Noch mit den roten Fingerabdrücken des Scheusals auf ihrer Wange rannte Selene in die nahe Taverne. Fort, nur fort von diesem Ungetüm! Seine Klauen um ihre Hand, die spitzen Zähne die beinahe ihren Hals berührt hatten - sie wusste nicht was schlimmer war, das sie beinahe gestorben war oder das der Priester und die Wachen die Beine in die Hand genommen hatten und zurück in die Kirche geflohen waren. Bis zu diesem Tage war Selene gläubig gewesen - jetzt jedoch dämmerte es ihr langsam das all die Worte über die gläubigen Gutmenschen Lügen waren.

Sie fand die Taverne unverschlossen vor, es dauerte jedoch einige Zeit bis der Wirt und seine Tochter ebenfalls kamen und sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben Alkohol ausschenken ließ. Wenige Bürger fanden ebenfalls ihren Weg in die Schenke und als einer von ihnen vom Tod des Bürgermeisters berichtete und davon sprach das dies eine gute Nachricht sei denn auch dieser sei ein magisches Wesen gewesen, brach Selene in Tränen aus. Ihr gesamtes Weltbild war zerstört - woran sollte sie nun noch glauben?

Aus dem nahen Gasthaus klangen traurige Lieder zu ihnen hinüber, deren Worte nicht zu verstehen waren, die aber die nun einkehrende Stille in der Taverne nur noch mehr verdichteten. Sie blieb solange es der Wirt zuließ, dann ging sie ins Anwesen der von Buschs wo sie in einen traumlosen Schlaf fiel.