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Thema: [Vampire von Düsterburg] Tag 5

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Müde und unsicheren Schrittes ging Miller durch die Straßen. Seine Beine hatten ihn zuerst in die Kirche geführt, wo er einige Worte mit dem Pfarrer wechselte. Noch immer verstört von dem nächtlichen Albtraum hatte er gehofft, hier guten Rat zu erhalten, doch er wurde enttäuscht - der Pfaffe empfahl Gebete und bemerkte, dass Fremde immer verdächtier als langjährige Stadtbewohner waren. Als Miller, einer schnellen Idee folgend, schließlich nach eventuellen Beichten fragte, die Aufschluss geben könnten, bat ihn der Pfarrer nachdrücklich und mit hochrotem Gesicht, die Kirche augenblicklich zu verlassen.

    Als Miller auf den Marktplatz trat, konnte er vor dem Wirtshaus einen kleinen Menschenauflauf sehen. Anscheinend wurde erregt diskutiert. Im Näherkommen erkannte er einige der Vertrauenspersonen und ahnte bereits das schlimmste. In diesem Moment ertönte von einer kleinen Bühne auf dem Marktplatz die Stimme eines Kundgebers, der eine Mitteilung des Bürgermeisters verlas.
    "... Zumindest an Wein dürfte es uns während der Diskussion heute nicht mangeln! Es unterzeichnet seine Exzellenz, der Bürgermeister Edmont von Dantes!"
    Miller traute seinen Ohren kaum. Was für ein zynischer Geist kam auf die Idee, zwei Tage nach der fälschlichen Hinrichtung eines ehrenbaren Bürgers die Kelterei desselben zu plündern?! Doch dann fiel ihm ein, dass Herr von Dantes wahrscheinlich mit seinem persönlichen Vermögen dafür bezahlte. Möglicherweise stand sogar die berechnende List dahinter, mit dem Wein gewisse Zungen zu lockern, auf dass sie ihre Geheimnisse verrieten.
    Der erste Teil der Nachricht hinterließ einen bittersüßen Nachgeschmack. Die Werwölfe hatten eine Vampirin ermordet. Konnte Miller sich darüber freuen? Nein, keineswegs - vielmehr war er erschüttert, dass die unscheinbare Elly, die sich ihm gegenüber nie verdächtig gemacht hatte, eine Ausgeburt der Hölle sein sollte. Damit erklärte sich jedoch der Auflauf vor dem Wirtshaus. Er eilte dorthin. Vor der Tür standen Havelock, Adryan und Libra.

    "Ist bei Ihnen alles in Ordnung?"
    Miller zuckte zusammen, als jemand von der Seite auf ihn zutrat. Er hatte Rowan nicht bemerkt. Er hob seine Arme und holte erst einmal Luft.
    "Ich habe schlecht geschlafen, das ist alles. Es setzt uns allen zu, was letzte Nacht geschehen ist, denke ich." Miller bemerkte die Schnapsflasche neben Rowan. "Und jeder hat seine Art, damit umzugehen. Sagen Sie, was ist hier vorgefallen? Wer hat etwas gesehen?"
    "Es war meiner selbst, dessen Augen diese Gräueltat zuerst zu erblicken verdammet waren. In der Folge gab meine Pistole auf mein Drängen einige Warnschüsse ab, so die Werwölfe vertrieben und die Bürger zugleich alarmiert sein würden. Der zu berichtenden Tatsachen bleiben nur wenige. Den Schankraum okkupieren momentan Herr Schönbrunn und Herr Dankwart sowie der trauernde Vater der Verstorbenen, deren Leiche bereits aus Gründen der Unsicherheit einer Verbrennung in geschlossenen Räumen durch Männer der Wacht fortgeschafft wurde."

    Miller stutzte kurz, dann nickte er. "Vielen Dank. Ich denke, ich werde mich kurz mit den Personen im Wirtshaus unterhalten. Wenn ich die Mitteilung des Bürgermeisters richtig deute, könnte dies die letzte Gelegenheit sein, etwas Nützliches aus Herrn Schönbrunn zu erfahren."
    Er wandte sich ab und öffnete die Tür, wobei ein sanfter Druck genügte, denn das Schloss tat seinen Dienst nicht mehr. Drinnen wischte der Wirt unter Tränen den Boden, vermutlich die Stelle, an der Ellys Leiche gefunden worden war. Seine Tochter war eine Blutsaugerin, doch sie war immer noch seine Tochter, dachte Miller bei seinem Anblick. Er liebt sie immer noch, aller Vernunft zum Trotz. Und... ist es nicht verständlich? Sie hatte sich dieses Schicksal nicht ausgesucht. Sie war nur ein Mädchen, das dunklen Mächten zum Opfer gefallen war.
    Der Anblick des Wirts berührte ihn mehr, als Miller sich eingestehen konnte. Irgendwo da draußen...

    Miller riss sich zusammen und sah sich nach Talis und Dankwart um. Talis lag stöhnend auf dem Boden und krümmte sich, er sah schwer zugerichtet aus. Was war hier nun schon wieder vorgefallen? Kurz überlegte er, ob er dem Verwundeten helfen sollte, doch dann entschied er sich, dass selbst sein Hauptverdächtiger das Recht auf menschlichen Umgang hatte - das eine, was die Bürger den Vampiren und Werwölfen voraus hatten. Er half dem Mann auf einen Stuhl und holte einen nassen Lappen, um die Verletzungen zu kühlen.

  2. #2
    Die rothaarige Frau hatte eine gute Frage gestellt. Eine Frage, über die Adryan nachdenken musste.
    Er schwieg. Er dachte nach. Und war sich die gesamte Zeit über bewusst, dass er noch immer Libras zierliche Hand in der seinen hielt. Ändern tat er daran jedoch nichts.
    "Und? Wollen wir den ganzen Tag hier wie die Erlen im Wind stehen oder hast du eine Idee?", fragte sie und an dem Unterton in ihrer Stimme konnte Adryan erkennen, dass sie sich zumindest vorerst von ihren Seelenqualen hatte befreien können. Ein gutes Zeichen. Und in der Tat hatte er eine Idee.
    "Du sagtest Gestern, dass Grandy immer diesen Mann - Havelock - in Schutz genommen hat, in jeglicher Situation. Sich mit ihm zu unterhalten scheint mir vielversprechend. Zumal er sich mit seiner Anklage am gestrigen Tag bis zur letzten Sekunde Zeit gelassen hat. Und dann auch nur Talis anklagte, nachdem Miller ihn so grandios verteidigt hatte.". Adryan schwieg und fuhr sich mit der Hand über die Wange, eine Geste, die sich während der letzten Tage zu einer wahren Marrote entwickelt hatte. "Außerdem dürfte eine Unterhaltung mit Miller selbst vielleicht auch noch weitere interessante Dinge zu Tage fördern.", fügte er nach einem kurzen Augenblick hinzu.
    Libra bedachte ihn mit einem nachdenklichen Blick und nickte langsam. "Das klingt nach einem Plan.", sagte sie. "Aber mit wem fangen wir an?".
    "Havelock - ich bin auf seine Sicht der Dinge äußerst gespannt.", antwortete Adryan wie aus der Pistole geschossen.
    Die rothaarige Schönheit, dessen Hand er noch immer hielt, nickte und sie machten sich auf den Weg, Havelock einen Besuch abzustatten - die Hand des Anderen ließen sie den gesamten Weg über nicht los.

    Geändert von Simon (30.11.2011 um 16:49 Uhr)

  3. #3
    Rowan saß noch immer an die Wand gelehnt. In der rechten Hand hielt er noch immer seine Pistole, seine linke war in die Tiefen seines Mantels verschwunden. Neben ihm stand das Glas, das Selene ihm gereicht hatte, kurz bevor sie verschwand. Alkohol...Rowan hatte noch nie etwas damit anfangen können, stattdessen schleppte er immer eine Menge Teebeutel mit sich herum. Klar denken konnte Rowan natürlich immer noch, hatte er doch schon oft genug mitansehen dürfen, wie Trunkenbolde sich verhielten und soetwas ziehmte sich für den Adel von heute ja nicht.

    Die Wachen, die den Wirt wohl mittlerweile einigermaßen beruhigt hatten, verliesen nur das Haus, um mit möglichen Zeugen zu reden. Nachdem sie sich eine Weile mit Rowan unterhalten hatten, verschwanden sie auch gleich wieder, hinter ihnen der noch immer schluchzende Wirt, der seine tote Tocher trug. Wer weiß, was sie genau vorhatten, aber im Moment gab es nur eine Sache, die zählte, eine Sache, die mittlerweile mehr ermüdend, denn hilfreich war, konnten sie doch keinen Werwolf bisher stellen. So wie er es mitbekam, anscheinend in einer naheliegenden Kelterei und das schon sehr bald. Wie spät war es eigentlich? Seit diesen Vorfällen war anscheinend jegliches Zeitgefühl hier in Düsterburg verloren gegangen.

    Das Knurren seines Magens weckte Rowan aus seinen Überlegungen, war Zeit, endlich etwas zu essen, bevor es dann in Richtung Kelterei ging.

  4. #4
    Havelock war in sein Antiquariat zurückgekehrt um nach dem Rechten zu sehen. Doch wer war in Zeiten wie diesen schon an Büchern interessiert. Er nahm eine karge Mahlzeit zu sich und saß vornübergebeugt an seinem Schreibtisch, als es plötzlich an der Tür klopfte. Es war Adryan, im Schlepptau die junge Abenteurerin Libra, er bat sie, mit misstrauischem Blick, einzutreten. Es herrschte zwar immer noch ein großes Durcheinander im Laden, aber Havelock hatte damit gerechnet, dass bald jemand hier erscheinen und mit ihm reden würde und so hatte er bereits den gröbsten Unrat entfernt.

    Adryan
    und Libra traten in das staubige Zwielicht und sahen sich mit neugierigen Blicken um.
    Obwohl Havelock Zeit seines Lebens nie viel Umgang mit dem weiblichen Geschlecht gehegt hatte, bemerkte er dennoch ein gewisses knistern zwischen den Beiden. Das lag zum einen auch daran, das die beiden Händchen hielten.
    Nun er hatte Zeichnungen gesehen... Havelock schüttelte den Gedanken ab und drehte sich eine Zigarette aus seinem Tabaksbeutel.

    "Ich nehme an Ihr seid gekommen um mir ein paar Fragen zu stellen, Herr Ermittler... Nur zu, ich werde sehen ob ich Euch weiterhelfen kann." Ein nicht unfreundlicher aber abschätzender Blick auf Libra; "Zumindest unter der Bedingung, das auch ich selbst die eine oder andere Frage stellen darf..."

  5. #5
    Leonardo erwachte und zog sich an.

    Er ging nach draussen und fragte sich wieso grandy sich geopfert hat.

    Als re hörte das bei rafaels weinkeller ne versammlung war ging er umgehend hin unjd begrüsste die anderen. heute wird Talis schönbrunn dafür büsen ohja.

  6. #6
    Talis begab sich zur Versammlung und wartete bis alle eingetroffen waren, nachdem er sich vorher hatte verartzten lassen. Er stand auf und sprach mit fester Stimme:"Bürgervon Düsterburg, die ihr mich hinrichten wollt, wisset das dies töricht ist. Ich wollte noch warten bis ich mein Wissen enthülle um weiteres zu sammeln, doch es scheint mir bleibt keine Wahl. Ich weiß das Rebecca Stepbrack, die ich hiermit anklage und Dankwart Denkelbrack böse sind. Außerdem weiß ich das Maxim und Ava zu uns gehören. Diese Möglichkeit Wissen zu erlangen war auch der Grund Grandy zu opfern, da ich dem Dorf nützen kann; die schwerste Tat meines Lebens, doch so entdeckte ich die Bösartigkeit Dankwarts. Ich mag auf euch im Übrigen gefühlskalt erscheinen, mich härte das Leben nach außen, innen bin dagegen verwundbar, weshalb ich trinke und mich dafür hasse. Ich bitte euch Bürger von Düsterburg lasst euer Schwert nicht rosten und zeigt die bekannte Weisheit die schon für uns wirkte. "

    Er setzte sich und wartete.

    Geändert von Einheit092 (01.12.2011 um 19:51 Uhr)

  7. #7
    Dankwart schmunzelte, er und böse... ein wahrlich lustiger Gedanke für ihn, denn er wusste es einfach besser.
    "So? Ihr habt also euren Freund, von dem ihr wusstet, dass er gut ist freiwillig geopfert anstatt euch zu enthüllen und alles aufzudecken? Sehr edel... wirklich... sehr edel Talis. Aber wisst ihr was? Dadurch, dass ihr mich als eines der Wesen die uns heimsuchen darstellen wollt, gebt ihr mir nur einen Grund mehr euch am Galgen sehen zu wollen, ebenso werde ich alle alle meine Verdächtigungen bezüglich Fräulein Stepback und Ava zurücknehmen die ich geäußert habe oder gedanklich geformt habe. Gegen den jungen Maxim hatte ich noch nie etwas einzuwenden, es dürfte mittlerweile klar sein, dass er auch gut zu sein scheint."
    Dankwart war tatsächlich einfach nur amüsiert, er sah zu wie Talis sich wehren wollte und... fand es lachhaft... wie der verzweifelte Todeskampf einer reißerischen Bestie die ihrem Schicksal entgegensah und nichts ändern konnte...
    "Talis... ihr seid das Monster. Entweder das... oder ihr lügt um euch eure versoffene Haut erneut zu retten und egal was nun davon die Wahrheit ist... glaubt ihr ernsthaft, das eure Gegenwart damit erwünscht ist?"

    Geändert von Gendrek (30.11.2011 um 19:34 Uhr)

  8. #8
    "Hier stehen 16 von ehemals 28 Vertrauenspersonen. Und ich möchte vorschlagen das wir, die hier versammelt sind, nochmal die Argumente die wir gestern gegen Rebecca und Talis gesammelt hatten abwägen und vergleichen. Denn einer von beiden muss, so scheint es, heute sterben um Talis Worte zu überprüfen.

    Weshalb habt ihr, Edmond, Talis eure Stimme gegeben? Was lässt euch glauben das er lügt? Bei Havelock und Leonardo war es dasselbe Phänomen einer Art Stichwahl ohne das sofort klar war, das der „Übriggebliebene“ hängen musste. Edmond und Maxim geben einander Schutz, sowie sie durch Grandy einwandfrei als unschuldig festgestellt wurden. Auch Leonardo ist unschuldig. Und Adryan hier der von den Wölfen angegriffen wurde und ebenfalls als Mörder ausscheidet. Bleiben noch zwölf.

    Ich bin dafür das wir Rebecca hängen um Talis Theorie zu überprüfen. Andernfalls möge sich der echte Seher erheben und wir werden Talis hängen. Aber falls das niemand tut, sehe ich nicht ein wieso wir Bürger unseren stärksten Kämpfer aus unserer Mitte mit eigenen Händen töten sollten wenn es einfach ist diese Theorie zu überprüfen."

  9. #9
    Noch von der Kälte letzter Nacht eingefroren wachte Maxim spät auf. Die Kälte am Morgen ließ ihn nur sehr spät aus dem Bett, welches ihn sowieso schon nicht warm genug hielt. Er stand auf, kochte sich heißes Wasser und ließ es herumstehen. Der Dampf erleichterte es ihm immer die Kälte auszuhalten. Dieses mal kochte er einen herkömmlichen Gemüsetopf mit Nudeln aus Italien. Man nannte es "Penne", diese Nudeln mochte sein Adoptivgroßvater Bernando so gern. Maxim selbst aß sie gerne zu Eintopf, außerdem wurde ihm jedes Mal immer ganz warm, wenn er ihn aß. Er kochte nicht viel, da der Vorrat an Penne so gut wie aufgebraucht war. Zwei Portionen schaffte er. Eine aß er selbst, die andere ließ er auf Avas Tisch stehen. De heutige Versammlung war wichtig, da er gestern wieder nicht abstimmen konnte. Allerdings hatte er ebenfalls vor Grandy zu wählen, dass er das nicht offiziell tat, erleichterte ihn ein kleines bisschen. Er weckte Ava auf. Schlaftrunken saß sie auf ihrem weichem Bett, aus welchem sie gar nicht mehr rauskommen wollte. Doch als sie das Essen neben ihrem Bett sah, machte sie sich ohne weitere Bedenken frisch und aß auf. Beide gingen dann gemeinsam zur Versammlung. Dort hörte er die Leute an, vot allem Talis, welchen er eigentlich wählen wollte. Nach seiner Rede jedoch änderte sich so einiges. "Nun... es stimmt schon, dass ich unschuldig bin... dass ihr Euch da sicher seid, kann für mich nur heißen, dass Ihr genau Bescheid wisst. Nun... jedenfalls werde ich Euch vorerst äh... nicht wählen aus Respekt, denn momentan führt Ihr ja ganz klar, was den Galgenkandidat betrifft... ich werde mich Euch anschließen und ebenfalls Rebecca Stepback wählen. Was danach kommt, werde ich entscheiden, wenn sich herausstellt, was für einer Ihr seid." Völlig themenwechselnd drehte er sich um und hielt Ausschau nach Edmond. Er wollte ihm unbedingt von seinem Traum erzählen, in welchem es um riesige Stoffpuppen in Form von Bären ging, die sich als "Teddys" vorstellten.

  10. #10
    "Talis Schönbrunn, ihr seid ein Trunkenbold, ihr klagtet Grandy an, weil ihr zeigen wolltet, dass er unschuldig war? Welch grausame Kreatur muss euer sein, ein Menschenleben zu opfern, um vielleicht ein weiteres unschuldiges Leben nehmen zu können? Mein Vertrauen gehört demjenigen, der sich der Argumentation zu recht erweist. Zieht euer Schwert der Wahrheit und erkämpfet uns das Licht der Klarheit, anstatt wilde Behauptungen zu melden und somit die Klauen dieser Kreaturen noch mehr zu schärfen, auf dass sie unser aller Leben noch schneller beenden!" erneut hatte Rowan diese unlogische Handlungsweise Talis kennenlernen dürfen. Doch sie klangen fast zu absurd, als dass sie war wären.

  11. #11
    Nachdem Miller gemerkt hatte, dass die Wunden von Talis gar nicht so schlimm waren, wie sie ausgesehen hatten - es stellte sich heraus, dass Talis aus Angst vor der heutigen Hinrichtung gestöhnt hatte, und nicht vor Schmerzen - ging alles auf einmal sehr schnell. Er war zur Kelterei gegangen, ihm war Wein eingeschenkt worden, er hatte bereits das zweite Glas vor sich und Talis hatte soeben gesprochen. Zeit ist natürlich statisch und immer gleich schnell, aber manchmal spielen einem die Müdigkeit und das ständige Grübeln eben einen Streich.

    Was Talis da enthüllt hatte, war unglaublich. Sollte sich Miller so sehr in diesem Mann geirrt haben? Die letzten paar Tage hatte er sich eher durch halbherzige Hetze auffällig gemacht, die bestenfalls den Vampiren in die Hände gespielt hatte - und nun behauptete er, die ganze Zeit über heimlich Informationen über die anderen Vertrauenspersonen gesammelt zu haben, und dabei sogar zu einem Ergebnis gekommen zu sein? Damit war er den restlichen Bürgern einen wahrlich großen Schritt voraus. Zu schade, dass er sich dies nie hatte anmerken lassen, einige Opfer hätten vielleicht vermieden werden können...
    Miller merkte, dass er den Worten von Talis sofort Glauben schenkte. Das war gefährlich. Doch andererseits machte ihn auch wieder die heutige Stimmung misstrauisch. Ein jeder wollte Talis töten, wie es schien, und das gefiel Miller nicht, der gerade unter den lautstarken Rednern einige der Vampire und Werwölfe vermutete.

    Wieder einmal war es Selene, die den gewagten Schritt tat und die Leute ersuchte, diese neuen Informationen in Betracht zu ziehen. Miller schloss sich ihr sofort an.
    "Rebecca Stepback ist mir schon seit längerem verdächtig, und ich denke auch, dass sie eine Kreatur der Nacht ist. Sie ist mir sogar verdächtiger als Talis selbst, so dass ich Selenes Vorschlag voll und ganz unterstütze. Talis hat hier etwas preisgegeben, das uns alle vielleicht retten könnte. Dieses Mal gewinnen wir in jedem Fall mehr, wenn wir ihn leben lassen, als wenn wir ihn töten. Ich bitte vor allem den Bürgermeister Edmond von Dantes und den zerstreuten Gelehrten Leonardo di Dragonieri, ihre Stimmen noch einmal zu überdenken - wenn es war ist, was er sagt, so ist er ein mächtiger Verbündeter von euch, die ihr beide ja bereits von Herrn Grandy als gute Menschen identifiziert worden seid."

    Geändert von Schattenläufer (30.11.2011 um 22:08 Uhr)

  12. #12
    Dankwart war außer sich... drei Leute, die diesem... Alkoholiker... glauben schenkten? Nein... das konnte und wollte er nicht zulassen, Vertrauen in diesen Säufer zu setzen, glich dem Fall jeglicher Intelligenz und jeder Vernunft.
    Dankwart erhab sich, räusperte sich und richtete sich zur anwesenden Menge.
    "Bürger von Düsterburg! Einige von euch sind auf der Seite derer, die zurecht Missmut und Misstrauen gegen den hier Anwesenden Talis Schönbrunn richten. Doch einige unter euch scheinen diesem Mann auch Glauben zu schenken."
    Erneut räusperte sich der alte Mann ehe er wieder ansetzte... "...ihr solltet euch schämen... schämen, dass ihr diesem Mann vertraut, einem Mann der nichts anderes kennt als seinen Alkohol, einem Mann der Freunde verrät, Freunde von denen er wusste, dass sie auf unserer Seite sind nur um seine Haut zu retten... anstatt beide Leben zu retten... schämt euch Bürger von Düsterburg!"

    Stolz... ernsthaft... und voller Würde stand Dankwart nun mit geradem Kreuz vor den Anwesenden, schaute in die Versammlung hinein und fragte sich innerlich, ob er das richtige tut... ob es das wert war...
    Er wusste es selbst nicht, doch er konnte auch nicht zulassen, dass man einem Monster oder Lügner traut. Nicht hier, nicht jetzt... nicht zu solcher Stunde.
    "Talis Schönbrunn... ihr bürdet mir auf, ein Unhold zu sein. Doch seid ihr nichts anderes als ein Wesen dunkler Mächte in der Hülle eines Sterblichen. Ihr entkommt dem Urteil nicht... nicht dem königlichen Urteil, welches ich, Dankwart Dengelbrack, rechtmäßiger Besitzer des Thrones euch auferlege!"
    Er hörte das Raunen, sah das Erstaunen... und griff an sein geheiligtes Amulett.
    "Hier... dies sind die Insignien der Königsfamilie... meiner Familie... in meinen Adern fließt das königliche Blut. Das Blut welches dieser Mann bereit ist zu vergießen und das, weil er seine eigene Haut retten will. Schande! Schande über euch Talis Schönbrunn!"
    Dankwart warf das Amulett in die Mitte der Anwesenden, er knallte laut auf den Tisch in ihrer Mitte, rutschte eine kurze Distanz und lies endlich einen genauen Blick zu... und man mochte seinen Augen nicht trauen... Wappen... Inschriften... manche kannten dieses Amulett vielleicht von Gemälden, andere aus Geschichten, aber eines war sicher... es war das Amulett, welches die Dengelbracks seit Jahrhunderten an ihre Erben weitergaben. Erben, die eigentlich auf dem Thron sitzen sollten.
    "Ich bin Dankwart Dengelbrack... ich bin ein König... ein Prinz der auf seinen rechtmäßigen Platz zurückkehren wird, wenn dies hier vorbei ist..."

    Geändert von Gendrek (30.11.2011 um 20:55 Uhr)

  13. #13
    Nach Dankwarts Ansprache war es mucksmäuschenstill geworden und Selene versuchte einen klaren Kopf zu bekommen... Dankwart war unschuldig. Was hieß das? Behauptete er es nur?

    "Nur weil er nicht gestern schon erzählte welche drei Personen er überprüft hat, von denen uns eine doch schon bekannt war durch Grandy, so ist er doch...“ Selene stutzte und hielt sich die linke Hand vors Gesicht... „ist er doch...“ Dann schlug sie mit der geballten Faust auf die rechte Handfläche. HA!“, hallte es durch den Keller der Kelterei und einige der Anwesenden zuckten zusammen.

    Selene stemmte die Hände in die Seiten und positionierte sich direkt vor Talis, auf den sie nun aufgeregt einredete.

    „Ihr habt also letzte Nacht Dankwart überprüft, die Nacht in der Elly starb. In der Nacht zuvor einen der übrigen drei, als Elizabeth starb. Davor einen der zwei übrigen, in der Nacht als Marina vergiftet wurde. Und den letzten in der Nacht als Sophia von Busch ihr Leben aushauchte.“


    Ein überlegenes Lächeln traf Talis, der auf seinem Platz unwohlig hin und herrutschte.

    „Was aber, Talis, tatet ihr in der Nacht in der Thorben sein Leben lassen musste? Heute ist der fünfte Tag der mit Morden begann, aber ihr habt nur 4 Namen die ihr uns nennen könnt? Ihr seid nicht nur ein schlechter Lügner, sondern auch ein Narr der nicht bis 5 zu zählen vermag.

    Noch dazu habt ihr in den letzten vier Tagen bei den Wahlen keinen einzigen eurer „Verdächtigen“ gewählt sondern willkürlich und auch noch vollkommen unsinnig wie es im Fall von Miller hier der Fall war- und ihr habt ihn damit auch in Gefahr gebracht, denn wie wir wissen waren die Vampire zu dem Zeitpunkt noch unter uns.

    Ich verdächtige euch Talis, weil ich denke das ihr lügt was eure besondere Fertigkeit angeht. Und im Glauben daran das nichts was ihr uns zu sagen habt uns von Nutzen sein wird und im Gegenteil: Solange ihr hier unter uns weilt, seid ihr eine Gefahr für jeden Bürger.

    Und Dankwart? Ich glaube euch und danke euch von Herzen dafür das ihr euch offenbart habt.“

  14. #14
    Shael war ebenfalls zur Kelterei gegangen und auch ihm wurde Wein eingeschenkt. Ruhig saß er da und hörte Talis sprechen. Talis meinte doch tatsächlich, behaupten zu können, wer zu den Monstern gehöre und wer nicht. Darauf ließ sich Shael erst gar nicht ein. Ihm war klar, dass das eine Ausrede sein musste, um sich selbst zu retten, da Talis sich selbst mit seinem Wahlverhalten gestern, mit der Umwählerei, äußerst verdächtigt gemacht hatte. Und der Versuch heute, seine Haut zu retten, war auch mehr als verzweifelt. Dann hörte er Millers Worte. Hmm. Ob da etwas dran war? Shael wägte noch einmal ab. Talis verhielt sich gestern äußerst seltsam und behauptete heute ernsthaft, zu wissen, dass Rebecca böse ist. Für Shael ging das definitiv zu schnell. Gerade diese eine Wandlung um 180° erschien ihm wahrlich unwahrscheinlich, was auch der Grund war, weswegen er für Talis stimmte.

  15. #15
    "In der Nacht die in der Tat fehlte in der Auflistung überprüfte ich den von uns gegangenen Raphael Firas, den ich ja auch nicht wählte. Ich wollte mich überdies nicht damit zu erkennen geben böse bis zu meiner Selbstaufdeckung zu wählen um mich nicht als Ziel zu präsentieren liebe Selene. Und Dankwart, der Vater der Vampire ein Prinz?! Denkt euch was besseres aus Feind des Dorfes.", sprach Talis von seinem Platz aus.

  16. #16
    Miller hatte zu Selenes Worten nur einen schnellen Einwurf:
    "Sagen wir es offen und ehrlich, Talis Schönbrunn ist nicht der gescheiteste Bürger, der je Düsterburg beehrt hatte. Es mag durchaus sein, dass du, Selene, den genau richtigen Schluss gezogen hast... doch was, wenn er in einer der ersten Nächte Sophia von Busch oder Marina überprüfte, und nun zu dumm war, dies zu erwähnen, da die beiden mittlerweile tot sind?"

  17. #17
    Das Antiquariat von Meister Havelock war ein kleiner, stickiger Laden. Während sich Adyran mit dem Antiquar unterhielt und ihm seine Fragen stellte, schaute sich Libra etwas um Sie entdeckte eine verstaubte Tür, die in den Keller führte. ein merkwürdiges Pochen ging davon aus, und Julie kratzte aufgeregt an der Tür. Mit wedelndem Schwanz stief sie dabei eine Vase um. Das Geräusch schreckte die beiden Männer auf. Glücklicherweise flog in diesem Moment die Tür auf und ein Bote holte sie ab zur heutigen Versammlung. Libra nahm sich vor, nach der Versammlung Adyran zu fragen, was er herausgefunden hatte.

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    Während der wilden Beschuldigungen war Libra auffallend still. Aber diese Arroganz von Talis war ihr nun wirklich genug. Ebenso die Nominierung Dankwarts durch Edmond.
    Sie räusperte sich.
    "Edmond...ich kann für Dankwart nicht bürgen, aber wenn seine Aussage stimmt, dann wäre es doch ein kluger Zug für die Vampire, ihn zu nominieren, oder? Dankwart könnte nur durch die nächtlichen Ungeheuer sterben, nicht dadurch, gehangen zu werden. Bitte...Gott, lasst die Vampire einen anderen markiert haben. Und was Talis angeht...Er hatte gestern schon seinen Kopf aus der Schlinge gezogen, indem er Grandy ans Messer lieferte, und heute wollte er erst Dankwart und nun Rebecca für sich opfern lassen. Wenn wir heute "zu Zwecken der Überprüfung" Dankwarts hängen und er dadurch von den Vampiren gerissen wird...haben wir einen sicheren Bürger verloren und Talis hat einen weiteren Tag gewonnen, um unter uns zu wüten. Das muss verhindert werden. Überdenkt bitte, ob ihr wirklich Dankwart nominieren wollt, oder ob es wieder nur so eine "Überprüfung" sein soll...wie bei Grandy... Ich für meinen Teil nominiere Talis, ich will nicht noch jemanden verlieren, nur weil ihr euch nicht entscheiden könnt oder wollt."

  18. #18
    "Ich muss Euch entschieden widersprechen, Libra. Woher sollten die Vampire um seine wahre Identität wissen? Genau so, wie wir bspw. von Leonardos Unschuld wissen, wären wir uns auch über Dankwarts Rolle eindeutig im Klaren und an diesem Abend hätte er auch keinen Angriff der Vampire zu fürchten, wenn es denn überhaupt noch welche geben sollte nach dem inzwischen dritten Tod eines Vampirs. Auch wenn es nun unwahrscheinlich sein mag, doch könnte Talis dennoch die Wahrheit sagen. So würden wir riskieren, einen unschuldigen Unterstützer hinzurichten, während Dankwart, dessen böse Natur Talis angeblich festgestellt hat, überleben würde. Indem wir jedoch Dankwart anklagen und verurteilen, geben wir ihm die Möglichkeit, sich durch seine Offenbarung vor dem Zorn der Bürger zu schützen und gleichzeitig einen eindeutigen Beweis dafür zu haben, dass Talis ohne jeden Zweifel die Unwahrheit gesprochen hat und zu den finsteren Mächten gehört, die uns noch immer heimsuchen!
    Von daher müsste Dankwart selbst ebenso edel handeln, wie Grandy es am vergangenen Abend tat, und für sich selbst stimmen, um uns von seiner Unschuld zu überzeugen, wie grandy es gestern nur durch seinen Tod zu tun vermochte. Solltet Ihr, Libra, also auch euren Weggefährten nominieren, so würdet ihr entweder einen treuen Prinzen gewinnen, oder eine Ausgeburt der Hölle zurück dorthin schicken, woher sie gekommen ist! Ihr beschmutzt vielmehr das Andenken eures verstorbenen Kameraden, indem Ihr euch im Angesicht dieser offensichtlichen Tatsache dennoch dagegen sträubt, meinem Weg zu folgen und es bleibt eher anzunehmen, dass Ihr überhaupt kein Interesse daran habt, Klarheit über diese Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, weil Ihr ganz genau wisst, dass Dankwart vielmehr gelogen hat und Ihr zusammen mit ihm auf der Seite des Bösen steht..."

  19. #19
    "Herr Edmond, es ist natürlich, dass ihr euren Weg durchsetzen wollt, und ich verstehe auch, dass ihr meint, wenn wir heute Dankwart lynchen würden, hätten wir Klarheit über ihn und könnten dann morgen Talis hängen? Was würde uns das bringen? Wir hätten einen Tag verloren, das würde es uns bringen. Wieder ein Tag, an dem die Monster wüten könnten. Ich für meinen Teil vertraue Dankwarts Worten, und misstraue Talis. Dadurch, was Selene gesagt hat, durch meine Intuition, sei es auch durch Rache. Die Vampire könnten auch rein zufällig Dankwart genommen haben...davor habe ich Angst. Verbleiben wir so - ich bleibe dabei, ich werde Dankwart nicht nominieren. Ihr habt gestern schon gesehen, was passiert, wenn wir zu oft unsere Stimmen ändern. Es ist meine tiefste Überzeugung, das Dankwart die Wahrheit spricht.

    Mal davon abgesehen...es ist eure Schuld, dass Grandy tot ist, und das, obwohl er sich schützend vor euch gestellt hat. "Zur Überprüfung". Das kann Dankwart zwar nicht passieren...aber nichtsdestotrotz, versucht ihm zu vertrauen. Und wir hätten mehr davon, wenn wir Talis hängen. Wer weiß, vielleicht hängt er ja sogar mit euch zusammen`?"

  20. #20
    "[...]Wer weiß, vielleicht hängt er ja sogar mit euch zusammen`?"

    "WIr hätten einen Tag verloren, an dem wir keinen der Täter hingerichtet hätten. Doch dafür würden wir die Unschuld Dankwarts zweifelsfrei feststellen können und ebenso zweifelsfrei wäre es bewiesen, dass Talis nicht die Wahrheit gesagt hat. Ihr misstraut ihm mehr als Dankwart, doch seid ihr hier die Neuankömmlinge, die zuvor niemand kannte. Und falls es trotz eurer weiblichen Intuition entgangen sein sollte: Selene hat sich inzwischen meiner Meinung angeschlossen. Grandy hat seinen eigenen Tod trotz allem mitzuverschulden, da er selbst derjenige war, der widersprüchliche Aussagen über seine Erkenntnisse gemacht und mit seiner Stimme ebenfalls Rafael zum Tode verurteilt hat.Ihr selbst habt ihm schon nicht mehr gänzlich vertrauen können, als wir ihn hingerichtet haben. Vermutlich ist heute der letzte Vampir erledigt worden und es hat seit Tagen kein weiteres Opfer der Vampire gegeben, daher ist eure Furcht, Dankwart könnte heute Abend das Opfer der Vampire werden, vollkommen irrational. Sollten wir ihn heute nicht verurteilen, so wird er gewiss vielmehr morgen die Rache der Blutsauger zu spüren bekommen, wenn es überhaupt noch welche von ihnen geben sollte.

    Die Tatsache, dass Ihr mich trotz alledem sogar beschuldigt, mich mit Talis verschworen zu haben, zeigt doch nurnoch, wie hilflos eure Versuche sind, die Bürgerinnen und Bürger zu einem falschen Schritt zu verleiten. Sollte Talis sterben und die Wahrheit gesagt haben, so hätten wir heute mehr verloren als einfach nur einen Bürger, während uns Dankwarts Offenbarung als rechtmäßiger Prinz nichts weiter als absolute Gewissheit bringen würde."

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