"Ähm... also... i-ich...", Maxim trat näher, "Ich hab' dir Essen m-mitgebracht, du hast sicher H-hunger..." Er stellte das Essen auf seinen Arbeitstisch und setzte sich dann auf einen leeren Stuhl und schaute Edmond bei der Arbeit zu. Dieser jedoch blickte Maxim seltsam an. "Maxim..." "J-ja...?" "Ich arbeite gerade, das Essen nimmt nur Platz und ist hier nicht richtig." "Aber, Edmond, w-wenn du n-nicht isst, dann e-erschwerst d-du dir doch nur die A-arbeit..." Er saß da, kniff sich die Finger zusammen und zitterte. "Junge, junge, du benimmst dich ja plötzlich genau so wie vor zwei Jahren. Na gut, ich esse dann einfach schnell auf, aber hör endlich auf, so dämlich zu zittern, das hält man ja im Kopf nicht aus!" Maxim lächelte nur und schaute Edmond beim Essen zu. Obwohl er sich wieder beruhigt hatte, klapperte er immer noch ein wenig. Edmond nahm zügig seine Mahlzeit zu sich und war dann komplett satt. Er hätte jetzt ein Kompliment an Maxim geben können, aber er tat dies nicht. Stattdessen fragte Edmond Maxim: "Sag mal, was hast du denn? Du brauchst doch jetzt wirklich nicht mehr nervös zu sein." "Äh... nein, ich äh..." "Sag mir bloß, dir ist kalt." "W-was? N-nein! Es geht mir prima!" Maxim lief rot an und stand auf. Wortlos begab er sich zur Tür, als Edmond ihn aber plötzlich aufhielte. "Nicht so schnell mein Junge. Herkommen." Maxim blieb stehen und drehte sich danach sofort um und ging zum Schreibtisch. "Was sollen denn die Leute denken, wenn ich dich so halb erfroren aus meinem Zimmer lasse? Du denkst aber auch wirklich nie nach." "Nun... i-ich wollte das nicht, aber ich kann mir doch nichts leisten, was mich warm hält..." "Junge, junge. Okay, schau mal, am Garderobenständer hängt ein herrenloser Poncho, den niemand zu vermissen scheint. Nimm ihn einfach mit, dann kannst du hier raus. Aber vergiss dieses Mal nicht zur Versammlung zu gehen, sonst gibt's ein Satz heißer Ohren, verstanden?" "O-okay, danke! Und ja, werd' ich machen!" Maxim schnappte sich den Poncho, zog ihn sich an und verließ dann das Arbeitszimmer. Als er draußen ankam, ging er ein wenig spazieren und dachte bedrückt ein wenig nach. Dann sah er, wie Selene in Begleitung das Anwesen des Italieners betrat. Da fiel ihm wieder ein, dass er ein Brief von ihr erhalten hatte. Er öffnete ihn und las sich die Nachricht durch. Nachdem er fertig war, schaute er verdutzt. Scheinbar war er ein wenig verwirrt. Er überlegte, ob er lieber wartet, bis Selene wieder draußen ist oder doch lieber in das Haus tritt. Er lief eine Weile im Kreis, und gerade, als er sich für Ersteres entscheiden wollte, stolperte er über einen Stein und knallte gegen die Tür. Ein lautes, heftiges Türklopf-Geräusch hallte durch das Gebäude.