Schweißgebadet schreckte rafael aus dem Schlaf hoch. Sein Herz raste und sein Atem ging keuchend. Panisch blickte er sich um, doch er erblickte nichts als die vertrauten Umrisse seines Zuhauses. Langsam beruhigte er sich. Er hatte einen Alptraum gehabt. An die genauen Einzelheiten konnte er sich nicht mehr erinnern, aber große, bösartige Bestien hatten darin eine Rolle gespielt. Sein Blick fiel auf seinen Nachttisch mit dem Talisman darauf. Er sollte vor dem Schlafengehen nicht mehr solche Schauergeschichten in seinem Kopf herumwälzen.
Nachdem er sich beruhigt hatte, wusch er sich, kleidete sich an (wobei er sich auch wieder den Talisman um den Hals hängte, allerdings wie üblich unter seinem Hemd, wo hn niemand sehen konnte) und nahm ein einfaches Frühstück zu sich.
Bevor er zur Arbeit musste, hatte er noch etwas Zeit, und diese gedachte er zu nutzen, um sich über den ausgang der Bürgermeisterwahl zu informieren. Wenn er Herrn Wenning richtig einschätzte hatte dieser bestimmt die halbe Nacht damit verbracht, die Stimmzettel auszuzählen um das Ergebnis so schnell wie möglich bekanntgeben zu könen.
Schwungvollen Schrittes, den Gedanken an seine Alpträume schon fast vergessen, machte er sich auf den Weg in Richtung Rathaus. Und wie erwartet hing ein Zettel am Brett für die Bekanntmachungen. Ihr neuer Bürgermeister war demnach... Caspar von Busch.
Keine Überraschungen in dieser Hinsicht. Wie üblich hatte anscheinend eine Mischung aus Geld und Einfluss die Wahl entschieden. Nun, es gab sicher ungeeignetere Personen für den posten, und zumindest eines war unter Bürgermeister von Busch sicher: Die Handelssteuern würden nicht erhöht werden.
Mit den Gedanken daran, ob sich aus dem Ergebnis der Bürgermeisterwahl noch ein Gewinn für das Handelsunternehmen Firas schlagen lies, machte er sich auf den Weg in Richtung Kelterei. Dabei führte ihn sein Weg auch am Stadttor vorbei. Fast wäre es ihm, in Gedanken versunken, wie er war, nicht aufgefallen, aber die Stadttore waren immer noch geschlossen, obwohl die Sonne bereits aufgegangen war, und eine Wache stand davor.
Verblüfft wandte er sich an die Wache: "Ist heute irgendetwas besonderes los? Die Stadttore sollten doch eigentlich offen sein."
Die Wache antwortete kurz angebunden: "Heute Nacht wurde ein Mord verübt. Man wird zu gegebener Zeit nähere Informationen bekanntgeben. Bis dahin ist die Ausreise aus Düsterburg strengstens untersagt."
Ein Mord? Hier in Düsterburg? Und das direkt in der Nacht nach der Bürgermeisterwahl, wo der neue Bürgermeister noch nicht einmal offiziell ins Amt eingeführt war? Rafael ahnte, dass der heutige Tag alles andere als normal verlaufen würde. Nun ja, er hatte sich ja etwas Aufregung gewünscht, nicht wahr?