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Thema: [Vampire von Düsterburg] Tag 1

  1. #21
    Talis schlief unruhig aber lang ,was vermutlich aus seinem Alkohlkonsum herrührte, auch wenn er es auf das leere Bett neben ihm schob. Er überlegte am nächsten Abend woanders zu schlafen.
    Nachdem er sich angekleidet hatte ging er trotz leichter Kopfschmerzen in Richtung Marktplatz, wo er die Menge bemerkte; in ihr das Trio das ihm gestern begenet war. Er sprach diesmal von vorne Herrn Grandy an: "Guten Morgen werter Herr, bzgl. der Felle..." (Vielleicht bringt Höflichkeit ja was, dachte er sich) Doch da hörte er etwas von Mord und vergaß ganz das eigendlich Ende des Satzes und sprach weiter den grüngewandeten Jungspund an: "Mord! Hier?! unglaublich. Wisst ihr etwas darüber? Ihr scheint ja schon länger hier zu sein."

  2. #22
    "Herr Firas, seien Sie gegrüßt, können Sie mir sagen was zur Hölle hier genau passiert ist?"

    Als er die Stimme hörte, drehte Rafael sich um. Hinter ihm stand der Antiquar, Herr Havelock.

    "Guten Morgen Herr Havelock. Leider kann ich ihnen auch nicht viel sagen, ich bin selbst hierhergekommen, um mehr zu erfahren. Es soll einen Mord gegeben haben. Laut dem, was man sich gerade hier rumerzählt, scheint ein Wanderer, der zufällig in die Stadt gekommen ist, von einem bösartigen Raubtier angefallen worden zu sein, und seine Leiche soll völlig zerfetzt worden sein. Aber sie wissen ja, wie das mit Gerüchten ist: Wahrscheinlich ist die Hälfte übertrieben, und die andere Hälfte völlig frei erfunden. Wenn es wirklich ein Raubtier gewesen wäre, wäre schließlich auch nicht von einem Mord die Rede.
    Oh, und falls sie es noch nicht mitbekommen haben: Die Stadttore wurden verschlossen, um den Mörder festzuhalten. Ich schätze mal, dass das auch einer der Hauptgründe für diesen Menschenauflauf ist. Ich hoffe, dass Herr von Busch, er ist übrigens der neue Bürgermeister, falls sie es noch nicht gehört haben sollten, sich demnächst mal zu Wort meldet und eine Erklärung abgibt."

  3. #23
    Edmonds Augen schafften es nur mit Mühe, durch die dicken Nebelschwaden an diesem Morgen hindurchzusehen, so dass er sich nur langsam aber sicher einen Weg durch das Stadtviertel bahnte. Als er die Altstadt erreichte, konnte er aus der Ferne gerade noch rechtzeitig den Umriss einer Gestalt erkennen, die gerade im Begriff war, in einen Brunnen zu fallen. Schnell rannte er hin, packte die Person an den Schultern und zog ihn zurück. Dabei erkannte Edmond, dass es sich dabei tatsächlich um den Jungen Maxim handelte!

    "Was machst du denn hier so halbnackt? Zieh dir doch wenigstens eine Hose an, wenn du dein Stoffhemd nicht trägst", sprach Edmond zu dem sichtlich überraschten Maxim, der noch immer ein wenig starr vor Schreck war. "Wo hast du dich denn die letzten Tage rumgetrieben, Maxim? Du siehst ja erbärmlich aus! Was würden denn die Gäste in deiner kleinen Herberge dazu sagen, wenn sie dich so sehen würden? Und überhaupt, du solltest wirklich mehr Vorsicht walten lassen, hast du denn noch nichts von dem Mord gehört, der sich letzte Nacht hier ereignet hat? Was auch immer dahinter stecken mag, ein Tollpatsch wie du wäre sicherlich ein gefundenes Fressen für dieses Verbrecherpack!", strafte Edmond den Jungen mit mahnender Stimme.
    "Ich wollte mich gerade auf den Weg zum Marktplatz machen. Wenn du dich rasch von dem Dreck befreist und dir endlich etwas Anständiges angezogen hast, darfst du mich ruhig begleiten, wenn du magst." Während sich Maxim eilig frisches Wasser aus dem Brunnen holte, fragte sich Edmond insgeheim, wie er wohl in die Stadt gekommen war. Maxim schien gerade erst angekommen zu sein, dabei hatte die Stadtwache doch längst alle Tore geschlossen? Gab es etwa einen weiteren Weg in die Stadt hinein?

    Geändert von Edmond Dantès (12.11.2011 um 16:34 Uhr)

  4. #24
    "O-okay, warte! Hilf mir bitte kurz das Wasser aus dem Brunnen zu holen!" Sain holte für ihn einen Eimer Wasser heruas. Mit diesem rannte Maxim schnell ins Haus und wusch den Dreck aus seiner Kleidung in Schallgeschwindigkeit heraus. Dann zog er sein Stoffhemand an und ging wieder raus. "Gut, wir können zum Marktplatz!", sagte er motiviert. Edmond jedoch:"Hast du nicht etwas vergessen?" "Wie...?", fragte er und betrachtete sein Stoffhemd. "Dein Gesicht. Es ist immer noch dreckig." "Ah, warte!", sagte er, rannte ins Haus, wusch sein Gesicht und stand in Sekundenschnelle wieder vor Edmonds Gesicht, "So, jetzt können wir los!" Die beiden machten sich auf in Richtung Marktplatz. Maxim summte fröhlich ein wohlbekanntes Kinderlied. Er wusste, dass Edmond wahrscheinlich so nett sein würde und ihm wieder ein Säckchen Kekse kaufen würde. Denn beide wussten genau, wie sehr Maxim selbst süße Sachen liebte. "Sag mal...", unterbrach Edmond Maxim beim Summen, "was hast du jetzt genau gemacht letzte Nacht?" "Ich wollte Pilze einsammeln und ein paar Kräuter besorgen, aber ich hab mich verlaufen und kam erst heute Morgen hier an." "Wie bist du denn in die Stadt reingekommen? Die Wachen haben doch die Tore zugemacht." "Oh? Wusstest du nicht, dass der Kletterhaken westlich vom Südeingang seit einer Ewigkeit immer noch da rumhängt? Irgendwelche Wanderer sind damals so in die Stadt gekommen, haben aber augenscheinlich vergessen ihre Utensilien wieder mitzunehmen." "Was? Warum sagst du das nicht gleich?!", schimpfte Edmond ihn an, "Wenn man so leicht in die Stadt kommt, dann ist es doch kein Wunder, dass irgendwelche Mörder einfach so in die Stadt kommen können!" "Äh? Also ich - ähm..."

  5. #25
    Grandy wartete jetzt bereits seit einer Weile am immer voller werdenden Marktplatz. Ob die Rede des Bürgermeisters Caspar von Busch wirklich kommen würde, wusste wohl nur Caspar von Busch selbst, aber das Gerücht schien sich herumgesprochen zu haben, und er würde wohl kaum die halbe Stadt warten lassen, wenn ihm an seiner Wiederwahl etwas lag. Im Moment war vom guten Herrn aber nichts zu sehen, und langsam schien es Grandy, dass er vergeblich wartete. Kurz als er seinem Unmut kund tun wollte, hörte er von hinten eine bekannte Stimme.

    "Guten Morgen, Libra. Und auch euch beiden, Dankwart und Grandy. Vielleicht könnt ihr mir erzählen...?"
    Er drehte sich um, und in der Tat, da stand sie. Fehlte nur noch, dass sie ihn frech angrinste. Er erinnerte an den Streit mit dem Wirt und die Schamesröte kam ihm zu Gesicht.

    "Hey, du bist doch diese Sängerin, die sich gestern auf unsere Kosten den Bauch vollgeschlagen hat! Das war doch wohl Absicht, niemand würde soviel Essen ohne an das Geld zu denken. Meine Ehre verbietet es mir meine Hand gegen eine Frau zu erheben, aber ich verlange, dass eine gute Erklärung für ihr ... "
    Grandy wollte noch weiter reden, wurde aber von einer anderen bekannten Stimme unterbrochen, diesmal die eines Mannes: Es war der Kaufsmann Talis.
    "Felle kaufen? Das ist wohl kaum der richtige Zeitpunkt dafür. Ein Mörder ist auf freiem Fuß und jemand muss ihn schnappen. Aber gut, dass sie hier sind. Scheinbar will der Bürgermeister Caspar von Busch eine Rede halten."

    "Caspar von Busch? Der neu gewählte Bürgermeister?"

    "Genau der, Caspar von Busch. Leider scheint er sich im Moment in seinem Busch verkrochen zu haben. Ich könnte schwören wir warten schon eine geschlagene Stunde auf ihn, und ... einen Moment... es geht hier doch um was anderes!",
    er wandte sich wieder an Marina.
    "Äh ja genau. Ich will jetzt eine Erklärung von ihnen hören, warum sie so schnell gehen mussten und ganz bequem die Rechnung auf uns schoben!"

  6. #26
    "...Die Stadttore wurden verschlossen, um den Mörder festzuhalten. Ich schätze mal, dass das auch einer der Hauptgründe für diesen Menschenauflauf ist. Ich hoffe, dass Herr von Busch, er ist übrigens der neue Bürgermeister, falls sie es noch nicht gehört haben sollten, sich demnächst mal zu Wort meldet und eine Erklärung abgibt."

    Havelock
    hörte gebannt den Ausführungen Rafaels zu, als dieser ihm eine Zusammenfassung der neusten Gerüchte und Nachrichten vortrug. "Ich hoffe diese Geschichte ruiniert Ihnen nicht das Geschäft, Sie wissen ja, wie sehr ich Ihren Wein schätze..." sagte Havelock und blickte sich langsam aber zielgerichtet in der Menschenmenge um."Sie entschuldigen mich, Herr Firas, mir kommt da gerade ein Gedanke, welchem ich dringend nachgehen muss."

    Den Blick kurz auf einer kleinen Gruppe in der Menge ruhend, blickte er Rafael Firas noch einmal in die Augen und bewegte seinen Kopf zu einem grimmigen, verabschiedendem Kopfnicken. "Einen Versuch ist es immerhin wert..."
    Havelock visierte mit seinen Schritten die Abenteurergruppe an, welche am letzten Abend in der Taverne für soviel Unruhe gesorgt hatten.
    Er zögerte, der Moment schien unpassend. Talis der Händler versuchte, auf seine unbedarfte Art, eine schnelle Goldmünze zu verdienen und der Anführer der Gruppe gestikulierte schon wieder herum, sein verärgertes Gesicht auf eine junge Lautenspielerin gerichtet.
    "Hmm... wahrscheinlich zückt er gleich wieder seine Klinge..."
    Bei diesem Gedanken fiel im das erste mal etwas Ungewöhnliches an der Gruppe auf. Dieser alte Mann mit den buschigen Augenbrauen... wenn er 30 oder 40 Jahre jünger wäre... Nein das konnte nicht sein, soviele Zufälle gab es nicht. Der Alte sah Havelock für einen Moment etwas verwundert an, doch dieser ging bereits in Richtung seines Antiquariats um ein ganz bestimmtes Detail zu überprüfen.

    Ein Zeichnung aus einem Buch, welches vor genau 35 Jahren verfasst wurde. Sie zeigt einen Mann mittleren Alters, welcher ungewöhnlich dichte Augenbrauen zu haben schien...

    Geändert von Mr.Räbbit (12.11.2011 um 17:18 Uhr)

  7. #27
    Durch den Nebel wanderten Maxim und Edmond zum Marktplatz. Der Platz war zum Bersten voll gefüllt mit Menschen, die allesamt auf den neuen Bürgermeister warteten, in der Hoffnung, endlich mehr über das grausame Verbrechen zu erfahren. Eilig lief Edmond zur nächsten Wache und berichtete ihr von dem Kletterhaken am Südeingang, mit dem es noch immer möglich war, die Stadttore unbefugt zu überwinden. Nachdem diese Sache also geklärt war, schlenderten die Beiden langsam an den Marktständen entlang.
    "Du musst nach all dem Umherirren in den Wäldern einen Bärenhunger haben, nicht wahr?", fragte Edmond seinen Begleiter. Natürlich war es nur eine rhetorische Frage und so wartete der Graf gar nicht erst auf eine Antwort des Jungen, sondern machte gleich an dem nächstbesten Stand mit leckeren Backwaren Halt, wo er einen kleinen Beutel mit frischen Zimtplätzchen erwarb und diesen gleich Maxim mit einigem Wohlwollen überreichte. "Hoffentlich schmecken sie dir, denn ich fürchte, bei der aktuellen Lage wird es nicht mehr so schnell neue geben, wo momentan kein einziger Karren mehr die Stadt betreten und frische zutaten bringen wird!"
    Während Maxim genüsslich die Kekse aß, blickte sich Edmond auf dem Marktplatz ein wenig um und entdeckte, in einiger Entfernung, die junge Sängerin Marina, welche sich bereits wieder mit einigen anderen Neuankömmlingen unterhielt, unter ihnen auch die rothaarige Frau namens Libra. "Lass uns zu dem Grüppchen dort hinten gesellen, sie sind allesamt erst seit Kurzem hier in Düsterburg, doch vielleicht wissen sie ja schon mehr zu berichten, schließlich verbreiten sich Gerüchte gerade hier wahnsinnig schnell! Caspar von Busch scheint jedenfalls in nächster zeit nicht mehr hier aufzukreuzen, habe ich das Gefühl..."

  8. #28
    Ein Mörder? War das der Grund weshalb die Stadt so in Aufruhr war? Jedenfalls würde Marina nur zu gern mehr darüber Erfahren. Doch zuerst galt es, ein ganz anderes Problem zu beseitigen. Es war keineswegs ihre Absicht gewesen, ihr Frühstück auf Kosten der anderen zu verzehren. Doch würde dieser anscheinend recht leicht reizbare Mann das auch verstehen? Nachdem sie kurz verlegen den Blick gesenkt hatte, schaute sie wieder Grandy an un meinte: "Ähmm... das tut mir Leid und es ist mir auch ausgesprochen peinlich, aber... mir ist es wohl entfallen, zu bezahlen bevor ich mich so begeistert mit Libra in die Stadt aufmachte. Ich hoffe, es hat Euch nicht allzu sehr geschadet?" Sie blickte ihn schuldbewusst an und fügte dann hastig hinzu: "Aber selbstverständlich, kann ich Euch das Geld zurückzahlen, sagt mir nur, wie viel ich Euch schulde." Zumindest hoffte sie, dass sie ihm das Geld geben konnte - und es nicht wieder in ihrem Zimmer im Gasthaus vergessen hatte. Aber sie hatte noch eine andere Idee und fügte hinzu: "Wenn Ihr es jedoch wünscht, kann ich Euch auch auf eine andere Art entschädigen." Daraufhin entstand ein schockiertes und ungläubiges Schweigen, welches Marina leicht amüsierte. Mit einem Lächeln fügte sie hinzu: "Oh, ich denke keineswegs an etwas unsittliches. Was ich vorschlagen wollte, war der Gebrauch meiner Künste, um ein Lied über Euch und Eure Heldentaten zu schreiben. Ein Lied, wie die Welt es noch nicht gehört hat! Euer Name würde in aller Munde sein, jeder wüsste, welch ein herausragender Held Ihr seid und Jahrhunderte könnten verstreichen, ohne dass man Euch vergessen würde. In gewisser Weise wäret Ihr also unsterblich und man würde Euch allernorts verehren." Noch immer lächelnd fuhr sie fort: "Wenn Euch der schnöde Mammon jedoch lieber ist, werde ich meine Schulden selbstverständlich auf herkömmliche Art begleichen. Doch überlegt es Euch gut, mein Freund!"

    Geändert von Zitroneneis (12.11.2011 um 17:41 Uhr)

  9. #29
    Von dem mysteriösen Mordfall, welcher sich den der ganzen Stadt herumspricht, hat Sven bislang nichts mitbekommen. Er hatte Wichtigeres zu tun.
    Nachdem er seinen Gesellen Fabius aus der Barbierstube rausgescheuchte, als zwei dunkel bekleidete Unbekannte eintraten, schaute dieser durch die Fensterscheiben in das Geschäft und erkannte, dass sich Sven an einem Tisch mit diesen Fremden unterhielt. Sie mochten zwar nicht unbedingt kurz behaart gewesen sein, doch wollten sie keine Rasuren; man redete anscheinend von ungewöhnlichen Abkommen. Abkommen, über welche man normalerweise nicht in der Öffentlichkeit verhandeln sollte. Nach circa 12 Minuten verließen die beiden zwielichtigen Gestalten emotionslos die Stube. Fabius versteckte sich, um nicht entdeckt zu werden.

    Geändert von relxi (12.11.2011 um 17:29 Uhr)

  10. #30
    Talis schaltete sich, hin und her gerissen zwischen dem schnellen Geld und dem Entsetzen über den Mord, wieder in das Gespräch ein. "Mein Herr, ihr seid neu in der Stadt, ich muss euch warnen, hier sind viele Gauner, die dreckigsten Diebe haben die saubersten Fassaden sagt man. Aber ein Mord! Das wäre der erste seit der alten Tragödie. Weiß man wer das Opfer ist?! Diese Wahnsinnigen Reichen stecken wahrscheinlich dahinter! Unnützes Pack! Alle unter einer Decke, klar das einer von den Nichtsnutzen gewählt wurde, da hätte man doch eher einen zugereisten Wanderer nehmen sollen."

    Geändert von Einheit092 (12.11.2011 um 17:43 Uhr)

  11. #31
    Langsam schlenderte Ava mit ihrem Esel Richtung Dorf. Sie hatte diesen Morgen trotz dichten Nebels lange gearbeitet und war deshalb erst spät mit dem Karren losgelaufen. Am Marktplatz sellte sie sich an ihren Stammplatz und wartete auf Kundschaft, die Lust auf ein paar frische Pflaumen hätte. Doch sie bemerkte rasch, dass niemand Interesse zu zeigen schien. Irgendwie erschienen ihr die Einwohner... aufgebracht zu sein.
    Besorgt bilckte sie zu den wild diskutierenden Dörflern hinüber und suchte ein bekanntes Gesicht, das sie über die Geschehnisse aufklären könnte. War etwas schlimmes passiert? Oder hatte die Bürgermeisterwahl sie derartig aufgeschreckt? Aber das konnte sich Ava nun kaum vorstellen, denn keiner der Düsterburger gäbe in ihrer Vorstellung einen unqualifizierten Bürgermeister ab.
    Endlich erspähte Ava den jungen Herrn Rafael und den Antiquar Havelock. Sie eilte mit schnellem Schritt hinüber, grüßte die beiden Männer und fragte sie angespannt: "Verzeiht die Störung, aber was geht hier vor? Alle scheinen so besorgt zu sein, diskutieren und sehen sich gegenseitig mit einer Skepsis im Blick an, als wollten sie sich gleich gegenseitig beschuldigen. Es ist auch, als ob selbst das Wetter die angespannte Stimmung wiederspiegelt. Ich verstehe nicht.“ Verzweifelt blickte sie die beiden aus großen Augen an.

    Geändert von Neadyn (12.11.2011 um 18:01 Uhr)

  12. #32
    Elly war verwirrt und verängstigt. Der Wachmann hat ihren Vater nach verdächtigen Gestalten ausgefragt, denn heute Nacht ist ein Toter aufgefunden worden. Was genau passiert war, wollte die Wache nicht verraten. Sie Leiche wurde gerade untersucht.
    Nachdem die Wache weg war, kam Wilhelm in die Stube. Er bat sie um ein Glas Wasser. Elly reichte ihn dieses und merkte, dass sie auch sehr durstig war. Also holte sie sich auch ein Glas Wasser und ließ sich auf einen Stuhl nieder.
    Elly hatte zwar schon viele Tote gesehen, denn in jeder größeren Ortschaft starben Leute, aber der Wachmann hat auch von einen Mörder geredet, sonst würden ja auch nicht die Tore geschlossen gehalten werden und Morde waren hier eher selten. Es gab zwar ab und zu Streitigkeiten, aber ein Toter ist dabei nie herausgekommen.
    Elly wandte sich zu Wilhelm, "Sie kommen von draußen und haben bestimmt auf dem Weg hierher den Menschenauflauf gesehen. Könnten Sie mir sagen, wer die arme Seele ist, welche tot aufgefunden wurde? Ich weiß, dies ist nicht nett, aber ich hoffe, der Tote ist nicht jemand den ich kenne."

  13. #33
    "Der Bürgermeister ist immer noch nicht da. Das finde ich extrem verdächtig!", meinte Train.
    "Ich meine, jeder normale Bürgermeister wäre längst erschienen! Mir fällt nur ein Grund warum er sich verkriecht. Er will nicht zurück an den Ort, wo er einen unserer Kameraden umbrachte!"

    Er sah in die Menge. "Selbst Dankwart, der sicher nicht mehr der schnellste ist, er ist hier."

    Die Kirchturmuhr schlug zehn Mal!
    "Wir warten schon lange! Wann wurde der Bote zum Bürgermeister geschickt? Das ist bestimmt 2, 3 Stunden her. Und jetzt haben wir zehn! Ist der Bürgermeister überhaupt noch im Ort?"

    ´Oder ist er nach der Tat geflohen?`, fragte sich Train in Gedanken.

  14. #34
    Nachdem Herr Havelock gegangen war, wurde Rafael plötzlich erneut angesprochen:

    "Verzeiht die Störung, aber was geht hier vor? Alle scheinen so besorgt zu sein, diskutieren und sehen sich gegenseitig mit einer Skepsis im Blick an, als wollten sie sich gleich gegenseitig beschuldigen. Es ist auch, als ob selbst das Wetter die angespannte Stimmung wiederspiegelt. Ich verstehe nicht.“

    "Ah, Fräulein Ava. Schön, sie wiederzusehen. Lassen sie mich mich zunächst für mein unhöfliches Verhalten gestern entschuldigen. Sie haben mich, wie man umgangssprachlich sagt, auf den falschen Fuß erwischt. Es lag sicher nicht in meiner Absicht, sie zu beleidigen. Sollte es so erschienen sein, tut es mir aufrichtig leid."
    Anschließend lieferte er ihr dieselbe kurze Zusammenfassung, die er schon Herrn Havelock gegeben hatte, um mit den Worten zu schließen:
    "Aber, was mich, um ehrlich zu sein, interessieren würde, ist, wie sie heute Morgen eigentlich in die Stadt gekommen sind. Soweit ich weiß, liegt ihre Plantage außerhalb der Stadt, und die Stadttore wurden heute ja nicht geöffnet. Ich hoffe, sie verzeihen mir meine Neugier."

  15. #35
    Ein Lied, dass von seinem Heldentaten verkündet. Welcher echte Abenteurer lauschte seinerzeit nicht als Kind den fahrenden Sängern und ihren Lieder über alte Legenden und große Helden. Drachentöter, Sieger von tausenden Schlachten, Gewinner von Turnieren und welche Taten sie sonst alle vollbracht haben mögen. Wer würde ein solches Lied über sich selbst schon ablehnen? Grandy sah auch keinen Sinn darin, die verarmte Sängerin um ihr letztes Erspartes zu bringen, er erinnerte sich selbst daran wie es war in Armut aufzuwachsen, bevor er ... da ebte die Erinnerung wieder ab. Seine Vergangenheit blieb schwarz und alle Schemen, die hin und wieder durchkamen verschwanden schnell wieder. Sein Gesichts verhärtete sich kurz, doch als er das Gesicht der Sängerin, die glaubte seine Reaktion sei an sie gerichtet, entspannten sich seine Züge wieder, mit seiner Vergangenheit musste er selbst umgehen.

    "Ja, es würde mich in der Tat erquicken ein Lied über mich zu hören. Mehr Wiedergutmachung kann man ja nicht hoffen. Nun, am Besten wir vergesse dieses gestrige Ereignis. Ich denke, wir haben heute andere Probleme, und wir sollten unsere Wut nicht auf uns, sondern den Unhold richten, der diesem armen Mann das Leben genommen hat."


    Beim Gedanken an die Untat legte er wieder einen strengen Gesichtsausdruck auf.
    Für Mord gibt es überall nur eine Strafe, und wie schulden es diesem Reisenden, ihn zu rächen." Er legte seine rechte Hand auf den Griff seiner Waffe.

  16. #36
    Erschrocken schlug sie die Hände vor den Mund. „Ein Mord?“, rief Ava entsetzt, „Das ist ja furchtbar! Und auf solch grausige Weise umgebracht! Wie konnte jemand dem jungen Reisenden nur etwas derartiges antun?“ Sie war immer noch fassunglos. Noch gestern hatte sie Thorben in der Kneipe gelauscht, als er Shael von seinen Abenteuergeschichten berichtete. Er konnte nicht tot sein. Doch die Realität war nicht so gnädig.
    Havelock nickte traurig und Rafael sah sie mitfühlend an. Er hatte sich vor seiner schrecklichen Offenbarung sogar für sein Verhalten am vergangene Tage entschuldigt, auch wenn Ava nicht genau verstand, weswegen. Sie war es doch gewesen, die sich zu aufdringlich nach seinem Privatleben erkundigt hatte.
    Und als wollte er sie ablenken, fragte er Ava nun neugierig: "Aber, was mich, um ehrlich zu sein, interessieren würde, ist, wie sie heute Morgen eigentlich in die Stadt gekommen sind. Soweit ich weiß, liegt ihre Plantage außerhalb der Stadt, und die Stadttore wurden heute ja nicht geöffnet. Ich hoffe, sie verzeihen mir meine Neugier."
    Sie schniefte noch einmal und brachte dann ein kleines Lächeln zustande. „Ach das. Es gibt eine schmale Stelle in der Stadtmauer, die eingestürzt ist. Mein Mann hat sie mir damals gezeigt, als ich immer auf dem Marktplatz Obst verkaufte, während er sich um die Plantage kümmerte. Es ist um vieles kürzer als der Umweg über die Stadttore, deshalb gehe ich auch jetzt noch gerne dort entlang. Allerdings haben mich auch die Stadtwachen bemerkt und sich gefragt, wie ich Einlass bekommen haben könnte. Der Weg wird nun gesperrt, sie sind gerade dabei, die Mauer zu reparieren. Ich habe zu spät bemerkt, dass uns alle Tore verwehrt sind und sitze nun hier fest...“ Ava schüttelte ratlos den Kopf. „Ich weiß noch nicht genau, was ich nun tun soll. Vielleicht werde ich irgendwo Unterschlupf finden, doch mein schönes Obst... ich habe noch längst nicht alles geerntet und in ein paar Tagen wird es nicht mehr so süß sein, wie es jetzt ist. Wenn ich jetzt nicht noch etwas verkaufe und Obst einlagere, wird das ein harter Winter werden...“ Sie sah die beiden Männer an, dann lächelte sie traurig. „Aber ich schätze, im Moment hat jeder von uns genug einige Probleme.“

  17. #37
    Erleichtert darüber, dass Grandy ihr das Missgeschick vergeben hatte, fragte Marina ihn nun neugierig: "Wisst Ihr denn etwas genaueres über diesen Mord? Seid ich heute Morgen das Gasthaus verlassen habe, scheinen alle um mich herum in Aufruhr zu sein. Aber bisher konnte ich nicht einmal in Erfahrung bringen, wer überhaupt ermordet wurde." Ihr Blick schweifte durch die Menge, in der Hoffnung weiteres zu erfahren. Stattdessen beschleunigte sich ihr Herzschlag, als sie ein weiteres vertrautes Gesicht erblickte. Edmond hielt genau auf die kleine versammelte Gruppe Reisender zu, begleitet von einem Marina unbekannten Jungen. "Herr Dantés! Ich bin erfreut, Euch wiederzusehen. Aber es scheint, als sei dieser Zeitpunkt weit weniger angenehm als der gestrige. Sagt, könnt Ihr vielleicht etwas Licht ins Dunkel bringen und mir berichten, was hier vor sich geht?"

  18. #38
    Die junge Bedienung, die ihm bereits an seinem ersten Morgen hier so freundlich bewirtet hatte, hatte ihm kaum eine Möglichkeit gegeben, auf ihre Frage zu antworten. Doch hätte er eine Antwort gehabt? Wusste er, was hier vor sich ging?
    Nein, keinesfalls. Seine Informationen waren so dürftig wie sein Wissen um die Alchemie - also äußerst dürftig.
    Das rege Kommen und Gehen in der Schankstube - Gesichter die er kannte und welche, die ihm nur kurz begegnet waren - lenkte Adryan davon ab, dass ihm das Frühstück an diesem Moschlau rgen irgendwie geschmacklos auf ihn wirkte. Dank der Kombination aus der mangelnden Fähigkeit so mancher Schenkenbesucher, ihre Stimme zu senken und seinem guten Gehöhr hatte er zumindest einige relevante Fakte zusammentragen können - Fakten, die er nun in einen Kontext setzen musste.
    Der junge Mann war am heutigen Morgen tot aufgefunden worden. Fakt.
    Die Tore von Düsterburg waren die gesamte Nacht über bewacht und geschlossen gewesen. Fakt.
    Der erste Tag des neu gewählten Bürgermeisters würde als der wohl beschissenste Arbeitsauftakt in die Geschichte eingehen. Fakt.
    Und laut Gerüchten sollte der junge Thorben durch ein wildes Tier umgebracht worden sein.
    "So richtig schlau werde ich daraus nicht...", murmelte Adryan und legte geistesabwesend die Bezahlung für sein Frühstück auf den leeren Teller und erhob sich. In der Schankstube würde er nicht weit kommen, denn er hatte bereits eine ganz genaue Vorstellung von dem, was er nun tun würde. "Shael.". Mit diesem Namen auf den Lippen trat er ins nebelige Freie und machte sich auf die Suche nach seinen jungen Stadtführer vom Vortag - sofern ihn sein Gedächtnis nicht täuschte, hatte er Thorben und Shael noch beieinander stehen sehen, als er sich der rothaarigen Schönheit Libra bekannt gemacht hatte. Vielleicht wusste Shael ihm etwas von Bedeutung zu berichten und möglicher Weise etwas Licht in das Dunkel zu bringen...

    Geändert von Simon (12.11.2011 um 20:17 Uhr)

  19. #39
    Er war mehr mit seinen Gedankengängen beschäftigt, als sich der Umgebung zuzuwenden. Tausende Ideen schossen ihm durch den Kopf was passierte sein könnte, doch er hatte keine Möglichkeit auch nur eine von ihnen zu verifizieren.
    "Verdammt, das bringt einfach nichts..."
    Die wirren Gedanken wurden nur ab und zu unterbrochen, so einmal von diesem eigenartigen Jungen der den neu erwählten Bürgermeister mit der Sache in Verbindung brachte, wenn jemand laut redete oder... wenn Grandy einfach nur sein Organ benutzte, welches schon so polternd war.
    Dankwart schüttelte seinen Kopf, vertrieb die Verwirrung aus seinem Inneren ehe er sich seinen Gefährten zuwand. "Freunde... wir müssen etwas unternehmen, auf eigene Faust."
    "Und was sollen wir bitte tun? Ausser rumstehen und warten kann man doch noch nicht soviel tun..."
    "Sicher kann man das. Zum Beispiel herumlaufen und Fragen stellen. Zeugen finden, Verdächtige suchen... wir müssen uns ein Bild der Lage verschaffen und hoffen, dass sich der Mörder bald in einem Netz von Lügen verstrickt und sich verrät" Libra meldete sich auch zu Wort, richtete sich dabei zu Grandy "Dankwart hat Recht, herumstehen und warten wird der Sache nichts bringen. Zeigen wir den Leuten, dass wir helfen wollen und packen diese Gelegenheit beim Schopf"
    Der Kopf des älteren Herrn nickte zustimmend "Sehr gut erkannt Libra, nichts anderes ist das Richtige, doch bevor wir losgehen... eines muss ich noch loswerden..."

    Dankwart wandte sich von der Gruppe ab, ging auf den jungen Train zu der so wildgestikulierend und posaunend gleich Anschuldigungen in die Menge warf. "Junger Mann... werft nicht so willkürlich mit Beschuldigungen um euch bevor ihr keinen Beweis vorbringen könnt. Ich denke der Bürgermeister hat einen Grund dafür, dass er noch nicht hier ist. Entweder er bereitet eine Rede vor, klärt noch die Lage mit der Wache oder was ich auch vermute... Angst. Angst vor Beschuldigungen, sein erster Amtstag und schon geschieht ein Mord. Ihr schürt diese Angst und das Misstrauen der Bürger durch eure Worte. Lasst euch nicht zu solchen Dingen hinreißen, sie können sich zu einem gefährlichen Lauffeuer entwickeln."
    Noch bevor Train Antwort geben konnte wandte sich Dankwart ab und ging ab, seine Begleiter im Schlepptau.

    Straßen gingen an ihnen vorbei, Dankwarts Ziel war die Taverne. Er hatte bereits ein paar Menschen gesehen die sich vom Pulk abwandten, ihr Ziel mochte wohl eben jenes Gebäude sein, viele würden die Angst mit Gesellschaft und einem Bier ertränken wollen.
    So verging nicht viel Zeit bis jemand um eine Ecke bog und sich ihnen näherte, niemand anderes als Adryan der bereits aus der Ferne der Gruppe ein Lächeln zuwarf...

    Geändert von Gendrek (12.11.2011 um 20:50 Uhr)

  20. #40
    Während sich immer mehr Bewohner Düsterburgs auf dem Marktplatz einfanden war Chester damit beschäftigt Bierfässer auf einem Karren dort hinzubefördern. Ehe er überhaupt die Nachrichten vom Mord verdauen konnte hatte ihm der Wirt schon aufgetragen einen kleinen Getränkestand dort aufzubauen. Bis der Bürgermeister seine Rede hielt konnte es sicher noch einige Zeit dauern und selbst danach würden die Bürger der Stadt wohl kaum zu ihren tagtäglichen Arbeiten zurückkehren. Sie in dieser schweren Situation mit Getränken zu versorgen, natürlich nicht kostenlos, könnte sich als profitabel erweisen. Schon seltsam, wie solch ein grausames Ereignis ausgenutzt wurde.
    Aber Chester konnte wohl froh sein, dass er keine engen Beziehungen in der Stadt hatte...wobei...der Ermordete war scheinbar auch kein Einwohner der Stadt und somit in der selben Situation, wodurch ihn wohl niemand vermissen würde. Was, wenn der Mörder ihn sich genau deswegen ausgesucht hatte? Chester lief es eiskalt den Rücken runter.
    Besser gar nicht drüber nachdenken. War sicher nur eine einmalige Sache und selbst wenn sie den Mörder nicht schnappten, so würde sicher niemand mehr sterben...hoffentlich...

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