Havelock, welcher die letzten Stunden in tief schweifende Gedanken versunken und scheinbar von seiner Umwelt praktisch vergessen wurde, fand sich in einem plötzlichen wiederkehren seiner Wahrnehmung wieder. Er saß im Schankraum...
...Er hatte zu lange Zeit nicht richtig geruht... "Ich bin einfach zu den Abenteurern gegangen... ich wollte Dankwart ansprechen... es... es gibt soviel Wissen auszutauschen. Doch die Zeit bleibt wie stets mein größter Feind, wenn es darum geht, den Verlauf der Geschichte zu bewahren.", er murmelte dies unpraktischerweise, genau in dem Moment vor sich hin, als die junge Lautenspielerin, Maxim und ein Zugereister, namens Chester, seinen Namen auf die Liste der Todgeweihten setzten.
Sein Blick wurde trüb, als würde er in eine unermessliche Tiefe starren, welche sich nur vor seinen Augen vor ihm ausbreitete.
Seine Hände umfassten den Griff seines Gehstocks, welcher seltsamerweise genau diesen Moment zum Anlass nahm, metallisch zu klappern, obwohl er offensichtlich nur aus Holz bestand.
Langsam... nachdem Miller geendet hatte, richtete sich Havelock gemächlich von seinem Sitz auf und sprach folgende Worte mit lauter und klarer Stimme, auf dass jeder in diesem Raum sie hören möge:
"Wenn eines ich habe gelernt, in den Jahren des Studiums des Wissens, dann das der eine Mensch, welcher versucht den Willen aller zu Verändern, mag es auch noch zum Besten sein..., dass dieser eine von der Masse aller Anderen von nun an misachtet werden wird und seine Meinung keinen Deut zählen wird. Doch lasst mich Euch noch eines sagen, jetzt wo ich mein Schicksal durch diese unbesonnene Tat Gestern, mit ein wenig Pech, vertan habe...
Die Welt in der wir leben, ist geprägt von Verleumdung und Tagträumerei." Sein Blick wanderte durch die Gesichter der Anwesenden."Schon seit langem gibt es Gerüchte und Mußmatungen, dass das Böse Einzug hält in diesen Landen. Doch stets wurde es übertönt vom neuesten Klatsch und Tratsch der Gesellschaft! Ihr esst Eure Kekse, spielt Eure Lieder, lebt Euer Leben und merkt nicht einmal was vor sich geht. Ein Übel das seit jüngstem, wie wir alle wissen, auch der Adel über Euch gebracht hat, damit Ihr, Ihr Bürger Düsterburgs, nicht der Angst und dem Chaos verfallt!"
Ein Blick... wie aus dem Nebel der Vergangenheit..."Wie Schafe vor der Schlachtbank!"
"Doch gibt es auch Kräfte, welche dem Bösen stets die Stirn geboten haben und dies auch weiter tun werden, was immer Ihr auch tut, entscheidet wie Ihr beliebt, das Volk hat in Düsterburg ohnehin schon immer selbst die Geschichte geschrieben!"
Havelocks Augen wurden wieder klar... Es war nicht wie früher, damals hatte er noch Kraft. Er hätte, zuzüglich zu dem ganzen Theater, nebenbei noch ein Schloss geknackt und einen effektiven Schwertkampf geführt.
Doch nun war das einzige was ihn retten würde, diese törichte Rede und der Lynchmob Düsterburgs.