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Thema: [Vampire von Düsterburg] Tag 7

Baum-Darstellung

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  1. #4
    Maxim wachte aus einem traumlosen Schlaf aus und fand sich in einem recht edlen und teuer eingerichteten Schlafzimmer wieder. Er schüttelte seinen Kopf um sicherzugehen, dass er auch wirklich wach war. Seine Haare waren wild durcheinander und sein Körper war steif. Er stand auf und bewegte sich ein wenig. Dann lief er für eine Weile im Kreis und dachte nach: "Das muss... Edmonds Zimmer sein..." Nach ein paar Minuten fühlte er sich bereits unwohl und fehl am Platze. "Er wird mich doch wohl nicht letzte Nacht hierher getragen haben, oder?" Aber eine andere Erklärung hielt er nicht für möglich. Bedrückt suchte er den Ausgang des Gebäudes.

    Er machte sich in Richtung Rathaus auf. Er bliebt vor dem schwarzen Brett stehen und bemerkte einen Termineintrag, der ihn ein wenig überraschte.
    Zitat Zitat
    Auf Tag XX Monat YY Jahr Z [in einer Woche] angesetzt:
    Beerdigung der anmutigen Heldin Düsterburgs: Selene. Bittte ehrt die Person,
    die uns vor manchem Unheil bewahrt hat und steht bei ihrer Beerdigung bei. Vielen Dank.

    Bekannmachung von Düsterburgs Bürgermeister Edmond Dantés
    Schnell sprintete er hellwach zum Arbeitszimmer von Edmond herein, öffnete die Tür und sah Edmond einige Unterlagen ausfüllen. In einem ausgelaugten Blick schaute er Maxim an. Er ist stürmisch hineingedrungen und hatte nicht vorher angeklopft. Im Normalfall würde sich Maxim damit eine Standpauke verdient haben, doch dieser Tag war anders. Edmond war müde. Nicht nur körperlich, sondern auch geistlich. Und Müdigkeit war zu dieser Zeit ein bitterer Fluch, der in die Seelen der Menschen eindrang und sie veränderte. Edmond legte seine Stift beiseite und lehnte sich an seinen gemütlichen Stuhl zurück.

    "Ja, bitte?"

    Maxim war erschüttert. Nur zwei Worte und ein Augenblick genügten, um sagen zu können, dass Edmond heute anders war. Doch er war nicht richtig bestürzt. Stattdessen zuckte er mit einer Augenbraue nach unten. Seine Hände ballten sich zu Fäusten zusammen und waren kurz davor die Wand zu zerschlagen. Garstig trat er vorwärts zum Arbeitstisch und haute mit einem Schlag auf das Holz. Die Tassen und Dekorationen hinterließen dabei ein klimperndes Geräusch.

    "Edmond, soll das ein Witz sein?! Willst du mich völlig verbirnen?!"
    Anstatt sich verwundert zu fragen, was mit ihm los sei, antwortete Edmond einfach nur: "Was genau meinst du, Maxim?"
    "Selene war eine Verbündete - eine Freundin von uns! Sie hatte völliges Vertrauen in dem, was wir von uns behaupteten!"
    "Ach, wer weiß das denn schon so genau..."
    Noch kräftiger schlug er mit derselben Hand auf den Tisch: "ICH weiß es! Und ich kann nicht fassen, dass du sie einfach der Öffentlichkeit preisgibst und sie dann nur auf ihre Rolle in dieser Misere zurzeit reduzierst! Warum haben wir nicht einfach Bekannte von ihr - nein - ihre Familie eingeladen und eine persönliche Bestattung durchführen können?! Was willst du damit erreichen? Sie unehrenhaft vor Schaulustigen ins Loch schmeißen um mehr Ansehen zu bekommen?!"
    "Maxim, ich finde, du interpretierst ein wenig zu viel da hinein."
    Maxim liefen Tränen aus seinen Augen. Er hämmerte nun mehrmals mit beiden Händen auf den Arbeitstisch und fing an zu schreien: "Ich interpretiere, was ICH will, denn ICH wurde 14 Jahre lang von meinem Großvater erzogen und du hast meine Lebenslust höchstens um zwei Jahre verlängert! Ich dachte, du wärst eine ehrenvolle Person und hättest Ahnung beim Umgang mit Menschen, aber du hast mich tief enttäuscht, Edmond!"

    Die Empfangsdame kam in das Zimmer hinein. Beide blickten sie an. "Ähm, junger Herr, ihr seid ein wenig zu laut." Wütend drehte er seinen Blick noch einmal zu Edmond: "Aha, noch ein Ersatz, wie?! Erst Marina, dann Selene und jetzt?! Willst du sie mir nicht auch bekanntmachen?! Dann können schließlich wieder irgendwelche Verrückte kommen und sie um die Ecke bringen, sehr schön, nicht?! Schnapp dir doch gleich noch Libra dazu!" "Maxim, jetzt werd doch nicht lächerlich, du weißt, dass du gerade Schwachsinn erzählst...!"

    Doch ehe sich Edmond versah, rannte Maxim bereits nach draußen. Er blickte zur Tür und senkte danach den Kopf nach unten. Er verstand absolut nicht, weshalb Maxim sich derart über die öffentliche Beerdigung aufregen konnte. Die Empfangsdame ließ ihn allein. Sie wollte sich nicht in diese Angelegenheit einmischen. Edmond dachte ein wenig nach und fasste sich dann an die Stirn. Danach füllte er weiter Unterlagen aus.

    Geändert von Ligiiihh (07.12.2011 um 21:39 Uhr)

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