Erschrocken sah Ava von dem Tisch auf, als die nette Wirtstochter Elly sie freundlich anprach. Sie war so in ihre Gedanken vertieft gewesen, dass sie das Mädchen zuerst gar nicht bemerkt hatte "Guten Morgen. Wollen Sie etwas Trinken oder Essen. Ich könnte ihnen einen Tee mit einen Stück Kuchen anbieten. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mir dann etwas zu Ihnen setze? Ich würde gerne mit jemanden über die Situation in der Stadt sprechen."
Erleichtert über die Gesellschaft nickte Ava und lächelte Elly freundlich an. "Tee mit Kuchen wäre sehr gut, ich habe wirklich großen Hunger. Sonst hätte ich mein Mahl bei Maxim eingenommen, doch ich habe es aufrund dieser Versammlung wohl verpasst." Ava lachte kurz auf. "Eine wahre Schande, der Junge ist wirklich ein begnadeter Koch. Obwohl ich gehört habe, dass der Kuchen hier auch sehr schmackhaft ist... "
Elly lächelte zurück und lief schnell in die Küche, um Tee und ein Stück Kirschkuchen zu bringen, dessen Kirschen Ava sofort als ihre eigenen erkannte. Elly fragte ihren Vater nach einer Arbeitspause, der ihr diese auch großzügig gewährte. Und so setzte sie sich zu ihr an den Tisch.
Ava kam sofort zum Punkt. "Nach dem Mord an Frau von Busch lässt sich vermuten, dass noch weitere Ungeheuer hier ihr Unwesen treiben. Und wenn Vampire nun wirklich existieren, ist dann die Vorstellung von Werwölfen hier in Düsterburg auch nicht unmöglich. Vielleicht stimmen die Gerüchte ja." Sie schauderten beide. Dann fragte Elly sie fast zögernd: "Was glauben Sie wer eines dieser Monster sein könnte?"
Ava sah sie unsicher an, unschlüssig darüber, ob sie jemanden einfach des Mordes bezichtigen durfte, doch als die Wirtstochter ihr ermutigend zunickte antwortete sie vorsichtig: "Ich will hier niemanden vor den Kopf stoßen, jedoch..." Sie zögerte kurz. "...jedoch ist mir dieser Adelsmann, der sich in seinem Schloss verschanzt, Leonardo di Dragoneri, ein Gräuel. Ich habe ihn in diesen schweren Zeiten noch nicht zu Gesicht bekommen. Niemand weiß was er tut, noch, was er ist... "