Ava versuchte weiterhin vorsichtig, Chester zu verarzten. Leider hatte sie jedoch nicht sehr viel Ahnung von solchen Dingen, und sie befürchtete, alles nur noch schlimmer zu machen. Zum Glück eilte ihr sogleich Selene zu Hilfe, die genauso wie Rebecca ein Dienstmädchen war. „Verehrte Ava, was ist denn hier gerade passiert?“
"Eine Bekannte von Rebecca hat ihn niedergeschlagen. Sie schienen beide großen Groll gegen ihn zu hegen. Wisst Ihr, was man in solchen Situationen zu tun..." Doch es schien nicht mehr nötig zu sein, zu drastischeren Hilfsmaßnahmen zu greifen, denn der junge Mann kam gerade wieder zu sich. Er stöhnte. "Was in Gottes Namen war das?! Wieso hat mich diese Irre geschlagen?!"
"Ich könnte mich auch irren", meinte Ava fröhlich, erleichtert, dass er nicht mehr bewusstlos war, "Aber es scheint so, als wäre die Frau die sie niedergeschlagen hat mit dem Dienstmädchen verwandt und ihr hat wohl nicht gefallen, was sie angeblich getan haben sollen."
Chester schien aber immer noch Probleme mit dem Atmen zu haben, deshalb stützen Selene und Ava ihn vorsichtig und brachten ihn in eine aufrechte Position.

"Ist der Arzt hier irgendwo? Irgendjemand sollte sich mal meine Nase ansehen. Nicht, dass ich noch wegen diesem Miststück verblute.", fragte er dann beinahe missmutig, was Ava aber auch irgendwo verstehen konnte, denn was immer er getan hatte, eine gebrochene Nase war trotzdem in den seltesten Fällen amüsant.
"Es hört schon wieder auf, glaube ich. Ihr werdet nicht daran verbluten. Aber eine Schande ist das dennoch - euer Hemd ist ganz befleckt."
An Ava gerichtet bemerkte dann Selene: "Am besten versucht Ihr einen kalten Lappen aufzutreiben. Das könnte ihm helfen."
Ava lächelte Chester noch aufmunternd an und besorgte dann von einem Wirtshaus in der Nähe ein mit Wasser getränktes Tuch. Vorsichtig legten es die beiden in seinen Nacken und standen dann unschlüssig über ihm. "Vielleicht solltet Ihr nach Hause gehen.", sagte Ava schließlich freundlich, aber bestimmt. "Oder einen Arzt aufsuchen. Leider wüsste ich nicht, wo sich einer aufhielte... Wenn Ihr wünscht, würde ich für meinen Teil Euch auch noch ein Stück begleiten, falls Ihr Hilfe benötigt."