Selene erhob sich beim ersten Morgengrauen lautlos von einem der Römersofas in Dantés Anwesen. Es war still als sie in den Speiseraum nebenan ging und dort einen Brief sowie ein kleines Päckchen mit Pralinen platzierte. Er würde es beim Frühstück finden, da war sie sich sicher. Unter der Hülle auf der in sanft geschwungenen Lettern ein formloses "Edmond" stand verbarg sich ein Brief, der sie einiges an Überwindung gekostet hatte. Aber es war besser so, fand sie, als sich unnötig mit ihm zu streiten. Ausserdem fürchtete sie sich vor dem, was sein Blick mit ihrem Verstand anzustellen schien.
Selene hatte sich nur wenig Mühe gegeben nach ihrem Umzug ins Anwesen des Bürgermeisters ihre wenigen Habseligkeiten zu verstauen. Fast als hätte sie geahnt das etwas sie weiter umtreiben würde. Immerhin dauerte es so nur kurze Zeit bis alles wieder seinen Platz in einem kleinen Koffer fand.
Als sie aus dem Anwesen trat krächzte noch eine kleine Eule aus einer nahstehenden Fichte. Selene vermutete den Ermittler irgendwo wo Menschen waren, aber es war zu früh um in der Taverne zu suchen. Ihre Füße trugen sie erst zu Maxims kleiner Herberge, wo sie auch ihm einen kleinen Brief und ein Päckchen - dieses Mal mit Keksen - in den Postkasten steckte. Von dort aus lief sie zu Shaels Elternhaus, das sich Richtung Hafen befand. Vielleicht wusste der Junge ja, wo sich Adryan aufhielt? Zumal die beiden gestern sehr vertraut miteinander umgegangen waren.