Grandy wartete jetzt bereits seit einer Weile am immer voller werdenden Marktplatz. Ob die Rede des Bürgermeisters Caspar von Busch wirklich kommen würde, wusste wohl nur Caspar von Busch selbst, aber das Gerücht schien sich herumgesprochen zu haben, und er würde wohl kaum die halbe Stadt warten lassen, wenn ihm an seiner Wiederwahl etwas lag. Im Moment war vom guten Herrn aber nichts zu sehen, und langsam schien es Grandy, dass er vergeblich wartete. Kurz als er seinem Unmut kund tun wollte, hörte er von hinten eine bekannte Stimme.

"Guten Morgen, Libra. Und auch euch beiden, Dankwart und Grandy. Vielleicht könnt ihr mir erzählen...?"
Er drehte sich um, und in der Tat, da stand sie. Fehlte nur noch, dass sie ihn frech angrinste. Er erinnerte an den Streit mit dem Wirt und die Schamesröte kam ihm zu Gesicht.

"Hey, du bist doch diese Sängerin, die sich gestern auf unsere Kosten den Bauch vollgeschlagen hat! Das war doch wohl Absicht, niemand würde soviel Essen ohne an das Geld zu denken. Meine Ehre verbietet es mir meine Hand gegen eine Frau zu erheben, aber ich verlange, dass eine gute Erklärung für ihr ... "
Grandy wollte noch weiter reden, wurde aber von einer anderen bekannten Stimme unterbrochen, diesmal die eines Mannes: Es war der Kaufsmann Talis.
"Felle kaufen? Das ist wohl kaum der richtige Zeitpunkt dafür. Ein Mörder ist auf freiem Fuß und jemand muss ihn schnappen. Aber gut, dass sie hier sind. Scheinbar will der Bürgermeister Caspar von Busch eine Rede halten."

"Caspar von Busch? Der neu gewählte Bürgermeister?"

"Genau der, Caspar von Busch. Leider scheint er sich im Moment in seinem Busch verkrochen zu haben. Ich könnte schwören wir warten schon eine geschlagene Stunde auf ihn, und ... einen Moment... es geht hier doch um was anderes!",
er wandte sich wieder an Marina.
"Äh ja genau. Ich will jetzt eine Erklärung von ihnen hören, warum sie so schnell gehen mussten und ganz bequem die Rechnung auf uns schoben!"