankwart. Meiner Meinung nach hat der Bürgermeister ein äußerst seltsames Wahlverhalten. Jedoch kann er selbst keines dieser Monster sein, da Grandy ihn als gut abgestempelt hat. Folglicherweise müsste derjenige, der mit ihm vor fünf Tagen ein Duo gebildet hat, eines dieser Monster sein - nämlich Maxim. Und ich wäre absolut der Letzte, der Ava anklagen würde. Das mache ich nicht. Anschließend wandte er sich an Ava. "Ihr könnt ohne Probleme bei mir wohnen. Meine Hütte ist zwar nicht wirklich groß, aber für Euch hat sie bestimmt immer Platz."

    Geändert von Kael (10.12.2011 um 10:53 Uhr)

  11. #11
    Havelock hatte das Gespräch mit angehört und entschied nun, dass es Zeit wurde selbst zu Wort zu kommen; "Shael, was ihr da sagt, lässt Euch in meinen Augen sehr verdächtig erscheinen, wie schon Gestern, sage ich Euch auch heute, dass ich nicht denke, dass die Vampire die größte Bedrohung darstellen. Ihr aber hetzt weiterhin gegen die schwächere Form der Bestien an. Warum tut ihr das, wenn ihr selbst die Werwölfe am Meisten fürchten müsstet!?
    Mein Verdacht hat sich in letzter Zeit immer weiter verdichtet, weswegen ich Euch Anklage
    , Shael, in der Hoffnung dieses mal eine Bestie dem Tod zu überantworten!"

    Mit diesen Worten setzte sich Havelock wieder und wartete darauf, was die anderen Vertrauenspersonen zu sagen hatten.

  12. #12
    Maxim wurde hellhörig, als er die Worte von Dhael lauschte. Er stand auf, vlickte ihn an und sagte: "Ihr würdet nie Ava wählen? Ist das so, ja? Nun, das klingt interessant. Ich denke nämlich nicht, dass ihr euch gegenseitig ausschließen könnt, es sei denn ihr wärt Wölfe oder Vampire. Da wohl vorerst niemand gegen Ava zu stimmen scheint, werde ich mich Havelock anschließen und gegen Euch wählen, Shael. Auf diese Weise wird meine Stimme wohl mehr bringen." Er setzte sich wieder hin und hörte weiter zu.

    Geändert von Ligiiihh (10.12.2011 um 13:17 Uhr)

  13. #13
    Dankwart bedachte die gesagten Worte, sie klangen allesamt... plausibel.
    Er schaute zu den einzelnen Verdächtigen, denen, die Miller nannte.
    Shael... war merkwürdig ruhig, das war wohl wahr... er machte sich Gedanken darüber, ob dies was bedeutet... im Hintergrund halten um nicht verdächtigt zu werden? Das... wäre tatsächlich möglich.
    Libra... nein. Nein, Libra ist unschuldig, da war sich Dankwart sicher, wieder eines seiner Bauch bzw. Nasengefühle, aber sie war unschuldig.
    Ava? Dankwart war sich nicht sicher... ganz und garnicht...

    "Shael... ich klage euch heute an... die anderen haben Recht, ihr seid wahrhaft verdächtig und... es ist wohl wichtiger sich heute auf die Werwölfe zu konzentrieren. In meinen Augen sind die letzten Vampire auch bereits enttarnt..." sein Blick wandte sich an Maxim und Edmond... sie wussten beide, dass sein Verdacht gegen sie noch bestand "...zusammen mit Ava..."
    Dankwart richtete sich an die junge Frau, schaute sie bedacht an "...euer Vertrauen ehrt mich... doch es ist genau dieses plötzliche Vertrauen welches mich zweifeln lässt. Ich behalte euch im Auge... nur damit ihr es wisst."
    Letztlich richteten sich Dankwarts Augen zu Libra. "Libra... euch muss ich wohl kaum sagen, dass ich euch vertraue nicht wahr? Ich glaube euch einfach... keinerlei schlechtes Gefühl... ich hoffe, dass die anderen diesen Glauben ebenso annehmen werden."

    Geändert von Gendrek (10.12.2011 um 15:52 Uhr)

  14. #14
    Nachdem Miller ihm mit der Eröffnung der Versammlung zuvorgekommen war, zog es Edmond zunächst vor, sich die Gegenreden von Ava und Shael anzuhören. Sie waren zurzeit zweifellos die verdächtigsten Anwesenden unter ihnen und trotz der Kritik an seiner Person kam auch er nicht umhin, seinem Verstand folgend bei ihnen den Versuch zu entdecken, sich aus diesen Verdachtsfällen herauswinden zu wollen. Dabei versuchte er Dankwarts offensichtliche Verdächtigungen gegen Maxim und ihn zu überhören, vermutlich war dieser alte Mann noch immer gekränkt durch Edmonds Anklage. Auch wenn das Ergebnis der Abstimmung an diesem Abend schon absehbar war, so wollte Edmond dennoch die Gelegenheit nutzen, um nochmal die wichtigsten Hinweise zu rekapitulieren.

    "Es würde mir äußerst rätselhaft erscheinen, dass selbst jetzt noch Personen hier an meiner Aufrichtigkeit in dem Bestreben zweifeln, jegliche nicht-menschliche Kreatur unter uns ausfindig zu machen und zurück in die Hölle zu schicken, wenn ich nicht genau gehört hätte, dass diese Worte aus eurem Munde stammen, Shael. Seit Anbeginn der Morde habt Ihr euch gezielt im Hintergrund gehalten und oftmals sah man euch lediglich bei den allabendlichen Abstimmungen. Die Tatsache, dass Ihr so lange überlebt habt, rührt allein daher, dass Ihr sorgsam darum bemüht ward, keinen Verdacht gegen euch aufkommen zu lassen, schließlich seid Ihr eine jener Bestien, die für diese Verbrechen verantwortlich sind.
    Warum Ihr und auch Ava am ersten Tage so versessen drauf ward, ausgerechnet unseren guten Havelock, sollte uns nun kein Rätsel mehr sein. Euer Versuch am gestrigen Tage, zusammen eine Mehrheit für eine Hinrichtung einer unschuldigen Person zu finden, ist kläglich gescheitert und selbst wenn Ihr in eurem Verdacht so fest überzeugt ward, so galten eure Stimmen ausschließlich euren eigenen Interessen und nicht denen des Wohls der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt.
    Selbst wenn es noch Blutsauger geben sollte, und da sollte uns vor allem Ava verdächtig erscheinen, welche genau so wie Talis Schönbrunn gegen Dankwart und Grandy gestimmt hat, so konnten wir viele Opfer durch diese Vampire vermeiden, indem wir die Zahl der Nominierungen möglichst klein hielten. Mit dem heutigen Tage aber werden wir wohl endlich einen jener haarigen Ungeheuer unschädlich machen können, welche uns in den letzten Tagen so große Verluste zugefügt haben. Und ich bin mir sicher, hätten wir Sven Frankenfels schon eher seiner gerechten Strafe zugeführt, so wäre es niemals so weit gekommen, dass wir Selene hätten verlieren müssen. Dieses Mal dürfen wir nicht zögern und vielleicht sogar darauf hoffen, dass Shael als Einziger zu den Werwölfen gehört, auch wenn wir befürchten müssen, dass es noch mehr von ihnen unter uns gibt.
    Dabei möchte ich noch darauf hinweisen, dass das Fehlen eines weiteren Toten an diesem Morgen wohl bedeuten muss, dass vergangene Nacht jener unbekannte Magier tätig geworden ist, von dem wir dachten, er hätte zuvor bereits Adryan gerettet. Doch wurde Adryan damals in der Nacht vom zweiten auf den dritten tage niemals das opfer der Werwölfe, sondern vielmehr das Ziel der Vampire. Da es am dritten Tage glücklicherweise niemanden gab, der ihn anklagte, hat er diesen Übergriff jedoch überlebt. Wäre Adryan andererseits einer dieser Werwölfe, so würde Miller gewiss nicht mehr unter uns verweilen, welcher ihn bereits vom ersten Tage an gleich zweimal hintereinander angeklagt hat.
    Wie dem auch sei, es wird Zeit, Euch auf euren Tod vorzubereiten, Shael. Vielleicht seht Ihr in der Hölle ja einen der vernichteten Vampire wieder, wer weiß?"

    Geändert von Edmond Dantès (10.12.2011 um 17:31 Uhr)

  15. #15
    Avas Augen wurden groß und ungläubig bei Edmonds Behauptungen. "Ihr?! Ihr werft uns vor, gestern die Hinrichtung eines Unschuldigen geplant zu haben? Verzeiht die Ausdrucksweise, aber das ist absolut lächerlich. Denn weder Maxims noch Havelocks Unschuld gilt bis jetzt als bewiesen. Wenn hier jemand einen Unschuldigen ermordet hat, dann sind das in erster Linie die, die Sven hingerichtet haben und nicht die, die versucht haben die gestrige Katastrophe abzuwenden. Sven war zwar ein Mörder, der in Notwehr gehandelt hat, doch keineswegs ein Monster. Was wahrscheinlich mehr ist, als man von den meisten hier Anwesenden behaupten kann..."
    Sie schloss die Augen. Was man ihr hier unterstellte....

    Dann sah sie Dankwart in die Augen. "Versteht mich nicht falsch, ich traue Euch keineswegs. Dennoch werde ich Euch als Prinzen hinnehmen, solange niemand anderes diese Position für sich beansprucht. Wie lange ist es her, seit Ihr behauptet habt ein Prinz zu sein? Ich kann mich nicht mehr genau entsinnen, doch es müssten schon mehrere Tage vergangen sein. Wenn jemand anderes der Prinz wäre, hätte er sich innerhalb dieser Zeitspanne sicherlich offenbart. Und Maxim...."
    Ava drehte sich dem Jungen zu, mit dem sie nun nichts mehr verband. "Ich hätte Shael bis eben nicht als Werwolf ausschließen können. Doch wenn ich nun sehe...", sie wandte sich wieder an alle Anwesenden, "...mit was für Argumentationen man sich von seiner Schuldigkeit überzeugt, so habe ich das Bedürfnis, ihn beschützen zu wollen. Denn er ist in derselben Situation wie ich, derselben, in der du, Maxim, dir eingebildest hast zu sein. Deshalb steht nun meine Entscheidung fest."

    Geändert von Neadyn (10.12.2011 um 17:58 Uhr)

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