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Thema: [Vampire von Düsterburg] Tag 6

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Geschockt blickte Maxim den Mitmenschen ins Gesicht. "Jetzt werdet nicht schwachsinnig, Leute! Ihr tappt geradewegs in die Falle dieser blutrünstigen Biester und es scheint euch noch nicht einmal zu jucken. Nun gut, Leute. Dann bitte ich euch zumindest, dass Edmonds Anklagen an mich gerichtet werden. Ihr werdet sehen, ich war unschuldig, Edmond war unschuldig und Dankwart ist entweder ein hinterhältiges Biest oder ein alter Narr, der vor lauter Prinzlichkeit, die er vorgibt, nicht mehr nachdenken kann. Ich sage es euch, der Verbündete der Werwölfe lenkt euch, selbst nach seinem Tode, in eine Falle!" Doch alle schauten ihn skeptisch an. Er blickte zum Fußboden, den er gerade so schön gewischt hatte. Man konnte sich regelrecht darin spiegeln. Doch das Spiegelbild wurde gewaltsam von einem salzigen Tropfen zerstört. Maxim stand da. Sein Gesicht war nicht zu erkennen. Die Leute um ihn herum begannen sich zu gruseln. Es lief ihnen kalt den Rücken runter, sie wollten schon fast in einen anderen Raum flüchten. Doch dann erhob Maxim seinen Kopf. Lächelnd, völlig ausgewechselt, ging er auf Selene zu. Resignierend hatte er eine Bitte an sie: "Nun, die Leute sind scheinbar schon vom Fangnetz eingewickelt worden und sind zu blöd, das Messer zu zücken, um daraus zu flüchten. Wenn Ihr also so nett wärt, Selene, Eure Stimme an mich zu richten? Mein Tod wird sicher vieles bewirken können. Solltet Ihr Euch weigern, kann es mir auch egal sein. Ob ich heute sterbe oder morgen, das spielt keine große Rolle. Nur, dass diese Wesen dann ein gutes Stück vom Vorsprungskuchen erhalten."

  2. #2
    In einer knappen Wahl entschieden die Bürger sich heute dafür einen bewiesenen Mörder, den Barbier Sven Frankenfels, hinzurichten. Ob dieser auch etwas mit den nächtlichen Morden zu tun hatte?

    Geändert von Layana (05.12.2011 um 21:49 Uhr)

  3. #3
    Er berichtete Havelock von entscheidenten Punkten seiner Vergangenheit. Den Geschehenissen in Kaisershügel, seinem Leben als Schreiner und von der merkwürdigen Sekte. Dabei trank er einen simplen Wein. Wahrscheinlich seinen letzten.
    "...Eine Ironie ist das: man habe mich des Mordes beschuldigt. Dann wurde mir ein Ausweg aus dieser Situation gezeigt. Und nun stecke ich erneut in diesem Schlamassel. Und kein Ausweg zeigte sich mir..."
    Doch das Gespräch endete zwar darin, dass Havelock Svens Unschuld anerkannte, aber diejenigen, die ihn wählten, sich letzten Endes doch nicht umentschieden.
    "Der Tageszeit zu urteilen wird es nun Zeit, Herr Frankenfels." Mit einem Angstschauer ließ er sich an den Richtplatz geleiten. Erstaunlich, dass er sein Ende durch den Galgen finden würde.

    Als Sven vor diesem L-förmigen Gebilde stand, wandt er sich an die Schaulustigen: "Bewohner Düsterburgs...ich bin als Schreiner geboren und wurde aus Unschuld angeklagt - ich entkam und überlebte. Ich kämpfte gegen Werwölfe in einer Stadt namens Kaisershügel - und überlebte. Und dann zog ich nach Düsterburg und erlebte zum zweiten Mal dieses Spektakel - und werde vermutlich sterben. Das ist ein Spiel, meine Mitmenschen." Und dann trat Sven sein Todesurteil mit stolzen Bewegungen, aber einem sehr unsicheren Gesichtsausdruck an.


    Doch keiner wusste, dass Sven vor Selenes Zimmer eine tödliche Falle plazierte. Erstaunlich, dass seine mysteriöse Amnesie ihn seine Aufgabe als Jäger von Werwölfen und Vampiren vergessen ließ. Vielleicht hat zu seinen glücklichen Zeiten zu viel getrunken? Oder Herr von Busch als Zaubermeister hatte seine Finger im Spiel? In einem Spiel, welches jedenfalls in einem spannenden Moment eine entscheidende Wende fand.

  4. #4
    Und so war dieser Abend nicht nur der letzte im Leben von Sven Frankenfels, sondern auch dieser der ehemaligen Dienstmagd und angehenden Konditorin Selene.

    Und noch ein weiteres Todesopfer sollte sich an diesem Abend finden: Rebecca.

  5. #5
    Nachdem den guten Sven endlich das Schicksal ereilte das jedem Doppelmörder zustand – nämlich die Todesstrafe – zog sich Selene bald schon zurück. Zum einen weil die Aufregung am Abend wirklich viel Stoff zum nachdenken gegeben hatte, aber auch weil sie für den heutigen Abend fit sein wollte und daher jetzt schon schlafen gehen wollte. Das Gasthaus lag verlassen da, alle nahmen an der Hinrichtung teil. Selene machte sich nicht viel Mühe und nahm nur eine der Kerzen mit, die auf einem der Tische im unteren Geschoss standen, als sie die Treppen hinauf zu den Zimmern hing. Im engen Lichtkreis der Kerze übersah sie dann auch die Bügelschlagfalle, die Sven dort im Laufe des Morgens dort postiert hatte (als er ungesehendurch das Fenster des Nebenzimmers einstieg, erst versuchte durch Schnuppern Selenes Zimmer ausfindig zu machen und dann beschloss eine random-Falle in einem Gästehaus auszulegen, weil irgendjemanden würde er ja sicher damit erwischen.) Die scharfen Kanten des Eisens hätten einem Bär eine Tatze absägen können – in Selenes Fall war es ihr linkes Bein, das sauber bis knapp unterm Knie abgetrennt wurde.
    ~*~
    Der Gastwirt hatte das Schluchzen und Schreien erst eine ganze Weile später bemerkt, als er von der Hinrichtung zurückkam. Selene hatte soviel Blut verloren, dass der junge Feldscher, der hinzugezogen wurde, ebenfalls nichts mehr ausrichten konnte. Er schlug vor ihren Beinstumpen auszubrennen um Wundbrand zu vermeiden aber gleichzeitig schien er sich sehr unsicher zu sein und Selene am liebsten gar nicht behandeln zu wollen.
    ~*~
    Es war spät und der Tag war schrecklich gewesen – in vielerlei Hinsicht. Edmond aber freute sich im Stillen darauf das er vollends zuende ging, denn einen Lichtblick gab es – Selene wollte ihn heute Abend noch besuchen. Maxim war noch bei ihm, verwirrt und müde dreinblickend half er ihm dabei die Unterlagen der Stadtwache Sven Frankenfels betreffend zu ordnen und abzuheften. Als der Brief des Gastwirtes bei ihm ankam, ob er wohl bereit sei für eine verletzte Vertrauensperson die Arztkosten zu tragen, waren bereits zwei Stunden vergangen.
    ~*~
    Ich habe meinen Leibarzt verständigt, sie werden hier nicht mehr gebraucht.“ Der Feldscher schlug nur rasch ein Kreuz und eilte sich dann aus dem Gasthaus zu kommen wobei er murmelte „Vampire, Werwölfe … soll sie doch alle der Teufel holen wer weiß was das Weib in der Brust trägt.“ Maxim war Edmond ins Gasthaus gefolgt und stand hinter ihm im Eingang von Selenes Gästezimmer. Der Boden vor ihrer Türe sah aus, als wäre er mit frischem Ochsenblut gestrichen worden. Aber ein rascher Blick auf ihre Bettstatt zeigte – das Blut war alles andere als tierischen Ursprungs.
    ~*~
    Die engen Kompressen bluteten so schnell durch, das es sich fast nicht lohnte neue anzulegen. Edmond und Maxim wechselten sich dabei ab Selenes Beinstumpf oben zu halten und dabei Tücher auf die Wunde zu pressen. Als endlich der Leibarzt von Edmond das Haus betrat und die Aterie abschnürte warf sich Selene bereits grau wie ein Laken und mit hohem Fieber auf ihrem Bett herum, wobei sie sich aber einbildete zu frieren. „Das ist der hohe Blutverlust. Ich befürchte da kann ich nichts mehr machen. Ausser der offenen Wunde hat sie durch die Quetschung auch schlimme innere Blutungen erlitten. Ich fürchte wenn sie nicht am Blutverlust und dem einhergehenden Luftmangel erstickt wird sie zumindest schlimme Einbußen haben, was ihre Denkfähigkeit betrifft. Ich wünsche es ihr fast, das sie das nicht überlebt.“ Wut und Hilflosigkeit schüttelten Edmond in diesem Moment. Er war kurz davor seinen Arzt am Kragen zu packen und ihn anzuschreien er solle etwas tun – irgendwas. Aber das würde ihr auch nicht mehr helfen.
    ~*~
    Und bin ich auch ein wildes Tier, so kann ich doch nichts dafür – es ist nicht meine Schuld.“ Edmond und Maxim erstarrten als sie plötzlich Selenes Stimme hörten – ruhig, liebevoll, entspannt. „Eine englische Autorin hat das geschrieben. Dieser Jäger scheint meine langen Reden nicht gerade geliebt zu haben, hm?“ Sie lächelte. „Das einzige Biest das uns belebte war Schärfe mit der wir die Schwächen und Widersprüche dieser Parasiten aufgedeckt haben. Und die Leidenschaft, von der wir wissen das sie Leiden schafft. Halt noch mal meine Hand, mein lieber Edmond.“ Er setzte sich zu ihr ans Bett und betrachtete sie mit ruhigem Blick. Die Lippen die sich bläulich verfärbten. Ihre Brust die sich hungrig nach Atemluft rasch und flatternd senkte und hob. Ihr Finger, die den Druck seiner Hände nicht mehr erwidern konnten. Ihre Augen, die den Blick seiner Augen klar und völlig bei Sinnen erwiderten. „Ich werde so sterben wie ihr mich zu leben gelernt habt: Frei und stolz ohne Groll im Herzen. Hab keine Furcht vor dem was kommt. Ich war euch ja sowieso keine besonders Große Hilfe. Auch ohne mich werdet ihr es schaffen. Denk nach vorne und nicht zurück. Vor dir liegt ein neues Leben, wenn du weißt wohin du gehörst, wo du wirken kannst. Ort und Zeit ist unwichtig. Nur das ist wichtig was man tut. Verzeih das ich es versäumte Rowan zu schützen. Verzeih...“ Kurz darauf begann sie zu fantasieren. Das Eckhaus beim großen Platz hinter der Kirche – neben den Lavendelbüschen und den Rhododendronhecken - dort hätte sie ihre Chocolatierie eingerichtet. Sie schwärmte von Kindern, jede Menge Kindern hätte sie gehabt, 5 oder 6. Mit dunklem Haar und grünen Augen wie Edmond sie hatte. Und alle die nach Düsterburg gekommen wären hätten gelernt was es heißt Gleiche unter Gleichen zu sein. Und was es hieß das Salzige im Leben mit der Süße zu ergänzen. Denn beide gaben dem Leben Schönheit, Reinheit und Sinn.
    ~*~
    Edmond verließ das Zimmer nur kurz um einige Decken zu holen. Als er zurück ins Zimmer kam, murmelte Maxim ihm zu "Sie ist wohl ohnmächtig geworden".
    Der Arzt legte eben seine Hand über ihren Mund, dann auf ihren Hals. Dann blickte er Edmond an und schüttelte den Kopf ohne ein Wort zu verlieren.
    Der Leibwächter der nachts mit Degen und Mantel um die Häuser geschlichen war um die Leben der Bürger zu beschützen war tot.

  6. #6
    Der harte Kerl ist jetzt schlaff. Also spätestens morgen Nacht. Heute schaff ich es nicht.
    (Thread kann nach Viviane trotzdem geschloßen werden, ich nutze dann einfach die magischen Webbie-Kräfte)

  7. #7
    [...] Als der Arzt eintraf, war Maxim bereits eingeschlafen. Er saß neben dem Nachtisch und stützte dort mit seinen Armen seinen Kopf ab. Es war sehr spät und die Aufregung in den letzten Tagen machte ihn zu schaffen. Schlaftrunken hörte er ein Gemurmel in seinem Kopf dröhnen, es war, als würde er träumen. Doch dann vernahm er Selenes Stimme und seine Augen weiteten sich urplötzlich aus. Edmond und er drehten ihr Gesicht zu ihr. Selene redete seltsam. So seltsam redete Maxim auch einst, als er schwerkrank und wochenlang ans Bett gefesselt war. Sein Großvater meinte, dass er schon fast dachte, dass Maxim ebenfalls in seinem Alter wäre. Sehr träumerisch und fantasiehaft. Das Leben ging in seinen Augen am Ende immer zu seinen Wurzeln zurück. Zuerst verfallen die Haare... dann die Zähne... und letzlich macht der Verstand, was er will. Doch eine gute Sache hatte das Schwinden des Verstands: Man war glücklich, wie ein Neugeborenes. So glücklich, dass man nicht mehr denken wollte, nur noch glücklich sein. Mit Selenes Worten dachte Maxim darüber nach. War sie glücklich? Er war sich nicht sicher. Seine Gedanken übertönten Selenes Abschiedsworte. Es war viel passiert und er verlor viel. Und bekam aber auch viel... doch an eins erinnerte sich Maxim jeden Tag. An die Worte seines Großvaters, die er ihm im Sterbebett zuflüßterte: "Maxim, mein Kind. Glückseligkeit basiert nicht auf Dinge, die du hast, sondern auf das, was du davon hältst. Du kannst glücklich mit wenigen, aber auch sehr unglücklich mit vielen Dingen sein..." Selene hatte nicht viel. Sie fantasierte viel herum, während sie sprach. Doch sie sah so zufrieden aus. Maxim hielt es im Kopf nicht aus. Er fasste sich an seine Stirn und legte wieder seinen Kopf auf den Nachttisch. Edmond verließ den Raum. Das Schließgeräusch der Tür weckte ihn. Verschwommen sah er Richtung Selene. Sie war plötzlich ganz still und regte sich nicht. Der Arzt saß nur neben ihr und schüttelte seinen Kopf. Dann kam Edmond mit Decken in seinen Händen zurück. Maxim zitterte, meinte aber nur lächelnd: "Sie ist wohl ohnmächtig geworden." Edmond eilte zum Arzt. Dieser gab eine sehr traurige Antwort mit seinem Kopfschütteln, doch Maxim schaute nicht hin. Er ging nur Richtung Tür blieb vor der Wand stehen. Bilder mit Essmotiven und wohlhabenden Leuten befanden sich vor ihm. Er stützte sich mit seinen Händen ab und sackte halb zusammen. "Ehehe... sie... sie ist nur eingeschlafen. Lächelnd eingeschlafen u-und w-wacht wohl für's erste nicht mehr auf, o-oder? S-sie ist doch glücklich, oder? I-ich weiß, sie ist es, aber warum? Ich sollte mich für sie freuen, aber ich tu's nicht...!", murmelte er laut vor sich, "Ich bin nicht glücklich, obwohl ich es sein möchte. W-warum ist sie nur glücklich? Sie sollte es nicht sein, nein, sie sollte es nicht sein!!" Die Bilder von vor zwei Jahren kamen wieder hoch, als würde er es wieder erleben. Sein Großvater, seine einzige Vertrauensperson von damals, die er vn Herzen liebte. Sie war weg und lächelte. Sie verließ ihn ohne Grund und war glücklich. Maxim brach endgültig zusammen. Edmond näherte sich ihm langsam. Das gleiche tat er damals auch.

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