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Thema: [Vampire von Düsterburg] Tag 1

Baum-Darstellung

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  1. #37
    Marina war unsicher, ob sie sich wirklich geehrt fühlen sollte, dass sie ebenfalls unter den genannten Vertrauenspersonen war. Einerseits befand sie sich so in einer Position, aus der heraus sie selbst die Initiative ergreifen konnte. Doch auf der anderen Seite wurde sie dadurch weiter in den Mittelpunkt gerückt als ihr lieb war. Und zudem würde sie mitverantwortlich sein, sollte eine falsche Wahl getroffen werden. So oder so war es nun wohl zu spät. Gestern Abend hätte sie als junge, unbekannte Reisende noch in aller Stille verschwinden können, doch nun, da die Stadttore verschlossen und sie selbst mit dieser unangenehmen Aufgabe betraut war, konnte sie diese Möglichleit in der Pfeife rauchem. Marina seufzte tief. Ob nun Gott, das Schicksal oder tatsächlich nur ein närrischer Bürgermeister dafür verantwortlich war, sie in diese Position zu bringen, sie musste damit leben. Edmonds ruhiges sowie überlegtes Autreten und seine ermutigenden Worte zauberten schließlich ein Lächeln auf Marinas Lippen. "Ihr habt vollkommen Recht, Edmond. Anstatt furchtsam darauf zu warten, dass ein weiterer Mord geschieht oder uns ohne jeden Verstand gegenseitig zu beschuldigen, müssen wir zu Maßnahmen greifen. Dieser Antiquar kann uns sicherlich zu weiterem Wissen verhelfen. Doch vorerst sollten wir vielleicht überlegen, wer am verdächtigsten erscheint." Sie schaute Maxim an. "Du als Herbergsbesitzer siehst und hörst doch sicher sehr viele Dinge, Maxim. Hast du vielleicht in letzter Zeit etwas von einer verdächtigen Person gehört?" Dann wandte sie sich erneut an den Adligen Herrn. "Und Ihr, Edmond, seid doch bestimmt mit der Oberschicht sehr vertraut und wisst viel darüber, wer wem gegenüber Groll hegt und Intrigen spinnt. Ich für meinen Teil", fuhr die junge Sängerin fort, "bin zwar neu hier, doch aufgrund meiner Profession halte ich stets Augen und Ohren offen. Auf den ersten Blick wirkt meiner Meinung nach unser Bürgermeister etwas verdächtig. Die Massen sind beunruhigt und aufgebracht wegen eines Mordes und er beginnt seine Rede mit Dankessätzen an seine Wähler, einem Kommentar über die Schinkenproblematik und kommt erst zum Punkt, als seine Frau ihn auf das eigentliche Thema hinweist?!" Sie stieß einen missbilligenden Seufzer aus, atmete kurz ein und sprach dann weiter. "Andererseits bin ich weltgewandt genug, um zu wissen, dass dies eine typische Taktik von Politikern ist. Man sollte Herrn von Busch im Auge behalten, ihm aber nicht die Hauptaufmerksamkeit schenken." Einen Moment lang schloss Marina die Augen, um zu überlegen, dann blickte sie Maxim und Edmomd wieder an. "Verdächtig finde ich, dass dieser junge Mann, Träin oder wie er heißt, heute Vormittag laut herausposaunt hat, wie auffällig lange sich Herr von Busch doch nicht blicken ließe und dass er sicher in den Mord verwickelt sei." Sie zögerte kurz, bevor sie ihren letzten Verdacht aussprach: "Und außerdem gibt es da noch diesen Leonardo di Dragoneri - welcher anscheinend in der gesamten Stadt weniger Bekanntschaft hat als ich und die anderen Reisenden, obwohl er hier lebt." Fragend blickte sie ihre beiden Begleiter an. "Was haltet ihr davon? Gibt es noch etwas, das euch ins Auge springt?"

    Geändert von Zitroneneis (13.11.2011 um 19:21 Uhr)

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