In der Kelterei angekommen, stellte Rafael fest, dass die Mitarbeiter in kleinen Gruppen zusammenstanden, und anscheinend über den Mord sprachen. Erstaunlich, dass bei solchen Geschichten immer irgendwer bescheidzuwissen schien... Naja, aber letztendlich war es seine Aufgabe, hier für Ordnung zu sorgen.

Er trat in die Mitte des großen Raumes und klatschte laut in die Hände. Langsam erstarb das Gemurmel um ihn herum und die Köpfe wandten sich ihm zu.
Schließlich erhob er die Stimme: "Wie die meisten von ihnen bereits gehört haben dürften, wurde in der letzten Nacht in Düsterburg ein Mord verübt. Leider kann ich auch noch nicht mit weiteren Einzelheiten dienen. Aufgrund des Mordes besteht gegenwärtig ein Verbot, die Stadt zu verlassen.
Dies alles hat allerdings, zumindest im Moment noch, keine Auswirkungen auf ihre Arbeit. Daher möchte ich darum bitten, dass sie ihre Arbeit wie üblich durchführen, als wäre nichts geschehen. Ich werde versuchen, an weitere Informationen zu gelangen, und sie ihnen dann später mitteilen."

Er wollte es schon dabei belassen, doch dann fiel ihm noch etwas ein: "Gegenwärtig steht nicht zu erwarten, dass die Stadtwache uns in irgendeine Verbindung mit dem Mord bringt, sollte jedoch eine Wache kommen und sie befragen, so geben sie Auskunft - wir haben hier nichts zu verbergen." Bei den letzten Worten gestattete er sich ein leises Lächeln.
"Das wäre alles. Fahren sie bitte mit der Arbeit fort."

Nachdem er sah, dass die Männer wieder an die Arbeit gingen, wandte er sich um, und verließ die Kelterei wieder, um genau das zu tun, was er angekündigt hatte: Versuchen, an weitere Informationen zu gelangen. Zu diesem Zweck machte er sich auf den Weg in Richtung Marktplatz. Dabei staunte er über die Menschenmenge. Man konnte fast meinen, in dieser Stadt ginge niemand einer regulären Beschäftigung nach. Sicher, ein Mord war nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, aber trotzdem...
Nachdem er am Marktplatz angekommen war, blickte er sich in der Menge um, ob er vielleicht das eine oder andere bekannte Gesicht entdecken würde. Noch lieber wäre es ihm allerdings, wenn ihr neuer Bürgermeister ein paar klare Worte zur gegenwärtigen Situation sagen würde, damit er sich wieder seiner eigentlichen Arbeit zuwenden konnte.