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Thema: [Vampire von Düsterburg] Tag 3

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Nun war es Talis, der etwas sagte. Rowan war mittlerweile fertig mit seinem Essen, stand auf, lies seine Hände etwas aus den Taschen kramen, wollte gerade etwas herausholen, entschied sich aber letztlich doch, es bleiben zu lassen.

    "Wissen sie, Herr Talis. Scheinbar wurden viele der Stadt fremde zu Vertrauenspersonen benannt. Selbst meine Wenigkeit gehörte darunter, obwohl schier niemand wusste, wer ich war und dass ich überhaupt hier bin. Mittlerweile befürchte ich, dass diese Einladung zu einer Jagd hier in den Düsterburger Wäldern, die ich vor Zeiten erhielt, letztlich eine Falle war, eine Falle, konstruiert, um mich zu Falle zu bringen und meine Ländereien zu erbeuten. Diese Kreaturen sind gefährlich, wie wir die letzten Tage erleben durften, gefährlicher als alles andere, was mir im Leben bisher vor das Gewehr gelaufen ist. Bisherige Kreaturen waren lediglich Tiere des Waldes, jedoch diese hier sind Menschen im Geiste, selbst im Körper, so scheint es, laufen sie doch des Tags als solche herum. Deshalb kann ich nur darauf vertrauen, dass diese Kreaturen einen Fehler machen, jedoch erweist sich dies bisher als äußerst schwierig. Selbst bei euch bin ich mir nicht allzu sicher, lediglich die Zeit wird zeigen, ob ihr zu diesen Kreaturen gehört, oder nicht. Bis dahin, muss ich auf jede Kleinigkeit achten, die mir auffällt und dies war gestern nun einmal so, wie es heute aussieht, wird sich zeigen." Rowan hielt kurz inne "Wessen ist eigentlich dies prächtige Villa, die so prunkvoll inmitten der Stadt sich befindet?"

  2. #2
    "...Wenn dies meinen Weg ins Verderben ebnen sollte, so sei es. Dagegen bin ich machtlos."

    Die letzte Minute hatte sich irgendwie sehr lang angefühlt. Miller wartete auf eine Antwort. Doch Havelock schwebte in anderen Sphären, die Schreckensbilder welche ihm aus dem Nebel der Vergangenheit, vor das innere Auge traten, vermischten sich mit der Realität. "Ich vermute es macht ohnehin keinen Unterschied mehr... ich muss mich jemandem anvertrauen, und Ihr, Herr Komponist scheint, werdet das, was ich Euch nun zeigen werde, vielleicht verstehen..."

    Havelock ging unter dem wachsamen Blick von Miller zu einem der hinteren Regale und zog an einem unscheinbarem Buch mit goldenem Einband. Es rumpelte, eine Falltür wurde von einem komplizierten Mechanismus geöffnet. Eine Wendeltreppe nach unten wurde sichtbar. Havelock griff nach einer Öllampe und ging die ersten Stufen hinunter, bis er sich nach einigen Schritten umdrehte.
    "Ihr seid ein Narr, Miller, das Ihr mir folgt, aber nur ein Narr sieht die Dinge, welche sich dem gewöhnlichen Auge entziehen. Kommt ich werde Euch Es zeigen..."

  3. #3
    Schließlich erreichte Rafael Herr Havelocks Haus. Der Weg war ihm heute irgendwie länger vorgekommen als sonst. er ruckte mit den Schultern. Wahrscheinlich Einbildung.
    Als er die Tür erreichte, meinte er von innen Stimmen zu hören. War schon jemand vor ihm angekommen? Er klopfte an die Tür.

  4. #4
    Ihre letzte Arbeit war das Trauergeleit. Wie jede andere Aufgabe vom Putzen, über Kochen bis hin zu... den speziellen Dingen, erledigte Rebecca es so akkurat wie sie konnte. Und sie konnte, wenn sie wollte eine Menge. Ihre steife Trauermiene saß sogar noch perfekter als die Seide über ihrem Ausschnitt. Belustigt sah sie zu, wie Selene einen Nörgler maßregelte. Die gute nahm ihre ehemalige Anstellung wirklich ziemlich Ernst. Obwohl die Trauerfeier einer der schönsten war, denen Rebecca bis jetzt beiwohnen durfte, sehnte sie sich nach dem Ende der Feier. Es gab noch das ein oder andere zu erledigen, bevor der Tag anbrach. Sie versuchte zu ihrer Schwester zu blicken...

  5. #5
    Es war ein Riesenfahler nach Düsterburg zu kommen, aber das hätte ja keiner ahnen können. Was auch immer in der Stadt vorging, das war echt gruseliger Scheiss. Fast so, als ob da wirklich Vampire ihr Unwesen treiben würden. Aber sie hatte schon ganz anderes gesehen. In Staub zerfallen? Das ließ sich bestimmt irgendwie machen lassen. Hatte hier nicht sogar mal irgendein berühmter Alchemist gelebt?
    Elizabeth runzelte die Stirn. Und was ging mit ihrer Schwester? Sie wirkte wie ausgewechselt. Man erkannte sie kaum wieder. Irgendwas stimmte nicht mit ihr. Sie war so... gefasst? Sie sah das ganze schon fast... locker?
    Langsam aber sicher sollte Elizabeth sich um ihre Fluchtpläne kümmern, denn auf die Stadtwachen schien hier nun wirklich kein Verlass zu sein.

  6. #6
    "Ihr weicht meiner Frage aus. Aber keine Antwort ist auch eine Rowan. Das Haus gehört einem verschrobenen Gelehrten, schon eher ein Einsiedler, namens Leonardo di Draggonai. Ich weiß von ihm nur sehr wenig, da hier wenige Zeit länger bin als ihr. Kennt den irgendjemand?! "

  7. #7
    Leonardo di Dragoneri? Wir waren vorgestern an seiner Villa. Und er war gestern bei der Versammlung. Ich weiß nicht...." Libra schüttelte ihren Kopf "...ich meine, er lebt zurückgezogen..Er hätte eigentlich keinen Grund, diese Morde zu begehen...Und seine Trauer für den jungen Thorben schien mir auch ehrlich....ich weiß nicht." Sie war immernoch geschockt, dass Marina tot war und war vollkommen erschüttert davon. Sie hatte doch niemandem etwas getan! Gestern hatte sie als Erste Havelock angeklagt, den Libra für unschuldig hielt - aber auch das war doch kein Grund, sie zu ermorden?!

    "Ich weiß auch nicht. Soll heute wieder diese Abstimmung geschehen? Ich wüsste nicht, wen ich "anklagen" soll. Dankwart - juckt euer Schnurrbart nicht wieder? Oder sollen wir mit Julie durch die Stadt laufen und warten, wen sie anknurrt? Ich weiß wirklich nicht weiter!"

  8. #8
    "Mhh..." Dankwart bewegte seine Oberlippe hin und her. "...nein... nein nein, ich weiss nicht. Mein Schnurrbart juckt in keinster Art und Weise... jedenfalls nicht bei Havelock... ich denke es ist auch falsch ihn anzuklagen. Darauf setzen doch diese Monster doch nun... wir spielen ihnen nun einfach in die Hände wenn wir Havelock ermorden, denn sie können sich auf jemand anderen konzentrieren."
    Der alte Mann wusste nicht so recht was er sagen sollte, sein Gefühl ließ ihn gerade ein wenig im Stich. Weder Miller, Adryan noch Havelock erschienen ihm verdächtig... er hatte keine Anhaltspunkte nur sein Gefühl... aber sein Gefühl sagte bei diesen Männern einfach... nichts.
    "Ich wünschte ich könnte mehr hinzufügen... aber wenn ich etwas raten soll... haltet euch nicht an Leonardo oder Havelock auf, bei ihnen mache ich mir einfach keine Sorgen, dass sie etwas Böses in sich tragen, die anderen beiden mag ich nicht gänzlich ausschließen, dafür habe ich einfach zu wenig Ahnung."

  9. #9
    Nachdem Maxim und Selene das Gasthaus verlassen, blieb Edmond zunächst für eine Weile nachdenklich zurück. In der Tat, an diesem Morgen schien es kein Opfer der Vampire oder Werwölfe gegeben zu haben, und doch, es änderte nichts. Marina war tot und noch immer konnten die Stadtbewohner keinen der Mörder Thorbens und Sophias überführen und hinrichten. Sie liefen noch immer frei durch die Straßen Düsterburgs, genauso wie die Person, die de Tod der jungen Sängerin zu verantworten hatte. Das Ergebnis ihrer Obduktion würde sich jedoch wohl noch um einen vollen Tag hinauszögern, und so blieb dem Grafen keine andere Wahl, als sich derweil anderen Angelegenheiten zu widmen und abzuwarten, was er wohl morgen erfahren würde.

    Wie zu erwarten war, nahm auch Edmond an der Beerdigung des Ehepaars Caspar und Sophia von Busch teil. Er verspürte keinen großen Appetit während des Leichenschmaus und auf die anderen Beteiligten wirkte er geradezu geistesabwesend. Trauerveranstaltungen waren ihm seit je her unangenehm, nicht zuletzt, weil es ihm im Gegensatz zu vielen anderen Gästen äußerst schwer fiel, derartige Gefühle zum Ausdruck zu bringen und man ihn beinahe für kaltherzig hätte einschätzen können, wie er dort so stand und ohne eine Träne zu vergießen den Fortgang verfolgte. Andächtig lauschte er den Worten des Priesters und die speziell für dieses Ereignis komponierte Kirchenmusik fügte sich perfekt in den Rahmen der Rede. Ihm selbst war nicht nach reden zumute und so schwieg er die meiste Zeit über und konzentrierte sich darauf, sich die guten Erinnerungen wieder hervorzurufen. Dabei überhörte Edmond gekonnt die böswilligen Nachrufe, wohlwissend, dass ganz gleich, ob Caspar von Busch nun kein normaler Mensch gewesen war oder eine besondere Vorliebe für rosa Damenwäsche hatte, sich gewiss nicht das selbe Schicksal für seine Ehefrau gewünscht hatte, wo er sie doch bis zum Schluss vergötterte. Auch wenn nicht viele der Vertrauenspersonen unter den Anwesenden dabei waren, so war diese Beerdigung nicht weniger stilvoll und angemessen für die Toten gewesen, welche nunmehr in der prunkvoll eingerichteten Familiengruft ihre letzte Ruhe finden sollten...

    Nachdem sich die Trauergemeinschaft langsam wieder aufgelöst und Edmond einige Worte mit nahe stehenden Angehörigen gewechselt hatte, begab er sich wieder ins Zentrum der Stadt zum Rathaus, wo er sich über einige wichtige Neuigkeiten informieren wollte. An der Fassade und auf der Dachkonstruktion sah man fleißige Handwerker bei der Arbeit sehen, wie sie das alte Gemäuer langsam begannen, endlich zu restaurieren und den alten Glanz wiederherzustellen, den das Gebäude einst einmal versprüht hatte. Auf dem Weg zum Büro hörte man die Stadtbeamten über den Selbstmord Wilhelm Wennings flüstern und Edmond musste dadurch schmerzlich feststellen, dass damit noch ein vertrauenswürdiger Mensch von seiner Seite entschwunden war. Was ihn wohl dazu getrieben hatte? Oder hatte er vielleicht mehr gewusst, als er zu Lebzeiten zugegeben hatte? Zweifellos muss es auch für ihn schockierend gewesen sein, als vor zwei Tagen ausgerechnet der Bürgermeister angeklagt und infolge dessen verstorben war, und dass, obwohl doch gerade Wenning sich stets so gewissenhaft um den Ablauf der Wahlen gekümmert hatte...

    In seinem Büro angekommen, machte sich Edmond sogleich daran, sämtliche Briefe zu lesen, die sich auf seinem Schreibtisch angehäuft hatten. Der erste Brief enthielt eine Mitteilung vom Hauptmann der Stadtwache, Roman von Ebershof, welcher mit einigen anderen Männern die Räumlichkeiten von Sven Frankenfels, dem ansässigen Barbier, durchsucht hatten. Es wurde vermutet, dass sich insbesondere in seinem Keller Hinweise auf einige vergangene Morde finden ließen, jedoch blieb die Aktion erfolglos und man musste den Barbier wieder freilassen. Dennoch würde man diesen Gesellen in nächster Zeit im Auge behalten müssen, gewiss war das noch nicht das Ende der Ermittlungen.
    Eine weitere Mitteilung wies den Bürgermeister darauf hin, dass es eine Lücke in der Stadtmauer gab, durch die ein gewisser Jäger sich Zugang in die Stadt verschafft hatte. Ab sofort würde man auch dort Wachen abstellen lassen, bis man das Loch in der Stadtmauer beseitigt hatte. Ob sich auch die Vampire und Werwölfe dadurch Zugang zur Stadt verschafft hatten?
    Wie erwartet sollte die Obduktion von Marinas Leichnam noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, wie der zuständige Arzt in einem kurzen Brief mitteilte. Jedenfalls schien sie kein Opfer fremder Gewalteinwirkung gewesen zu sein und man vermutete daher, dass sie womöglich vergiftet worden war. Ausgerechnet! Dazu konnte nur ein echter Mensch imstande gewesen sein, doch wer hegte solch einen Hass gegenüber der jungen Sängerin, dass er sie heimtückisch ermordete? Das ergab keinen Sinn und Edmond fehlte vorerst jedweder Ansatz,den er hätte weiterverfolgen können.
    Doch, immerhin, zumindest schienen die Handelsgeschäfte wieder ihren normalen Gang zu nehmen und offenbar gab es seit dem heutigen Tage auch wieder echten Düsterburger Schinken zu erwerben, wenn auch nur in kleinen Mengen, deren Preis dafür umso höher war. Zumindest eine Sache, um die man sich nun keine Gedanken mehr zu machen brauchte, auch wenn Edmond noch immer keinen wirklichen Appetit auf irgendetwas zu haben schien.
    Zügig verfasste er eine Mitteilung an seinen guten Lagerverwalter Fritz, welcher sich inzwischen nicht mehr nur um das Comptoir und die Handelsschiffe kümmern musste, sondern auch ein Auge auf den Nachlass derer von Busch hatte, so gut es eben ging. Wenn all dies vorüber war, würde er sicherlich dringend ein wenig Urlaub nötig haben, so wir eigentlich alle Bewohner Düsterburgs. Dabei musste der junge Graf feststellen, dass es einige Personen unter ihnen gab, die sich bisher geschickt jeglicher Aufmerksamkeit durch die Öffentlichkeit entzogen hatten und die auch er gerne einmal zu Gesicht bekommen würde, auch wenn er auch so Dank seiner Gehilfen trotzdem stets Bestens darüber informiert war, welchem Treiben insbesondere die so genannten Vertrauenspersonen Tag für Tag nachgingen. Doch warum sollte man auch nicht an den Erfolg des Vortags anknüpfen und wieder eine ergiebige Versammlung einberufen? Schnell machte sich Edmond daran, einen entsprechende Einladung in den Umlauf zu bringen:

    Bürgerinnen und Bürger Düsterburgs,
    nach der erfolgreichen Hinrichtung einer weiteren Kreatur der Nacht am vergangenen Abend
    lade ich hiermit erneut sämtliche Vertrauenspersonen dazu ein, am heutigen Abend einer weiteren
    Versammlung in meinem bescheidenen Anwesen beizuwohnen, um über die jüngsten Ereignisse zu
    diskutieren und hoffentlich einen weiteren Mörder in unseren Reihen zu entlarven und hinzurichten.
    Für Speis und Trank ist in ausreichender Menge gesorgt. Inklusive Düsterburger Schinken!

    Edmond Dantès
    Der Bürgermeister

    Geändert von Edmond Dantès (22.11.2011 um 09:49 Uhr)

  10. #10
    Das gewaltige Anwesen des Gelehrten hatte bereits wie ein Fremdkörper in diesem Ort gewirkt, als Adryan es zum ersten mal gesehen hatte - damals noch in Begleitung des jungen Shael und dem verstorbenen Thorben.
    Nun stand er alleine vor der gewaltigen Eingangstür, in deren Mitte auf Brusthöhe ein klobiger Türklopfer aus Bronze angebracht war. Langsam schlossen sich seine Finger um das kalte Metall und schlugen damit dreimal gegen die Tür. Das Echo dieser Schläge konnte Adryan in der hinter der Tür liegenden Eingangshalle deutlich hören, dann trat Stille ein. Keine geschäftigen Schritte, die sich der Tür näherten waren zu hören und somit würde ihm auch niemand die Tür allzubald öffnen. Adryan seufzte.
    Ein leises Räuspern hinter ihm ließ den Privatermittler plötzlich zusammenzucken und blitzschnell herumfahren, auf das Schlimmste vorbereitet. In sein Blickfeld geriet niemand anderer als der junge Shael, der Adryan verwundert - mit einer Spur Belustigung in den Augen - ansah. "Verzeiht, ich wollte euch nicht erschrecken.", sagte der junge Mann ohne eine Mine zu verziehen. Adryan atmete tief durch. "Keine Sorge - in Zeiten wie diesen wäre es wohl eher unüblich gewesen, nicht zu erschrecken.", antwortete er und fügte nach einer kurzen Pause hinzu "Doch verratet mir, was treibt euch hierher?". Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des jungen Mannes aus. "Eine Frage, die euch zu stellen auch nicht gerade fehl am Platze wäre, oder?". Adryan sah einen Moment verblüfft drein, dann lachte er kurz. "Ihr scheint klüger zu sein als gut für euch ist, junger Shael.". Er wandte sich wieder der Tür zu. "Ich habe mich daran erinnert, dass ihr - dass du - den Bewohner dieses Hauses, Leonardo di Dragoneri, als Gelehrten bezeichnet hattest. Ein ortskundiger Gelehrter wie er dürfte sich als lukrative Informationsquelle entpuppen, meinst du nicht?" . Ein kurzes Schweigen des Überlegens trat ein. "Das klingt logisch.".
    Erneut betätigte Adryan den Türklopfer und dieses Mal bewegte sich die massive Tür auch und gab einen extravagant gekleideten, groß gewachsenen Mann preis, der ihn und Shael mit leicht verwirrtem Blick ansah.
    "Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?". Adryan trat einen halben Schritt vor und bedeutete Shael mit einer unmerklichen Handbewegung, näher zu kommen.
    "Das könnt ihr in der Tat.", sagte er und zog seinen Hut. "Mein Name ist Adryan Klerc, Privatermittler.".
    Mit einem Seitenblick auf Shael fügte er hinzu: "Und dieser junge Mann ist mein Assistent. Wir sind hier, um euer Wissen um dieses Dorf und die Kreaturen, die es heimsuchen sollen, zur Rate zu ziehen.".
    Der groß gewachsene Leonardo di Dragoneri blickte einen Moment zögerlich drein, dann trat er zur Seite und machte eine einladende Geste.
    "Dann treten sie ein und erzählen sie mir, wie genau ich ihnen mit meinem Wissen behilflich sein kann.".
    Adryan nickte und betrat das große Anwesen, dicht gefolgt von Shael, der ihm erbost zuflüsterte: "Assistent?". Grinsend zuckte Adryan mit den Schultern.

    Geändert von Simon (22.11.2011 um 18:09 Uhr)

  11. #11
    "Ein Gelehrter? Soso. Warum hat bisher niemand mit ihm Kontakt aufgenommen? Gelehrte neigen dazu, Wissen zu besitzen und damit umgehen zu können. Allerdings kann dies zu jedweden Zwecke geschehen, wer weiß, vielleicht hat er diese Kreaturen ins Land gesetzt, oder gehört gar zu ihnen?" Rowan sah zu dem alten Mann, der auf den Namen Dankwart hörte. "Ihr scheint ebenfalls gelehrig zu sein, wie kommt es, dass ihr bisher die Villa und ein Gespräch mit jenem Gelehrten gemieden habt, werter Herr?"

  12. #12
    "Er scheint schon einer dieser Bücherwürmer zu sein, aber wirklich bedrohlich wirkt er nicht. Einmal kurz hab ich gesehen wie er aus seinen Haus kam. Das war gestern, gleich nachdem man vom Tod der Frau von Busch erfahren hat, er hat gefragt was passiert war und war dann mit trauererfülltem Gesicht wieder nach Hause gerannt. Er scheint mir nicht aus dem richtigen Holz geschnitzt zu sein um ein Vampir zu sein. Sowohl Train als auch Chester waren aggresiv und alles andere als schüchtern, ich könnte mir nichtmal vorstellen, dass er sich verteidigen könnte wenn ihn jemand anklagen würde, vermutlich würde er einfach zusammenbrechen.", Grandy war mit seinem Essen, wie seine Gefährten auch, längst fertig und sie redeten bereits seit einigen Stunden mit Rowan.
    "Verzeiht mir meinen Ton, ich kann Männer nicht ausstehen, die sich in solchen Situationen verkriechen, Angst hin oder her. Erbämlich ist er vielleicht, aber für gefährlich hielt ich ihn nicht."

  13. #13
    Nachdem Rafael eine Weile gewartet und erneut an die Tür geklopft hatte, kam er zu dem Schluss, dass er sich die Stimmen entweder nur eingebildet hatte, oder deren besitzer zu beschäftigt waren, um ihn zu bemerken. Ihm fiel ein, dass er mit Herr Havelock (und Herr Miller) bereits vor drei Tagen (war das wirklich erst so kurz her? Ihm kam die Zeit viel länger vor) etwas Ähnliches erlebt hatte. Also wandte er sich ab und beschloss, zum Marktplatz zurückzugehen und nachzusehen, ob sich inzwischen etwas Neues ergeben hatte (im Idealfall die Aufhebung der Reisebeschränkung, nachdem sie alle Vampire erledigt hatten).
    Stattdessen las er etwas von einem Giftanschlag, der anscheinend eine weitere Reisende (und Vertrauensperson - diese Aufgabe schien mit erheblichen Risiken für Leib und Leben verbunden zu sein) erwischt hatte.
    "Versucht in dieser Stadt eigentlich jeder jeden umzubringen?" fragte er frustiert in die Luft.
    Dann entdeckte er noch zwei weitere Anschläge. Anscheinend hatte Herr Wening Selbstmord begangen. "Ist wohl nicht mit dem Stress fertiggeworden. Gut, dass er nicht Bürgermeister geworden ist, auch wenn ich ihn gewählt habe..."
    Der letzte Anschlag verzeichnete zur Abwechslung keinen Mord. Der Bürgermeister lud zum Essen ein. Nun, das war eine Einladung, die Rafael bestimmt nicht ausschlagen würde. Allerdings hatte er bis dahin noch etwas Zeit. Also würde er etwas ganz ungewöhnliches tun, und sich heute tatsächlich mal seiner Arbeit widmen, wozu er in den letzten Tagen nicht wirklich gekommen war.

    Einige Stunden später trat ein mit seinem Tagewerk zufriedener Rafael an das Tor Herr Dantes' und klopfte an.

  14. #14
    Während die Gasthausbesucher sich unterhielten, kam ein Bote des Bürgermeisters herein um die Personen für das Abendessen ein zu sammeln. Talis und die anderen, die immernoch über Verdächtigungen diskutierten, wobei Leonardo Miller und Adryan nicht unerwähnt blieben folgten ihm zum Essen, Talis nur wiederwillig, zumindest mehr als Dankwart, Grandy´, Rowan und die anderen, da er den Reichen, wie bekannt misstraute.

  15. #15
    "Ah... ein eigensinniger Geist dieser Leonardo... besser wir stören ihn nicht groß. Sowas stört manchen Forscher, vorallem solch introvertierte wie ihn. Sie erachten es oft als verschwendete Zeit sich mit Geister abzugeben die keine Kenntniss über die Gebiete ihrer Forschung haben... er würde uns entweder mit Wut, Ignoranz oder... noch weniger Interaktion entgegenkommen als er es sowieso schon tut..."
    Dankwart wandte sich von Grandy und Rowan ab, sie befanden sich bereits auf dem Weg zum Anwesen von Edmond, er musste seinen Standpunkt nochmal wiederholen.
    "Von ihm geht glaube ich keine Gefahr aus... er ist... anders, nicht im schlechten Sinne, sondern im positiven. Er mag vielleicht keine Gesellschaft, ein herzensguter Mann dem die Härte des Lebens nicht bekommt... deswegen sehen wir ihn so selten."

    Es dauerte seine Zeit, die Gruppe wurde über die Straßen Düsterburgs geführt, bis in eines, wenn nicht das, prächtigste Viertel der Stadt. Genau auf der Mitte der gesamten Straße hob der Bote seinen Finger an, deutete auf ein wahrlich prunkvolles Anwesen "Meine Damen... meine Herren? Das Anwesen des Herren Dantes..."
    Allesamt nickten sie dankend, der Bote entfernte sich und so wurden sie zurückgelassen, näherten sich dem Haus vollständig vor dessen Toren bereits ein weiterer Mann stand der gerade anklopfte.

    Kräuselnde Haare, ziepen und zucken und kratzen... genau das konnte Dankwart ausmachen als er die Oberlippe hin- und herbewegte.
    "Das ist doch... dieser Rafael... oder?" Es gab keine Antwort, nur ein kurzes, fast schon bestätigendes, Kläffen von Julie.

    Geändert von Gendrek (23.11.2011 um 15:07 Uhr)

  16. #16
    Nach der Beerdigung hatte Caspar von Buschs Bruder die beiden Dienstmädchen Edmond Dantés überantwortet. Daher schenkten Rebecca und Selene beim Abendessen im Haus des Bürgermeisters die Getränke aus.

    Alle waren gekommen - auch wenn nur noch wenige Vertrauenspersonen übrig waren und Leonardo di Dragoneri sie warten ließ. Allerdings schienen zwei Anwesende ihn erst aufgesucht zu haben und würden ihnen vielleicht mehr erzählen. darauf war Selene besonders gespannt, denn der Eigenbrötler war nicht nur selten zu sehen - noch nie hatte jemand mit ihm ein Wort gewechselt und die meisten fürchteten sich vor ihm. Auch Selene schien er sehr suspekt, auch wenn sie warten wollte was Maxim und der Graf dachten und für wen sie heute stimmen würden, für sich selber hatte sie Dragoneri ebenso auf der Liste der Verdächtigen wie den Ermittler Klerc - der jedoch schien sich heute zumindest nützlich gemacht zu haben.

    Graf Rowan von Fiddleburg, Adryan Klerc, Graf Zaroff, Talis Schönbrunn, Shael Hanagon, Elisabeth Cole, Sven Frankenfels, Grandy, Rafael Firas, Libra, Elizabeth Stepback, Friedrich Miller, Dankwart Dengelbrack, Maxim, Havelock und Ava saßen mit Edmond Dantés zusammen an einem großen Esstisch in seinem Anwesen und da es bereits später Abend war wurde es Zeit sich endlich auszutauschen, Wissenslücken zu füllen und zur Wahl zu schreiten. Selene und Rebecca nahmen ebenfalls Platz als alle versorgt waren. Es wurde spannend.

  17. #17
    Havelock machte es dem Komponisten nicht gerade leicht, als Miller ihm die düstere Wendeltreppe nach unten folgte. Sie waren schon tief unter dem Boden des Antiquariats, als plötzlich ein schwaches Klopfen zu hören war. Miller schrak zusammen:
    "Was war das?" "Keine Ahnung... Los weiter, folgt mir dichtauf, der Schein der Laterne ist schwach."
    Nach einiger Zeit wuchs die Dunkelheit vor Havelocks Augen zu einem großen Hohlraum hin an und wurde dann rasch vom Licht der Öllaterne vertrieben. Ein Raum, viele Meter unter der Erde, in massiven Stein gemeißelt, die Wände verziert mit sonderbaren Symbolen. Uralte Bücher, einige von der Größe eines Tisches, lagerten hier.

    Miller
    staunte nicht schlecht.
    "Meine Güte, Havelock, was ist das hier? Hast du dich etwa in die Erde gegraben?"
    "Nein... dieser Raum war schon vorher da... Ich habe das Antiquariat über diesem Ort bauen lassen, weil ich hier vor vielen Jahren etwas entdeckt habe."
    Havelock hängte die Öllampe an einen Haken an der Decke und einige Meter entfernt, sah Miller eine Art Podest...
    "Wussten Sie, das Düsterburg praktisch auf Düsterburg erbaut wurde? Diese Stadt ist schon sehr alt, jeder Keller in diesem Ort, war einst das Erdgeschoss eines älteren Hauses. Mit den Jahren bauten die Bürger Düsterburgs die neuen Häuser einfach auf die Alten rauf. Man kann sich also, mit dem richtigen Werkzeug und ein wenig Mühe, unterirdisch von Haus zu Haus bewegen. Als ich noch jünger war, hatte ich das oft gemacht um verlorenes Gold, Schmuck oder anderen Tand in den vergessenen Kellern dieser Stadt zu finden. Doch eines Tages fand ich dann diesen Raum...und das..."

    Das Klappern seines Gehstocks hallte dumpf von den Wänden zurück, als Havelock zu dem Podest ging, auf dem ein quadratischer Gegenstand lag. Millers Anspannung wuchs als der Antiquar die Hände an die Seiten des Gegenstands legte.
    "Als ich Es zum ersten mal hörte, dieses seltsame Geräusch... nun vielleicht ist hören das falsche Wort, aber damals war es, als würde es nach mir rufen. "
    Vor Havelock, lag augenscheinlich nur ein etwas abgenutztes, aber schmuckvolles Buch.
    Doch dann spürte Miller es... Irgendetwas versuchte seine Aufmerksamkeit zu erregen, doch er wusste nicht was. Dann eine Stimme am Rand des Hörfeldes, sprach in einer Zunge ohne Sprache, ohne Laut direkt in seinem Geist. Sie zeigte ihm Bilder, wirre Holzschnitte, direkt vor seinen Augen. Er schüttelte sich. Es war nicht so das die Bilder schrecklich waren, Sie ergaben einfach nur keinen Sinn.
    Doch war es, als würden Sie ihm eine Botschaft vermitteln, die er einfach noch nicht verstand. Eines der Bilder hatte ihm jedoch einen Schauer über den Rücken gejagt. Fänge, Klauen, blutiges Fell, es hatte sich angefühlt, als würde direkt hinter ihm etwas knurren.

    "Havelock, was ist das für ein teuflisches Buch?"
    "Es zeigt dir was war und was vielleicht sein wird." Havelock klappte das Buch zu. "Wir sollten jetzt gehen... es gibt viel zu tun."
    "Ich glaube ich verstehe noch immer nicht ganz, was ist es, wieso hat es solche Macht?" Havelock seufzte: "Diese Kammer gehörte einst, lange bevor ich sie fand, einem Gelehrten... einem sehr mächtigen Gelehrten. Ich denke... ich glaube, es versucht uns vor etwas zu warnen...""Wir sollten jetzt gehen, Miller, ich habe Euch für Heute mehr als genug erschreckt zudem gibt es wohl auch wichtige Dinge um die wir uns alle kümmern müssen."
    Schweigend und in Gedanken versunken gingen die beiden die Wendeltreppe hoch und verließen das Antiquariat.




    Geändert von Mr.Räbbit (23.11.2011 um 16:28 Uhr)

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