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Miller betrachtete die Tafel auf dem Marktplatz und seufzte. "Ist es also wieder an der Zeit, die Stadtbewohner gegeneinander aufzuhetzen. Ihr seid alle Fremde hier, darum seid ihr vielleicht nicht mit dieser sehr eigenen Sitte Düsterburgs vertraut. Ich will es euch erklären. Jeder Bürger wählt einen seiner Mitbürger und bezichtigt ihn des Mordes. Derjenige, der von den meisten verdächtigt wird, gilt als der Täter und wird hingerichtet. Es ist ein grausames, mittelalterliches Verfahren. Normalerweise verkündet die Stadtwache einen Verdächtigen, den sie aufgrund ihrer Ermittlungen für den Täter halten, so dass die öffentliche Meinung in diese Richtung beeinflusst wird. Aber wenn sie keine Hinweise gefunden haben, so sind sie Wachen verpflichtet, keine Aussage zu treffen und das Volk entscheiden zu lassen."
Er betrachtete die Namen auf der Liste. Er kannte einige von ihnen und meinte auch gelegentlich, eine Handschrift zu erkennen. Keiner der Namen hatte jedoch mehr als eine Stimme erhalten. Er schüttelte den Kopf.
"Dies ist nicht die Art, wie man einen Täter finden kann! Es hat sich schon öfter gezeigt, dass eine Persönlichkeit der Stadt hingerichtet wurde, nur weil jeder sie kannte und einige mit ihr unzufrieden waren, das ist oft schon alles, was man braucht. In Zeiten eines Mordes, bei dem es keinerlei Hinweise gibt, lebt ein Bürgermeister gefährlich, wenn er sich durch schlechte Entscheidungen unbeliebt gemacht hat. Glücklicherweise ist dies heute nicht zu erwarten, da der Bürgermeister erst gestern gewählt wurde."
Miller wandte sich seinen Begleitern zu, die sich als Libra, Grandy, Dankwart und Adryan vorgestellt hatten. "Wie dem auch sei. Das Gesetz will es so, und wir haben uns daran zu halten. Wer sich enthält, gilt als verdächtig. Es hält aber niemanden davon ab, sich genau zu informieren, und das sollten wir tun. Also: Wer kannte das Opfer? Ich muss gestehen, dass ich noch nie von ihm gehört habe, aber vielleicht habt ihr ihn ja gestern irgendwo gesehen? Mit wem war er unterwegs, hat er sich mit irgendjemandem gestritten?"
Friedrich Miller blickte auf Julie in einem plötzlichen Eingabe. "Verzeiht mir, Herr Grandy, ich möchte keine Anschuldigungen aus der Luft ziehen, aber... ihr habt einen Hund. Gewiss sieht dieser Hund nicht sehr gefährlich aus, doch die Gerüchte besagen, dass der Leichnam von einem wolfsähnlichen Tier zerfetzt wurde. Gleichzeitig sucht die Stadtwache einen Mörder. Die Idee liegt nahe, dass es eine Person mit einem abtrainierten Hund sein müsste. Bedenkt, dass meine Worte Sinn ergeben."
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