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Thema: [Vampire von Düsterburg] Tag 3

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  1. #1
    Friedrich Miller hatte diese Frage nicht erwartet. Er hatte nicht erwartet, dass irgendjemand in dieser Stadt noch den Beteuerungen eines anderen Mitmenschen Glauben schenken würde. Aber vielleicht war es auch nicht das. Vielleicht war es ein Test, und es war nicht wichtig, was er sagen würde, sondern wie.
    Miller zuckte innerlich mit den Achseln. Es half nichts. Er hatte nie viel davon gehalten, sich zu verstellen, also würde er einfach reden, und Havelock sollte daraus seine Schlüsse ziehen - die richtigen, hoffte Miller.

    "Nein, Herr Havelock. Ich bin kein Diener des Bösen, so wahr mir Gott helfe. Ich verachte die Werwölfe und die Vampire dafür, was sie dieser Stadt angetan haben, und ich möchte einfach nur die richtigen Entscheidungen treffen, damit diese Plagen kein weiteres Unheil anrichten können. Ich kann mir denken, warum Sie fragen: Ich habe an den letzten beiden Tagen zweimal meine Hand für eine Person ins Feuer gelegt, gegen die Mehrheit - und beide Male waren es letztendlich Vampire. Ich kann Sie nur darum bitten, dass Sie mir Glauben schenken, wenn ich Ihnen sage, dass mich diese Tatsache auch zutiefst beschämt. Aber ich versuchte nur, das Richtige zu tun.
    Dass Sie mir nicht vertrauen, ist verständlich. Ich sollte Ihnen auch nicht vertrauen. Aber ich möchte Ihnen an dieser Stelle eines sagen: Das schlimmste, was die Bestien uns angetan haben, war der Keil, den sie in die Bürger getrieben haben. Und ich weigere mich, dies einfach so hinzunehmen, und deswegen wähle ich das Vertrauen. Ich vertraue Ihnen, Havelock, gegen mein besseres Wissen, welches besagt, dass ich niemandem trauen sollte. Wir kennen uns schon zu lange und haben uns schon zu oft miteinander gezankt. Wenn dies meinen Weg ins Verderben ebnen sollte, so sei es. Dagegen bin ich machtlos."


    Gespannt wartete Miller darauf, was Havelock hierauf zu sagen hatte. Und er war immer noch gespannt, warum Havelock ihn herbestellt hatte, und ob noch andere Vertrauenspersonen erscheinen würden - und ob diese sich demselben Test wie er selbst zu unterziehen haben würden.

  2. #2
    "Ähm... ehehe... also - äh... ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll, es hat sich noch niemand so förmlich bei mir entschuldigt, hm... also", sein Gesicht wurde rot und er kratzte sich am Hinterkopf, "Eigentlich steht es mir ja auch gar nicht zu, dass sich jemand so bei mir entschuldigt, also denke ich, dass zwischen uns wieder alles gut ist, a-also, äh... nicht w-wahr, Edmond?" Mit einem breiten, verlegenden Grinsen starrte er in Edmonds Gesicht, der überrascht schaute. Maxim zeigte mit dem kleinen Finger nach Selene. Dann fing Edmond an, Maxim mit seltsamen Grimassen etwas mitzuteilen. Beide kommunizierten danach auf einer seltsamen Weise. Alle Anwesenden amüsierten sich daran köstlich, es war deutlich, dass sich beide nicht so ganz einig waren.

  3. #3
    Am Abend zuvor:
    Marina war lief in der sich immer weiter ausbreitenden Dunkelheit zurück zum Gasthaus. Bei jedem Geräusch erschrak sie, unsicher, ob es sich um eine der furchtbaren Nachtkreaturen handelte, welche gekommen war, um sie dahinzuraffen. Die Erleichterung der Sängerin war unsagbar groß, als sie schließlich wohlbehalten dort angelangte. Nach einer Malzeit war ihr seltsamerweise nicht zumute, also bestellte sie nur ein Glas Wein und machte sich dann auf den Weg in ihr Zimmer. Eigentlich hatte sie vorgehabt, noch ein wenig an ihren musikalischen Fähigkeiten zu feilen, doch sie fühlte sich seltsam erschöpft und sank nachdem sie sich umgezogen und gewaschen hatte schließlich ins Bett.
    Nur wenige Stunden später erwachte Marina schweißgebadet. Ihre Kehle fühlte sich staubtrocken an und ihr Körper fühlte sich an, als stünde er in Flammen. "Wasser...", keuchte sie und stand taumelnd auf. Was war nur mit ihr passiert? So schlimm hatte sie sich noch nie gefühlt. Fiebrig erinnerte sie sich daran, dass draußen ein Brunnen mit frischem Wasser stand. Taumelnd lief sie zur Tür und schaffte es nur mit großer Mühe, nicht die treppe herunter zu fallen. Luft! Wasser! Warum war es nur so unerträglich heiß? Und warum fühlte sich die Kleidung so furchtbar eng an, dass sie ihr die Luft zum Atmen nahm? Ohne nachzudenkenriss sie einen Teil ihres hochgeschlossenen Nachthemdes auf, doch die Luft auf ihrer Haut schenkte keine Linderung. Panik packte Marina, als sie die Vordertür des Gasthauses erreichte. Sie musste zum Brunnen, musste etwas trinken, brauchte frische Luft. Sie brauchte viel Kraft, um in diesem Zustand die Tür zu öffnen und als sie es endlich geschafft hatte und heraustrat, spürte sie wie ihre Beine nachgaben. Stur taumelte sie noch einige Schritte weiter und brach schließlich zussammen. Das fahle Mondlicht schien herab und schimmerte sanft auf ihrem blauschwarzen Haar und ihrer elfenbeinweißen Haut, welche an der Mundpartie nund von einem schmalen Rinnsal Blut befleckt wurde. Was war nur hier geschehen? Sie hatte doch nur einige Lieder spielen und dann weiterziehen wollen... In ihr breitete sich langsam die Dunkelheit aus. Erst versuchte Marina, dagegen anzukämpfen, versuchte bei Bewusstsein zu bleiben. Doch schließlich war keine Kraft mehr übrig. Bevor die Dunkelheit sie völlig umarmte, flüsterte sie einen Namen: "Edmond..."
    Dies war das letzte Mal, dass die Sängerin Marina ihre Stimme erheben würde. Doch jeder würde wissen, dass sie nichts als eine unschuldige Stadtbewohnerin gewesen war.

  4. #4
    Ein Knall weckte Rowan auf. Als er nachsehen wollte, was passiert war, erkannte er, dass er wohl nur schlecht geträumt und dabei sein Amulett mit voller Kraft gegen die Wand gefeuert haben musste. Immer noch ein wenig schläfrig, stand er auf, zog sich an und ging in die Taverne, um etwas zu essen. Dieses mal schienen aber weniger Leute dort zu sein, nein, genau genommen erschien sie fast leer.

    "Herr Wirt, bringe er mir das Übliche." damit setzte Rowan sich an einen freien Tisch und warf dem Wirt eine Münze zu. "Gibt es für den heutigen Tag schon Neuigkeiten? Gab es diese Nacht erneut einen Zwischenfall?"

  5. #5
    Nachdem sie am Abend zuvor bereits den zweiten Vampir erwischt hatten, schlief Rafael in dieser Nacht ohne Alpträume durch (zumindest ohne solche, an die er sich hinterher noch erinnern konnte). Rafael wertete dies als gutes Zeichen für den neuen Tag.
    Fast schon automatisch ging er nach dem Waschen und Anziehen zum Marktplatz. Doch kein neuer Anschlag verkündete von einem neuen Mordopfer. Hatten sie etwa schon alle Monster erwischt, und das ganze Gerede von Werwölfen war nur Fantasterei gewesen? Es konnte ihm nur recht sein. Trotzdem hatte er später noch eine Verabredung mit Herrn Havelock, die er wahrnehmen würde, doch zuvor führte ihn sein Weg wieder einmal zur Kelterei.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, dass alle Mitarbeiter ihrer Arbeit nachgingen, beschloss er, sie erst einmal sich selbst zu überlassen und sich zu seiner Verabredung zu begeben.

  6. #6
    Selene lächelte Maxim dankbar zu und musste ein Lachen unterdrücken, als der Graf anfing merkwürdige Grimassen zu schneiden.

    Sie wollte abwarten bis auch Edmond Dantés etwas gesagt hatte - wenigstens um zu wissen woran sie bei ihm war - und verweilte daher auf ihren Knien vor dem Kamin. Aber wenn die beiden sich noch länger quälten würde sie wohl das Gasthaus für eine Weile verlassen müssen - nicht das die zwei noch lange so da standen und die arme Elly vor Bauchweh vom Lachen noch zu Boden fiel.

    Sie musste den zwein noch erklären woher ausgerechnet sie wusste das es heute Nacht kein Opfer der Mörder gab. Auch wenn der Graf eine eher nachsichtige Person war könnte es trotzdem Konsequenzen für ihren Onkel haben... dennoch würde sie bei der Wahrheit bleiben, etwas anders kam nicht mehr in Frage.

    Die Sonne schien inzwischen schon durch das kleine Seitenfenster neben der Tür - so langsam wurde es wirklich Tag.

  7. #7
    Grandy schlief letzte Nacht lange und sehr tief. Kein infernales und nie-endendes Schnarchen hielt ihn vom Schlaf der Gerechten ab. Das sonst steinharte Bett kam ihm diesmal so weich vor als würde er auf Watte schlafen, die kratzige und von allerlei Parasiten heimgesuchte Bettwäsche erschien ihm wie reinste Seide. Er konnte nicht mehr ausmachen wovon er träumte, aber es war schön gewesen und … leise. Er vergaß alles, Vampire und Werwölfe.

    So gut schlief er sogar, dass sogar Dankwart, ihn wecken musste, der sonst ja immer als letztes aufwachte. Mit einem Grunzen wachte er auf und musste festellen, dass er nach drei Tagen in der Stadt leicht anfing zu miefen. Nach der sich im Badezuber des Hotels etwas gereinigt hatte, da sie kaum Seife hatten konnte er nicht viel mehr tun als den Schweiß von sich waschen, zog er wie gewohnt seine Rüstung an und band sein Schwert um seine Hüfte.

    In der Eingangshalle wartete bereits Libra. „Gut, dass dieser Bauer, der hier residiert, heute endlich aufgehört hat sein Holz spät in der Nacht zu sägen. Das wurde langsam unerträglich!“

    „Oh ja, noch eine Nacht mehr damit und ich wär durchgedreht. Gut mal wieder durchschlafen zu können.“

    „Wovon redet ihr da? Wir müssen uns versichern ob wieder ein Opfer gefunden wurde. Ich spüre, dass wie noch nicht alle Vampire oder Werwölfe getötet haben. Wir dürfen nicht ruhen bis wir diese Stadt gerettet haben!“, warnte Dankwart während er mit seiner rechten Hand sein Amulett festhielt.

    „Dann ab ins Wirtshaus, dort wird man wohl bereits darüber reden.“,
    schätzte Grandy und so gingen die Gefährten auf zum Polierten Panzer.

    Dort angekommen mussten sie feststellen, dass das Wirtshaus fast leer stand, abgesehen vom wohlhabenden Herrn der im selben Hotel wie sie residierte. Libra meinte er hieße „Rowan“. Er und der Wirt sprachen gerade über etwas, dass die drei Gefährten aber nicht ganz ausmachen konnten. Der Gesichtsausdruck von Rowan verschärfte sich plötzlich, er war beunruhigt und begann lustlos zu Essen.

    Sie setzten sich an einen Tisch gegenüber und nachdem sie ihr Essen bestellt hatten, fragte Grandy „Sagen sie, Herr Rowan, wissen sie ob diese Nacht etwas passiert ist?“

  8. #8
    Forsetzung von gestern:
    ...Sven hatte keine Toten in seinem Keller gelagert, geschweige denn, irgendjemanden in seinem Laden umgebracht. Wer zum Teufel hat diese Behauptungen aufgestellt? Die Minuten vergingen, bis der Hauptmann mit seinem Kellerrundgang fertig war und mit einem leicht entnervten Gesichtsausruck zu Sven sprach: "Es existieren anscheinend keine Beweise gegen dich. Aber vielleicht bist DU ein Werwolf und hast deine ganzen Opfer aufgefressen? [Ich gehe mal davon aus, dass Vermutungen für Werwölfe bestehen.] Nun denn, du hast für heute Glück gehabt..." Er und seine Gardisten verließen den Keller. Sven klopfte symbolisch Staub von seiner Hose ab. "Idioten.". Er löschte die brennenden Lampen und verließ den Keller. Fabius war anscheinend immernoch nicht da. "Vielleicht lungert er irgendwo auf dem Marktplatz herum oder hat verschlafen..." Er beschloss, nach seinem Gesellen zu suchen, während er Roman und den Wachen folgte - wer weiß, was sie vorhaben werden.


    Der heutige Tag:
    "Die verdammten Kreaturen wollen nicht mit den Morden aufhören und die Stadttore sind immernoch geschlossen." Fabius berichtete Sven an diesem Morgen von den Zuständen dieser Stadt und neuen Ofpern, welche am Morgen vorgefunden wurden. "Und du hast keine weiteren Vermutungen, wer ein Vampir oder Werwolf sein könnte?" "Nein, Sir." "Heute kommen sowieso keine Kunden vorbei. Ich werde jedenfalls in die Taverne gehen.", sagte Sven, verließ mit Fabius das Gebäude und verschloss die Tür.

  9. #9
    Das Gespräch mit dem Wirt hatte leider nicht allzu viel neues ergeben, deshalb entschied Rowan sich stattdessen, sich auf sein Essen zu konzentrieren. Kurz darauf kam die Abenteurergruppe herein und setzte sich an den Tisch gegenüber.

    „Sagen sie, Herr Rowan, wissen sie ob diese Nacht etwas passiert ist?“, Rowan blickte auf, als ihn der Anführer der Gruppe ansprach. "Grandy der Name, richtig? Nun, mein Gespräch mit dem Herren Wirt ergab lediglich Halbwissen darüber, dass wohl jemand jenseits seines Bewusstseins gefunden ward. Ob diese Nacht ein weiteres Opfer der Kreaturen erlag entzieht sich leider meiner Kenntnis, allerdings befürchte ich, dass selbst die Abwesenheit eines solchen Opfers keineswegs gute Kunde sind, aber wer weiß, vielleicht war die gestrige Kreatur doch die letzte.", Rowan nahm einen Schluck Tee. "Sagt, ist euch, oder eurer Gruppe denn etwas aufgefallen, das Licht in die Dunkelheit dieser Sache wirft?"

  10. #10
    Talis schlief nicht allzu lange, sondern untersuchte nochmals die Felle, aus denen er nicht schlau wurde. Er beschloss alsbald Grandy nach ihnen zu fragen und ging daher in Richtung Gasthaus. Auf dem Weg dorhin hörte er an allen Ecken und Enden vom Schicksal Marinas, insoweit als es der Straße bekannt war. Im Stillen dachte er, dass es wohl noch nicht vorbei war. Im Gasthaus traf er wie erwartet auf die drei Abendteurer und zu seinem leichten Missfallen auch auf Rowan, die Person die ihn gestern angeklagt hatte und gerade die drei fragte ob sie eine Idee hätten. Da Talis auf dem Weg den gestrigen Tag rekapituliert hatte hatte er etwas beizutragen. Nachdem Rowan geendet hatte sprach er: "Morgen zusammen. Es gab gestern in der Tat etwas was mich stutzig machte. Dieser Adryan, oder wie er auch heißt, scheiß Name, beschuldigt seit zwei Tagen Miller, ohne für mich ersichtlichen Grund. Entweder ist er als Böser auf seinen Tod aus, oder weiß etwas über ihn. Wisst ihr warum er sowas macht?"

    Geändert von Einheit092 (20.11.2011 um 14:37 Uhr)

  11. #11
    Edmond war wahrlich überrascht, als Selene das kleine Gasthaus betrat und Maxim und ihn geradezu herzergreifend um Vergebung anflehte. Während sich für Maxim die Angelegenheit rasch wieder erledigt hatte und sich auf die vielen Kekse stürzte, die das Dienstmädchen mitgebracht hatte, blickte Edmond zunächst argwöhnisch drein und musterte mit bedächtigem Blicke Selenes Augen, aus denen am Ende ihrer Worte bereits die Tränen begannen zu fließen. Leider wurde Maxim nicht aus seinen Grimassen und Andeutungen schlau, doch zumindest Elly erfreute sich sichtlich an die schräge Gestik und Mimik, mit der die Beiden miteinander versuchten, zu kommunizieren. Nach einigen erfolglosen Versuchen gab Edmond sein unverständliches Gebaren auf und behielt dafür im Hinterkopf, dass es wohl mal wieder Zeit für einige pädagogische Maßnahmen war, um Maxim in solchen Situationen ein angemessenes Verhalten zu vermitteln...

    Mit ruhigen Schritte kam der Graf auf das junge Hausmädchen hinzu und zückte ein kleines Tuch aus Seide, mit dem er ihr vorsichtig die Spuren ihrer Tränen beseitigte, während er ihr mit der anderen Hand den Kopf hielt und dabei sanft über ihre Wange strich. In diesem Moment entschwand aus seinen Gesichtszügen das anfängliche Misstrauen und Edmond wirkte gar erleichtert, als er sie nun mit einem verschmitzten Lächeln ansah.

    "Nun, wir befinden uns in einer außergewöhnlichen Situation und vielleicht habt Ihr sogar recht, Selene, vielleicht hat diese Nacht tatsächlich jemand über mich gewacht und verhindert, dass mir finstere Gestalten ihre Krallen in den Leib stoßen oder mir genüsslich meinen Lebenssaft aussaugen. Und so bin ich erleichtert, Euch an diesem Morgen wiederzusehen und euren Worten lauschen zu können. Gewiss, eure Entscheidung am vergangenen Abend war überaus vorschnell und unüberlegt, doch erkennt Ihr denn nun, wie ernst es um unsere Lage bestellt ist? Wenn nicht einmal jemand wie Ihr, die Ihr Caspar und Sophia von Busch besser kanntet, als manch ein anderer, Euch nichtmals mehr zweifelsfrei imstande seht, die Spreu vom Weizen zu trennen?

    Ich bin am Leben und wem auch immer ich dies wohl zu verdanken habe, so habe ich keinen Grund, noch länger einen Groll gegen Euch zu hegen, Selene. Wir haben gestern Abend einen weiteren Diener Satans seiner gerechten Strafe zuführen können und wir dürfen uns in unserem Handeln nicht durch fehlendes Vertrauen und Missgunst selbst im Wege stehen. Die Einzigen, die davon profitieren, sind diejenigen, für die wir dadurch zur leichten Beute werden und es auf all die unschuldigen Bürgerinnen und Bürger Düsterburgs abgesehen haben.

    Ihr könnt Euch gar keine Vorstellungen darüber machen, wie froh ich bin, dass Ihr selbst zur Besinnung gekommen seid und die Vernunft Euch den rechten Weg gewiesen hat. Und doch, macht Euch keine falschen Hoffnungen, auch ich bin nicht unfehlbar, dennoch habe ich einen sehr guten Überblick dadrüber, welche Umtriebe sich derzeit in unserer geliebten Stadt breit machen. Jede helfende Hand ist nunmehr für uns vom Nutzen, um die Straßen Düsterburgs von diesen Auswüchsen des personifizierten Bösen zu befreien und deshalb dürft Ihr jetzt auch nicht mehr euer Fehlverhalten beweinen. Was geschehen ist, ist geschehen, und noch ist ja einmal alles gut gegangen. Wir sollten jetzt lieber wieder nach vorne blicken und uns darum kümmern, Licht ins Dunkle zu bringen. Trotz alledem hat es auch an diesem Morgen wieder ein Opfer gegeben, wie Ihr wohl wisst. Dieses Mal hat es die junge Sängerin Marina getroffen, doch es scheint, als wären weder die Vampire noch diese haarigen Bestien für den Mord verantwortlich, aber das wisst Ihr sicherlich schon? Euer Onkel ist auch Mitglied der Stadtwache, nicht wahr? Vielleicht wisst Ihr inzwischen sogar bereits mehr als ich über die Umstände? Die Stadtwache hat momentan viel um die Ohren, gestern Abend noch ließ man den Barbier Sven Frankenfels festsetzen und seine Räumlichkeiten durchsuchen, ich bin gespannt auf das Ergebnis dieser Aktion.

    Es ist natürlich außer Frage, dass ich für die Kosten aufkommen werde, die durch die Schäden im Anwesen der von Buschs entstanden sind. Zudem habe ich mir schon längst Gedanken darum gemacht, was mit Rebecca und Euch geschehen soll, da ihr nunmehr quasi arbeitslos geworden seid. Mir selbst fehlt seit geraumer Zeit fähiges Personal in meinem bescheidenen Heim, welches sch um selbiges kümmert, und so wäre ich hocherfreut, wenn zwei so zuverlässige und vertrauenswürdige junge Damen wie ihr für mich Arbeiten würden, gesetzt dem Fall, Rebecca zieht sich in der Zukunft anständigere Kleidung an. Das wäre natürlich nur ein Vorschlag von mir, und selbst wenn ihr diesen ablehne solltet, so könnt Ihr Euch dennoch Gewiss sein, dass ich Euch weiterhin unterstützen werde, schließlich habt Ihr doch einmal den Traum, Euch selbstständig zu machen, wenn ich mich recht erinnere? Aber darüber können wir auch später noch reden. Die Beerdigung von Caspar und Sophia von Busch findet außerdem in Kürze statt, wir sollten langsam von hier aufbrechen, falls wir nicht zu spät kommen wollen. Das gilt auch für dich, Maxim!"

  12. #12
    Zaroff ging mit dem Fleisch vom letzten Tag und ein paar Fellen zum Marktplatz, um sie an die anderen Bewohner zu verkaufen. Leider mochte niemand die Felle haben und vom Fleisch ging auch nicht viel weg.
    Nach ein paar Stunden warten gab er auf, packte seine Sachen und ging ins Gasthaus, wo er Rowan und Talis traf und sich von ihnen über die Geschehnisse des vorherigen Tages unterrichten lies.
    Er zeigte ihnen auch die Felle, die er nicht verkaufen konnte, in der Hoffnung sie würden vielleicht welche benötigen.

    Geändert von Spitfire (20.11.2011 um 22:04 Uhr)

  13. #13
    Nachdem Elly sich wieder gefangen hatte, verabschiedete sie sich von den Bürgermeister, Selene und Maxim. Sie wollte zurück zum Wirtshaus gehen, um sich mit etwas Arbeit von den Geschehen zu distanzieren. Ihr ging zu viel durch den Kopf und sie musste ihre Gedanken ordnen. Draußen nahm sie nichts war, hastete nur so schnell wie sie konnte nach Hause. Als sie die Tür zur Wirtsstube öffnete nahm sie Stimmen war. Es herrschte schon geschäftliches Treiben.
    Elly war sich im Klaren, dass sie den Anwesenden die neuen Geschehnisse darlegen sollte, also ging sie zu diesen, holte tief Luft und erzählte.
    "Meine lieben Gäste, auch dieser Morgen brach mit einen Opfer an. Marina wurde tot vom Maxim aufgefunden. Ihr Körper befindet sich in der Residenz des Bürgermeisters und wird untersucht. Es ist noch nicht sicher, wie sie zur Tote gekommen ist, denn sie hat keine Bissspuren, wie die anderen Opfer der Werwölfe. Vielmehr war keine Spur eines Übergriffs an ihr zu sehen. Es sah aus, als würde sie schlafen."
    Für Elly schien es so, als würden in der Stadt noch andere Gefahren lauern als Werwölfe und Vampire.

  14. #14
    "Train, der erste Vampir, den wir zu Strecke gebracht haben sprach davon, dass er noch andere Gefährten hätte. Meinte er einen anderen oder sprach er von einer Mehrzahl? Falls ja muss noch einer von ihnen da draußen sein. Wenn die Gerüchte um einen Werwolf auch stimmen, tja dann haben wir noch einige Tage vor uns.", erwiederte Grandy der Frage von Rowan. Sie selbst wussten nichts über dieses neueste Opfer, aber wenn wie gestern eine Versammlung im Wirtshaus stattfinden sollte, würden sie nicht lange auf eine Antwort warten müssen. Nichts desto trotz war Grandy angespannt, wen hatten die Werwölfe oder Vampire diesesmal erwischt? Der Bürgermeister hatte gestern einen von ihnen entlarvt, er wäre ein natürliches Ziel für sie gewesen. Das Essen, dass sie bestellt hatten, der übliche Hackbraten, bekam ihm heute nicht so gut, vielleicht hatten ihn die Ereignisse der letzten Tage einfach des Hungers beraubt, vielleicht hing ihm der Hackbraten langsam auch bis zum Halse raus, das verwässerte und lauwarme Bier verbesserte die Lage kaum.

    Gerade in dem Moment trat eine junge Frau ein und verkündete den Gästen was gestern nach geschehen war.
    "Marina, die Sängern, verdammt, aber vielleicht ist es gut, dass sie den Bürgermeister nicht erwischt haben. ich weiß nicht wie er herausgefunden hat, dass Chester eine dieser Kreaturen war, aber ich glaube nicht an Zufälle, er muss es gespürt haben, vielleicht hat er heute wieder eine Spur..."

    Als Grandy sich wieder dem Hackbraten zuwenden wollte, trat der Kaufmann Talis ein. Es sah so als hätte er jemand anders erwartet, aber er sprach die drei Gefährten trotzdem an.

    "Ich will nicht über diesen Deppen reden..", sagte Grandy, dem der Gedanke an Adryan so früh am morgen miesfiel. "Aber da fällt mir ein. Dankwart und Libra... Habt ihr nicht etwas mit ihm getan, ihr wisst schon, nachdem ich unsere Felle verkauft habe gestern?"

    Geändert von Mivey (20.11.2011 um 17:45 Uhr)

  15. #15
    Träge rieb sich Ava den Schlaf aus den Augen. Sie setzte sich vorsichtig auf ihrem Bett auf und gähnte erst einmal ausgiebig. Dann stand sie auf und zog sich träge ihr schlichtes, braunes Kleid über. So gut hatte sie seit Tagen schon nicht mehr geschlafen.
    Verschlafen öffnete sie die Tür ihrer Kammer und bemekte die Gemüsesuppe vor ihrer Tür. Ava musste lächeln. Maxim hatte sich sogar die Mühe gemacht, Ei hineinzuschneiden. Sie hatte selten so eine liebevoll zubereitete Suppe gesehen.
    Gut gelaunt und mit der Suppe in der Hand stieg sie die steile Treppe hinab, um in der Küche ihr Frühstück zuzunehmen, als sie plötzlich Stimmen hörte. Sie nur einige Brocken verstehen, doch es reichte aus, um eine der Stimmen dem Bürgermeister zuordnen zu können.

    "Ihr könnt Euch gar keine Vorstellungen..... dass Ihr selbst zur Besinnung...... Euch den rechten Weg gewiesen hat.....keine falschen Hoffnungen, auch ich bin nicht unfehlbar..........welche Umtriebe sich derzeit in unserer geliebten Stadt breit machen. Jede helfende Hand...."
    Vorsichtig und auf leisen Füßen trat Ava näher an die Türe heran. Sie konnte Edmond nun besser verstehen. Und dann hörte sie etwas, das ihr den Atem nahm: "Dieses Mal hat es die junge Sängerin Marina getroffen, doch es scheint, als wären weder die Vampire noch diese haarigen Bestien für den Mord verantwortlich, aber das wisst Ihr sicherlich schon?"
    Sie schloss die Augen. Das konnte nicht wahr sein.... Welche Kreaturen sollten sich denn nun noch hier in Düsterburg herumtreiben? Als wären Werwölfe und Vampire denn nicht genug...

    Ava öffnete nun die Tür. Die Köpfe der Anwesenden, unter ihnen auch Selene und Maxim, drehten sich prompt zu ihr. Anscheinend hatte der Bürgermeister gerade seinen Monolog beendet.
    Unglücklich schaute sie in die Runde, während sie den Topf mit der Gemüsesuppe fest umklammerte, als könnte sie sich daran festhalten. "Was ist mit der Sängerin Marina? Was geht hier vor sich?" Ava machte einen weiteren Schritt in den Raum. "Und hat jemand Willhelm gesehen? Er ist mich in letzter Zeit gar nicht besuchen gekommen..."

  16. #16
    Sven ging nachdenklich durch die recht warmen Straßen Düsterburgs. Heute befinden sich viel weniger Stadtbewohner auf den Straßen als zu den Zeiten vor den Mordfällen. Zwei Schreiner, welche Sven nicht kennt, unterhalten sich mit besorgten Gesichtsausdrücken vor ihren Geschäft über die gekündigte Bestellung eines Tisches. Eine alte Frau sitzt vor ihrer recht armen Behausung und wäscht, in Gedanken versunken, Wäsche. Aus der Ferne konnte er den Stadtplatz sehen, an welchem sich einige Leute schon an diesem frühen Morgen versammelt haben. Vielleicht um so schnell wie möglich ihre Stimmen abzugeben, bevor sie am Abend möglicherweise..und schon stand Sven vor der massiven Holztür der allseits bekannten Taverne. Kräftig öffnete er die Tür und überblickte die Anwesenden.
    Er sah einige Handwerker, welche an einem Tisch über die Ereignisse diskutierten. Doch sein Blick fiel auf einen förmlich wirkenden Herren mit einem weißen, breiten Mantel. Sven ging recht behutsam auf ihn zu.

    Geändert von relxi (23.11.2011 um 18:48 Uhr)

  17. #17
    Sehe ich da Tränen Gelehrter? Ihr habt das Recht zu erfahren, wieso ich euren Namen notiert habe. Ohne in Betracht zu ziehn das Marina starb ohne Wunden zu haben eher als sei sie von giftigen Dämpfen oder Faulsaft betäubt und ohne eure Worte von eben, das ihr uns vor euch selber schützen müsst, und die Tatsache das ihr euch mit einer haltlosen Beschuldigung gegen mich nur eure Wut aber nicht eure Glaubwürdigkeit zeigt, weiter zu reflektieren musste ich mich ernsthaft fragen weshalb Caspar von Busch euch zu einer Vertrauensperson ernannt hatte. Ihr wart fremd, wie einige andere Anwesende auch aber noch viel schlimmer - ihr wart ein solcher Eigenbrötler in euren ersten Tagen hier in Düsterburg das ihr bereits vor eurer Ernennung gefürchtet und beargwöhnt wurdet.

    Train und Chester waren ebenfalls Personen von ähnlicher Art. Sie wurden bereits vor der Wahl von anderen hier Anwesenden verspottet, gedemütigt waren Aussenseiter - und dennoch wählte Caspar von Busch sie zu Vertrauenspersonen! Wieso wählte er keine charismatischeren Personen? Die Antwort ist einfach: Die, die auf seiner Seite standen, die die gegen uns Bürger agieren, befanden sich unter den Eigenbrötlern. Und ein solcher seid auch ihr, Dragoneri!

  18. #18
    Was Havelock ihm gezeigt hatte, spukte Miller noch durch den Kopf, als er das Anwesen des Bürgermeisters betrat. Die Vision von Blut und Wolfsknurren hinterließ einen starken Eindruck. "Diese konnte ich direkt entschlüsseln... sie spielt darauf an, dass jeder ein mögliches Opfer dieser Bestien sein könnte, ja selbst ich." Er sprach diese Worte leise vor sich hin, wie es in letzter Zeit seine Angewohnheit geworden war. Dann blickte er zu Havelock, der neben ihm herging.
    "Ich danke dir, dass du mir dieses Geheimnis gezeigt hast. Das Buch war... nicht böse, dessen bin ich mir fast sicher. Die Visionen wirkten so neutral. Es war... es war, als würde ich das Notenblatt einer Komposition lesen, die ich noch nicht ganz begriffen habe. Die Noten beschreiben etwas, doch ich verstehe die Magie, die Fügung dahinter erst später. Erst, wenn ich die Noten spiele, zeigen sie ihre wahre Seite... ich weiß noch nicht, wie uns das Buch helfen kann. Doch ich hoffe für unser aller Wohl, dass wir einen Weg finden werden."

    Als sie den Saal betraten, wurden bereits wilde Anschuldigungen ausgetauscht. Um auf den neuesten Stand zu kommen, schritt Miller zu Selene, die in der Nähe saß und außerdem eine weitere Person war, der zu vertrauen er gedachte, da sie sich in seinen Augen durch ihr klugen Bemühungen, das richtige zu tun, ausgezeichnet hatte.
    Als Selene von dem Tod der jungen Sängerin erzählte, überkam ihn eine niederdrückende Schwere. Die Notenblätter in seiner Manteltasche raschelten leicht, als er sich auf einem Stuhl abstützte.

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