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Legende
Grandy sah schweigend mit an wie seine Gefährten nach einander den Namen des seltsamen Mannes, genannt Train, zum Töten vorschlugen. Ihr verdacht war nicht unbegründet, doch trotzdem hing der fahle Geschmack der Willkür daran. Es stimmte, dass er im Moment verdächtig schien, doch niemand hatte ihn zu seinen Gründen befragt. Vielleicht war Grandy ein verkappter Philanthrop, der auch wenn er streng war, doch jedem eine faire Chance geben wollte. Da erinnerte er sich plötzlich an eine Sitte aus dem Dorf in dem er aufgewachsen war. Jeder Mann, der angeklagt stand konnte im Falle einer Unsicherheit auf das Glück der Götter beruhen: Er konnte im Zweikampf für seine Unschuld kämpfen, falls er des Verbrechens unschuldig sein sollte, würde er gewinnen, falls nicht, wäre der Tod im Kampf seine Gerechte Strafe. Grandy wusste, dass er niemanden in dieser fremden Stadt dazu bringen könnte, auf ihn zu hören, doch er wusste ebenfalls, falls er gewählt werden sollte, so wollte er sterben, mit der Waffe in der Hand.
Doch es brachte nichts über eine vergessene Vergangheit zu schwelgen. Ohne seine Gefährten zu fragen, ging Grandy zu Train, der immer noch auf dem Marktplatz stand. Ihm war es egal, was man von ihm denken sollte. Er würde niemals einen Mann zum Tode verurteilen, ohne ihn angehört zu haben. Selbst der unwürdigste Hund verdiente das.
"Train, ich frage dich warum verdächtigst du den Bürgermeister? Was bringt dich dazu zu glauben, er habe diesen Mann bestialisch umgebracht? Oder ist es die bloße Wut über seine Unfähigkeit? In diesem Fall solltest du deine Stimme zurückziehen, du bringst nur dein eigenes Leben in Gefahr, außer du hast einen guten Verdacht. Dann sprich ihn offen aus. Ein gerechter Mann hat nichts zu verbergen."
Geändert von Mivey (14.11.2011 um 00:52 Uhr)
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