"...Wer kannte den Toten, und mit wem traf er sich gestern? Das sind die einzigen Anhaltspunkte, die wir haben - sonst könnten wir gleich jeden beschuldigen. Kann einer von ihnen hier darüber Aufschluss verschaffen?"
Havelock sortierte seine Gedanken, es gab so vieles was er nun erledigt wissen wollte, doch anscheinend musste er sich, wie alle Anderen auch, dem geltenden Gesetz beugen und einen Kandidaten für das Todes-Roulette erwählen. Schließlich konnte man gehängt werden, wenn man den Verpflichtungen des Sonder-Kommitees nicht nachkam. Und da der Bürgermeister anscheinend ein bornierter Wahnsinniger war, wollte er es nicht darauf ankommen lassen.
"Ich erinnere mich den Ermordeten gestern Abend in der Taverne gesehen zu haben. Es waren zwei Männer bei ihm. Einer der Bauern, ein Mann mit blauen Haaren ich weiß seinen Namen leider nicht. Und dann noch ein Wanderer mit einer mächtigen Alkoholfahne, er wirkte irgendwie unauffällig... vielleicht zu unauffällig." Havelocks Gedanken führten hinter seiner Stirn einen Machtkampf um die endgültige Entscheidung. Auch Herr Miller war innerlich zerrissen, Havelock spürte das, dafür kannte er den Komponisten schon zu lange. "So wie ich es sehe könnte jeder außer mir der Täter sein und ich denke, dass Sie es ebenso halten. Und da uns nun, gezwungenermaßen, keine Zeit mehr bleibt eine logische Erklärung zu finden, müssen wir uns auf unseren Instinkt verlassen... So leid es mir auch tut... Ich muss eine Person vor die wilden Hunde werfen."
Havelock sortierte seine Gedanken:
Was mag Gestern geschehen sein...
1. Es waren ungewöhnlich viele Wanderer in die Stadt gekommen.
2. Die kleine Gruppe Gestern, was hatte Sie gemacht, denk nach Havelock, denk nach... Ja, genau...Der Bauer hatte zu einer Stadttour aufgerufen... Doch was ist dann passiert?
3. Dieses Gesicht mit den buschigen Augenbrauen, er weiß etwas, dessen bin ich mir sicher, doch hat es etwas mit dem Mord zu tun!?
4. Jeder konnte es sein. Wirklich Jeder, ja selbst Herrn Miller, der junge Rafael Firas, Sven der Barbier, der kleine verwaiste Maxim aus der Herberge oder einer der Abenteurer...
Havelock atmete tief ein...
Rafael Firas, war der Anspannung nicht mehr gewachsen und bahnte sich seinen Weg zur Anschlagtafel:
"So, ich hoffe, jetzt seid ihr zufrieden."
Auch er musste sich nun entscheiden, der Weg der Logik war ihm versperrt, so musste er wohl seine lange unterdrückten Instinkte walten lassen. Schweren Herzens, hinkte er zur Anschlagtafel um einen Namen auf sie zu setzen...
Havelock drehte sich, vor der Tafel stehend, zur Menschenmasse hin um und hob seinen Gehstock, als er Laut sprach:
"Seht Euch an, Bürger von Düsterburg, Fremde, die Ihr hergekommen seid, Ihr Adligen in euren hohen Häusern. Ich zeige Euch, wie man in einem System des Unrechts das Gute vertritt! So wie nur ein Gelehrter es vermag!"
Er nahm den Kreidestift und setzte einen Namen an die Tafel, er lautete:
Havelock