@Corti: Nochmal: Ich sage nicht, dass der Film unnötig ist, weil es den Storyteil der Hungerspiele schonmal in anderen Medien gab.
Ich sage nur, dass der Film mehr bieten muss, als nur das Thema "Moderne Gladiatorenkämpfe" hinzustellen um dem Zuschauer dann das Gefühl zu geben, dass er jetzt Betroffenheit und Schockiertheit zeigen soll.
Star Trek und Star Wars z.B. bieten eigene Charaktere, eigenes Universum, eigene Storyline, eigenes Pacing, etc. Aber auch einen Sci-Fi-Film bei dem es nur darum geht zu zeigen "Hey, die erforschen mit ihrem Schiff den Weltraum und... ja, das war's schon, voll spannend und interessant und so" würde ich auch scheisse finden, wenn er das als zentralen Punkt reinhaut, ohne in einem anderen Aspekt wirklich was innovatives zu bieten.
Dass Tribute von Panem um eine Welt und ein System handelt, in dem die Hungerspiele nur eine Randerscheinung ist, ist mir klar. Aber aus dem Film kommt das kaum raus, oder nur so marginal, dass es zu 50% unlogisch und gekünstelt wirkt und zu 50% mir als Zuschauer am Arsch vorbei geht, da die Charaktere und deren Zusammenspiel komplett uninteressant sind.
Was übrig bleibt sind 2 wesentliche Punkte:
1. Die Hungerspiele und die Vorbereitung auf diese
2. Die mediale Ausschlachtung dieser und die Heroisierung der Tribute
Auf diese zwei Punkte stützt sich der Film zumeist. Und das reine Vorhandensein dieser zwei Themen ist in einer Zeit, in der man das schon hundert mal hatte, vollkommen uninteressant. Wenn klar wird, dass es einem größeren Zweck dient - die nervliche Belastung, Psychologie, Gruppenpsychose, Politisches Umfeld, dystope Systemkritik, Medienschelte, usw. - dann kann ich wunderbar damit leben, dass es ein ausgelutschtes Thema aufgreift. Das alles aber habe ich in dem Film nicht erkannt.
Es war ein unterdurchschnittlicher Jugendabenteuerfilm mit Sci-Fi-Anleihen, der mit einem ausgekauten Ansatz schockieren will und eine Dystopie präsentiert, die 1.unstimmig ist und 2.einfach schon sooooo extrem bekannt ist.
Und im Buch kann das von mir aus tausend Mal superperfekt ausgeführt und dargestellt werden. Wenn ich den Film sehe, dann betrachte und bewerte ich den Film alleingestellt, da ist mir das Buch vollkommen wurscht.
Ein Kino ist keine Oper, wo man am Abend zuvor noch in eine Besprechungsrunde geht, um sich alles vorab erklären zu lassen.