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Thema: [Vampire von Düsterburg] Tag 1

  1. #41
    Train sah der Dreiergruppe nach.

    "Sicher, dieser Dankwart mag recht haben - jedoch, es sind fast 4 Stunden seitdem ich aufgestanden bin vergangen und der Bürgermeister lässt weder sich, noch einen Boten, blicken. Damit ist er schon sehr verdächtig. Allerdings, ...vielleicht wurde er ja auch schon Opfer des Mörders?"

    Einige blickten nun ängstlich in die Runde und nickten. Doch würde sich jemand trauen nachzuschauen?
    Was, wenn sie nur noch die Leiche des Bürgermeisters finden würden?
    Was, wenn sie ihn lebend vorfanden und er keine gute Erklärung für sein fernbleiben hatte?

    Doch niemand sprach diese Fragen laut aus.

    Geändert von Loxagon (12.11.2011 um 21:20 Uhr)

  2. #42
    Aus einer Bank von der Taverne knarzte es. Shael, der, wohlgemerkt, ziemlich spät erst aufgewacht war, fragte sich, wo er ist. Zweifelsohne nicht da, wo er eingeschlafen war. Er war gestern noch mit Thorben in der Taverne bei Bier und einem Happen undefinierbares Essen eingeschlafen, weil er so müde war. Doch jetzt war er in einem Nebenzimmer. Irgendwer musste bemerkt haben, dass er absolut nicht wachzukriegen war, und hat ihn dann in das Nebenzimmer geschleppt, da das wohl einen besseren Schlafplatz als die Bank darstellte. Er sah sich um und ging aus dem Zimmer. In der Taverne unter anderem Wilhelm und Elly an der Theke. Sie schienen sich über irgendetwas zu unterhalten.
    Shael ging zu Elly und meinte: "Guten Morgen, Fräulein Elly. Wisst Ihr, wer so gütig war und mich in das Nebenzimmer gebracht hat, während ich schlief? Ich war leicht erstaunt, als ich mich nicht mehr da befand, wo ich eingeschlafen bin." Außerdem fügte er noch hinzu: "Wisst Ihr, wohin Thorben gegangen ist, nachdem ich gestern auf der Bank eingeschlafen bin?"

  3. #43
    "Thorben Eliwood Valhalla wurde heute Morgen tot aufgefunden. Es sieht ganz danach aus, als sei er das Opfer eines Mordes. Doch wir wissen weder wer der Mörder ist, noch was genau die Absichten waren." Wilhelm nahm einen Schluck Wasser und atmete erstmal tief ein und aus. "Der Bürgermeister...! Ich habe ihn heute noch nicht gesehen, vielleicht ist ihm etwas passiert! Elly, Sie sollten auf sich aufpasen und heute Nacht die Türen verriegeln. Wenn der Mörder nicht gefasst wird, könnte es sein, dass er weitermorden wird. Ich gehe jetzt besser."
    Er machte sich auf den Weg zum Rathaus und klopfte an der Tür des Bürgermeisters. "Herr von Busch, sind Sie da? Bitte antworten Sie mir!"
    Keine Stimme war zu hören und so versuchte er die Tür öffnen, die aber verschlossen war. Als er wieder an der Tür horchte, hörte er ein Schnarchen.
    "Ich glaube, es ist alles in Ordnung. Er ist anscheinend am Abend eingeschlafen; sicher liegt es an dem Stress von der gestrigen Wahl. Ich lasse ihn lieber eine Weile in Ruhe und schaue nach, was es draußen zu tun gibt."

  4. #44
    Nachdem sich sein Gespräch offensichlich erschöpft hatte, sah und hörte sich Talis einige Zeit in der Menge um. Seine Geringschätzung des neuen Bürgermeister wurde geteilt und die Menschen begannen sich gegenseitig zu beschuldigen. Vielleicht würde bald die Stimmung kippte, etwas woran der gerade eröffnete Bierstand sicher nicht unschuldig sein würde, falls es passierte. Talis rempelte und drängelte sich zum Schankwirt Chester, wenn man ihn so nennen konnte und fragte diesen: "Haltet ihr es wirklich für eine gute Idee bei einer solch aufgeheitzen Stimmung Alkohol auszugeben? Nach einem Mord? Wisst ihr etwas darüber? Nichtmal das Opfer ist mir bekannt. Wie dem auch sei gebt mir einen Krug des hoffentlich guten Gesöffs!" In Folge des nachdrücklich gesprochenen letzten Satzes hielt er ihm ein paar Münzen hin und warte auf das Bier und Antwort auf seine Fragen.

  5. #45
    "War nicht meine Idee diesen Stand zu errichten. Ich arbeite nur als Aushilfe in der Taverne und bei solch einer Ansammlung an Menschen dachte sich der Wirt scheinbar, dass er wenigstens ein bisschen von dieser misslichen Lage profitieren kann. Klingt ganz schön herzlos, ich weiß, aber schlussendlich kannte das Opfer scheinbar niemanden in der Stadt, also wird es ihn nicht wirklich gekümmert haben."
    Bevor er weiterredete schenkte er ihm ein Bier ein.
    "Jedenfalls weiß ich so gut wie nichts über den Mord. Das Opfer war ein Reisender, die Wunden könnten vielleicht von einem Tier statt einem Menschen stammen und...ja, mehr eigentlich nicht. In größeren Städten würde das gar keine Aufmerksamkeit erregen, aber hier sterben die Menschen wohl selten eines gewaltsamen Todes. Hoffentlich bleibt es wenigstens bei einem Toten. Ich war doch nur auf der Suche nach einem Beruf der mir Spaß macht. Dabei eventuell von jemanden ermordet zu werden stand nicht auf dem Plan."
    Und so verging die Zeit und noch immer blieb der Bürgermeister verschollen. Chester konnte es ihm aber nicht verübeln. Der erste Tag im Amt und schon soll er sich um einen Mord kümmern. Wäre wohl nicht verwunderlich, wenn er heute garnicht mehr auftaucht sondern darauf hofft, dass der Täter innerhalb der nächsten 24 Stunden noch gefasst wird.

  6. #46
    Beim zweiten Bier, für das er sich natürlich keineswegs korrekt angestellt hatte, sprach Talis Chester wieder an: "Ein Tier sagtet ihre vorhin, oder etwas ähnliches sagtet ihr vorhin? Das kommt mir komisch vor... Und wo zur Hölle bleibt dieser Bürgermeister?! Findet ihr, das dies eine richtige Wahl war. Jemand muss etwas tun, meine ich, aber hier kriegt kein reicher Sack seinen verfluchhten Hinter hoch!"

  7. #47
    Als Maxim und Edmond die kleine Gruppe auf dem Marktplatz erreichten, wandte sich Marina auch schon voller Freude an den Grafen, obgleich man ihr die Verängstigung über das Verbrechen letzter Nacht am Gesicht ansehen konnte. Während Maxim eher zaghaft die neuen Gestalten musterte und die rothaarige Frau, von der Edmond nicht vielmehr als den Namen wusste, sich mir ihrem Begleiter unterhielt, versuchte Edmond, der jungen Sängerin etwas Näheres über die Vorkommnisse erzählen zu können.
    "Ah, teuerste Marina, ich hoffe Ihr seid wohlauf und konntet Euch letzten Abend noch gut erholen? Fürwahr, dieser Tag scheint bisher nicht gerade zu Gunsten unseres neuen Bürgermeisters verlaufen zu sein, und auch ich hatte gehofft, dass wir uns unter freudigeren Umständen wiedersehen würden. Der gute Caspar hat sich leider noch immer nicht blicken lassen, doch ich bin sicher, dass es sich um dringende Angelegenheiten handeln muss, die sein Erscheinen bisher unmöglich gemacht haben. Zu den Geschehnissen wurde mir vorhin nicht viel mehr berichtet, als Ihr inzwischen ohnehin schon wisse dürftet. Ein junger Mann, der am gestrigen Tage ebenfalls als Reisender nach Düsterburg kam, wurde in der letzte Nacht unbemerkt auf eine bestialische Art und Weise ermordet. Zwar wurden bereits sämtliche Stadttore verschlossen und überall sieht man Patrouillen der Stadtwache umhermarschieren, doch dürfte der Täter genug Zeit gehabt haben, dennoch die Flucht zu ergreifen, wenn er denn wollte. Die Spuren und die Grausamkeit des Verbrechens lassen mich jedoch drauf schließen, dass wir es hier mit einem oder vielmehr mehreren Verbrechen zu tun haben, die gewiss nicht ihren letzten Mord verübt haben. Schon jetzt scheinen viele Bürgerinnen und Bürger vollkommen verängstigt zu sein, der Mord wurde schließlich direkt hier auf dem offenen Marktplatz verübt, sodass sich die Kunde darüber inzwischen auf die gesamte Stadt ausgebreitet haben dürfte. Dies war also sicherlich kein einfacher Raubmord, doch was genau dahinter stecken mag, dass weiß Gott allein. Wir sollten in jedem Fall besonders wachsam sein in den nächsten Tagen und auf die Entscheidung unseres frischgewählten Bürgermeisters warten."

  8. #48
    Eile war geboten. Havelock betrat das Antiquariat, warf seinen Gehstock auf die Sitzgarnitur am Eingang und lief auf eines der hintersten Regale zu.
    Dieses Gesicht hatte er bereits einmal gesehen.
    Er zog an einer Papierrolle, auf einem Bücherregal, auf welchem mehrere Wälzer lagen. Er griff nach einem abgenutztem Buch und blätterte hektisch die Seiten um.

    Da war die Zeichnung...
    Sie zeigte nichts weiter als eine Gruppe von Männern welche an einer seltsamen Apparatur arbeiteten, hätte ein ungebildeter Leser diese Zeichnung betrachtet, wäre dieser lediglich zu dem Schluss gekommen, dass der Zeichner seiner Fantasie freien Lauf gelassen habe. Doch Havelock wusste ganz genau was für ein Apparat das war, er hatte so etwas bereits gesehen. In der Mitte der Zeichnung stand ein Mann mit buschigen Augenbrauen und delegierte die Konstruktion des Apparates.
    Die Zeichnung hatte die Überschrift Dankwart D.

    Havelock
    fühlte sich ausgelaugt, er hatte die letzte Nacht nicht geschlafen. Er fühlte sich nun wie jemand, der ein kompliziertes Puzzle zusammengesetzt hat und dem nun die letzten Teile fehlen.
    "Irgendwie hängt das Alles zusammen... wenn ich doch nur mehr Zeit hätte."
    Sein Bein schmerzte, vielleicht hatte er es in letzter Zeit übertrieben. Doch er konnte jetzt noch nicht rasten, es hatte doch gerade erst begonnen. Jetzt wo er seine Kraft am nötigsten brauchte, verließ diese ihn. "Auch wenn ich es nicht verhindern kann, was einst vorherbestimmt wurde... so sollte ich doch wenigstens meinen verdammten Hintern in Bewegung setzen und tun was ich kann." Ein jugendlicher Funke umspielte sein Gesicht; für einen kurzen Moment war er wieder der junge Havelock, welcher dem Abenteuer hinterherjagte und der Gefahr ins Gesicht lachte. Voller Energie ging er wieder auf die Straße hinaus, seinen Gehstock flink vor sich hersetzend der Stadtmitte entgegen.

    "Ein Plan muss her... und ich glaube, ich habe da schon genau die richtige Idee..."

    Geändert von Mr.Räbbit (13.11.2011 um 07:48 Uhr)

  9. #49
    Leonardo erwachte vom lärm draussen.

    Er zog sich an und ging nach draussen um zu sehn was los war und er sah wie stadttore verriegelt waren, und als er die stadtwache fragte was los sei sagte der hauptmann der stadtwache das Thoben ermordet wurde, er sank zu boden und fing an zu weinen,"Thoben weiso nur den lieben thoben?" stammelte leonardo und ging wieder nach hause um in ruhe zu trauern.

    Geändert von Lichtdrache (13.11.2011 um 09:00 Uhr)

  10. #50
    Nachdem Wilhelm Shael und ihr über das Unglück erzählt hatte, herrschte für kurze Zeit eine beklemmende Stille. Thorben war tot und nicht nur das, er starb nicht friedlich, er wurde ermordet.
    Elly bezwang ihre Starre und wurde der zweiten Frage war: "Vielleicht hat mein Vater Sie hereingebracht. Er schaut abends immer nach, ob alle Türen und Fenster geschlossen sind." Elly ließ sich alles noch mal durch den Kopf gehen.
    "Es heißt Thorben wurde bestialisch zugerichtet. Die Wache meinte, es sah aus, als wäre er von einen wilden Tier angegriffen worden. Aber welches Tier würde so etwas machen? Wir haben zwar Wölfe und Bären in den Wäldern, aber diese Tiere wagen sich nicht in die Nähe der Stadt. Das würden sie nur machen, wenn sie nicht genug zu essen hätten. Aber zu Zeit herrscht ein warmes Klima. Ich glaube, ich gehe nach draußen und schaue, ob ich dort etwas mehr herausfinden kann. Wollen Sie mit mir kommen?"


  11. #51
    Shael war wirklich fassungslos. Thorben ermordet? Das konnte, nein, das durfte nicht sein! Shael hatte gestern in Thorben so einen guten Kumpel gefunden, und sich trotz gerade mal einem Tag Aufenthalt hier blendend verstanden. Shael wollte auch noch viel mehr über das Leben eines Abenteurers lernen und eventuell auch noch ein wenig Praxis bekommen. Doch all dies war nun nicht mehr möglich. Shael war todunglücklich. Er hätte nicht gedacht, dass ihn der Tod von jemand den er gerade erst kennengelernt hat, so mitreißen würde. Dann bot ihm Elly an, mit ihm nach draußen zu gehen, um Näheres heraauszufinden. "Ja, das halte ich für sinnvoll. Thorben wollte ja etwas über diese Gerüchte herausfinden, hat er mir gestern erzählt. Vielleicht liegt da auch die Ursache für seinen Tod. Ist aber nur eine Vermutung."

  12. #52
    "Wie furchtbar...", sagte Marina bedrückt. "Ich hoffe, dass die Stadtwache die Täter bald ausfindig machen..." Unruhig blickte sie in Richtung einiger enger Seitengassen, wo der Nebel noch nicht völlig verschwunden war. "Ich frage mich", murmelte sie, "weshalb ausgerechnet ein Fremder, der noch nicht lange in der Stadt verweilte, Opfer dieser grausamen Tat wurde. Er kann sich doch kaum besonders viele Feinde hier gemacht haben, nicht wahr? Vielleicht hat er sich andernorts in Schwierigkeiten gebracht und wurde bis hierher verfolgt..." Ja, soweit Marina gehört hatte, war geradezu eine Welle an Reisenden über Düsterburg gerollt. Schließlich gehörte auch sie dazu. Der Gedanke beunruhigte sie, denn sie wusste, dass jeder Fremde, sogar harmlose, junge Frauen wie sie selbst, eher Gefahr lief, eines Verbrechens beschuldigt zu werden, als alteingesessene Bürger. Besorgt sah sie sich um, hoffte, irgendeinen Hinweis zu entdecken, irgendetwas, dass plausibel schien. Es gelang ihr nicht. Dann wandte sie sich mit einem traurigen Lächeln wieder Edmond zu. "Es ist wirklich eine Schande. Meine Aufgabe als Sängerin ist, den Menschen mit Hilfe meiner Musik ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern und die Sorgen des Alltags zu mildern. Und nun stehe ich hier und denke über solch düstere Dinge nach..." Einen Moment sah Marina frustriert zu Boden, doch dann milderte sich ihr Gesichtsausdruck zu einem sanften Lächeln und sie betrachtete neugierig Edmonds jungen Begleiter. "Doch sagt, Herr Dantés, wer ist dieser junge Mann in Eurer Begleitung, ich bin sicher, dass wir noch nicht miteinander bekanntgemacht wurden..."

  13. #53
    Im Wirtshaus war es sehr laut. Alle schienen nur noch ein Thema zu kennen: der Mord. Rowan setzte sich an die Bar, bestellte sich etwas zu essen und hörte zu, was die Leute im Raum sich erzählten. Anscheinend gab es auch eine große Ansammlung, die auf dem Marktplatz auf eine Rede des Bürgermeisters wartete, vielleicht würde dies ja einen Aufschluss auf dieses Geschehen der letzten Nacht geben. Das veranlasste Rowan, selbst einmal dort nachzusehen. "Eine Bestie soll diesen Mann ermordet haben? Dies trifft sich mehr als nur gerecht, da ich als erfahrener Jäger sehr viel Erfahrung habe, wie sich Tiere verhalten. Bereits die gefährlichsten Kreaturen meiner Heimat zieren die steinernen Wände meiner bescheidenen Residenz und anscheinend soll alsbald ein weiterer Kopf dieser Sammlung hinzugefügt werden." Aber vorerst nahm Rowan noch sein Essen zu sich, denn mit leerem Magen kann man sich nunmal nur schwer konzentrieren.

  14. #54
    Shael und Elly gingen nach draußen. Zunächst wandten sie sich Richtung Stadttor, doch die Wachen wollten ihnen nichts näheres zur Mord verraten. Es hieß nur, dass es noch ermittelt wird. Also, begaben sie sich Richtung Marktplatz, so sie auch schon mehrere Gruppen gebildet haben und sich anregt unterhielten.
    Elly sah die Fremden von letzten Tag zusammen mit Adryan und fragte sich, ob diese so etwas auf ihrer Reise schon mal erlebt hatten. Sie ging, gefolgt von Shael zu der Gruppe und wandte sich an Dankwart: Ich wünsche Ihnen einen Guten Morgen, obwohl dieser nicht gut angefangen hat. Hatten Sie auf Ihreren Reisen schon mal so etwas erlebt? Haben Sie vielleicht eine gute Erklärung für diese Scheußlichkeit? Kann es möglicherweise nur die Tat eines hungrigen Tieres gewesen sein? Oder ein tollwütiger Wolf?"

  15. #55
    "Doch sagt, Herr Dantés, wer ist dieser junge Mann in Eurer Begleitung, ich bin sicher, dass wir noch nicht miteinander bekanntgemacht wurden..." "Eh? Ich?", sagte Maxim mit vollem Mund. "Ach, das ist Maxim, ihm gehört die kleine Herberge, ein Stückchen weiter westlich vom Polierten Panzer." "Ach, ist das so? Schön, dich kennenzulernen. Du musst aber ziemlich jung sein, oder?" "Na ja, der Junge wird bald 17. Eigentlich gehört die Herberge einem alten Mann, bei dem Maxim gewohnt hat, nachdem er dort ausgesetzt wurde. Aber der ist vor zwei Jahren gestorben und er hat ja sonst niemanden mehr." [...] "Na ja, jedenfalls müssen erst einmal herausfinden, wie der Täter überhaupt flüchten konnte." "Aber Edmond", warf Maxim in das Gespräch von Edmond und Marina ein, "wie soll denn der Täter von hier geflüchtet sein? Die Wachen hätten doch sicher etwas gemerkt." Edmond unterbrach ihn: "Sprich nicht mit vollen Mund, Maxim." "Hm? Ach ja", meinte er gehorsam und schluckte sein Gebäck runter, "also äh... die einzige Möglichkeit ist das Seil hinter dem Wachhaus, aber selbst da waren doch Wachen stationiert. Die Kanalisation führt nicht nach außerhalb der Stadt und der Zugang nach Bernhelms Los ist komplett dicht mittlerweile..." "Was willst du denn uns damit sagen?" "Der Mörder kann doch schlicht und einfach unter unseren Kreisen verweilen..." "Das kann doch nicht sein, Maxim. Es wurde gesagt, dass dem Opfer bestialische Wunden zugefügt wurden." "Nun ja... aber es gibt doch diese Werwölfe und wir haben doch gerade die Vollmondstage..."

  16. #56
    "Nun ja... aber es gibt doch diese Werwölfe und wir haben doch gerade die Vollmondstage..."
    Bei diesen Worten wurde Marina hellhörig. Sie betrachtete Maxims Gesicht genau, doch es gab keine Anzeichen dafür, dass er scherzte. Seine Augen waren todernst. Glaubte dieser Junge etwa tatsächlich an die Existenz solcher Wesen? Natürlich hörte sie allein durch ihren Beruf allerhand solcher Geschichten und war auch nicht abgeneigt, sie in ihre Musik mit einfließen zu lassen. Aber dass derartige Bestien wirklich auf dieser Welt existierten und dass es sie ausgerechnet in diese Stadt verschlagen hatte? Das wagte sie doch stark zu bezweifeln. Vorsichtig fragte sie: "Was genau führt dich denn zu dem Schluss, es seien Werwölfe gewesen, welche diese Gräueltat begangen haben? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass es einfach eine Gruppe Verbrecher war, die aus irgendwelchen Gründen Groll gegen den Mann hegten? Und Werwölfe gibt es doch nur in Geschichten, die man Kindern erzählt, damit sie brav sind." Sie lachte nervös und hoffte, die Stimmung dadurch aufzubessern. Aber Maxim antwortete vollkommen überzeugt: "Nein, es gibt sie wirklich! Glaub mir, dass waren garantiert Werwölfe, genau wie damals, als diese Stadt nur ein kleines Dorf war!" Der Junge beharrte also auf seier Meinung, dass Werwölfe unterwegs in Düsterburg waren... Marina schlang die Arme enger um ihren Körper. Natürlich gab es keine Werwölfe... doch weshalb verursachte derenn Erwähnung dann solch ein Frösteln in ihr? Hilfesuchend sah sie Edmond an. Der erwiderte zögernd: "Nun... in den Aufzeichnungen der Stadt ist tatsächlich von Werwölfen die Rede... allerdings heißt das noch lange nicht, dass dieser Mord wirklich von derartigen Kreaturen begangen wurde. Sei besser vorsichtig mit deinen Äußerungen, Maxim. Du solltest dich schämen, einer Dame solches Unbehagen zu bereiten!" Er schenkte Marina ein aufmunterndes Lächeln und sagte: "Dies ist wahrlich eine schlimme Angelegenheit, aber ihr habt nichts zu befürchten, werte Marina, da bin ich sicher." Diese Worte wärmten Marinas Herz ein wenig und sie erwiederte sein Lächeln. Mit etwas mehr Mut in der Stimme antwortete sie: "Nun, ich hoffe, dass der neue Bürgermeister bald in Erscheinung treten und etwas Ordnung in die Sache bringen wird. In derartigen Situationen braucht eine Stadt einen Führer." Sie seufzte. Wer hätte gedacht, dass ihr so viel Aufregung bevorstand, als sie am vorletzten Abend diese Stadt betreten hatte?

    Geändert von Zitroneneis (13.11.2011 um 13:12 Uhr)

  17. #57
    Sophia von Busch schlief an diesem Tag ungewöhnlich lange. Caspar musste nicht zur Arbeit, und sie hatten Abends auf seine neue, verantwortungsvolle Position ein Gläschen erhoben - vielleicht auch ein bisschen mehr als eines. Sophia war zwar recht bald schlafen gegangen, aber ihr Mann nahm seine neuen Pflichten ernst, und hatte sich bis spät in die Nacht wahrscheinlich Gedanken gemacht, was er für Düsterburg nun bewirken wollte, und befand sich Morgens noch im Zustand eines tiefen, ruhigen Schlafes. Da er also noch im Bett lag, war auch die Dame des Hauses nicht aufgewacht.
    Als Rebecca das Zimmer betrat, dauerte es erst einmal eine Weile, bis Sophia registriert hatte, was das Dienstmädchen gesagt hatte. Sie berührte Caspar, der sich immer noch nicht regte, leicht an der Schulter. "Liebling, du musst aufstehen.", sprach Sophia sanft, aber bestimmt. Dann richtete sie sich auf und sagte zu Rebecca: "Erzähl uns, was geschehen ist."

  18. #58
    Friedrich Miller stellte fest, dass er sich nun wirklich nicht mehr konzentrieren konnte. Schon den ganzen Morgen war die Stadt im Aufruhr gewesen, und es war ihm schwergefallen, an seiner neuesten Komposition zu arbeiten. Er hatte gehofft, dass sich der Lärm gegen Mittag legen würde, aber es schien ihm nun so, als wäre es sogar noch lauter geworden. Seufzend setzte er die Feder ab. Zum ersten Mal stellte er sich die Frage, was dort draußen los denn los sei, dass ein solcher Aufruhr herrschte. Da fiel ihm die Bürgermeisterwahl ein. Konnte es damit zu tun haben? Mit einem Schaudern dachte er: "Vielleicht sind die Revolutzer jetzt auch nach Düsterburg gekommen..."
    Es gab nur einen Weg, etwas herauszufinden. Miller zog sein Jäckchen an und schlüpfte in seine Straßenschuhe, dann machte er sich direkt auf den Weg zum Rathaus.

  19. #59
    "Liebling, du musst aufstehen."

    Mühsam öffnete Caspar seine Augen. Es war schon morgens? Das konnte nicht sein, er war doch eben erst eingeschlafen - Sophia musste wohl ... die Sonne schien nicht zum Fenster hinein. Es musste längst Mittag sein. Er hatte verschlafen. Hastig erhob er sich. Hätte er doch seine Antrittsrede schon früher geschrieben - die Wahl war doch abzusehen gewesen. Aber nein - bescheiden wie er nun mal war, hatte er erst nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses angefangen zu schreiben und war bis spät in die Nacht beschäftigt gewesen.

    "Erzähl uns, was geschehen ist."

    Caspar horchte auf - es war etwas geschehen? Gespannt sah er Rebecca an, die gerade zur Erzählung ansetzte.

  20. #60
    Würde Adryan an Zufälle glauben, so wäre dies sicherlich eine Situation gewesen, die er als Zufall klassifiziert hätte.
    Nach Verlassen der Schankstube hatte er einige Meter benötigt, um sich in Düsterburg wieder zurecht zu finden, das nun in der dunstigen Umarmung dicker Nebelschwaden steckte. Und einige Meter weiter schälte sich ein ihm nicht unbekanntes Trio aus den Dunstschwaden: eine Frau mit auffällig roten Haaren, ein alter Mann und ein jüngerer Mann, der ihm bereits mit stechenden Blicken musterte. Ein Lächeln stahl sich in sein Gesicht, das mit jedem Schritt, mit dem er den Dreien näher kam, um eine Nuance breiter und freundlicher - und ironischer - wurde. Als einzig eine Entfernung von zwei Armlängen zwischen ihm und der Gruppe lag, tippe Adryan zum Gruß mit zwei Fingern an die Krempe seines Hutes. "Ich grüße euch, Abenteurer ohne Namen.", sagte er und nickte dabei kurz dem alten und den jungen Mann zu, bevor er sich an die junge Frau wandte. "Und euch wünsche ich einen guten Morgen, Libra.". Eine kurze Bewegung, eine elegante Verbeugung vor der jungen Frau folgte seinen Worten. Adryan tat zwei weitere Schritte und stand den Dreien nun direkt gegenüber. "Mir scheint, nicht nur mich bewegen die rätselhaften Ereignisse zur Umtriebigkeit. Sagt, wisst ihr ob es wahr ist, was man sich erzählt?". Im Innersten bis zum Bersten angespannt wartete der Privatermittler auf die Antwort...

    Geändert von Simon (13.11.2011 um 15:06 Uhr)

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