"Ich traue der Steppback ebenso wenig wie Euch und jedem anderen... Und Euch bei mir einzuschmeicheln, ist mit Sicherheit nicht sehr weise von Euch, denn auch ich könnte eines der Monstren sein. Bis jetzt gibt es nur 3 Leute über deren Bestimmung wir im klaren sind. Und Nein, ich würde mein Leben mit Freuden hergeben wenn es hilft, die Wiedergänger zu vernichten, ich glaube ihr wisst nicht im geringsten mit wem ihr es zu tun habt, Herr Schönbrunn. Ich werde Eure Worte heute Abend bei der Abstimmung bedenken. Passt auf, welche Worte Ihr sprecht, Talis, ich werde Euch genau beobachten." Havelock hatte seine alte Griesgrämigkeit wieder zurück erlangt. Der Tod so vieler guter Menschen hatte ihn hart getroffen, aber der Umstand das die Vampire, so hoffte er, vernichtet waren, machte es ihm wenigstens möglich sich auf ein bestimmtes Ziel zu konzentrieren.

Er fragte sich nach diesem Gespräch, ob die Leute heute wieder komplett neue Lynchopfer auswählen würden, wie sie es auch die letzten Tage gemacht hatten. Seltsam, die jeweiligen Hauptverdächtigen wurden am nächsten Tag nur selten ein zweites mal angeklagt. Hatte das irgendeinen Sinn!?
Er hörte wie Dankwart dem Händler Talis seine erzürnte Meinung sagte. Die Stimmung war aufgepeitscht, es gab schon zuviele Tote.
Wem konnte er noch trauen... auf den Bürgermeister und sein Anhängsel war noch Verlass, auch in Adryan setzte Havelock große Hoffnungen. Irgendjemand musste die Höllische Brut aufhalten, doch Havelock schien selbst für viele ein Hauptverdächtiger zu sein. Sollte er jemals wiedergeboren werden, so nahm er sich vor sein Leben den Menschen und nicht deren Büchern zu widmen. Wie auch immer, er wollte sich jedenfalls bei niemandem anbiedern, den er noch vor ein paar tagen als Abschaum der Gesellschaft beschimpft hatte, das erschien ihm nicht richtig. Er musste einen eigenen Weg finden, Gutes zu tun.

Dann hörte er die Worte Edmond Dantes.
"Ein treffen in Rafaels Kelterei? Ein wenig makaber, aber zumindest weiß der Mann etwas von gutem Wein..." Havelock sagte das erste mal "Mann" und nicht "verfluchter Aristrokat" in Bezug auf einen Adligen. Seltsam, wie Extremsituationen einen Menschen verändern können.