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Puppet Vampire
"Ja, was gibt... AH!"
Ein offensichtlich zu Tode erschrockener Miller hatte ihnen die Tür geöffnet, gegen die Adryan zuvor einige Male mit geballter Faust geschlagen hatte. So zu Tode erschrocken, dass sein Gesicht die blasse Farbe von Milch annahm und seine Schlafmütze auf den weichen Boden fiel. Mit einigen Reaktionen hatte er gerechnet, aber nicht damit, dass er begrüßt werden würde wie der Schnitter persönlich. Bedachte man jedoch die jüngsten Ereignisse wirkte das Verhalten Millers weniger unverständlich.
Bemüht, sich nichts anmerken zu lassen, wollte Adryan das Wort ergreifen, doch Dankwart, der mit seinem Schnurrbart Böses findende Dankwart, schob sich mit einer unerwarteten Bestimmtheit zwischen den Privatermittler und den vollkommen verängstigt wirkenden Miller. Mit einem kurzen Seitenblick registrierte Adryan den belustigten Gesichtsausdruck Libras - die wiederum seinen Blick registrierte und eine möglichst unscheinbare Mine aufsetzte. Sie war in der Tat eine bemerkenswerte Frau. In der Tat.
"Verzeiht wenn wir euch geweckt haben Miller.", sagte Dankwart und ignorierte - wissentlich - das ängstliche Gesicht seines Gegenüber. "Doch dringende Anliegen und ungestillter Wissensdurst eilen uns.". Der Tonfall des alten Mannes strahlte offenbar eine beruhigende Wirkung aus; Millers Gesicht gewann langsam an Farbe wieder und auch sein Gehabe normaliserte sich.
"Welche Angelegenheiten mögen dies wohl sein?", fragte er mit ruhiger Stimme doch sein kurzsichtiger Blick huschte immer wieder zu Adryan.
"Dinge, über die sich besser in vier Wänden als auf der Straße sprechen lässt.", schaltete sich Libra aus dem Hintergrund ein.
"Dinge, die besser ohne überzählige Ohren besprochen werden sollten, um die düstere Stimmung nicht weiter zu verfinstern, die diesen Ort in seinem Würgegriff hält.", ergänze Adryan.
Ein seltsamer Ausdruck - Angst oder Besorgnis? Das konnte Adryan nicht genau sagen - breitete sich in Millers Gesicht aus. "Ihr sprecht, als gäbe es mehr schlechte Nachrichten als dieser Ort noch verkraften kann.".
Adryan nickte. "Frau von Busch ist tot.".
Mit diesen Worten trat er an dem starren Miller vorbei in dessen Haus, dicht gefolgt von Libra. Einzig Dankwart wartete ab, bis Miller sich ebenfalls in Bewegung setzte und zurück ins Haus ging.
Geändert von Simon (17.11.2011 um 17:57 Uhr)
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