Ergebnis 1 bis 20 von 96

Thema: [Vampire von Düsterburg] Tag 4

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Eine solch direkte Antwort, hatte Havelock von der Magd nicht erwartet, er hatte sie bisher immer nur als stetig beschäftigte aber Pflichtgetreue Bedienstete gesehen. Havelock nickte den Anwesenden zu und sagte:
    "Herr Clerc, Herr Shael, Fräulein Libra, Fräulein Selene." Er zog seinen Dreispitz zur Begrüßung. " Ich werde Euch zur Versammlung begleiten. Es lag mir im übrigen nicht daran Euch aufzuscheuchen, ich wollte nur ein paar Worte mit Euch wechseln, um in Erfahrung zu bringen, wer die anderen Vertrauenspersonen sind. Ich denke wir hatten noch nicht das Vergnügen. Während wir also zu diesem zurückgezogenen Gelehrten gehen..."Havelock spuckte das Wort förmlich. "Erzählt mir doch bitte, wenn es Euch nichts ausmacht, ob Euch an der Entscheidung, Eures früheren Herrn Caspar von Busch, bezüglich der Auswahl der Vertrauenspersonen etwas ungewöhnliches aufgefallen war... Ihr habt ihn ja sicher gut gekannt, vielleicht gut genug um unter Umständen zu erahnen das er dunklen Machenschaften nachging? Zudem hätte ich noch interesse daran zu erfahren, was Ihr von Rebecca Stepback haltet, welche sich in letzter Zeit, einmal abgesehen von ihrer Kleidung, sehr merkwürdig verhalten hat."

    Geändert von Mr.Räbbit (26.11.2011 um 21:07 Uhr)

  2. #2
    "Scheinbar gab es heute wieder ein Opfer, ja. Frau Stepback, offensichtlich hat sie auch die Bisspuren und alles, es war also wieder eine Attacke der Werwölfe. Zumindest haben wir seit zwei Tagen nichts mehr von den Vampiren gehört, vielleicht sind ja bereits alle Tod?"

    Betroffen senkte Ava den Blick. Sie hatte Elizabeth Stepback zwar nur durch das Gerangel mit Chester gekannt, doch trotzdem war ihr Tod ein Schlag für sie. Die unschuldigen Stadtbewohner wurden immer weniger...
    Doch Ava nahm sich zusammen. Sie wollte so gut es ging versuchen zu helfen. So sagte sie zu Grandy: "Ich wage es zu bezweifeln, dass bereits alle Vampire ausgelöscht wurden. Diesen Kreaturen ist nicht so einfach beizukommen. Durch einen einzigen Biss können sie sich schon vermehren. Wahrscheinlich wollen sie sich einfach nur unauffällig verhalten und weiterhin im Schatten agieren... Obwohl es natürlich auch möglich wäre, dass sie, wie Ihr sagt, alle tot sind, aber die Chancen sind verschwindend gering. Ich würde mich nicht darauf verlassen, sondern davon ausgehen, dass noch weitere ihr Unwesen treiben."

  3. #3
    Shael kam bald darauf dick eingemummelt zu der Truppe zurück, Adryan entschloss dann kurzfristig das sie einfach zusammen bleiben würden und sich, sobald ihnen Grandy über denund bald waren sie vor er großen Tür und so standen sie bald vor dem Anwesen Dragonieris. Wieder einmal bemühte Adryan den Türklopfer der die Form eines Drachen hatte, genauso wie die Laternen die den Weg vorm Anwesen flankierten von kleinen geflügelten Echsen bevölkert waren. „Na hoffentlich hat der gute keinen Schoßhund, sonst müssen wir uns in Acht nehmen das der kein Feuer speit!“, murmelte Havelock verärgert. Sie warteten einige Zeit, in der Selene Havelock ausführlich antworten konnte.
    Nun, soviel ich weiß hat Herr von Busch die Auswahl der Vertrauenspersonen in der Tat zufällig getroffen. Zumindest seine Gemahlin regte sich am Abend nur kurz darüber auf das er so viele … nunja, das er auch einige Unbekannte hinzugezogen hatte, aber er selber meinte es sei wichtig nicht nur den Adel und ansässige Bürger dabei zu haben um alle Fraktionen zu vertreten. Er war sehr bemüht ein guter Bürgermeister zu sein, wissen sie? Die ganze Nacht arbeiteten er und seine Gemahlin an Verbesserungen die vor allem den Handel betrafen. Er schien mir immer vor allem sehr fleißig und loyal zu sein – zumindest seiner Familie und seiner Frau gegenüber. Oh und natürlich Rebecca, die ihm seit Jahren eine enge Leibdienerin ist, wie man so sagt – ist ein Herr zufrieden mit den Diensten, so behält er seine Dienerschaft und entlohnt sie nach eigenem Ermessen. Rebecca stand sehr hoch im Ansehen der gesamten Familie von Busch, ich wundere mich das die Verwandschaft sie nicht zurückbeordert hat. Nunja, 5 Jahre Dienst sind auch keine Ewigkeit, dennoch sie muss viele der privaten Gespräche des Ehepaares mitbekommen haben. Und Familiengeheimnisse sind im Adel ja … wie soll ich sagen... natürlich besonders pikant. In den letzten Tagen, nach der Wahl zum Bürgermeister aber auch schon in den Tagen davor fiel es besonders auf das Rebecca sich ausser Haus aufhielt. Das sorgte dafür das ich mich um ihre Aufgaben kümmerte, wobei das natürlich beiden Herrschaften so gar nicht gefallen wollte. Also nein, ich habe an Herrn Busch selbst nie bemerkt das er boshafte Absichten hatte, und Rebecca … ja sie verhält sich in der Tat merkwürdig.
    Selene verstummte nachdenklich und Havelocks Blick blieb an ihren vollen Lippen haften. Sie überlegte ob sie dem Antiquar erzählen sollte, wie abwesend Rebecca derzeit schien. Und wie merkwürdig sie sich bei der Beerdigung verhalten hatte... fast so als freue sie sich über das Ableben ihrer Herrschaften. Und diese Blicke die sie mit ihrer Schwester ständig gewechselt hatte. Aber über die Toten sagt man nichts schlechtes und so schwieg Selene fürs Erste.
    Leonardo di Dragonieri öffnete nach einer gefühlten Ewigkeit die massive Tür und Libra und Selene staunten nicht schlecht wie üppig und verschwenderisch der Gelehrte gekleidet war. In Selenes Kopf blitzte kurz das Bild einer über und über mit falschem Schmuck behängten Türkin auf. „Herr Klerc und sein junger Freund, wie schön das sie mich wieder beehren. Und sie sind...?“ Havelock knirschte nur mit den Zähnen und so übernahm Selene das Wort „Fräulein Libra, Herr Havelock und Fräulein Selene.„Herr Dragonieri, wir würden gerne das Gespräch von gestern fortsetzen und wenn sie gestatten in ihrem Anwesen heute die allabendliche Versammlung einberufen. Würden sie uns hereinlassen?“ Der Gelehrte rang kurz mit sich, bemerkte aber Havelocks unnachgiebigen Blick und besann sich eines Besseren als gleich 5 Vertrauenspersonen abzuweisen und bat sie hinein. Adryan und Havelock lüpften ihre Hüte und der Ermittler schoss sofort mit seinen Fragen los, während Dragonieri sie in einen großen Empfangsraum führte.
    Die Bestien scheinen keine einfachen Wölfe zu sein, nicht wahr, meinen sie sie sind in gewissem Maße intelligent? Zumindest scheinen sie keine Furcht zu haben vor Hiebwaffen aus Stahl. Gestern meinten sie auf Silber seien sie allergisch. Ist das dann so etwas wie ein Juckreiz oder Ausschlag, oder eher so wie Knoblauch und Vampire...“ Shael drehte sich zu den übrigen vieren um. „Alles war der Gelehrte gestern noch sagte war, das alle die sich aggressiv verhalten eines der Monster sein muss. Was ich persönlich aber für Unsinn halte, welcher Mensch verhält sich in Todesangst nicht agressiv? Und können nicht auch kluge Wergestalten des Tags friedlich ihrer Routine nachgehen?“ Selene war in Gedanken bei der Anklage des Mannes, in dessen Haus sie stand. Er meinte sie habe sich merkwürdig verhalten bei Chesters Hinrichtung. Merkwürdig weil sie nicht glauben wollte das eine private Angelegenheit zu einem Galgenstrick führen sollte? Sie seufzte. Und auch Havelock schien unzufrieden zu sein damit das sie im Haus dieses Gelehrten waren. Es war wie eine Menagerie an Seltsamen und Seltenen Dingen, wie ein benutztes Museum. Und in Selene kitzelte die Neugier welche wortwörtlichen Leichen der Gelehrte wohl im Keller hatte. „Erinnert ihr euch an Adryans Worte bei der Abstimmung gestern? Er sagte „Männer des Wissens wollen ihr Wissen unter Beweis stellen.“ Und ich kann mir nicht helfen, Dragonieri scheint alles andere als wild darauf zu sein uns Informationen zu geben. Ich muss wissen woran dieser Mann forscht. Heute Abend, wenn die übrigen Vertrauenspersonen anwesend sind, werde ich versuchen es herauszufinden.“
    Nun wies der Gelehrte ihnen einige Sessel und Sitzgelegenheiten an einem Kamin zu. Und Havelock der neben ihr saß schien noch einige Fragen an sie zu haben. Und sie hatten ja Zeit, bis zum Abend. Also begann Selene ihrerseits ein leises Gespräch mit dem Antiquar während Adryan in die tiefen der Lykantrophischen Wunderwelt eingeführt wurde. „Also Herr Antiquar, erzählen sie mir wieso sie sich nach Rebecca erkundigen? Ich bin ebenfalls neugierig ob sie schon einige Fakten zusammensuchen konnten, sie scheinen sich ja doch sehr rege mit den anderen Vertrauenspersonen ausgetauscht zu haben.“

  4. #4
    Rowan saß unbeteiligt in der Taverne und während die Zeit so vor sich schritt, war er damit beschäftigt, zu durchdenken, wer denn nun ein Werwolf, zumindest hatte er Gerüchte gehört, dass es solche Kreaturen sein sollen, sein könnte. Um wen es aich auch immer handelt, er spielt seine Rolle gut, aber spielt er sie auch gut genug, um keine Spuren zu hinterlassen? Jedes Tier, egal wie vorsichtig es auch ist, hinterlässt eine Fährte, die, wenn man sie findet, direkt zu besagtem Tier führt. Aber wo sollte man eine Fährte finden? Die Stadt war groß und es machte den Anschein, als seien weit mehr Werwölfe als nur einer vorhanden. "Es wird nicht einfach, aber...vielleicht...ich hab das Gefühl, dass es genau so sein muss...diese Person...von ihr hört man auch so gut wie nie etwas, selbst als Vertrauensperson scheint sie sich zurückzuhalten..." Rowan nippte an seinem Tee. "Wird es wieder eine Versammlung geben...?"

  5. #5
    "Ähm... also... i-ich...", Maxim trat näher, "Ich hab' dir Essen m-mitgebracht, du hast sicher H-hunger..." Er stellte das Essen auf seinen Arbeitstisch und setzte sich dann auf einen leeren Stuhl und schaute Edmond bei der Arbeit zu. Dieser jedoch blickte Maxim seltsam an. "Maxim..." "J-ja...?" "Ich arbeite gerade, das Essen nimmt nur Platz und ist hier nicht richtig." "Aber, Edmond, w-wenn du n-nicht isst, dann e-erschwerst d-du dir doch nur die A-arbeit..." Er saß da, kniff sich die Finger zusammen und zitterte. "Junge, junge, du benimmst dich ja plötzlich genau so wie vor zwei Jahren. Na gut, ich esse dann einfach schnell auf, aber hör endlich auf, so dämlich zu zittern, das hält man ja im Kopf nicht aus!" Maxim lächelte nur und schaute Edmond beim Essen zu. Obwohl er sich wieder beruhigt hatte, klapperte er immer noch ein wenig. Edmond nahm zügig seine Mahlzeit zu sich und war dann komplett satt. Er hätte jetzt ein Kompliment an Maxim geben können, aber er tat dies nicht. Stattdessen fragte Edmond Maxim: "Sag mal, was hast du denn? Du brauchst doch jetzt wirklich nicht mehr nervös zu sein." "Äh... nein, ich äh..." "Sag mir bloß, dir ist kalt." "W-was? N-nein! Es geht mir prima!" Maxim lief rot an und stand auf. Wortlos begab er sich zur Tür, als Edmond ihn aber plötzlich aufhielte. "Nicht so schnell mein Junge. Herkommen." Maxim blieb stehen und drehte sich danach sofort um und ging zum Schreibtisch. "Was sollen denn die Leute denken, wenn ich dich so halb erfroren aus meinem Zimmer lasse? Du denkst aber auch wirklich nie nach." "Nun... i-ich wollte das nicht, aber ich kann mir doch nichts leisten, was mich warm hält..." "Junge, junge. Okay, schau mal, am Garderobenständer hängt ein herrenloser Poncho, den niemand zu vermissen scheint. Nimm ihn einfach mit, dann kannst du hier raus. Aber vergiss dieses Mal nicht zur Versammlung zu gehen, sonst gibt's ein Satz heißer Ohren, verstanden?" "O-okay, danke! Und ja, werd' ich machen!" Maxim schnappte sich den Poncho, zog ihn sich an und verließ dann das Arbeitszimmer. Als er draußen ankam, ging er ein wenig spazieren und dachte bedrückt ein wenig nach. Dann sah er, wie Selene in Begleitung das Anwesen des Italieners betrat. Da fiel ihm wieder ein, dass er ein Brief von ihr erhalten hatte. Er öffnete ihn und las sich die Nachricht durch. Nachdem er fertig war, schaute er verdutzt. Scheinbar war er ein wenig verwirrt. Er überlegte, ob er lieber wartet, bis Selene wieder draußen ist oder doch lieber in das Haus tritt. Er lief eine Weile im Kreis, und gerade, als er sich für Ersteres entscheiden wollte, stolperte er über einen Stein und knallte gegen die Tür. Ein lautes, heftiges Türklopf-Geräusch hallte durch das Gebäude.

  6. #6
    Miller ging grübelnd durch die Straßen Düsterburgs. Von einigen Passanten hatte er aufgeschnappt, dass es diese Nacht wieder einen Mord gegeben hatte - Elizabeth Stepback, die Schwester der Dienstmagd Rebecca. Ein weiteres Opfer der Werwölfe, welche sich immer noch völlig unbehelligt in ihrer Mitte aufhielten. Die Ohnmacht ob dieser unsichtbaren Plage trieb Miller schier an den Rand der Verzweiflung. Nur einen einzigen müssten sie erwischen, dann ließen sich vielleicht aus dem Verhalten der anderen Vertrauenspersonen Rückschlüsse ziehen! Doch bisher tappten sie im Dunkeln. Zu vage waren die Hinweise und zu einfach war es, die eigene Unschuld zu beteuern.
    Während er so nachdachte, führten ihn seine Beine in die Nähe des Wirtshauses, in dem zwei Tage vorher die Versammlung stattgefunden hatte. Miller wusste, dass einige der Vertrauenspersonen hier regelmäßig zu finden waren. Er kam zu dem Entschluss, dass ein Gespräch der sinnvollste Zeitvertreib bis zur nächsten Abstimmung war. Viele der anderen Vertrauenspersonen hatte er noch nicht gut genug kennen gelernt, um sich eine Meinung über sie bilden zu können. Vielleicht würde er einige von ihnen ja im Wirtshaus treffen. Mit diesem Gedanken öffnete Miller die Tür und trat ein.

    Das Wirtshaus war belebt wie immer. Viele Bürger hatten sich zusammengefunden und redeten über die Vorfälle der letzten Tage. Miller sah sich um, und entdeckte schließlich Grandy, Dankwart und Ava zusammen mit Talis, dem Man, der am letzten Abend Miller angeklagt hatte. Er näherte sich dem Tisch.
    "Guten Tag, die Herren. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich mich zu Ihnen setze. Ich habe bereits von dem Vorfall heute Nacht gehört. Ich nehme an, Sie unterhalten sich bereits darüber?"
    Ohne eine Antwort abzuwarten, zog er sich einen Stuhl vom Nachbartisch herbei und nahm Platz. Talis schien ihn misstrauisch zu beäugen, die Mienen der anderen vermochte er nicht zu deuten.

  7. #7
    Es gefiel ihm zwar nicht, aber ihr Besuch ins Wirthaus wurde immer mehr und mehr zu gewohnheit, auch das tägliche Bier ging immer leichter und leichter die Kehle runter. War es aus Angst, dass sie tranken? Grandy konnte es nicht sagen, er wusste aber auch nicht sonst was er tun sollte. Er hatte, auch wenn es ihm nicht ganz klar, einen großteil seiner Initative verloren. Er wusste nicht wem er trauen konnte, wem er misstrauen sollte und wer er selbst eigentlich war. Er war keines dieser Werwölfe oder Vampire ... aber was wenn er sich einfach nicht mehr erinnern konnte. Er hatte lange nicht mehr geschlafen, was wenn nachts eine Kraft über ihn herfiel? Ausschließen konnte man kaum etwas. Mit einigen Bier im Magen ging es einfacher über solche Sachen zu denken, nicht weil seine Gedanken klarer waren, mehr weil er sich weniger Sorgen machte. Vermutlich war es eine Angewohnheit von ihm gewesen, bevor er sein Gedächntnis verloren hatte.

    Grandy bemerkte wie Herr Miller ins Wirtshaus eintrat. Er sah so aus als wüsste er nicht ganz ob er hier oder wo anders sein sollte, wirkte etwas verloren. Dann suchte er das Gespräch mit ihnen, "den Herren", schloß also eindeutig Ava aus. Vielleicht misstraute er ihr?

    "Es gibt wohl kaum ein anderes Thema in der Stadt, gerade unter den Vertrauenspersonen. Aufjedenfall sind die Werwölfe aktiv, warum sie gestern niemanden getötet haben ist mir ein Rätsel, vielleicht steckte in Raffaels letzten Worten ja etwas Wahrheit und irgendjemand hat tatsächlich einen Heiltrank oder was auch immer benutzt. Schwer Wahrheit von Illusion oder Täuschung zu trennen. Haben sie ihre eigenen Ideen was die letzten Tage geschehen ist?"


    Seine eigenen Theorien und Hpothesen führten ihnen nirgendwohin, vielleicht konnte der klare Geist eines Musikanten ihm helfen, Sinn aus den Ereignissen der letzten Tage zu machen. Er wollte nicht mehr wie gestern einen Unschuldigen töten, aber ... dieses System war aufs Raten angelegt. Keine Stadtwache die die Untersuchung durchführt, kein Medicus der die Leichen nach Spuren durchsucht, nein, einfach nur die Wahl von einem zufälligen Haufen, die kaum mehr können als herumraten. Der Erfolg der ersten Tage, so schien es ihm heute, war zufall gewesen und diese Monster, waren auf jedenfall organisiert. Sie waren es nicht.

  8. #8
    "Ich habe mir in der Tat Gedanken gemacht. Vielleicht zu viele Gedanken, was wohl das Problem von vielen Vertrauenspersonen ist. Man verliert Vertrauen, aus gutem Grund wohlgemerkt, doch dann beginnt es, den Verstand zu lähmen... ich möchte einfach nur, dass wir einen dieser Werwölfe erwischen, und dadurch eine Fährte aufnehmen können. Ich habe, so tölpelhaft es klingen mag, heute Morgen nach Gedächtnis eine Liste erstellt, um das Abstimmverhalten der Vertrauenspersonen in genau diesem Fall dann besser deuten zu können... es scheint mir im Moment die weiseste Handlung zu sein."
    Miller unterbrach sich kurz und rief zu Elly seine Bestellung herüber - ihm war aufgefallen, dass er heute noch nichts zu sich genommen hatte, also bestellte er einen Hackbraten und ein Bier.
    "Aber um auf die Frage zurück zu kommen: Ich habe Thesen, aber ich muss gestehen, dass sie sehr gewagt sind. Bei der gestrigen Abstimmung habe ich für Rebecca Stepback gestimmt. Mittlerweile bereue ich dies, denn so konnte meine Stimme den armen Rafael Firas nicht retten, aber ich hatte einen Grund: Sie hatte nicht für eine ihr verhasste Person gestimmt, welche sich als Vampir herausstellte. Also ziehe ich in Erwägung, dass die beiden trotz allem Hass eine Art... Verhaltenskodex verbunden haben könnte. Wie gesagt, eine gewagte These, doch die Worte Trains, des ersten Vampirs, den wir hinrichteten, deuteten auf eine gewisse familiäre Bande unter diesen Kreaturen hin, die solch ein Verhalten vielleicht erklären ließe. Ebenso empfand ich ihr Verhalten bei der Abstimmung gestern sehr auffällig - sie schien das Chaos geradezu zu genießen.
    Doch dies bringt uns nicht weiter bei der Frage, wer ein Werwolf sein könnte. Und sie heute anzuklagen wäre... grausam, in Anbetracht der Umstände. Leider kann ich kein Muster bei den nächtlichen Attacken erkennen. Thorben, Sophia von Busch, Adryan Clerc und nun Elizabeth Stepback. Es scheint, als wären sie willkürlich ausgewählt worden. Ich denke, momentan können wir nur mit einer Hypothese arbeiten: Keines der bisherigen Lynchopfer war ein Werwolf, also wäre es für einen Werwolf sicher und einfach gewesen, sich einer Mehrheit anzuschließen. Bilden wir eine... Schnittmenge der Personen, die für Train, Chester und Havelock sowie Leonardo di Dragonieri und Rafael Firas gestimmt haben, so finden sich darunter eventuell wenigstens ein Verdächtiger.
    Diese Schnittmenge bestünde aus den Personen..."
    Miller zückte seine Liste und überlegte eine Weile. "Neben den Personen hier am Tisch noch Libra, Maxim, Rowan, Sven, Shael, Rebecca und Havelock. Ich weiß, dass diese Methode ungenau ist, aber wenn wir uns auf eine dieser Personen einigen könnten, sehe ich eine größere Chance, dass wir einen Werwolf wählen, als wenn wir sämtliche Vertrauenspersonen in Betracht ziehen."

    Elly kam mit dem Bier und dem Hackbraten.

  9. #9
    "Die Methode ist sicherlich interessant und mag in manchen Fällen zutreffen, doch euch ist bewusst, dass ihr dort 11 Leute für verdächtig erklärt?"
    Dankwart rümpfte die Nase "Wir sind nurnoch 18 Vertrauenspersonen hier, euch ist bewusst wie... und ich sollte eigentlich nicht davon reden... willkürlich diese Liste erscheint? Da könnt ihr auch gleich die gesamte Stadt anklagen"
    Der alte Mann wusste, dass er selbst willkürlich gehandelt hat, diese Willkür brachte 2 Vampire und einen Menschen zur Strecke...
    "Wir brauchen andere Anhaltspunkte welche eure Liste dezimieren können. Fakten und Tatsachen. Alibis. Aussagen. Dinge die sowohl be- als auch entlasten. Einzig und allein diese Liste abzuarbeiten würde uns alle höchstwahrscheinlich eher in den Tod reißen. Zumindest bei dieser Rebecca scheint ihr ja einen Verdacht zu haben... und selbst wenn es grausam ist sie unter den heutigen Umständen anzuklagen... so makaber es klingt, aber da ihr den Verdacht gestern geäußert habt... welch bessere Tarnung gäbe es da, als jemanden umzubringen den man unter normalen Umständen nicht ein Haar krümmen könnte?"

  10. #10
    Elly blieb beim Tisch und hörte zu.
    "Entschuldigung, dass ich mich in ihr Gespräch einmischen. Ich wollte nur etwas loswerden. Ich bin heute zum Anwesen von Busch gegangen, um Rebecca die schlimme Nachricht zu überbringen, aber ich habe sie dort nicht angetroffen. Vielmehr habe ich sie seit gestern nicht mehr gesehen. Ich mache mir sorgen. Entweder sie hat etwas gesehen und versteckt sich irgendwo oder sie hat etwas zu verbergen.
    Und noch etwas, bis jetzt habe ich nur Vampire zur Gesicht bekommen, von den Werwölfen finden wir nur die Opfer, doch sie selber bleiben uns verborgen. Diese Wolfsmenschen scheinen sich gut verbergen zu können und verhalten sich unauffällig. Dies besorgt mich."

  11. #11
    "Die Vampire, abgesehen von Train der sich ja deutlich erkennbar gemacht hat, haben wir ja auch nur durch Zufall gefunden. Zumindest war es bei Chester so. Was wenn Havelock vorgestern gewählt worden wäre und sich als Werwolf herausgestellt hätte? Da frag ich mich dann natürlich auch, woran erkennen wir ob es Werwölfe sind? Die werden sich doch nicht verwandeln nach dem wir sie gehängt haben?", rätselte Grandy als die Schankmagd ihn wegen den Werwölfen fragte.

    "Aber es bringt wohl nichts darüber nachzudenken, Antworten werden wir so nie bekommen. Weiß jemand hier ob ein neues Treffen für heute Abend angesagt ist?
    ", fragte er alle im Wirtshaus Anwesenden.

  12. #12
    ...Sven erwachte mit Kopfschmerzen und einem Gefühl des Schwindels aus einem Schlaf. Er bemerkte, dass er an eine hölzerne Bank gefesselt wurde und überschaute mit verwirrtem Blick den Raum, in dem er sich befand: es war ein Folterraum eines Kerkers. Zwei Wachen unterhielten sich. Sie gehören zu denen, welche sein Haus durchsuchten. (Diese Idioten haben mich anscheinend verschleppt. Verdammte Sch...) "Dieser Bastard ist endlich aufgewacht." bemerkte einer der beiden mit grober Stimme. "Du sagst dem Hauptmann Bescheid, während ich hier ersteinmal einige Sachen kläre." Der andere Gardist verließ den Folterraum. "Was habt ihr für Probleme mit mir? Wenn ihr mich aufgrund der Anschuldigungen hierher gebracht habt: euch fehlen gültige Beweise!" "Die haben wir, Haslsabschneider. Der Wachtmeister wird dir diese näher erklären." Sven versuchte sich, aus den Seilfesseln zu entreißen. Jedoch waren sie fest verschnürt. Bis auf eine locke - Hauptmann Roman trat mit schweren Schritten in den Raum ein. Er wurde von weiteren Personen begleitet. "Du wolltest Bewesie haben. Hier sind drei Personen, welche dir ihre Aussagen schildern werden." Die fünf traten hervor. Sven kannte sie. Der erste war sein eigener Gesell Fabius. Er war sehr nervös und vermied Augenkontakt. Die anderen waren "Paktvertreter", von denen zwei ihm am Donnerstag (Tag 1) einen Besuch abgestattet haben. Sie standen kalt und ruhig da, als ob sie Sven aus höchster Gerechtigkeit an den Galgen bringen wollten. Dabei erweckten sie den Eindruck, als haben sie nichts miteinander zu tun. Mit jähzornigem Blick überlegte Sven die Gründe des Verrats. Fabius, der Gesell - er mochte Sven nicht sonderlich, doch wahrte er oft höfliche Töne. Wie konnte er nur ohne jegliche Indizien seinen Meister hintergehen, welcher niemanden in dieser Stadt getötet hat? Sven hat seine "Schulden" am Pakt nicht beglichen, weswegen er die vier Zwielichtigen gegen sich hat. Sie haben sich wahrscheinlich mit Fabius im Geheimen abgesprochen und erstatteten zu unterschiedlichen Zeiten Zeugenberichte, damit sie unabhängig voneinander zu sein scheinen. "Ich verstehe." "Sie werden noch eine Weile im Wachthaus verweilen, falls ungeklärte Fragen aufkommen sollten.". Roman schickte die fünf Zeugen mit einem Gardisten ins Erdgeschoss. Dann schwieg er eine Weile und ging langsam durch den Raum. Er überlegte, wie er die Verhörung einleiten sollte. Sven muss einen Ausweg finden. Egal, wie er es drehen würde: die Wachen würden ihm ständig die Schuld in die Schuhe schieben und ihn so an den Richtblock treiben. Er schaute sich mit leichter Panik im Raum um. Verschiedene Folterinstrumente und einige Fackeln befanden sich in diesem moosigen, alten Kellerraum. Zwei Türen führten in unterschiedliche Gänge. Und dann kam ihm eine Idee...

  13. #13
    Ein Rumpeln an der Vordertür ließ alle verstummen. Da sich Dragonieri nicht erhob sondern fast müde in die Flammen des Kamins blickte erhob sich Selene mit einem Nicken und lief zur Vordertür. Vor ihr lag Maxim, durchgefroren, mit Schnee bedeckt - und er erinnerte sie auf makabere Weise an den Moment in dem sie Libra und Elizabeth gefunden hatte. "Maxim?", flüsterte sie leise und stupste ihn an der Schulter an. Ein leises Stöhnen kam ihr entgegen und Zähneklappern - mehr war erstmal aus dem jungen Mann nicht herauszubekommen. Also zog sie ihn ins Gesprächszimmer wo die anderen bereits neugierig warteten. Shael half ihr den Jungen auf ein Sofa zu hieven und dann warteten sie bis er auftaute.

    "Immerhin sind wir jetzt schon 7 Vertrauenspersonen, allerdings fehlen da doch noch einige. Shael, wärst du so gut und läufst zum Bürgermeister und in die Taverne um die restlichen Vertrauenspersonen herzubitten?", fragte Adryan. Dragonieris Blick in diesem Moment ignorierte er gekonnt - der Ärmste wurde blass und rot zugleich allein von der Vorstellung das sich hier jede Menge Fremder in seinem Haus bewegten. "Wird gemacht!", Shael flitze auch gleich wieder los und fand den Bürgermeister, der gerade nach Maxim suchte, und danach sammelten sie zu zweit alle Gäste der Taverne ein, was die Vertrauenspersonen aber noch nicht vollzählig machte, also hängte Edmond Dantés wieder Steckzettel auf mit dem Ort der Versammlung und der Notiz das alle Vertrauenspersonen zu erscheinen hatten.

  14. #14
    Talis mischte sich in die Disskussion mit ein: "Ich traue euch nicht Miller, euch und Adryan, einer von euch beiden ist, da bin ich sicher nicht für uns. Nur weil Adryan kein Wolf ist, muss er nicht menschlich sein. Ich plädiere für ihn, denn euer Vorschlag ist trotz allem sinnvoll."

  15. #15
    Zaroff hatte heute lange geschlafen, diesen Tag nehm er sich immer frei. Er hatte von der letzten Woche sowieso noch genug. Noch Müde und leicht gereizt machte er sich auf zum Wirtshaus, um dort zu frühstücken. Er setzte sich alleine an einen Tisch, bestellte etwas Brot und Eier und versuchte beim Essen den Gesprächen der anderen in der Taverne zu folgen.
    Er merkte, dass alle aufstanden und sich offensichtlich in Richtung von Leonardos Haus machten, den Zaroff gestern noch urtümlich angeklagt hatte.
    Er überlegte ob er auch zu den gemeinten "Vertrauenspersonen" gehörte und entschied sich dann, einfach den anderen hinterher zu laufen.

    Geändert von Spitfire (27.11.2011 um 14:27 Uhr)

  16. #16
    Völlig außer Puste stand Miller im luxuriös eingerichteten Salon der Villa di Dragonieri. Er hatte noch eine Gabel mit einem Stück Hackbraten in der Hand. Eigentlich hatte er gerade Dankwart antworten wollen, doch das Erscheinen von Shael und Edmont von Dantes hatte einen sehr merkwürdigen Effekt auf ihn. Er blickte sich um, neben sich erkannte er eine weitere Vertrauensperson - Zaroff war der Name, so glaubte er - der gerade verdutzt feststellte, dass er sein Brot mit Ei während dem eiligen Gang zur Villa einfach in den Mund gesteckt hatte.
    Miller schüttelte den seltsamen Moment von sich. Es war nicht von Bedeutung, während er seine Antwort auf Dankwarts Aussage gerne noch loswerden wollte, so fehl am Platz sie in diesem Augenblick auch schien.

    "Dankwart!" Er schnappte kurz nach Luft und erhob den Zeigefinger. "Ich wollte noch sagen... Ihr enttäuscht mich wieder einmal mit einer voreilig gefällten Aussage. Erstens ist es nicht schlimm, dass ich 11 Leute verdächtige - die Mehrheit der Vertrauenspersonen verdächtigt im Moment mindestens 17! Weiterhin... puh. Weiterhin stimme ich Euch zu, dass diese Liste nicht einfach abgearbeitet werden sollte. Doch Alibis und Motive werden uns nicht weiterbringen, wenn keines der Opfer in Verbindung zu einem der anderen steht. Und ein Alibi, das eher dafür spricht, dass jemand ein Vampir ist, als ein Werwolf, wird uns auch keinen Werwolf bringen. Rebecca Stepback hat sich meiner Meinung nach stark verdächtig gemacht, ein Vampir zu sein, doch gegen Vampire haben wir einen Vorteil: Wir können Opfer verhindern, indem wir so wenig Leute wie möglich, aber so viele wie nötig anklagen. Es gab noch kein einziges zufälliges Vampiropfer, das beweist doch, dass sie bisher das kleinere Übel für uns sind, und wir weiter gegen die Werwölfe vorgehen sollten!
    Und noch etwas: Ich verdächtige 11 Leute, aber ich bin gewillt, den Leuten fürs erste zu vertrauen, denen ich die These hier unterbreitet habe. Ich bin weniger gewillt, denen zu vertrauen, die sich trotzdem entschließen, für jemanden zu stimmen, der nicht auf meiner Liste steht. Diese Schnittmenge ist das einzige Indiz, das wir haben, und wir sollten es nutzen."


    In diesem Moment trat Selene näher, und auch einige andere Vertrauenspersonen blickten in Millers Richtung. Selene erhob die Stimme.
    "Guten Tag Herr Miller. Darf ich fragen, welche Theorie das ist, von der ihr gerade redet? Es klang, als sei es euch wichtig."
    Miller war erfreut, dass seine These ein gewisses Interesse erweckt hatte. In kurzen, prägnanten Sätzen wiederholte er seine Aussagen, die er soeben in der Taverne getroffen hatte. Er versuchte auch, Dankwarts Einwände zu schildern. Schlussendlich sagte er noch leise:
    "Wenn ich ehrlich sein soll, hätte ich das ganze vielleicht nicht vor diesem Talis erwähnen sollen. Er beschuldigte mich heute schon zum zweiten Mal, nur um dann seine Anklage gegen Adryan Clerc zu richten - welcher ja wohl als einziger lebender Mensch hier davon ausgeschlossen werden kann, ein Werwolf zu sein!"

    Geändert von Schattenläufer (27.11.2011 um 14:37 Uhr)

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •