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Thema: [Vampire von Düsterburg] Tag 1

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  1. #1

    [Vampire von Düsterburg] Tag 1

    Die Sonne ging auf über Düsterburg und die ganze Stadt hoffte nach dem aufregendem gestrigen Tag und dem Trubel um die Bürgermeisterwahl auf einen ruhigen nächsten Tag.
    Doch einer unter ihnen sollte die Sonne nicht mehr zu Gesicht bekommen: Thorben Eliwood Valhalla (Aventor) wurde bereits früh am morgen tot in einer Gasse aufgefunden.

    Aufgrund seines Zustandes war eines sofort klar: Ein grausames Verbrechen wurde an Thorben begangen. Da die Stadttore in der Nacht stets geschlossen waren, beschloss man, diese zunächst nicht zu öffnen, damit niemand aus der Stadt entkommen konnte und der (oder die) Täter gefasst werden konnten.

    Doch wer könnte eine solche Tat begangen haben? Die Wunden, die Thorben trug, wirkten fast so, als hätte ihn ein wildes Tier angefallen.


    Der erste Tag dauert bis mindestes Montag (14.11.2011) Abend. Je nach Verlauf und Wunsch der Mitspieler kann er evtl. noch bis Dienstag verlängert werden.

    Bitte markiert eure Stimmen in der Abstimmung für das Lynchopfer fett und rot.

  2. #2
    Schweißgebadet schreckte rafael aus dem Schlaf hoch. Sein Herz raste und sein Atem ging keuchend. Panisch blickte er sich um, doch er erblickte nichts als die vertrauten Umrisse seines Zuhauses. Langsam beruhigte er sich. Er hatte einen Alptraum gehabt. An die genauen Einzelheiten konnte er sich nicht mehr erinnern, aber große, bösartige Bestien hatten darin eine Rolle gespielt. Sein Blick fiel auf seinen Nachttisch mit dem Talisman darauf. Er sollte vor dem Schlafengehen nicht mehr solche Schauergeschichten in seinem Kopf herumwälzen.
    Nachdem er sich beruhigt hatte, wusch er sich, kleidete sich an (wobei er sich auch wieder den Talisman um den Hals hängte, allerdings wie üblich unter seinem Hemd, wo hn niemand sehen konnte) und nahm ein einfaches Frühstück zu sich.
    Bevor er zur Arbeit musste, hatte er noch etwas Zeit, und diese gedachte er zu nutzen, um sich über den ausgang der Bürgermeisterwahl zu informieren. Wenn er Herrn Wenning richtig einschätzte hatte dieser bestimmt die halbe Nacht damit verbracht, die Stimmzettel auszuzählen um das Ergebnis so schnell wie möglich bekanntgeben zu könen.
    Schwungvollen Schrittes, den Gedanken an seine Alpträume schon fast vergessen, machte er sich auf den Weg in Richtung Rathaus. Und wie erwartet hing ein Zettel am Brett für die Bekanntmachungen. Ihr neuer Bürgermeister war demnach... Caspar von Busch.
    Keine Überraschungen in dieser Hinsicht. Wie üblich hatte anscheinend eine Mischung aus Geld und Einfluss die Wahl entschieden. Nun, es gab sicher ungeeignetere Personen für den posten, und zumindest eines war unter Bürgermeister von Busch sicher: Die Handelssteuern würden nicht erhöht werden.
    Mit den Gedanken daran, ob sich aus dem Ergebnis der Bürgermeisterwahl noch ein Gewinn für das Handelsunternehmen Firas schlagen lies, machte er sich auf den Weg in Richtung Kelterei. Dabei führte ihn sein Weg auch am Stadttor vorbei. Fast wäre es ihm, in Gedanken versunken, wie er war, nicht aufgefallen, aber die Stadttore waren immer noch geschlossen, obwohl die Sonne bereits aufgegangen war, und eine Wache stand davor.
    Verblüfft wandte er sich an die Wache: "Ist heute irgendetwas besonderes los? Die Stadttore sollten doch eigentlich offen sein."
    Die Wache antwortete kurz angebunden: "Heute Nacht wurde ein Mord verübt. Man wird zu gegebener Zeit nähere Informationen bekanntgeben. Bis dahin ist die Ausreise aus Düsterburg strengstens untersagt."
    Ein Mord? Hier in Düsterburg? Und das direkt in der Nacht nach der Bürgermeisterwahl, wo der neue Bürgermeister noch nicht einmal offiziell ins Amt eingeführt war? Rafael ahnte, dass der heutige Tag alles andere als normal verlaufen würde. Nun ja, er hatte sich ja etwas Aufregung gewünscht, nicht wahr?

  3. #3
    Zitat Zitat
    "Er rannte so schnell er konnte. Um ihn herum rasen die finsteren Silhouetten der Bäume an ihm vorbei, alles verschwimmt vor seinen Augen, er kann sie hören, ihr jaulen, ihr jechsen. Er lief und lief, bis er nicht mehr konnte, dann – völlig erschöpft – wurde er langsamer und langsamer, bis er sich müde gegen eine Baumstamm anlehnte. Er schnaufte schwer und sah sich um: Überall verdächtige Schatten, Schritte – dann ein Schlag.

    Er lag blutend am Boden. Er sah sie mit einem kurzen, verschwommen Blick, die Monster die über ihn herfielen. Er wollte schreien, doch eine Klaue zeriss seine Luftröhre und dann dutzend mehr den Rest seines Körpers. „

    Grandy
    legte das Buch zur Seite, er hatte bei Dankwarts mächtigen Schnarchen kaum schlafen können und das einzige Buch, dass er im Hotel finden konnte „Werwölfe vom Düsterwald“ ließ viel zu wünschen übrig. Voll der üblichen Horrorklischen, samt explosiven Alchemisten, seltsamen schottischen Hexenjägern, fliegenden Schlössern, usw. Purer Kitsch.

    Draußen konnte er bereits die ersten Morgenstrahlen erkennen, an Schlaf war also nicht mehr zu denken. Grandy zog sich leise seine Rüstung an, begleitet vom nasalen Orchester des alten Mannes, den auch das lauteste Klinkern seiner Rüstung nicht im Geringsten zu stören schien. Er fühlte sich gerädert, aber er war es gewohnt ein der zwei Tage nicht zu schlafen, zumindest glaubte er das aus irgendeinem Grund.

    Bei der Eingangshalle fand er dann auch Libra, die bereits früh aufgestanden war, wie es schien. Sie sprach sehr konzentriert mit dem Hotelier über etwas, das dem Mann scheinbar Angst machte. Grandy wusste nicht was er davon halten sollte, also sprach er sie an.

    „Guten Morgen, Libra. Ist heute was los, oder warum bist du schon so früh so aufgeregt?“

    Geändert von Mivey (12.11.2011 um 01:17 Uhr)

  4. #4
    „Guten Morgen, Libra. Ist heute was los, oder warum bist du schon so früh so aufgeregt?“

    "Das kann man wohl sagen. Zum Thema "so früh": Habt ihr auch dieses Geräusch gehört, das so durchdringend durch das ganze Haus sägte? Meine Güte, da muss aber ein Bauer, der hier residiert, ganze Wälder abgesägt haben."
    "Ja. Bauer. Direkt neben mir." grummelte Grandy. "Und was redest du denn mit dem Vermieter hier?" Misstrauisch beäugte er den jungen Burschen hinter der Hoteltheke.
    "Offensichtlich ist heute Nacht ein Mord geschehen. Der Junge hat es heute morgen beim Bäcker aufgeschnappt. Ausgangssperre."
    Libra seufzte und drehte sich um, senkte ihre Stimme und sprach nur noch leise zu Grandy: "Ich habe gehört, diese Stadt hat einen sehr...altmodischen Weg, mit solchen...Problemen umzugehen. Erst wird ein Ausreiseverbot verhängt. Dann wird es eine Abstimmung geben, von allen Menschen, die sich in der Stadt befinden - und wer dort verliert..." Sie vollführte eine Geste, die eindeutig Schlechtes verhiess "...der wird gehenkt. Arg mittelalterlich, findest du nicht? Ich habe gestern auch schon das Schafott gesehen...aber dass es noch im Einsatz ist...." Wiederrum schüttelte sie den Kopf.
    "Und?"
    "Was?"
    "Na, wer ist das Opfer?"
    "Kennen wir doch eh nicht. Ein junger Bursche, stammt auch nicht aus der Stadt."
    Ein Schweigen schwebte zwischen den Beiden, und ein merkwürdiges Gefühl von Vertrautheit gesellte sich dazu, als sie sich in die Augen blickten.
    "...ÄÄhm...also, heisst das, wir können nicht mehr weg?"
    "...Anscheinend...anscheinend nein..."
    Sie schwiegen, ein schüchternes Schweigen.

    "Und...jetzt?"
    "Naja..." Die pragmatische Art kehrte in Libra zurück "...Julie muss raus. Und wenn wir dabei sind, können wir auch gleich mal schauen, ob man etwas hört, sollte in diesem Ort ja nicht schwierig werden."
    Also war es beschlossene Sache und die beiden gingen in Richtung Tür, und wiederrum folgte ihnen Julie, wenn auch ein bisschen misstrauisch - sie spürte die Spannung, die in der Luft lag. Als sie auf die Straße traten, fiel ihnen der dichte Morgennebel auf, und durch den bedeckten Himmel wirkte die ganze Stadt grau und traurig, als würde sie um den Tod des jungen Thorben weinen wollen.

    "HALT, HALT, WARTET DOCH AUF MICH!" rief ihnen Dankwart hinterher, der in diesem Moment die Treppen herunter kam und ihnen einen wunderbaren Morgen wünschen wollte. Er hatte schliesslich gut geschlafen.

    Geändert von Caro (12.11.2011 um 01:51 Uhr)

  5. #5
    "HALT, HALT, WARTET DOCH AUF MICH!"
    Dankwart kam die Treppen heruntergestürzt, er wusste doch, dass er was gehört hat, auch wenn es nur im Halbschlaf war und sich das klappern von Metall und das quietschen von Türschanieren irgendwie in einen eigenartigen Traum einfügten...
    "Erstmal guten morgen meine Freunde, ha... endlich mal wieder seit Jahren gut geschlafen, da fühlt man sich gleich viel besser, nicht wahr?" Der alte Mann blickte in zwei eher trübseelige Gesichter die seine Meinung ganz und garnicht teilten, warum Grandy und Libra aussahen wollte ihm nicht wirklich in den Kopf.
    "Wir wollten gerade nach draußen gehen Dankwart... mit Julie spazieren..."
    "Eine großartige Idee, den Tag noch nutzen solange er jung ist, wollen wir danach vielleicht auf den Marktplatz? Oh ich habe den Markplatz damals geliebt, das fröhliche dort, das geschäftige treiben"
    "Gehen wir erstmal nach draußen..."
    Wehmütig schauten Grandy und Libra drein, im absoluten Kontrast zum ahnungslosen Dankwart, der stirnrunzelnd den beiden abenteuerlustigen Gefährten die zusammen wohl nichtmals an seinem Alter kratzen könnten.
    Die drei wanderten ein paar kleinere Straßenzüge entlang, blieben erst dann stehen als sie wirklich unter sich waren "Dankwart... den Marktplatz werden wir wohl kaum besuchen können... diese Nacht wurde ein junger Mann umgebracht..."
    Dankwarts Sinne klingelten, sofort in hellster Aufregung überwand er die angebrachte Distanz zu Libra und reduzierte sie auf ein Minimum. "MORD?! Nein... verdammt... nicht jetzt... wie starb der Junge?"
    Grandy übernahm das Wort, zuckte dabei mit den Schultern "Wissen wir nicht, ist doch aber auch egal... Mord ist Mord und die Strafe wird mit der Klinge eingefordert."
    "Nein nein nein... das ist wichtig... wir müssen sofort zur Wache und nachfragen was genau vorgefallen ist..."
    Dankwarts Augenbrauen zogen sich zusammen, verliehen den Gesichtszügen etwas so schrecklich ernstes und erst das Schrittempo welches der alte Mann nun plötzlich besaß um sich auf den Weg zur Wache zu machen...

    Grandy und Libra seufzten sich an, schauten Dankwart hinterher, ehe sie ihm folgten und nach Julie pfiffen die auch sofort, mit wedelndem Schweif, den beiden hinterherlief.

  6. #6
    Die halbe Stadt war bereits auf den Beinen und vor allem auf den Straßen. Obwohl der Nebel noch dicht über Düsterburg hang und die Sonnenstrahlen sich noch vorsichtig durchkämpften, konnte man in der Stadt nur sehr schwer vorankommen. Viele machten ihrer Aufregung durch lautes Rufen kund, und die generelle Stimmung war mehr als gereizt.

    Je näher die drei Gefährten dem Zentrum der Stadt, dem Marktplatz, unweit dessen auch das Rathaus stand, kamen, desto größer wurde der Strom an Menschen. Wo genau der Mord geschehen war, wusste keiner von ihnen, aber scheinbar wurde die Menschenmenge immer größer je näher sie zum Zentrum der Stadt vorrückten. Die Stadtwache nicht abseits davon, also mussten sich Grandy, Libra und Dankwart bis dahin durchkämpfen.

    „Wir müssen uns erkundigen ... über die genaue Art der Wunden … wir müssen sicher sein, dass es nicht..“,
    murmelte Dankwart vor sich hin. Er schien in tiefer Konzentration zu sein, und sein Gesichtsausdruck hatte sich, seit dem vom Mord gehört hatte, kaum verändert. Julie bellte aufgeregt und schien von der immer größer werdenden Menschenmenge irritiert. Grandy und Libra waren beide leise.

    Schließlich kamen sie bei der Stadtwache an. Natürlich waren sie nicht die ersten, und würden wohl auch kaum die letzten sein. Als der Wachman sah, dass wieder eine Gruppe angerannt kam, rief er:

    „Nein! Bleibt zurück! Die Leiche steht nicht zur offenen Betrachtung dar! Im Moment untersucht man den Leichnahm nach Spuren. Der Chef der Wache und der Bürgermeister Caspar von Busch werden im Marktplatz noch heute eine Rede an die Stadt halten!“
    Dann wiederholte er seine Phrase wieder für alle, die währendessen neu gekommen waren. Vor ihm standen mehrer andere Wachen, deren überkreuzte Speere alle zurück hielten.

    „Na das war wohl nichts. Hier werden wir wohl kaum was über die Leiche erfahren.“,
    sagte Grandy das offensichtliche.

    Irgendjemand neben ihm schien ihn gehört zu haben. „Haben sie nicht gehört? Man sagt, der Mann wurde von Tieren angegriffen, ja eine Bande von mörderischen Hunden!“

    „Unsinn!“,
    fuhr in jemand an „, das waren Raubkatzen! Das hab ich gehört“

    „Und was haben Raubkatzen in der Stadt verloren, Dumkopf?“


    Und so ging der Streit weiter.

    „Tiere? Warum sucht man dann einen Mörder? Irgendwas kann hier nicht stimmen. Wir müssen zum Marktplatz. Sehen wir ob der neugewählte Bürgermeister mit der Lage umgehen kann.“
    , meinte Libra und die beiden Herren hatten ihrem Vorschlag nichts einzusetzen.

    Alle waren angespannt, nur Julie schien fröhlich zu bellen, oder war es gut gemeinte Warnung?

    Geändert von Mivey (12.11.2011 um 02:38 Uhr)

  7. #7
    Dieser Morgen begann nicht unbedingt besser als der Letzte.
    Zwar hatte Adryan dem wahnsinnigen Impuls, sich zur Bessinungslosigkeit zu trinken, nicht nachgegeben, doch die paar Krüge Met lagen ihm schwer im Magen. Doch das war es nicht, das in seinem Nacken ein warnendes Kribbeln auslöste als er die Schankstube betrat. Die Stimmung der Anwesenden war trübe, wie ein nebeliger Tag, eingetaucht in grelles Zwielicht - passend zu dem Wetter, das das Dorf in seine dunstigen Schwaden eingehüllt hatte.
    Es gab also ein erstes Opfer. Ein Erstes? Ein Erstes. Ja. Er hatte keinen Zweifel daran, dass sich dem toten jungen Mann noch weitere hinzugesellen würden. Aus dem Gemurmel und Gebrabbel konnte Adryan heraushören, dass es sich um einen Thorben handelte; jenem jungen Mann, der gemeinsam mit ihm am gestrigen Tage durch die Stadt geführt worden war. Und jetzt war er tot. Fühlte er Betroffenheit? Unsicherheit? Angst? Ja und nein und noch etwas anderes, was er nicht genau ausmachen konnte. Ein Gefühl, das dumpf in einem Hinterkopf pulsierte, ein warnendes Gefühl. Die Gerüchte, die er bereits vor seinem Eintreffen in Düsterburg gehört hatte und über die er tags zuvor kaum mehr in Erfahrung hatte bringen können, schienen mehr als nur Schreckgeschichten zu sein, mit denen man kleinen Kinder Angst einjagte, um sie dazu anzuhalten, brav und rechtschaffen zu sein.
    Schweigend ließ sich Adryan an einem Tisch nieder und gab der Bedienung ein kurzes Handzeichen. "Bringt mir bitte Brot, Käse und einen Krug Wasser.", sagte er, seine Stimme kam ihm unnatürlich laut vor. Instinktiv wusste er, dass nun etwas begonnen hatte - etwas Gefährliches.

    Geändert von Simon (12.11.2011 um 09:35 Uhr)

  8. #8
    Train eilte den anderen hinterher.
    "Ein ...Mord. Hm, gibt es jemanden der Streit mit dem Opfer hatte?"

    Eines ging ihm dabei durch den Kopf: "Warum? Warum direkt nach der Wahl des Bürgermeisters? Hängt das zusammen?"

    Doch noch verdächtiger fand er diesen Grandy. Am Abend hatte er wie von Sinnen von dem Schwert rumgefuchtelt, und schien sogar an das Übersinnliche zu glauben. Hatte er den armen Thorben etwa deswegen getötet, weil er dachte ersei ein Dämon?

    Geändert von Loxagon (12.11.2011 um 12:28 Uhr)

  9. #9
    Nachdem Rebecca in aller Ruhe das Frühstück vorbereitet und mit Hilfe der anderen Dienstmädchen den Tisch gedeckt hatte, lief sie langsam zum Zimmer ihrer Herren. Vor dem fein gestalteten Holz stellte das oberste Dienstmädchen ihr Tablett ab, klopfte drei mal leise und schob die Tür langsam auf. Nachdem Rebecca das Brett mit den beiden Schüssel und den Tüchern auf dem Schemmel abgestellt hatte, verbeute sie sich vor dem Ehebett der von Buschs, in dem diese Stirn an Stirn und Hand in Hand ruhten und sprach ruhig: "Meine Herrschaften, das Essen ist angerichtet. Aber es gibt einen weiteren, fast annähernd so dringenden Grund um schnell die Wärme des Bettes zu verlassen." Sie blickte auf und erkannte, dass die beiden Liebenden sich zwar nicht rührten, aber ihre Augen unter den Liedern zu ihr aufglänzten. Sie atmete tief ein und erhob ihren Kopf. "Mord."

  10. #10
    Der Tag fing düster und neblig an. Elly wollte gar nicht aufstehen und rollte unruhig in ihrem Bett umher. Schließlich schien sie wieder eingeschlafen zu sein, da weckte sie ein Klopfen an der Tür wieder auf. Sie hörte ihren Vater zur Tür gehen und mit jemanden sprechen. Als sie versuchte genauer hinhörten, hörte sie Unruhe von draußen. Sie stand auf und ging an ihr Fenster. Vor den Toren hat sich eine Menschenmenge versammelt. Elly konnte nicht genau hören, was geredet wurde. An Schlaf war wohl nicht mehr zu denken.
    Sie zog sich an, verrichtete ihre Morgenwäsche und ging runter in den Schankraum. Ihr Vater unterhielt sich gerade mit einer Wache.
    Was war passiert? Sie sollte später ihren Vater befragen.
    Die Tür ging auf und Adryan kam herein. "Bringt mir bitte Brot, Käse und einen Krug Wasser."
    Elly machte sich an die Arbeit und brachte schnell das Gewünschte. "Guten Morgen. Können Sie mir vielleicht sagen, was dort draußen vor sich geht? Warum sind die Tore geschlossen?"

  11. #11
    Die Nacht war nicht sonderlich erholsam für Wilhelm, der m Abend noch alle Formalitäten klären musste. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Bürgern war er es gewohnt, die ganze Nacht durchzuarbeiten. Er wusch sein Gesicht, um seine Müdigkeit zu verstecken und zog sich einen warmen Mantel an, um in der Kälte draußen nicht zu erfrieren. Wilhelm wollte seinen verpassten Besuch des Wirtshauses nachholen, doch so weit kam es nicht. Bereits als er die Tür öffnete, war ein Aufruhr zu hören. "Bestimmt feiern die Bürger ihren neuen Bürgermeister..." Doch als er immer weiter ging, merkte er, dass etwas nicht in Ordnung war: In den Gesichtern der wachen Menschen war nicht Freude, sondern Trauer und Ratlosigkeit zu sehen. Wilhelm wandte sich an die nächste Person und fragte sie, was passiert sei.

  12. #12
    Marina legte ihre Schreibfeder beiseite und warf einen Blick aus dem Fenster. Normalerweise weckte derartiges Wetter in ihr den Wunsch, sich zurück in ihr Bett zu legen und den gesamten Tag zu verschlafen. Seit sie damals den Überfall nur durch pures Glück unbeschadet überlebt hatte, machte Nebel sie nervös. Er regte stets die Angst in ihr, etwas könne darin lauern und ihr nach dem Leben trachten. Doch heute Morgen war sie frühzeitig erwacht und danch nicht mehr in der Lage gewesen, zu schlafen. Also hatte sie ihr Schreibmaterial ausgepackt und versucht, ein Lied zu verfassen. Dies wollte ihr jedoch nicht richtig gelingen, ihr fielen weder passende Reime noch eine schöne Melodie ein. Seufzend schüttelte Marina den Kopf, so ging das nicht weiter. Vielleicht sollte sie einfach erst einmal frühstücken. Also kleidete sie sich an und machte sich auf den Weg nach unten. Der Geruch von frisch gebackenem Brot ließ sofort ihren Magen knurren und so bestellte sie ein üppiges Frühstück. Während sie genüsslich ein Stück des noch warmen Brots kaute, bemerkte sie, wie sich zwei andere Gäste aufgeregt unterhielten. Die beiden sprachen nicht laut genug, als dass Marina dem Gespräch hätte folgen können, doch einige Wörter drangen dennoch an ihr Ohr: "... Tore geschlossen... ... ... ... noch nicht gefunden... ... wildes Tier... ... ...wie damals..." Sie schüttelte den Kopf. Worüber redeten die bloß? Plötzlich erhob sich einer der zwei und sagte laut hörbar: "Ich glaube, heute wird sich zeigen, ob Caspar von Busch ein fähiger Bürgermeister ist. Er wird wohl oder übel etwas unternehmen müssen!" Damit verließ der Mann den Raum. Verständnislos blickte die junge Sägerin ihm hinterher. Es überraschte sie nicht, dass Herr von Busch zum Bürgermeister ernannt wurde. Doch was war geschehen, dass er sich sofort unter Beweis stellen musste? Ehe sie eine Frage stellen konnte, stand auch der zweite Gast auf und verschwand nach draußen. Mit einem kurzen Blick aus dem Fenster stellte Marina fest, dass sich das Wetter noch nicht gebessert hatte. Sie seufzte. Aber dann erhob sie sich, holte den warmen Mantel aus ihrem Zimmer und trat raus in den Nebel. Wenn sie etwas herausfinden wollte, musste sie sich umsehen, da spielte das Wetter keine Rolle. Und vielleicht würde sie ja auch Herrn Dantés zufällig treffen. Ihr Herz machte einen Sprung bei dem Gedanken und so machte sie sich mit etwas besserer Laune auf den Weg zum Marktplatz. Dort angekommen stellte sie fest, dass schon recht viele, aufgeregte Menschen dort waren. Während sie noch rätselte, was denn geschehen war, fiel ihr Blick auf ein bekanntes Gesicht. Libra und ihre beiden Gefährten befanden sich ebenfalls hier und den ernsten Gesichtern nach zu urteilen wussten sie etwas mehr als Marina. Also lief sie den dreien entgegen. "Guten Morgen, Libra. Und auch euch beiden, Dankwart und Grandy. Vielleicht könnt ihr mir erzählen...?" Doch ehe sie den Satz beenden konnte, wurde sie sofort von einem wütenden Grandy unterbrochen: "Hey, du bist doch diese Sängerin, die sich gestern auf unsere Kosten den Bauch vollgeschlagen hat!"

    Geändert von Zitroneneis (12.11.2011 um 10:50 Uhr)

  13. #13
    Oh Gott, was für eine Nacht. Elizabeth hatte definitiv zu viel getrunken. Viel zu viel getrunken. Aber hey, man trifft nicht jeden Tag seine Schwester wieder, die man jahrelang nicht gesehen hat.
    Sie robbte aus dem Bett. Wo war sie hier überhaupt? Düsterburg... Gasthaus...? Irgendwie sowas. Und gestern war irgendeine Wahl angesagt. Kopfschmerzen. Scheisse. Zeit für ein Frühstück.

  14. #14
    Sich hin- und herwälzend versuchte Chester noch ein paar Stunden zu schlafen, stand die Sonne doch gerade einmal knapp über dem Horizont, doch seltsam reges Treiben in der Taverne als auch auf der Straße riss ihn schließlich aus dem Bett.
    "Was ist denn heute nur los? Steht irgendein Fest an von dem ich nichts mitbekommen habe?"
    Rasch kleidete er sich an und verließ sein Zimmer, woraufhin er auch schon einige Wachen mit dem Wirt sprechen sah. Hatte etwa einer ihrer Gäste wieder über die Strenge geschlagen ohne das er es mitbekommen hatte? Aber nein, selbst dann wären nicht so viele Wachen anwesend, von den restlichen Leuten ganz zu schweigen. Chester könnte sich irren, aber die Taverne wirkte voller als selbst in den aktivsten Abendstunden. Aber bei dem Stimmgewirr bekam er nicht mit über was sie sich unterhielten.
    Verwirrt ging er ins Freie um eine weitere seltsame Entdeckung zu machen: Das Stadttor war noch geschlossen und einige Reisende beschwerten sich lautstark über diese Unverschämtheit, aber die Wachen hatten offensichtlich den Befehl bekommen sie zu ignorieren.
    "Hey, haben sie eine Ahnung was los ist?", fragte Chester einen in der Nähe stehenden Bürger.
    "Es wurde scheinbar ein Mord begangen und solange der Täter noch auf freiem Fuß ist sollen auch die Stadttore geschlossen bleiben."
    "Ein Mord?! Kann es denn nicht sein, dass derjenige von einem wilden Tier angegriffen wurde?"
    "Ich bezweifle es. Immerhin sollte es ein Kinderspiel sein zu erkennen ob ein Tier oder ein Mensch die Wunden zugefügt hat. Weil wenn unsere Wachen das nicht können, wie wollen sie dann überhaupt den Täter finden?"

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