Erstmal: Ich denke, die beiden Aspekte muss man aber schon zusammen betrachten. Ich glaube niemand, der sich mit beiden Reihen beschäftigt hatte, würde die tiefgründigeren oder die fragwürdigeren Aspekte von Twilight auf eine Stufe mit den Hunger Games stellen, das ist einfach ein anderes Niveau. Insofern, natürlich ist das ein Film für die Twilight-Generation! Und das hat Konsequenzen, aber man auch kritisieren darf. Aber ich finde es durchaus erwähnenswert und cool, dass sie ein bis zwei Schritte weiter gehen, OBWOHL ihre Zielgruppe das offensichtlich nicht braucht, um Geld zu lassen. Man sollte nicht vergessen, dass es gar nicht mal so lang her ist, dass Bücher und Filme für 12-jährige ihre Zuschauer wahlweise als totale Idioten (Stichwort belehrender Zeigefinger) oder als völlige Konsumopfer (Stichwort Twilight) hingestellt haben.
Zum Anderen ist "Deal with it!" sehr zynisch. Selbst im ersten Film, der ja scheinbar so einiges verwässert hat, sind so viele Sachen drin, die in Jugendliteratur alles andere als selbstverständlich sind, allen voran die Fragen nach Moral, Oberflächlichkeit/Hintergründigkeit, gesellschaftliche Erwartungen an Liebe/Beziehung, und besonders der Wirkung der Medien. Ich meine, alleine schon wie sie die Spiele am Ende "gewinnt" (und warum das überhaupt klappt, und welche Auswirkungen es für den einzelnen haben kann), ist Stoff für eine ganze Unterrichtseinheit Deutsch/Sozialkunde/etc.
Dass der Unterhaltungswert à la Abenteuer-/Action-Film (gerade auch für Erwachsene) Ansichtssache ist, ist in dem Thread hier ja auch überdeutlich geworden; wobei ich die Kritik an dieser Stelle verständlicher finde, der Film ist nun mal kein handwerkliches Meisterwerk, das ist schon klar. Außerdem ist er faul, an einigen Stellen; vielerorts hätte man einfach noch einen Schritt weitergehen müssen, finde ich. Aber er ist eben auch kein Totalausfall, und gerade wenn man die wirtschaftlichen Implikationen der Zielgruppe betrachtet, hätte es viel, viel schlimmer werden können.
Hm, ich fühle viel Hass in dem Thread. Kommt das durch den Hype?
Ach, und persönlicher Kommentar zu Battle Royale: Ist imho der bei weitem pubertärere Film. Wir haben uns mit 15 oder so herrlich einen drüber abgegackert, wie die Leute gestorben sind. Insofern, ich find ihn echt gut und eindringlich, aber er imho auch deutliche Schwächen, gerade wenn es an die (streitbare) Tiefgründigkeit geht.