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Legende
Edmond rieb sacht seine Stirn an ihrer und seufzte wohlig auf. Eben als sie ihre Lider niederschlug und er seine warme Hand sich auf ihre Wange legte um sie ein Stückchen näher an sich zu ziehen warf jemand die Tür zur Gaststube auf. Sofort verstummte Millers Klavierspiel, alle Augen wandten sich zum Eingang.
Im Türrahmen standen zwei Männer der Stadtwache und hinter ihnen humpelte Sven – mit Stricken um Arme und Beine stramm gefesselt. „Herr Dantés, wir haben den Flüchtigen gefasst. Er lief einfach so auf der Straße herum und leistete auch kaum Gegenwehr als wir ihn festnahmen. Was sollen wir mit ihm tun?“
„Da Sven Frankenfels immer noch eine der Vertrauenspersonen ist möchte ich euch bitten ihn vorerst hier zu lassen. Aber nehmt ihm die Fesseln nicht ab, damit er nicht fortlaufen kann. Habt ihr seine Waffen sichergestellt?“ „Diese Rasierklingen, Herr Bürgermeister. Blitzblank und höllisch scharf die Dinger sie passen auch zu den Schnitten... und aus seinen Stiefeln haben wir zwei Messer entfernt. Ansonsten ist er unbewaffnet gewesen. Diesen kleinen Rasierspiegel haben wir ihm noch abgenommen... aber das ist alles was er bei sich hatte.“ „Ich verstehe.“
Die beiden Wachen hievten Sven über die Schwelle und zogen ihn dann auf einen nahestehenden Stuhl. Der Barbier sah armselig aus, seine Kleider klebten ihm förmlich am Leib, hier und da waren Blutflecke zu sehen. Er schien abgestumpft zu sein – spürte die eigenen rissigen Lippen nicht mehr, den Durst nicht, den Hunger nicht. Mit wirrem Blick sah er in die Runde, als würde er ahnen welches Schicksal auf ihn zukam.
Geändert von Viviane (05.12.2011 um 15:49 Uhr)
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