Hmm, das ist irgendwie nicht das Problem.
Puh, is schwer... wenn ich das "gezwungen/abgehoben" deutlich erklären könnte, wäre ich einen Schritt weiter. ^^ Lässt sich von mir aus weniger auf Inhalt und Stil beziehen, sondern ist mehr ein Gefühl. Mal sehen, was Aenarion dazu meint.

Ich versuchs aber trotzdem. Um als Beispiel bei Kafka zu bleiben, da er schonmal angesprochen wurde und du scheinbar was mit ihm anfangen kannst: Wenn ich die meisten KGs von ihm lese, denke ich "hm", weil der Inhalt seiner KGs durchaus der einer Geschichte ist, in der oft irgendetwas nicht stimmt - es gibt einen Teil, der unnormal für eine Erzählung wirkt, oder der fehlt. Ich habe allerdings sofort ein Gefühl im Magen, und diese Mischung zwingt mich, darüber nachzudenken, zumindest wenn ich die KG mag. Bei deiner Geschichte dagegen ist es andersrum: Ich hatte das Gefühl "ah, jemand will uns etwas sagen und hat ne hübsche allegorische KG drumherum geschrieben". Deshalb gezwungen. Es kommt so rüber, als würdest du was sehr Direktes, Handfestes aus deinem Kopf in eine Geschichte packen wollen, und während das wahrscheinlich durchaus ne normale Herangehensweise ist, merkt man es hier irgendwie sehr deutlich (und das ist das Problem!). Die Geschichte drumherum wirkt etwas draufgestülpt, random, was in Konsequenz dazu führt, dass sich das Ganze irgendwie krampfhaft intellektuell anfühlt, als wollte man eine Maus mit einem Stück Käse durch ein Labyrinth zur eigenen Intention führen.
Ich hoffe, das macht irgendwie Sinn.
Die Szene mit der Schraube hat das für mich sehr deutlich gemacht.

Ich denke, es gibt viele Möglichkeiten, eine solche Thematik anzugehen. Eine sehr naheliegende wäre, die Geschichte (nicht den Hintergrund) interessanter, greifbarer oder inhaltlich koheränter zu machen - letztendlich, eine Geschichte zu schreiben, die man interpretieren will, nicht eine Interpretation in einer Geschichte zu verstecken. Da kann durchaus etwas komisch dran sein (etwa die Wirkung dieser Schrauben), aber man muss vorsichtig sein, ob es dem Leser Fragen stellt oder ihm gleich eine Grenze vorgibt, hinter der die KG erst interessant wird.
Dann schlägt sich das Ganze bestimmt auch im Schreibstil nieder, der den Leser ja bewusst in eine Richtung lenkt.

Ich hab übrigens lange darüber nachgedacht, wie viel das Ganze mit "Ansichtssache" zu tun hat, und bin zu dem Schluss gekommen, dass man mein Problem eventuell komplett auf diese Erklärung zurückführen kann. Das ändert aber nichts daran, dass die Gründe dieser Meinungsverschiedenheit auch für den Autor extrem interessant sein können.