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Thema: [Vampire von Düsterburg] Tag 2

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Chester hatte schon einige Biere hinter sich als sich endlich mal jemand neben ihn setzte. Wäre er noch nüchtern gewesen hätte er auf die Stelle die Beine in die Hand genommen und die Taverne verlassen, aber jetzt bekam er nichtmal wirklich mit wer da eigentlich neben ihm saß und begann zu reden.
    "Ey, isch dasch nich ne beschissene Lage in dieser Stadt? Irjendwer ermordet Menschen, gleischzeitig haben sich Vampire untersch Volk gemischt und offenbar treiben schisch noch andere Spinner in der Stadt rum. Aber dasch wär ja noch nich so schlimm wenn da nisch dieses...dieses Weib wäre! Meine Ex! Wisschen sie, als ich schie kennelernte war sie das schüsseste Mädel überhaupt! Hab allesch getan um ihr Herz zu gewinnen! Swar garnisch leicht und meinem Vater hats auch nisch gefallen, aber schlussendlich wurden wir ein Paar!
    Ersten paar Wochen warn schön, nur hier und da mal ein bisschen Streit, aber mit der Zeit...bei der kleinschten Reizung, und waren es nur ein paar Minuten die isch zu spät zu einer Verabredung kam, drehte die gleisch durch! Unds wurd immer schlimmer! Dabei war sie ansonsten immer noch echt süß aber schlussendlich wars nicht mehr zum aushalten. Ein bisschen länger und schie wär vermutlich auch gewalttätig geworden...
    Verschteh nicht, wie sich jemand so ändern kann...jedenfalls haben wir uns dann getrennt und isch dachte das wärs...aber dann taucht die hier auf...UND BEHAUPTET AUCH NOCH ISCH HÄTT SIE GESCHWÄNGERT! TOTALER SCHWACHSINN!!!
    "
    Die anderen Gäste beäugten ihn schon argwöhnig und tief durchatmend versuchte er sich zu beruhigen, wobei er nicht bemerkte, wie die Faust Elizabeths schon nervös zuckte.
    "Und von wegen ich wär das Monster...hat wohl ne verdrehte Warnehmung der Realität! Außerdem...woher wollte die wissen das mich meine Eltern rausgeworfen haben, was nicht der Fall ist? Hat die misch etwa heimlisch beobachtet?!
    Wahnsinn muss wohl in ihrer Familie liejen wenn isch an diese Irre denke die mich gestern niedergeschlagen hat. Schauen schie sich nur mal die Nase an! Man könnte meinen isch hätte die in nen Farbeimer getunkt!
    "

  2. #2
    Als rafael fast am Wirtshaus angekommen war, fiel ihm ein Mann mit einem grünen Mantel in Begleitung eines Hundes auf, der den selben Weg wie er zu haben schien und ein paar Meter vor ihm lief. An sich wäre ein Mann auf dem Weg zum Wirtshaus nichts ungewöhnliches, doch er kam Rafael bekannt vor. Er überlegte kurz und schließlich dämmerte es Rafael, dass es sich um eine weitere der von ihrem Ein-Tages-Bürgermeister ernannten Vertrauenspersonen handelte. Rafael beschleunigte seine Schritte, um zu dem Mann aufzuschließen, und sprach ihn schließlich an:
    "Hallo. Sind sie auch auf dem Weg zur Versammlung der sogenannten 'Vertrauenspersonen'? Oh, mein Name ist übrigens Rafael Firas."

  3. #3
    Marina hatte sich zu Maxim in die Küche gesellt und plauderte nun mit ihm, während sie ihn beim Kochen beobachtete. Das ein oder andere Mal hatte sie Sorge, er würde in seiner Tollpatschigkeit eine wichtige Zutat fallen lassen oder sich am Herd verbrennen, doch irgendwie wirkte er nicht ganz so ungeschickt wie sonst. Die Unterhaltung mit ihm heiterte die junge Sängerin jedenfalls auf und einige Male musste sie herzhaft lachen. Schließlich erklärte Maxim die Suppe für fertig und füllte jeweils sich und Marina eine Schale. "Das schmeckt wirklich vorzüglich!", lobte Marina nachdem sie ihre Portion beendet hatte. "Nimm dir ruhig nach, es ist genügend da", antwortete der junge Herbergsbesitzer. "Aber ich kann dir doch nicht alles wegessen. So schmal, wie du bist, macht man sich ja Sorgen, dass du vom Wind umgepustet wirst!" Daraufhin lachten beide und nahmen beide Nachschlag. "Sag mal...", meinte Marina nach einer Weile und legte den Löffel beiseite. "Bestimmt hast du auch schon von dem Treffen gehört, dass heute Nachmittag zwischen den Vertrauenspersonen im Schankraum stattfinden soll? Ich würde ungern zu spät dort sein, also sollten wir langsam dorthin gehen. Außer, du hast vorher noch etwas zu erledigen?"

    Geändert von Zitroneneis (17.11.2011 um 17:26 Uhr)

  4. #4
    "Ja, was gibt... AH!"
    Ein offensichtlich zu Tode erschrockener Miller hatte ihnen die Tür geöffnet, gegen die Adryan zuvor einige Male mit geballter Faust geschlagen hatte. So zu Tode erschrocken, dass sein Gesicht die blasse Farbe von Milch annahm und seine Schlafmütze auf den weichen Boden fiel. Mit einigen Reaktionen hatte er gerechnet, aber nicht damit, dass er begrüßt werden würde wie der Schnitter persönlich. Bedachte man jedoch die jüngsten Ereignisse wirkte das Verhalten Millers weniger unverständlich.
    Bemüht, sich nichts anmerken zu lassen, wollte Adryan das Wort ergreifen, doch Dankwart, der mit seinem Schnurrbart Böses findende Dankwart, schob sich mit einer unerwarteten Bestimmtheit zwischen den Privatermittler und den vollkommen verängstigt wirkenden Miller. Mit einem kurzen Seitenblick registrierte Adryan den belustigten Gesichtsausdruck Libras - die wiederum seinen Blick registrierte und eine möglichst unscheinbare Mine aufsetzte. Sie war in der Tat eine bemerkenswerte Frau. In der Tat.
    "Verzeiht wenn wir euch geweckt haben Miller.", sagte Dankwart und ignorierte - wissentlich - das ängstliche Gesicht seines Gegenüber. "Doch dringende Anliegen und ungestillter Wissensdurst eilen uns.". Der Tonfall des alten Mannes strahlte offenbar eine beruhigende Wirkung aus; Millers Gesicht gewann langsam an Farbe wieder und auch sein Gehabe normaliserte sich.
    "Welche Angelegenheiten mögen dies wohl sein?", fragte er mit ruhiger Stimme doch sein kurzsichtiger Blick huschte immer wieder zu Adryan.
    "Dinge, über die sich besser in vier Wänden als auf der Straße sprechen lässt.", schaltete sich Libra aus dem Hintergrund ein.
    "Dinge, die besser ohne überzählige Ohren besprochen werden sollten, um die düstere Stimmung nicht weiter zu verfinstern, die diesen Ort in seinem Würgegriff hält.", ergänze Adryan.
    Ein seltsamer Ausdruck - Angst oder Besorgnis? Das konnte Adryan nicht genau sagen - breitete sich in Millers Gesicht aus. "Ihr sprecht, als gäbe es mehr schlechte Nachrichten als dieser Ort noch verkraften kann.".
    Adryan nickte. "Frau von Busch ist tot.".
    Mit diesen Worten trat er an dem starren Miller vorbei in dessen Haus, dicht gefolgt von Libra. Einzig Dankwart wartete ab, bis Miller sich ebenfalls in Bewegung setzte und zurück ins Haus ging.

    Geändert von Simon (17.11.2011 um 16:57 Uhr)

  5. #5
    Libra war gar nicht wirklich bewusst, dass es unhöflich war, einfach so am wie versteinert dastehenden Miller vorbei einfach ins Haus zu marschieren, aber Etikette war eh nicht wirklich ihr Metier.
    "Hier entlang, bitte" stammelte Miller und wies auf ein Zimmer zu ihrer Linken, offensichtlich die gute Stube. Sie gingen hinein, und Miller verschwand kurz, um sich vernünftig anzukleiden und Tee aufzusetzen.

    Der Raum war voll mit Familienandenken, unter anderem ein Bild von Miller mit seiner Familie, einer Tochter, lächelnd, glücklich.

    Libra zog eine Augenbraue hoch und drehte sich zu Adryan um, der einfach schonmal auf einem Polster Platz genommen hatte.
    "Und was gedenkt ihr jetzt zu tun? Seine Antwort aus ihm herausprügeln, oder einfach abwarten, was er uns freiwillig sagen will?"
    "Zweiteres wäre mir erheblich lieber."
    "Nunja. Wir fragen ihn, warum er den Hund verdächtigt. Vielleicht müssen wir ihn gar nicht mehr fragen, und erzählt von alleine, was er weiss."
    "...sollte er etwas wissen" ergänzte Libra und setzte sich neben Adryan. Sie rümpfte sie Nase und blickte ihn von der Seite an. "Aber vielleicht sollten Dankwart und ich das Reden übernehmen. Er scheint ja höllische Angst vor dir zu haben."
    "Und mein Schnurrbart kitzelt mich auch nicht, ehrlich gesagt. Ich denke.,..er ist einfach nur ein verbitterter. einfacher Mann."

    In diesem Moment trat Miller wieder durch die Tür. Die Befragung konnte beginnen.

    Geändert von Caro (17.11.2011 um 17:44 Uhr)

  6. #6
    Erschrocken sah Ava von dem Tisch auf, als die nette Wirtstochter Elly sie freundlich anprach. Sie war so in ihre Gedanken vertieft gewesen, dass sie das Mädchen zuerst gar nicht bemerkt hatte "Guten Morgen. Wollen Sie etwas Trinken oder Essen. Ich könnte ihnen einen Tee mit einen Stück Kuchen anbieten. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mir dann etwas zu Ihnen setze? Ich würde gerne mit jemanden über die Situation in der Stadt sprechen."
    Erleichtert über die Gesellschaft nickte Ava und lächelte Elly freundlich an. "Tee mit Kuchen wäre sehr gut, ich habe wirklich großen Hunger. Sonst hätte ich mein Mahl bei Maxim eingenommen, doch ich habe es aufrund dieser Versammlung wohl verpasst." Ava lachte kurz auf. "Eine wahre Schande, der Junge ist wirklich ein begnadeter Koch. Obwohl ich gehört habe, dass der Kuchen hier auch sehr schmackhaft ist... "
    Elly lächelte zurück und lief schnell in die Küche, um Tee und ein Stück Kirschkuchen zu bringen, dessen Kirschen Ava sofort als ihre eigenen erkannte. Elly fragte ihren Vater nach einer Arbeitspause, der ihr diese auch großzügig gewährte. Und so setzte sie sich zu ihr an den Tisch.
    Ava kam sofort zum Punkt. "Nach dem Mord an Frau von Busch lässt sich vermuten, dass noch weitere Ungeheuer hier ihr Unwesen treiben. Und wenn Vampire nun wirklich existieren, ist dann die Vorstellung von Werwölfen hier in Düsterburg auch nicht unmöglich. Vielleicht stimmen die Gerüchte ja." Sie schauderten beide. Dann fragte Elly sie fast zögernd: "Was glauben Sie wer eines dieser Monster sein könnte?"
    Ava sah sie unsicher an, unschlüssig darüber, ob sie jemanden einfach des Mordes bezichtigen durfte, doch als die Wirtstochter ihr ermutigend zunickte antwortete sie vorsichtig: "Ich will hier niemanden vor den Kopf stoßen, jedoch..." Sie zögerte kurz. "...jedoch ist mir dieser Adelsmann, der sich in seinem Schloss verschanzt, Leonardo di Dragoneri, ein Gräuel. Ich habe ihn in diesen schweren Zeiten noch nicht zu Gesicht bekommen. Niemand weiß was er tut, noch, was er ist... "

  7. #7
    Nachdem Edmond diverse weitere Briefe und Ankündigungen und verfasst hatte, wurde es für ihn allmählich Zeit, zur angekündigten Versammlung aufzubrechen. Für ihn war der Tag bisher viel zu schnell verstrichen und wenn er dran dachte, worum er sich noch alles kümmern musste und welcher Tumult an diesem Abend noch auf alle Beteiligten zukommen würde, dann bereitete ihm dies nicht ohne Grund arge Kopfschmerzen. Zu allem Überfluss war Wenning noch immer nicht wieder aufgetaucht und es war wenig verwunderlich, dass Edmond beinahe befürchtete, auch er sei einem Mord dieser heimtückischen Kreaturen der Nacht zum Opfer gefallen.
    Als Edmond aus dem alten Bauwerk ins Freie lief und den Marktplatz betrat, hatte der Regen glücklicherweise wieder aufgehört, doch dafür nahm nun ein heftiger Sturm seinen Platz ein, so dass beinahe sein geliebter Hut weggeflogen wäre. So launisch wie das Wetter sich derzeit verhielt, so überraschend ereilte die Bürgerinnen und Bürger Düsterburgs scheinbar eine Hiobsbotschaft nach der anderen. Hoffentlich würde schon bald die Sonne wieder über der Stadt erstrahlen!
    Auf dem Marktplatz kaufte Edmond noch ein paar Kleinigkeiten ein, unter anderem einige frischgebackene Kekse für Maxim, denn je länger er darüber nachdachte, desto mehr kam der Graf zu der Überzeugung, dass er heute morgen ein wenig zu forsch gegenüber dem Jungen reagiert hatte und wollte sich unbedingt dafür entschuldigen, wohlwissend, dass Maxim dieser Versuchung nicht widerstehen würde können...
    Als er das Wirtshaus erreicht hatte, traf er auf Rafael und einen Mann, welcher einer von Libras Begleiter sein mochte. "Guten Nachmittag, meine Herren! Wie gut, dass Sie bereits eingetroffen sind, ich würde gerne bald mit der Versammlung beginnen, doch scheinen bisher noch nicht allzuviele Vertrauenspersonen den Weg hierhin gefunden zu haben!""

    Geändert von Edmond Dantès (17.11.2011 um 18:26 Uhr)

  8. #8
    "Nein, nein...! Wir können ruhig hingehen, ich wollte nur etwas essen und mich etwas ablenke! "Alles klar, dann lass uns hingehen." Sie schlürfte schnell den Rest ihres Eintopfs. Maxim packte währenddessen eine Portion zum Mitnehmen ein, für den Fall, dass sie auf Ava treffen. Dann gingen beide wieder raus und machten sich auf dem Weg zum Polierten Panzer. Maxim ging fröhlich vor und sang von Keksen. Er öffnete dann die Tür und ließ Marina zuerst hinein. Maxim sah sich um. Es war ziemlich voll. Doch in der Masse stach eine Frau mit einer besonderen Haarfarbe hervor. Maxim lief blitzschnell zum Tisch dieser Person und rief voller Freude: "Ava, guck mal! Esseeen~"

    Geändert von Ligiiihh (17.11.2011 um 20:01 Uhr)

  9. #9
    " Leonardo di Dragoneri habe ich auch kaum zu Gesicht bekommen. Er ist schon ziemlich mysteriös. Was mir aber auch nicht aus dem Kopf geh, ist der neue Bürgermeister. Er wurde von Casper von Busch dazu ernannt und könnte auch ein Feind sein. Vielleicht ist er aber auch kein Feind und die Bösen wollen, dass wir so denken und uns gegenseitig töten. Es ist schwer in Menschen, die man sein Leben lang kennt, Feinde zu sehen. Ich weiß nicht was ich tun soll, wenn soll ich wählen?" Elly seufze und hoffte das die Versammlung ihnen helfen würde, eine Lösung aus ihrer Situation zu finden. "Wo bleiben denn die anderen?"

  10. #10
    Irgendwie fehlte dieser Jagd etwas. Nachdem er eile Weile durch die Stadt geeilt war, in der Hoffnung, eine Spur einer dieser Bestien zu finden, musste Rowan, auch weil er noch nichts gegessen hatte, eine Pause einlegen. Irgendwo weiter im Norden von Düsterburg war eine Art Park angelegt, mit jeder Menge Bäumen und in der Mitte ein großer See. "Ich hätt nicht erwartet, einen solchen Anblick in dieser Stadt zu finden..." Allerdings blieb er nicht lange. Stattdessen begab Rowan sich zur Taverne und wurde von einem Schild begrüßt, auf dem stand, dass wohl eine Versammlung einberufen werden soll und er dort scheinbar auch erscheinen muss.

    Aus diesem Grund begab er sich sogleich dort hinein und bestellte sich etwas zu essen, während er darauf wartete, dass etwas passiert.

  11. #11
    Shael hatte sich gestern noch nach Hause begeben, nachdem Train sich als blutsaugendes Monster entpuppt hatte und einer der beiden von Buschs tot waren. Doch er trauerte immer noch Thorben nach. Shael hätte noch so viel von ihm lernen können, und Thorben war gerade einmal in der Stad angekommen und schon tot. Shael hatte sich gestern die ganze Nacht in seinem Bett gewälzt. Wieso passierten diese Vorfälle? Und wieso musste es ausgerechnet Thorben erwischen? Irgendwann schlief er aber doch ein.
    Der nächste Morgen war nicht viel besser. Ihm war immer noch flau im Magen wegen gestern. Seine Eltern schliefen zum Glück noch. Shael nutzte die Chance und ging aus dem Haus. die Stadt schien menschenleer zu sein. Zumindest konnte er auf den ersten Blick niemanden entdecken. "Vielleicht ist in der Taverne jemand.", dachte er sich und bewegte sich auf die Taverne zu. Als er dort ankam, war die Taverne größtenteils voll. Er bekam gerade noch mit, dass der Bürgermeister in einer Stunde eine Versammlung halten wollte. Er suchte sich einen Platz neben einem rothaarigen Mann, der danach aussah, als ob er zu viel getrunken hatte.

  12. #12
    Mitfühlend blickte Marina Ava an und meinte: "Ja, es ist wirklich furchtbar, was hier geschieht... und selbst ich, die viele Geschichten kennt, tu mich schwer damit, plötzlich an die Existenz von Vampiren und Werwölfen zu glauben. Aber ich bin sicher, dass unser neuer Bürgermeister die Dinge in den Griff kriegen wird." Ja, mit Sicherheit würde er das. So närrisch Casper von Busch auch gewesen sein mochte, Marina war sich sicher, dass er seinen Nachfolger weise gewählt hatte. Während sie noch darüber nachdachte, betrat Edmond auch schon den Schankraum und begrüßte sie freundlich, offenar erleichtert, dass es ihr besser ging. Und auch bei Maxim entschuldigte er sich, welcher glücklich einen weiteren Beutel Kekse entgegennahm. Sicherlich würde der Bürgermeister gleich seine Rede beginnen, also fragte Marina noch schnell Elly: "Ähm, wäre es Euch vielleicht möglich, ein Stück von diesem vorzüglich aussehenden Kuchen für mich zu organisieren, werte Elly?" Die junge Sängerin hatte die Erfahrung gemacht, bei langen Besprechungen schnell unkonzentriert zu werden. Dies besserte sich jedoch stets mit etwas zu Essen...

    Geändert von Zitroneneis (17.11.2011 um 20:35 Uhr)

  13. #13
    Nachdem sich Rafael und Edmond eine Zeit lang über die teilweise Aufhebung der Torsperre und dem damit verbundenen wiederaufgenommenen Warenhandel unterhalten hatten, (Rafel war überglücklich, dass seine Arbeiter die Arbeit in der Kelterei wiederaufnehmen konnten), betrat Edmond schlussends die Taverne. Wie lange schon war er nicht mehr hier gewesen? Und doch, das Wirtshaus kam ihm so vertraut wie bei seinem letzten Besuch vor, obgleich er sonst versuchte, stets einen möglichst großen Bogen um all die Betrunkenen und Raufbolde zu machen, die sich zur Abendzeit vermehrt an solchen Orten auffinden ließen. Langsam verschaffte er sich einen Überblick über die Gäste, inzwischen war es schon um einiges voller geworden und die Meisten schienen bereits gespannt auf die Eröffnung der Versammlung zu erwarten.
    Da erblickte er Maxim, welcher zusammen mit Marina ebenfalls bereits erschienen war und nunmehr an einem Tisch mit Ava, der jungen Plantagenbesitzerin, saßen und munter quatschten. Mit einem freundlichen Lächeln trat er an das kleine Grüppchen heran, wobei ihm sofort ins Auge fiel, dass sich Marina anscheinend sehr gut von den Strapazen dieses Morgens erholt hatte. "Guten Abend, meine Lieben! Seid ihr auch schon so aufgeregt auf die Versammlung wie ich?! Maxim, ich habe dir hier einen frischen Beutel mit den kleinen, quadratischen Keksen mitgebracht, die du doch so magst. Ich hoffe, du bist mir nicht mehr böse, dass ich heut früh so zornig auf dich war?" Rasch holte er den kleinen Beutel hervor und überreichte ihn Maxim. "Oh, und wie geht es Euch, Marina? Die Farbe ist endlich wieder in Euer Gesicht zurückgekehrt, Ihr glaubt gar nicht, wie froh ich bin! Doch nun wird es endlich Zeit, die Leute warten hier schon ungeduldig und es gibt einiges zu besprechen. Hoffen wir, dass es von nun an wieder bergauf geht!" Freundlich nickte Edmond auch Ava und Elly zu, doch für weitere Gespräche hatte er leider keine Zeit mehr übrig.
    Mit eleganten Schritten ging er zu der kleinen Bühnen, wo für gewöhnlich die fahrenden Musiker und Sänger auftraten, doch an diesem Tag ging es um weit Wichtigeres. Edmond musterte noch ein Weilchen die zahlreichen Gäste und versuchte, sie alle einzuordnen, während er darauf wartete, dass ein wenig Ruhe einkehrte und er die nötige Aufmerksamkeit erhielt, damit er die langerwartete Versammlung eröffnen konnte...

    Geändert von Edmond Dantès (17.11.2011 um 20:25 Uhr)

  14. #14
    Über Ellys Entgegnung nachdenkend, aß trank Ava ihren Tee aus. Plötzlich stürmte Maxim in die Taverne, mit einem Paket in seinen Händen. "Ava, guck mal! Esseeen~", rief er hocherfreut.
    Gerührt nahm sie das Päckchen entgegen und brachte es nicht über sich, ihm zu sagen, dass sie bereits gegessen hatte. Stattdessen packte sie den Eintopf aus, und als ihr der Geruch in die Nase stieg, war ihr voller Magen schon vergessen. Sie lachte ihn strahlend an. "Ich danke dir vielmals, Maxim! Ich werde ihn genießen!" Dann deutete sie auf die leeren Stühle an ihrem und Ellys Tisch. "Möchtest du dich vielleicht zu uns setzen? Deine Begleiterin Marina ist uns natürlich auch herzlich willkommen. Wir haben viel zu bereden. Der Bürgermeister wird vermutlich bald eintreffen und..." Sie sah Elly nachdenklich an. "Wir müssen uns noch über vieles klar werden... Jedenfalls weiß ich im Moment nicht, was ich denken soll."

  15. #15
    Miller hatte Tee gemacht und die Zeit genutzt, sich zu sammeln. Ihm gefiel nicht, welches Bild er da gerade abgeliefert hatte, aber sei's drum. Es waren gefährliche Zeiten, in denen ein wenig Angst und Vorsicht durchaus ihre Berechtigung hatten.
    Er trat mit dem Tee in die Stube. Seine Brille hatte er sich aufgesetzt, und so konnte er nun genau erkennen, dass vor ihm Libra, Dankwart, Adryan Clerc... und, ja, auch der Antiquar Havelock saßen. Während er Libra nicht einschätzen konnte und Adryan weiterhin eines düstren Charakters verdächtigte, war er erleichtert über die Anwesenheit der beiden älteren Semester, die dem plötzlichen Auftritt ihren bedrohlichen Charakter nahm. Miller schenkte Tee ein und fragte: "Nun, was ist der Grund dieses Überfalls?"

    Dankwart erhob die Stimme. "Ganz einfach, Herr Miller. Herr Clerc hier machte uns vorhin darauf aufmerksam, dass Ihr Verhalten am Vortag ein wenig ungewöhnlich war. Wir alle sind uns einig, dass es... äußerst merkwürdig von ihnen war, ausgerechnet einen Hund des Mordes zu beschuldigen. Darum, und da in Kürze eine Versammlung beginnt, bei der Sie auch anwesend sein sollten, sind wir direkt zu Ihnen gegangen, um ungestört Ihre Erklärung dazu zu hören."
    Miller blickte verwundert in die Runde. "Ich mag zwar nur ein einfacher Mann sein, aber Gott steh mir bei, mein Verstand bringt mich noch in Teufels Küche!" Er seufzte. "Ich möchte Sie eines fragen, meine Herrschaften - wenn nicht ein Hund oder Wolf, was war in jenem Augenblick Ihre Vermutung? Es hatte sich doch herumgesprochen, dass die Stadtwache einen Mörder suchte. Gleichzeitig erzählte man sich auf dem Marktplatz, dass der Tote Bissspuren eines Raubtieres aufwies. Benutzen Sie ihren Verstand, und verbinden Sie diese beiden Gerüchte, die mittlerweile als Tatsachen bekannt sind: Was ist die logische Schlussfolgerung? Ich gebe zu, es gibt viele Möglichkeiten, doch die erste, die mir in den Sinn kam, war: Der Mörder war ein Mann aus Fleisch und Blut, doch er hatte einen tierischen Komplizen - eine abgerichtete Bestie."
    Havelock meldete sich zu Wort: "Ich kann Ihre Logik nachvollziehen, jedoch muss auch ich sagen, dass ich den zweiten Schritt hier nicht verstehe. Warum haben Sie den Hund von Herrn Grandy beschuldigt?"
    "Das kann ich ganz leicht erklären: Ich habe den Hund nie beschuldigt. Das war ein Missverständnis, das ich sogleich wieder aus der Welt räumen wollte, jedoch arbeitete die aufgeladene Stimmung auf dem Marktplatz gegen mich. Unter keiner Situation würde ich einen Hund eines Mordes anklagen, sondern allerhöchstens den Besitzer. Wie dieser jedoch selbst feststellte, würde er nicht hinterrücks angreifen, sondern ein Duell fordern, und auch bedürfte er nicht der Hilfe seines Hundes - sein Schwertarm wäre vollkommen ausreichen, um einen Mann wie den Toten niederzustrecken.
    Grandy schied aus. Als ich ihn jedoch dort sah, fiel mir plötzlich die missliche Lage auf, in die er geraten könnte, wenn die Meute die gleichen Schlussfolgerungen wie ich zöge. Darum wandte ich mich an ihn, in der Hoffnung, ich könnte meine Gedanken verständlich machen und ihn dazu bewegen, seinen Hund schnell nach Hause zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt war Herrn Grandy immerhin noch nicht bewusst, dass Düsterburg eines der rückständigsten Systeme von Lynchjustiz südlich von Königsberg besitzt!"


    Für eine Weile herrschte Stille. Miller schlürfte seinen Tee und war gespannt, was die anderen zu dieser Erklärung zu sagen hatten. Havelock verzog einen Mundwinkel zu einem leichten Lächeln und nickte ihm zu. Dankwart lehnte sich zurück und schien ins Grübeln zu geraten. Adryan Clerc war still, schien sich aber seine Gedanken zu machen, welche, das wollte Miller sich nicht vorstellen.
    "Schön, Sie wollten Grandy also nicht anklagen. Und Julie auch nicht. Und überhaupt keinen, denn das System ist ungerecht. Da haben sie sich ja gerade einen schönen Heiligenschein aufgesetzt, Herr Miller!" Libra funkelte ihn aus zusammengekniffenen Augen an. "Aber, was zum Henker haben sie dann gestern die ganze Zeit von Werwölfen gefaselt?! Das macht doch keinen Sinn!"
    "NATÜRLICH macht das SINN!", polterte Miller drauf los. "Junge Dame, wenn ich hier meine Gosche wund rede, dann hören Sie auch zu! Wie ich gerade erklärt habe, schied Grandy als Täter aus. Also, wer hat sonst noch einen Hund, bestenfalls abgerichtet, groß und gefährlich, und war vorgestern Abend hier in der Stadt? Niemand, das ist der Punkt! Hier in Düsterburg hält sich der Adel doch höchstens ein Schoßhündchen, das einen vielleicht mit seiner Zunge zu Tode kitzeln würde, und niemand sonst kann sich einen Hund leisten! Ein Wolfsrudel kommt nicht in Frage und widerspricht außerdem der Tatsache, dass die Stadtwache irgendeinen Hinweis gefunden hatte, der auf einen menschlichen Täter schließen und uns eine Abstimmung auf Leben und Tod halten ließ! Strengen Sie Ihren Verstand an, und gehen sie den logischen Schritt, den hier niemand gehen möchte! Gehen Sie den Schritt, den Sie hätten gehen müssen, als Sie sahen, wie sich ein Vampir in unserer Stadtkirche das Herz herausriss und zu Staub zerfiel!"

    Miller blickte zu Boden. Dann sagte er, mit ruhiger Stimme: "Buch der Richter, Kapitel 13-16. Schimschon war ein Mann, von dem es hieß, er habe göttliche Kräfte. Der Ursprung seiner Kräfte, so hieß es, waren seine Haare. Natürlich sagten die Israeliten, dass es göttliche Kräfte waren, denn er riss in einer Nacht ganze Zeltlager von Philistern. Doch war dies das Werk eines Gottes? Man glaubte, man habe seine Schwachstelle gefunden, als die Philister ihm die Haare scherten und ihn für sich arbeiten ließen, doch eines abends flehte er gen Himmel, das Heulen einer geblendeten, tollwütigen Bestie, und die Haare wuchsen ihm wieder, woraufhin er den Tempel mit tausenden Philistern darin mit einem gewaltigen Prankenhieb zerstörte. Dann bricht die Geschichte ab."
    Er sah Libra an und sagte: "Halten Sie mich für einen alten Narren, so viel sie möchten. Ich habe meinen Glauben und ich habe die Geschichten, die er mich lehrt. Und wenn da draußen ein Mörder unterwegs ist, der seine Opfer wie ein Wolf zerfetzt, dann sage ich gehobenen Hauptes: das kann nur ein Werwolf sein!"

    Dankwart und Havelock waren in eine Art Denkerstarre verfallen. Libra sah Miller mit großen Augen an.
    Es war Clerc, der sich als erster wieder zu Wort meldete, und damit die anderen wachrüttelte. "In wenigen Minuten beginnt die Versammlung. Wir sollten uns auf den Weg machen."

    Sie machten sich auf den Weg zur Taverne.

    Geändert von Schattenläufer (17.11.2011 um 20:12 Uhr)

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