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Thema: The Hunger Games

  1. #101
    Zitat Zitat von Gendrek Beitrag anzeigen
    Ich bin fast 21 Jahre alt und habe weder Running Man, noch Battle Royale, noch Millionenspiel noch Prize of Peril je gesehen. Man kann nicht erwarten, dass es einen super Film zu einem Thema gibt und den hat dann jeder einmal gesehen, man muss vermutlich für mindestens jede 2. Generation nochmal so ein Teil rauskloppen.
    Ich spreche dem Film ja auch nicht seine Daseinsberechtigung ab, das geht schon okay.
    Mit der Aussage, dass es das Thema schon zigmal gab meinte ich vielmehr, dass es nicht ausreicht, das Thema in den Mittelpunkt zu stellen um einzig dadurch, dass es dieses Thema gibt, schocken zu wollen. Und das hat der Film getan: "Hey, sportliches Event, in dem Kinder sich gegenseitig umbringen! Und jetzt brecht in Tränen aus!"
    Und wenn es ein Thema schon gefühlt hundertmal in Filmen und Büchern gab, dann muss man irgendwas besonderes draus machen, es von irgendeiner interessanten Facette zeigen, oder zumindest glaubhaft rüberbringen.
    Tribute von Panem hat IMHO aber nur versucht durch die reine Existenz der Hungerspiele und deren medialer Ausschlachtung dem Zuschauer zu suggerieren, dass er hier was voll schockierendes und dystopisches sieht. Reicht aber nicht.


    Gestern im Kino diesen Trailer gesehen:


    Abgesehen davon, dass es aussieht wie mit einem Camcorder gefilmt... aber wann hören die endlich mal damit auf diese Art von Komödie zu machen?

  2. #102
    Zitat Zitat von Dennis Beitrag anzeigen
    Abgesehen davon, dass es aussieht wie mit einem Camcorder gefilmt... aber wann hören die endlich mal damit auf diese Art von Komödie zu machen?
    Wenn Leslie Nielsen, Charlie Sheen und co. sich aus ihren Gräbern erheben, um die Qualität von Filmparodien wieder zu heben.

  3. #103
    Wieso immer diese "Battle Royal"-Vergleiche?

    Zitat Zitat von Dennis
    Mit der Aussage, dass es das Thema schon zigmal gab meinte ich vielmehr, dass es nicht ausreicht, das Thema in den Mittelpunkt zu stellen um einzig dadurch, dass es dieses Thema gibt, schocken zu wollen. Und das hat der Film getan: "Hey, sportliches Event, in dem Kinder sich gegenseitig umbringen! Und jetzt brecht in Tränen aus!"
    Wenn man beide Filme sehr oberflächlich betrachtet, kommt man wohl zu dem Fazit. Battle Royal geht primär darum, wie die einzelnen Teilnehmer damit umgehen, darum springt die Perspektive auch öfter zwischen den Personen, man soll ja auch die Möglichkeit haben jeden in seiner persönlichen Gratwanderung und jedermans grausamen Tod live zu erleben. In Hunger Games ist das Mordspiel nur ein Teil des Films und ein Konflikt zwischen Heldin und dem System. Die Hunger Games Protagonisten "tricksen" sich zu einem symbolischen Sieg, die Battle Royal Überlebenden überleben in erster Linie. Hunger Games merkt man imo stark an, dass es Teil einer Geschichte ist, die weiter reicht als das Mordspiel zwischen Jugendlichen. Battle Royal fand ich inhaltlich abgeschlossen, warum es da einen Nachfolger mit Undergroundrevoluzzerstory gibt kann ich nicht recht nachvollziehen. Hunger Games hat eine Geschichte die weitergehen kann, mit dem Ende von Battle Royal ist die Aussage doch gemacht. Ich sehe da nicht genug Redundanz um deshalb ernsthaft zu kritisieren, Star Trek und Star Wars haben beides Raumschiffe und die kämpfen, ui ui~

  4. #104
    Zitat Zitat von Corti Beitrag anzeigen
    Wieso immer diese "Battle Royal"-Vergleiche?
    ... vor allem im Anbetracht der Tatsache dass Battle Royale ein Quasi-Remake (böse Zungen würden sogar sagen "Rip-Off") ist von Herr der Fliegen. Und Der Marathonmann. Und Das Millionenspiel. Und Der Todesmarsch.

    Also, ja, die Idee gibt es erst seit Battle Royale, absolut.

  5. #105
    @Corti: Nochmal: Ich sage nicht, dass der Film unnötig ist, weil es den Storyteil der Hungerspiele schonmal in anderen Medien gab.
    Ich sage nur, dass der Film mehr bieten muss, als nur das Thema "Moderne Gladiatorenkämpfe" hinzustellen um dem Zuschauer dann das Gefühl zu geben, dass er jetzt Betroffenheit und Schockiertheit zeigen soll.
    Star Trek und Star Wars z.B. bieten eigene Charaktere, eigenes Universum, eigene Storyline, eigenes Pacing, etc. Aber auch einen Sci-Fi-Film bei dem es nur darum geht zu zeigen "Hey, die erforschen mit ihrem Schiff den Weltraum und... ja, das war's schon, voll spannend und interessant und so" würde ich auch scheisse finden, wenn er das als zentralen Punkt reinhaut, ohne in einem anderen Aspekt wirklich was innovatives zu bieten.

    Dass Tribute von Panem um eine Welt und ein System handelt, in dem die Hungerspiele nur eine Randerscheinung ist, ist mir klar. Aber aus dem Film kommt das kaum raus, oder nur so marginal, dass es zu 50% unlogisch und gekünstelt wirkt und zu 50% mir als Zuschauer am Arsch vorbei geht, da die Charaktere und deren Zusammenspiel komplett uninteressant sind.
    Was übrig bleibt sind 2 wesentliche Punkte:
    1. Die Hungerspiele und die Vorbereitung auf diese
    2. Die mediale Ausschlachtung dieser und die Heroisierung der Tribute
    Auf diese zwei Punkte stützt sich der Film zumeist. Und das reine Vorhandensein dieser zwei Themen ist in einer Zeit, in der man das schon hundert mal hatte, vollkommen uninteressant. Wenn klar wird, dass es einem größeren Zweck dient - die nervliche Belastung, Psychologie, Gruppenpsychose, Politisches Umfeld, dystope Systemkritik, Medienschelte, usw. - dann kann ich wunderbar damit leben, dass es ein ausgelutschtes Thema aufgreift. Das alles aber habe ich in dem Film nicht erkannt.
    Es war ein unterdurchschnittlicher Jugendabenteuerfilm mit Sci-Fi-Anleihen, der mit einem ausgekauten Ansatz schockieren will und eine Dystopie präsentiert, die 1.unstimmig ist und 2.einfach schon sooooo extrem bekannt ist.

    Und im Buch kann das von mir aus tausend Mal superperfekt ausgeführt und dargestellt werden. Wenn ich den Film sehe, dann betrachte und bewerte ich den Film alleingestellt, da ist mir das Buch vollkommen wurscht.
    Ein Kino ist keine Oper, wo man am Abend zuvor noch in eine Besprechungsrunde geht, um sich alles vorab erklären zu lassen.

  6. #106
    Zitat Zitat von Dennis Beitrag anzeigen
    Ich spreche dem Film ja auch nicht seine Daseinsberechtigung ab, das geht schon okay.
    Mit der Aussage, dass es das Thema schon zigmal gab meinte ich vielmehr, dass es nicht ausreicht, das Thema in den Mittelpunkt zu stellen um einzig dadurch, dass es dieses Thema gibt, schocken zu wollen. Und das hat der Film getan: "Hey, sportliches Event, in dem Kinder sich gegenseitig umbringen! Und jetzt brecht in Tränen aus!"
    Und wenn es ein Thema schon gefühlt hundertmal in Filmen und Büchern gab, dann muss man irgendwas besonderes draus machen, es von irgendeiner interessanten Facette zeigen, oder zumindest glaubhaft rüberbringen.
    Tribute von Panem hat IMHO aber nur versucht durch die reine Existenz der Hungerspiele und deren medialer Ausschlachtung dem Zuschauer zu suggerieren, dass er hier was voll schockierendes und dystopisches sieht. Reicht aber nicht.
    Ich glaube das Problem zu erkennen und zu verstehen ^^.
    Sicherlich wäre es aus der Sichtweise eines Erwachsenen der sich eingehend mit der Materie beschäftigen möchte, der die Substanz und die Aussage sucht, interpretieren und darüber nachdenken möchte, wünschenswerter gewesen wenn die vordergründige und angedeutete Kritik im Film (Unterdrückung, Mediale Ausschlachtung) stärker thematisiert worden wäre. Das liegt allerdings auch am eigenen Anspruch.
    Ich hatte im Anschluss an die TV Ausstrahlung V wie Vendetta geschaut, dort steht genau das, neben der Rule of Cool, im Vordergrund und gefiel mir dadurch auch bedeutend besser.

    Allerdings sehe ich den Punkt, dass die Macher des Filmes ein großes Problem hatten. Einerseits mussten sie die Aussage und Geschichte des Buches darstellen, aber andererseits musste der Film auch von den Lesern geschaut werden.
    Sicherlich hätte man weitaus mehr Aussage und Kritik in den Film knüppeln können, doch ich denke, dass darunter die Einstufung gelitten hätte. Das ganze wäre zu sehr Drama und "Fuck the System!" geworden, die Einstufung wäre vielleicht nach oben gegangen oder die Zielgruppe hätte kein Interesse gehabt.

    Aus der Sicht von Erwachsenen oder... "erwachseneren", ist der Film durchaus dürftig. Aber man darf halt nicht vergessen, dass hier Kinder angesprochen werden sollen und dafür, dass wohl dieser Gedanke während der Produktion dahinter stand, fand ich doch, dass der Film gut gemacht ist.

  7. #107
    Zitat Zitat von Gendrek Beitrag anzeigen
    Sicherlich hätte man weitaus mehr Aussage und Kritik in den Film knüppeln können, doch ich denke, dass darunter die Einstufung gelitten hätte. Das ganze wäre zu sehr Drama und "Fuck the System!" geworden, die Einstufung wäre vielleicht nach oben gegangen oder die Zielgruppe hätte kein Interesse gehabt.
    Aber ich dachte, im Buch gäbe es exakt das. Also vergrault man doch gerade dann die Leser, wenn man die Kritik, die Aussage und das System um das es eigentlich geht, aus dem Film rauslässt.

    Zitat Zitat von Gendrek Beitrag anzeigen
    Aus der Sicht von Erwachsenen oder... "erwachseneren", ist der Film durchaus dürftig. Aber man darf halt nicht vergessen, dass hier Kinder angesprochen werden sollen und dafür, dass wohl dieser Gedanke während der Produktion dahinter stand, fand ich doch, dass der Film gut gemacht ist.
    Ist das so, dass wirklich Kinder angesprochen werden sollen? Natürlich ist es kein Roman, extra für ein erwachsenes Publikum, aber zumindest dürfte die Zielgruppe ja bei 14+ liegen und nicht gerade für Kinder ab 10... oder irre ich hier?

  8. #108
    Zitat Zitat von Dennis
    Aber ich dachte, im Buch gäbe es exakt das. Also vergrault man doch gerade dann die Leser, wenn man die Kritik, die Aussage und das System um das es eigentlich geht, aus dem Film rauslässt.
    Das kann ich leider in keinster Weise beurteilen :/. Ich kenne nur den Film und ein paar Informationsschnipsel zum Fluff drumherum. Die Buchreihe selbst hatte ich nie in der Hand.
    Vermutlich ist da vieles, vermutlich sogar das meiste, an tatsächlicher Kritik zu Gunsten der Ergebnisse von Zielgruppenforschung weggefallen.

    Zitat Zitat von Dennis
    Ist das so, dass wirklich Kinder angesprochen werden sollen? Natürlich ist es kein Roman, extra für ein erwachsenes Publikum, aber zumindest dürfte die Zielgruppe ja bei 14+ liegen und nicht gerade für Kinder ab 10... oder irre ich hier?
    Freigegeben wurde der Film ab 12. Die Hauptleserschaft würde ich jetzt auf... 11-15 schätzen. Ich weiss noch sehr gut wie ich mich damals verhalten habe (ist ja noch nicht so lange her) und da war ich ehrlich gesagt nicht so offen für Kritik und Botschaften (im Sinne von... ich hab sie meistens nicht geschnallt).

  9. #109
    Im ersten Buch erhält man einblicke in District 12 und eine kurze Einleitung in der Geschichte um alle Districte und dem Capitol.
    Es wird da daraufhin gewiesen, welche Districte mehr Unterstützung bekommen und wieso. Man merkt also, dass eine Spannung gegenüber dem Capitol herrscht, wobei Spannung milde ausgedrückt ist.
    Mit dem Hungerspielen bekommt man dann noch einblicke von Katniss wie sie das Capitol findet, sogesehen der Vergleich Arm zu Reich. Mehr allerdings nichts.
    Außer halt noch ausfürlicher wieso damals die Hungerspiele gemacht worden sind und nicht nur wie im Film, ein kleiner Werbefilm darüber!

    In Buch 2 wird das alles mehr gezeigt durch ihre Reise der Champions durch die ganzen Districten, wobei man da nicht alle sieht, aber z.B der von Rue und einen Aufstand der dann passiert. Zudem wird bei der Vorbereitung unter den Kandidaten mehr darüber gerede gerade Finnik ist da sehr redelustig. Haymitch mischt auch noch etwas mehr ein.
    Aber dort wird zum ersten Mal genauer gezeigt, dass fast alle etwas gegen das Capitol und den Spielen hat und es zeigt sich an, dass Katniss der Auslöser ist/war zu den unruhen ( was im ersten Film auch schon gezeigt worden ist ), drum wird sie auch "geschützt" und sie geht mehr Allianzen ein als wie bei ihren ersten Hungerspielen.

    Im 3 Buch steht das dann alles politische und der Aufstand einiger Districten im Vordergrund, mit Katniss als "Frontfrau" um es grob zu beschreiben ohne zuviel zu veraten.

  10. #110
    Das Buch hat auch den Vorteil, dass es komplett aus der Sicht von Katniss geschrieben ist und sie alles was sie sieht und erlebt in ihrem Kopf sehr kritisch und zum Teil sarkastisch kommentiert.

    Jedenfalls werden die Hunger Spiele an sich nie als etwas positives dargestellt, sondern als etwas schreckliches. Wenn Tribute sterben, selbst wenn es sich um die "bösen" Tribute handelt, wird das im Buch nicht als Sieg für Katniss gefeiert, sondern als Sieg für das Kapitol.

    Geändert von Loki (12.11.2013 um 11:07 Uhr)

  11. #111
    Zitat Zitat
    Ist das so, dass wirklich Kinder angesprochen werden sollen? Natürlich ist es kein Roman, extra für ein erwachsenes Publikum, aber zumindest dürfte die Zielgruppe ja bei 14+ liegen und nicht gerade für Kinder ab 10... oder irre ich hier?
    Jo, was Gendrek sagt, wobei das Ding wohl bewusst ein etwas breiteres Publikum ansprechen will (ich würde sagen Hauptzielgruppe 11-17).

  12. #112
    Zitat Zitat von Dennis Beitrag anzeigen
    @Corti: Nochmal: Ich sage nicht, dass der Film unnötig ist, weil es den Storyteil der Hungerspiele schonmal in anderen Medien gab.
    Ich sage nur, dass der Film mehr bieten muss, als nur das Thema "Moderne Gladiatorenkämpfe" hinzustellen um dem Zuschauer dann das Gefühl zu geben, dass er jetzt Betroffenheit und Schockiertheit zeigen soll.
    Ich kann nicht nachvollziehen wie du darauf kommst, der Film wolle dem Zuschauer das Gefühl geben, er solle Betroffenheit zeigen etc. Anders als bei Battle Royal wird nicht versucht möglichst viel menschliches Elend zu zeigen.
    Die Geschichte um die Charaktere scheint dich nicht zu kratzen, gut kommt vor, kenne ich von anderen Filmen, dass mir Charaktere einfach am Arsch vorbei gehen, Hunger Games nun nicht, aber dass eine Ab-12 Verfilmung eines Jugendbuches bei einem mindestens doppelt so alten Konsumenten mal nicht ankommt, halte ich für gut möglich.

    Ich schätze, dass die der Film nicht gefällt wird eher daran liegen, dass für dich die Charaktere nicht funktionieren, als daran, dass die Gesellschafts- und Politiknummer zu unglaubwürdig ist. Das ist Hintergrund in einer Jugendbuchverfilmung, die in erster Linie von der Hauptperson und ihren Widerstand handelt, wenn du Dystopien suchst, die in ihrem Detail und Glaubwürdigkeit einen Erwachsenen zur Sprachlosigkeit verstören, hast du dir den falschen Film ausgesucht.

  13. #113
    Das alter spielt da doch keine Rolle. Wenn die Charaktere einfach flach angelegt sind, dann hat das auch mit dem alter herzlich wenig zu tun-.

  14. #114
    Und darum geht der offizielle David Lynch Fanclub auch gemeinsam in die Premierenvorstellung von "Keinohrhase & Zweiohrküken" (der Animationsfilm für Kinder, nicht die namensgebenden Schnulzen ) und beschwert sich dann über die mangelnde Tiefgründigkeit ;-)

  15. #115
    Äpfel und Birnen. Ich denke das 12-13 jährige in der Lage sind zu erkennen ob ein Charakter gut angelegt oder eben nicht ist. Letztendlich fehlt wie gesagt der Hintergrund um die Charaktere mögen zu können oder wirklich mitfühlend zu sein.

    Es sollte auch klar sein das wir hier unsere eigene Meinung kund tun. Klar können 13 jährige Mädchen den Film gut finden, allerdings kann ich den Film auch schlecht finden. Nur weil ich den Film nicht gut finde, dürfen das ja im Gegensatz andere nicht doch. Allerdings ist das umgekehrt genau so.

  16. #116
    Zitat Zitat von Corti Beitrag anzeigen
    Und darum geht der offizielle David Lynch Fanclub auch gemeinsam in die Premierenvorstellung von "Keinohrhase & Zweiohrküken" (der Animationsfilm für Kinder, nicht die namensgebenden Schnulzen ) und beschwert sich dann über die mangelnde Tiefgründigkeit ;-)
    Ich hab nie gesagt, dass ich in einem Film Tiefgründigkeit brauche.
    Aber wenn ein Film eine dystope Welt zeigen will, die zu einem gewissen Grad schockieren soll (schau dir allein mal die Startsequenz der Hungerspiele an, die ist total darauf angelegt, den Zuschauer zu schockieren wie schlimm verstörend das alles ist und wie fies es dann noch ist, dass alle Welt die Spiele total als Medienhype feiert), dann muss es irgendwie auch interessant interpretiert werden. Und so wie Hunger Games das getan hat war es leider nicht mehr als lange bekannte Ansätze.
    Zieht man das ab, bleibt nicht mehr als ein kleines Jugendabenteuer für die Twilight-Generation, mit simplen, seichten Charakteren und einer vollkommen unpassenden Lovestory. Quasi ein Twilight mit einer unnötigen Dystopie.
    Und auch als Action und Abenteuerfilm funktioniert er nur bedingt, weil zu langweilig, zu viel Handlung außerhalb der Arena, etc.

    Wenn ein Film wenig tiefgründig ist, ist das absolut kein Problem. Wenn er aber ein Statement geben will, dann soll er das bitte auch tun ein "Wir haben eine fiese Welt. DEAL WITH IT!" reicht eben schon lange nicht mehr.


    Wenn Buch und Film für Kinder und Jugendliche angelegt sind, dann erklärt das einiges. Hätte ich so aber auch nicht vermutet, bei dem Thema.

  17. #117
    Zitat Zitat von Schlagerfreund Beitrag anzeigen
    Es sollte auch klar sein das wir hier unsere eigene Meinung kund tun.
    Ach das ist deine Meinung? Ich dachte das wäre die von jemand anders! Aber süß, dass du es erwähnen musst. Hast du das Gefühl ich würde dir deine Meinung verbieten wollen? Wo du doch der übelste "meine Meinung, meine Meinung"-Verfechter bist, solltest gerade du nicht auch anderen ihre Meinung zugestehen? Fein, also wenn du es nicht abkannst, wenn andere nicht deine Meinung teilen, dann geh doch bitte mit gutem Beispiel vorran und nerv andere nicht, indem du bezüglich ihrer Meinung irgendwelche Gegenworte schreibst, schliesslich kannst du selbst das ja am wenigsten ab.

    @Dennis:
    Ich weiß, der Vergleich war nicht an dich gerichtet, sondern an den anderen da ;-)

  18. #118
    Zitat Zitat von Dennis Beitrag anzeigen
    Ich hab nie gesagt, dass ich in einem Film Tiefgründigkeit brauche.
    Aber wenn ein Film eine dystope Welt zeigen will, die zu einem gewissen Grad schockieren soll (schau dir allein mal die Startsequenz der Hungerspiele an, die ist total darauf angelegt, den Zuschauer zu schockieren wie schlimm verstörend das alles ist und wie fies es dann noch ist, dass alle Welt die Spiele total als Medienhype feiert), dann muss es irgendwie auch interessant interpretiert werden. Und so wie Hunger Games das getan hat war es leider nicht mehr als lange bekannte Ansätze.
    [...]
    Wenn ein Film wenig tiefgründig ist, ist das absolut kein Problem. Wenn er aber ein Statement geben will, dann soll er das bitte auch tun ein "Wir haben eine fiese Welt. DEAL WITH IT!" reicht eben schon lange nicht mehr.


    Wenn Buch und Film für Kinder und Jugendliche angelegt sind, dann erklärt das einiges. Hätte ich so aber auch nicht vermutet, bei dem Thema.
    Erstmal: Ich denke, die beiden Aspekte muss man aber schon zusammen betrachten. Ich glaube niemand, der sich mit beiden Reihen beschäftigt hatte, würde die tiefgründigeren oder die fragwürdigeren Aspekte von Twilight auf eine Stufe mit den Hunger Games stellen, das ist einfach ein anderes Niveau. Insofern, natürlich ist das ein Film für die Twilight-Generation! Und das hat Konsequenzen, aber man auch kritisieren darf. Aber ich finde es durchaus erwähnenswert und cool, dass sie ein bis zwei Schritte weiter gehen, OBWOHL ihre Zielgruppe das offensichtlich nicht braucht, um Geld zu lassen. Man sollte nicht vergessen, dass es gar nicht mal so lang her ist, dass Bücher und Filme für 12-jährige ihre Zuschauer wahlweise als totale Idioten (Stichwort belehrender Zeigefinger) oder als völlige Konsumopfer (Stichwort Twilight) hingestellt haben.

    Zum Anderen ist "Deal with it!" sehr zynisch. Selbst im ersten Film, der ja scheinbar so einiges verwässert hat, sind so viele Sachen drin, die in Jugendliteratur alles andere als selbstverständlich sind, allen voran die Fragen nach Moral, Oberflächlichkeit/Hintergründigkeit, gesellschaftliche Erwartungen an Liebe/Beziehung, und besonders der Wirkung der Medien. Ich meine, alleine schon wie sie die Spiele am Ende "gewinnt" (und warum das überhaupt klappt, und welche Auswirkungen es für den einzelnen haben kann), ist Stoff für eine ganze Unterrichtseinheit Deutsch/Sozialkunde/etc.

    Dass der Unterhaltungswert à la Abenteuer-/Action-Film (gerade auch für Erwachsene) Ansichtssache ist, ist in dem Thread hier ja auch überdeutlich geworden; wobei ich die Kritik an dieser Stelle verständlicher finde, der Film ist nun mal kein handwerkliches Meisterwerk, das ist schon klar. Außerdem ist er faul, an einigen Stellen; vielerorts hätte man einfach noch einen Schritt weitergehen müssen, finde ich. Aber er ist eben auch kein Totalausfall, und gerade wenn man die wirtschaftlichen Implikationen der Zielgruppe betrachtet, hätte es viel, viel schlimmer werden können.

    Hm, ich fühle viel Hass in dem Thread. Kommt das durch den Hype?


    Ach, und persönlicher Kommentar zu Battle Royale: Ist imho der bei weitem pubertärere Film. Wir haben uns mit 15 oder so herrlich einen drüber abgegackert, wie die Leute gestorben sind. Insofern, ich find ihn echt gut und eindringlich, aber er imho auch deutliche Schwächen, gerade wenn es an die (streitbare) Tiefgründigkeit geht.

  19. #119
    Zitat Zitat von La Cipolla
    Man sollte nicht vergessen, dass es gar nicht mal so lang her ist, dass Bücher und Filme für 12-jährige ihre Zuschauer wahlweise als totale Idioten (Stichwort belehrender Zeigefinger) oder als völlige Konsumopfer (Stichwort Twilight) hingestellt haben.
    Hunger Games ist ein Jugendbuch, genauso wie Der Herr der Fliegen (wie steel schon sagte), Mark Twains und Charles Dickens Bücher, Jane Eyre (zumindest zählt es zum Kanon der klassischen Mädchenliteratur) und zahllose andere Bücher, die sich keineswegs zurückgenommen haben. Jugendbücher dürfen sich gar nicht zurücknehmen. In denen geht es um Sexualität, Coming of Age, Tod und andere große Schrecken der Menschheit. Eben alles, was Jugendliche interessiert und Erwachsene schon hinter sich haben (gut, haben die wenigsten).
    Sprachlich unterscheiden sich Jugendbücher kaum von erwachsener Literatur. Sie sind emotional manipulativer, aber gestehen ihren Lesern genug Erfahrung zu, Symbole und Metaphern zu entschlüsseln.


    Ich wollte den Film mögen, konnte es aber nicht. Zum einen, weil ich die Welt nicht verstehe, sie mir daher fern erscheint. Warum werden die Hungerspiele überhaupt abgehalten? Wozu die Distrikte an ihre Niederlage erinnern? Demütigung? Abschreckung? Das Szenario macht einen wenig real übertragbaren Eindruck. Daher habe ich für das Kapitol keinen Hass aufgebaut.
    Der zweite Grund ist Katniss. Ihr scheint es nämlich wie mir zu gehen. Sie wirkt fast durchgehend völlig apathisch, als wandelt sie durch einen Traum, der nicht wirklicher ist als der Film. Es gab ein, zwei isolierte Ereignisse, die von diesem Muster abwichen, aber die haben nicht gereicht, um mich von ihrer Wahrhaftigkeit zu überzeugen. Katniss ist ein Nicht-Charakter.
    Vielleicht schaue ich ihn mir nochmal an, vielleicht lese ich demnächst die Bücher. Gucken.

  20. #120
    Hm, ich denke, man darf die moderne Populärliteratur schon etwas anders bewerten, gerade wenn man (teilweise) so weit zurückgeht. Heute entscheiden die Kiddos selbst, was sie kaufen und lesen wollen, und es gibt eine ganz andere Medienkonkurrenz. Davon abgesehen finde ich gerade Twain und Dickens aus heutiger Perspektive eher lachhaft. Das ist Literatur für Kinder und Eltern, aber nicht für Jugendliche. Was übrigens ganz gut das Problem zeigt: Literatur direkt für Jugendliche ist nicht unbedingt selbstverständlich gewesen, meistens haben die eher den Kram für Erwachsene gelesen, oder den pubertären Kram für Erwachsene. *Werther* *hust* Den Herr der Fliegen würde ich aber auch als gutes Beispiel einordnen, das andere hab ich nicht gelesen.

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