Hey danke ^^ Oder besser gesagt "sorry"?
Vielleicht empfinde ich das auch nur so, weil ich wirklich unmittelbar vor dem Film das Buch durchgelesen habe (und das ist bei mir zeitlich glaub ich noch nie so kurz hintereinander gewesen). Wenn wie sonst immer mehrere Monate oder Jahre zwischen der Vorlage und dem Kino liegen würden, wären mir einige dieser Punkte bestimmt nicht so krass aufgefallen. Im Kern und von der Stimmung her haben sie es ja schon ziemlich gut getroffen. Auch das Casting hat einwandfrei gepasst. Aber wie gesagt ... bei einigen Sachen hätte man da durchaus noch was einbauen bzw. weniger weglassen können. Alles Wesentliche ist drin, aber bei den Details haben sie für meinen Geschmack zu viel rausgelassen oder nicht heftig genug dargestellt, denn die Geschichte lebt von diesen Details.
Ich weiß zum Beispiel auch noch, wie erfrischend ich es fand, als Katniss nach der Vorratspyramiden-Explosion erstmal aus einem Ohr blutet und darauf komplett taub ist, während sie auf der anderen Seite stundenlang ein Tinitus quält. Gerade als Jägerin ein großer Nachteil. Das hat mir deshalb so gefallen, weil in den meisten Geschichten (insbesondere in Action-Filmen) größere Explosionen ständig ohne irgendeine bleibende Wirkung auf die Figuren überstanden werden. Im Buch war das daher schon sehr realistisch beschrieben. Und im Film haben sie das natürlich zumindest wieder abgeschwächt.
Aber lass dir das nicht mies reden! Gut unterhalten wurde ich letztenendes trotzdem. Vielleicht setzen sie ja ein paar der hier ausgelassenen Storypunkte noch in den Fortsetzungen um. Und die wird es garantiert geben, nachdem Hunger Games so erfolgreich war (ca. 80 Millionen gekostet, schon jetzt über 240 Millionen eingespielt).
Eine Veränderung ist mir jedoch aufgefallen, die ich im Film sehr gut fand und die im Buch eventuell sogar etwas gefehlt hat: In der Vorlage wird immer nur von der Gruppe der Gamemaker gesprochen, die bleiben ziemlich anonym. In der Filmversion gibts aber Seneca Crane, sodass man auch ein Gesicht damit verbinden kann. Und am Ende gibts in dem Zusammenhang einen schönen kleinen Moment der Genugtuung, der im Buch so nicht vorkam.
Zwischendurch gibts auch mehrere Szenen von Präsident Snow, während er im Buch kaum erwähnt wird. Ich habe Band 2 und 3 noch nicht gelesen, aber kann mir vorstellen, dass der darin wieder vertreten sein wird. Insofern haben sie im ersten Film also ggf. sinnvolles foreshadowing betrieben ^^





					
					
					
						
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 Vor allem Szenen wie die Explosion und der Tinitus - sowas überhaupt in einem Film zu sehen ist vergleichsweise rabiat und total außergewöhnlich. Auch die Rückblende ist doch praktisch perfekt eingesetzt, weil der Film zu nah am Geschehen ist, um das "einfach mal so nebenbei" einzuwerfen. Dass Hunger Games nicht ab 16 ist, ist für mich ein absoluter Glücksfall, ich würde gern so viele junge Menschen vor dieser Leinwand sehen wie möglich (und das Ganze in zwei, drei Jahren auch gern im Unterricht der Sekundarstufe I behandeln). ^^
 Viel mehr als man im Film davon mitbekommt :-/
						

