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Thema: [Vampire von Düsterburg] Tag 4

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  1. #26
    Mehr und mehr Stimmen wurden abgegeben. Wie immer wählten nicht alle, aber die Mehrheit kam ihrer Pflicht nach. Grandy hatte sich mehrmals gefragt wie er sich fühlen würde, wenn seine Zeit kommen, wenn er gewählt werden würde. Er wollte zuerst nicht daran denken, er hoffte, dass vielleicht die Werwölfe ihn angreifen würden. Nicht weil ernsthaft glaubte, er könne sie besiegen, aber weil er seinen Tod nicht einfach akzeptieren musste. Er war kein aggressiver Mensch, aber er war immer der Meinung gewesen, dass ein Mann sein Leben selbst bestimmen sollte.
    Doch jetzt musste er einsehen, dass sein Widerstand zwecklos war. Was würde er schon erreichen? Ein, zwei Stadtwachen mit in den Tod reißen? Nein es war sinnlos.
    Er hatte heute morgen bereits geahnt wie es enden würde, deshalb ließ er auch seine Klinge zurück.

    Er wehrte sich nicht als man ihn zum Marktplatz brachte. Dort, wo alle Bürger zuschauen konnten, hatte man alle bisherigen Gewählten umgebracht, oder wie im Falle von Train, es zumindest versucht.


    Die Klinge … ihm war ein Name aufgefallen, der auf der Klinge eingraviert war. „Graham Dionys“. Er trat aus Leonardo di Dragoneris Haus und atmete die klare Nachtluft ein.
    Zitat Zitat
    Bilder schoßen ihm vor die Augen, Eindrücke, Erinnerungen. Ein Mann mit seinem Gesicht, vor ihm ein Spiegel. Er ist gekleidet in einem simplen Anzug, auf seinem Kopf ein seltsamer aussehender Hut mit Krempe. Er war ein Detektiv gewesen, aber niemand nahm seine neuesten Verdächtigungen ernst. Vampire, Werwölfe. Er wurde als Spinner bezeichnet, ausgelacht. Doch er wusste er durfte nicht aufgeben, denn …
    „Verdammt, beweg dich endlich, du Werwolf!, schrie eine Stadtwache und riss Grandy aus seinen Gedanken. Eine Flinte wurde ihm in den Rücken gestoßen und er lief, nach Luft rangend, weiter.
    War er tatsächlich ein Detektiv gewesen, dann warum die Rüstung? Warum war er hier?
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    Wieder einer Erinnerung. Er war alleine unterwegs, lief durch dichte Wälder. Verfolgt von Kreaturen, die es eigentlich nicht geben durfte. Seine Ermittlungen brachten ihn auf die Spur von einem „Dankwart Dengelbrack“ Er hatte mit diesen Vampiren etwas zu tun, er musste etwas wissen. War mit ihnen unter eine Bande? Hatte er sie gar erschaffen? Doch Dankwart würde ihm niemals vertrauen, er durfte seine Identität nicht bekannt geben. Die Gefahr… zu groß. Eine Tarnung … ja.. das alte Geschenk seines Onkels … endlich zu etwas nütze.

    „Beweg dich endlich! Du wirst deinem Schicksal nicht entkommen. Eine Faust landete auf seinem Gesicht und er spürte plötzlich den Pflasterboden auf seinem Gesicht. Grandy wurde hinaufgehoben und weiter gezerrt. Doch er war immer noch in seinen Gedanken….
    Wenn er tatsächlich jemand anderes war, warum hatte er alles vergessen? Warum? Wa…rum…

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    Er war wieder alleine, doch nein, jemand war mit ihm. Er hatte sie vor einem Angriff der Vampire gerettet. Sie waren seither gemeinsam unterwegs. Sie gab sich als Libra zu kennen. Aber war das ihr echter Name? Graham hatte schon zu viel erlebt um anderen vertrauen zu können, doch sie weckte in ihm Gefühle, die er langte nicht mehr gehabt hatte. Doch nein, seine Mission war wichtiger. Wenn er versagte, würde sich die Gefahr in ganz Europa, der ganzen Welt ausbreiten.

    Doch dann eines Nachts … tauchten sie auf. Sie überraschten ihn. Dionys konnte kaum reagieren. Das Feuer und die Runen die sie abhalten sollten waren … nicht mehr da. Libra und er waren umzingelt.
    „Glaubt nicht, dass ihr uns besiegen könnt!“, schrie er trotzig in die Dunkelheit. Er kannte diesen Gestank, es waren Vampire, daran gab es keinen Zweifel.
    Einer der Kraturen trat hervor. Sie war in einem schwarzen Umhang gehüllt, von ihrem Gesicht war nichts erkennbar, außer den glühendroten Augen.

    „Ohh… glauben Sie nicht, dass es so schnell zu Ende sein wird, Herr Detektiv. Wir werden unseren Spaß mit Ihnen haben. Sie wissen gar nicht was Leid und Schmerz bedeutet! Wir konntet ihr auch glauben, euch mit mir, Callan anlegen und obsiegen zu können!“

    „Selbst wenn wir beide heute hier sterben sollten, jemand wird unsere Aufgaben fortsetzen. Ich bin nicht der einzige der an das Paranormale glaubt, solange es Menschen wie mich gibt, könnt euch niemals in Sicherheit wiegen!“

    „Immer der überzeugte Redner, Herr Dionys. Mal sehen, wie überzeugt sie klingen, wenn sie einen Vampirbiss zu spüren bekommen.
    Worauf wartet ihr, greift sie …“

    Dann fuhr ein Geräusch durch den Wald. Es war ein Heulen, doch kein Hund oder Wolf war hier am Werk, es war etwas Finstereres. Werwölfe. Sie schossen aus dem Wald und griffen die Vampire an. Graham konnte nicht sagen, wie viele es waren aber er wusste besser als abzuwarten, er wandte sich zu Libra und sie beide flohen um ihr Leben.

    Die meisten Vampire ignorierten sie … außer Callan. Er folgte ihnen mit übermenschlicher Geschwindigkeit. Es war ein Rennen um die Zeit. Es waren noch wenige Stunden bevor die Sonne aufging, und die Vampire selbst waren in einen Hinterhalt geraten.

    „Verdammt … wie konnten sie uns überraschen?! Ich dachte ich hatte alle notwendigen Vorkehrungen getroffen.“, fragte sich Graham und rannte um sein Leben

    Graham wusste nicht wie, aber irgendwann konnten sie Callan so lange entkommen bis die ersten Sonnenstrahlen ins Dickicht des Waldes eintrafen.

    „Für heute habt ihr vielleicht gewonnen, doch glaubt nicht, dass ihr den Bürgern mit eurem Wissen helfen werden könnt. Wir Vampire besitzen Fähigkeiten weit über eurer Vorstellungskraft!“
    Die beiden wussten nicht vorher die Stimme kam, doch kaum war es wieder ruhig, breite sich ein Nebel aus. Er war stickig, giftig, tödlich.

    Graham und Libra versuchten dem Nebel zu entkommen, doch es war hoffnungslos. Sie verloren das Bewusstsein, und noch viel mehr.
    Wieder ein Schlag. Diesmal in die Magengegend. „Schlaf nicht ein, Mörder!“

    Grandy musste feststellen, dass er vor dem Galgen angekommen war. Die Schlinge die auch Raffaell ermordet hatte, würde nun sein Ende werden. Grandy oder sollte er sich als Graham bezeichnen, würde sich seinem Tod stellen. Es war ironisch, dass jetzt vor dem Galgen der Zauber des Vampirs seine Wirkung verlor. Immer noch hatte er viele ungeklärte Fragen, doch zumindest wusste er wer er gewesen war. Seine Familie war schon lange tot, zumindest würde er niemanden zurücklassen.

    „Irgendwelche letzten Worte?“, fragte ihn der Henker, als er Grandy die Schlinge um den Hals festmachte.

    „Merkt was ich gestern gesagt habe. Verschont den Bürgermeister Edmond Dántes und den Gelehrten Leonardo di Dragoneri. Stimmt nicht für sie. Lasst meinen Tod nicht umsonst sein. Es ist schade, dass ich nicht mehr als drei Personen untersuchen konnte, doch mein Zustand ließ nicht mehr zu. Es ist überhaupt ein Wunder, dass ich dazu in der Lage war. Bleibt standfest, und diese Kreaturen werden keine Chance haben. Ihr müsst sie besiegen, sie dürfen die Stadttore nicht verlassen. Es geht hier nicht nur um eure Zukunft, sondern um die Sicherheit aller Menschen in diesem Land, diesem Kontinent. Lasst meinen Tod … nicht umsonst sein.“

    Er schloß seine Augen. Eine letzte Erinnerung bahnte sich ihren Weg in sein Bewusstsein. Er war noch ein Kind gewesen. Gemeinsam mit seinen Eltern, deren Gesichter vor seinen geistigem Auge verschwommen waren, lief er durch eine dunkle Gasse. Sie kamen von einer Reise zurück, und sie hatten es eilig. Dann trat ihnen jemand entgegen. Er hatte ein fahles Gesicht. Seine Augen waren rot, sie leuchteten im Dunklen. Er blockierte ihnen den Weg. Sein Vater rief ihm etwas zu. Er ignorierte es. Sein Vater lief auf ihn zu, er wurde weggestoßen, er blieb regungslos am Boden liegen. Seine Mutter schrie auf und wollte, mit mir im Schlepptau fliehen. Doch die Gestalt war zu schnell. Er stürzte sich auf sie. Er … tat etwas mit ihr. Biss sie am Hals. Danach kam er auf ihn zu. Er konnte sich nicht bewegen. Er sah nur sein Gesicht, das Blut, dass ihm den Mund runter lief. Dann ein Geräusch. Jemand kam in die Gasse. Es waren mehrere Männer. Die Gestalt sah hoch, und floh. Doch sein Gesicht brannte sich für immer in Grahams Gedächtnis ein. Seine dämonischen Augen, seine unmenschlichen Zähne, sein verfaulter Atem.

    Dann spürte er einen Ruck. Er fiel, es war als würde er für einen Augenblick in der Luft schweben.
    Dann hörte er ein Knacks und der Vampir verschwamm vor seinen Augen.

    [Somit starb der Paranormale Ermittler, durch die Bürger der Stadt zum Tode verurteilt.]

    Geändert von Mivey (27.11.2011 um 21:48 Uhr)

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