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„Einmal aufgewacht war jedoch an Schlaf nicht mehr zu Denken.“
Hier müsste „Denken“ klein geschrieben werden.

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„Drei Tassen Earl Grey und zwei Spekulatii später…“
Soviel ich weiß, ist der Plural von Spekulatius ebenfalls Spekulatius im Deutschen.

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“…wie ein Heroe mitten in eine tosende Schlacht.“
Heroe erscheint mir hier etwas gestelzt. Deine Wortwahl scheint zwar wohl gewählt, jedoch kann man es auch übertreiben. Wenn du bei Heroe bleiben willst, würde ich es etwas umschreiben. Zum Beispiel so: Gleich einem Heroen stürzte ich mich mitten hinein in eine tosende Schlacht. Ich frage mich nur, ob der Vergleich angebracht ist. Es scheint zwar bitter kalt zu sein, aber ein Schneegestöber in dem Ausmaß, wie man es mit „tosender Schlacht“ assoziieren würde, scheint nicht zu bestehen. Schließlich fällt ihm später nur eine einzelne Schneeflocke auf die Schulter.

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„Meine Beine knallten gegen die kühle Luft als wäre sie aus Beton, …“
Knallten? Auch das Wort erscheint mir etwas merkwürdig in diesem Zusammenhang.

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„Der Nachgeschmack nach Bergamotten“
Soviel ich weiß, sind Bergamotten kein Synonym für Zitronen, obwohl sie zu den Zitrusfrüchten gehören. Ich habe bis jetzt nur davon gehört, dass man sie in Parfum und anderen wohlriechenden Essenzen verwendet. Als Zusatz für meinen Earl Grey habe ich sie noch nie benutzt.

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„ Umso verwunderter war ich zu bemerken, dass zwei Wunden dies verhinderten: Zwei große, silbern schimmernde Nägel waren von mir unbemerkt aus dem Boden gewachsen, und hatten sich durch meine Füße gebohrt;“
Manchmal erscheint es sinnvoller, noch einen weiteren Satz anzufangen und nicht noch mehr Nebensätze anzubringen. Auch erscheint es mir so, als würden hier einmal zwei Kommata fehlen, um einen Einschub abzugrenzen.

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„Ich blickte an mir hinab. Ein kleiner roter Tropfen stach aus dem Braun meines linken Stiefels hervor.“
Stach? Würde ein Tropfen nicht eher rinnen? Oder meinst du, dass er besonders auffällig ist? Klingt auf jeden Fall etwas seltsam.

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„Hier stehst du nun du armer Tor, und kannst nicht anders, und bist so schlau als wie zuvor; Gott hilft dir nicht!“
Die Dialoge sind teilweise etwas abgedroschen. Oder ist es Absicht, dass dauernd irgendwelche literarischen Zitate gebracht werden? Wenn ja, dann sollte man das noch deutlicher hervorheben. Zum Beispiel sollten die Figuren dann nur solche Sätze verwenden. Und außerdem erscheint mir der Satz nicht wirklich wie eine an den Kopf geworfene Äußerung, sondern ich würde sie wohl in diesem Moment als lächerlich empfinden.

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„Bleib stehen und falle blind vor meinem Leuchten nieder: Ich bin es, wen du verfolgst!“
wen sollte wohl den sein

Fazit: Nette kurze Geschichte. Die Wendung war unerwartet. Die Länge erscheint angemessen. Und obwohl ich einiges angesprochen habe, dass mir nicht so passend erscheint, finde ich die Wortwahl und den Satzbau sehr gelungen. Zumindest liest es sich flüssig. Ich habe nur das Gefühl, dass man die Bedeutungsschwere, die du scheinbar ausdrücken wolltest, noch etwas besser hervorkehren könnte. Es könnte noch etwas mehr Parabel sein, wenn du verstehst, was ich meine.