Nachdem Chester sich wieder genau so schnell aus dem Staub gemacht hatte, wie er gekommen war. ging Edmond mit vorsichtigen Schritten auf Sophias leblosen Körper zu. "Es besteht kein Zweifel...", murmelte er, während die Falten auf seiner Stirn vor Trauer und Sorge sich zunehmend verfestigten. Der Regen hatte die Blutspuren inzwischen fast vollständig weggespült und Sophias Kleider waren entweder zerfetzt oder vom Regen getränkt, doch die Umstände ihres Todes ließen zusammen mit den Haaren und den anderen Spuren keinen anderen Schluss zu, als dass sich die Befürchtungen der Stadtbewohner bewahrheitet haben sollen.
Behutsam hob er den Leichnam vom Boden auf und marschierte damit zurück ins Gebäude. Auf dem Weg hatte Edmond das Gefühl, noch immer einen Hauch Wärme in ihrem Körper zu spüren, doch wie langer er sie auch betrachtete, sie verblieb regungslos in seinen Armen. Nachdem er Sophia in dem Anwesen an einem sicheren Platz abgelegt hatte, eilte er sogleich nach draußen und sorgte dafür, dass eine herannahende Stadtwache sich unverzüglich um den Transport des Leichnams kümmerte. Letzten Abend noch hatten die Bewohner den Tod Caspars von Busch miterleben müssen, nun war ihm sein Eheweib ins Jenseits gefolgt. Ob sie sich auf der anderen Seite wiedersehen und auf ewig verbunden bleiben würden?

Als Edmond wieder zurückkam, musste er feststellen, dass Rebecca noch immer bei der bewusstlosen Marina saß, doch wo waren Maxim und Selene? Er schritt hinaus in den Flur und rief "Maxim! Selene! Wo steckt ihr bloß?", unwissend, dass sich Selene dem Jungen angeommen hatte, um seine verletzte Hand zu versorgen...