Während die anderen stritten, blickte Grandy nur geistesabwesend aus dem Fenster. Inzwischen war die Sonne untergegangen. Der Mond tauchte gerade über dem Horizont auf. Die Straßenlichter brannten bereits und der Markplatz war in ein seltsames Zwielicht getaucht. Von hier aus konnte Grandy auch den Galgen sehen. Er machte sich keine Hoffnungen mehr, er würde sterben. Er fragte sich nur, ob sein Opfer wirklich etwas bewirken würde. Er hoffte es inständig.

Er fragte sich mehr und mehr, wer er eigentlich war. Die Rüstung und das Schwert, was ist wenn das nur eine Tarnung war. Die Rüstung war zu neu, kaum Rostspuren oder Dellen. Wenn er wirklich ein fahrender Ritter war, warum wirkte alles so unverbraucht? Auch das Schwert passte nicht. Es war ein Rapier, sehr modern gehalten. Irgendwas stimmte hier nicht. Doch Grandy konnte sich nicht erinnern. Irgendetwas blockierte ihn. Immer wenn er seine Augen schloß und versuchte sich zu erinnern, musste an einen Nebel denken. Derselbe Nebel aus dem es ausgetreten war. Etwas stimmte mit ihm nicht. Es war nicht natürlich gewesen. Ob sich Libra daran erinnerte? Sie hatten nie davon gesprochen, aber sie musste es doch auch wissen?
Doch auch sie würde nichts wissen, woher denn auch. Irgendwas war geschehen. Er hatte Angst er könnte sterben, bevor er erfuhr was es eigentlich war.

Die Wahl war in seinen Augen bereits vorbei, er hoffte nur, dass alles nicht sinnlos war. Im Angesichts des Todes ist die Frage nach dem Nutzen, dem Sinn, der eigenen Existenz immer wichtiger und genau darüber wusste Grandy nichts. Er wusste nicht warum er hier war, er wusste nicht, was die Vampire und Werwölfe damit zu tun hatten, er konnte sich einfach an nichts erinnern. Diese Leere machte ihn verückt